Kapitel 30
Das dunkle grün ihrer Augen funkelte mich neugierig, aber wissend an und ich konnte meinen Blick nicht von ihnen wenden. Ebenso wenig konnte ich mich aus ihrem fesselnden Griff befreien.
"Was willst du?", platze es nach einer Minute Stille aus mir heraus.
Stacey zog die gepiercte Augenbraue hoch und starrte mich einfach an. Ich versuchte tapfer ihren fragenden Blick zu erwiedern und zog ebenfalls eine Augenbarue fragend in die Höhe. Das sah wahrscheinlich albern aus. Wie in so einem Westernfilm, wo sich die Erzfeinde gegenüber stehen, jeder mit einer Pistole in der Hand und wo die Kamera mit dramatischer Musik erst zu dem Gesicht des einen und dann zu dem des Anderen schwankt. Meistens fliegt noch ein Steppenläufer vorbei. Aber leider befand ich mich weder im Wilden Westen, noch hatte ich eine Waffe und musste um mein Leben kämpfen.
"Ich passe auf dich auf.", presste sie endlich heraus und verzog angewidert den Mund.
"Wenn du mich nicht leiden kannst, dann tu es dich einfach nicht! Ich brauche keinen Aufpasser, ich bin keine 4 Jahre alt!"
"Denkst du, ich habe Lust darauf?!", stellte sie die offensichtlich rhetorische Frage, worauf ich nur mit den Schultern zuckte.
"Du brauchst übrigens dringend jemanden der dich beschützt! Du bist verletzlicher als ein Maulwurf mit Gehfehler."
Gerade als ich protestieren wollte, hielt sie ihre Hand auf meinen Mund, sodass man es sinnlos war, etwas zu sagen.
"Pass einfach auf, mit wem du dich abgibst.", sagte sie und verzog ihr Gesicht zu einem Ausdruck, der wohl ein Lächel sein sollte.
"Das ist übrigens deine Station, falls du es vergessen haben solltest", rasch nahm Stacey ihre Hand von meinem Mund und ließ meine Hand los.
Glücklich, endlich von dieser anscheinend vollkommen verrückten Frau fliehen zu kennen, schnappte ich mir meinen alten Ranzen und kämpfte mich zur Tür durch. Bevor ich ausstieg, hielt ich kurz inne und warf noch einen Blick in den Bus.
"Wir sehen uns auf dem Ball, kleine Vergister!", rief die ätzende Stimme mit dem schrecklichen Dialekt laut, der dazugehörige Körper hob die Hand und winkte mir zu, was zur Folge hatte, dass die Blicke der Leute im Bus zu mir wanderten.
Eilig ging ich aus der Tür und machte mich mit schnellen Schritten auf den Weg zur Schule. Dabei begann ich über das gerade eben nachzudenken.
Was war das gerade?, fragte ich mein inneres Ich voller Verzweifelung.
Eine sehr sympathische Frau mit Wahnvorstellungen und Menschenkenntnis.
Menschenkenntnis?!
Ja! Sie hat bemerkt, dass du sehr wohl jemanden brauchst, der auf dich aufpasst.
Ich komme gut alleine klar!, grummelte ich mies gelaunt und lief mit noch schnellerem Tempo auf die Schule zu.
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Heyyy✌
Das mit dem Freitag hat irgendwie nicht geklappt, ich hoffe, ihr könnt mir das verzeihen.
Kurze Frage: Ich fange bald (ok, wahrscheinlich erst im Mai oder so) an, die Geschichte zu überarbeiten, deswegen wollte ich fragen, ob ich diese inneren Dialoge lassen soll oder ob sie stören und weg sollen bzw. anders formuliert werden sollen? 😅
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