Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

15. Kapitel

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich zurück in die Höhle gefunden hatte, in der Espasa mich bis jetzt gefangen gehalten hatte. Meinen leuchtenden Ringen zu Dank hatte ich zwar nicht mehr auf gut Glück in die Finsternis rennen müssen, allerdings hatte ich so festgestellt, dass diese Höhle noch um einiges größer und verwinkelter zu sein schien, als ich es bisher angenommen hatte. Ich hatte versucht, eine Geruchsspur oder etwas in dieser Art zu finden, was mich vielleicht auf die richtige Fährte geführt hätte, aber ich hatte keine Chance. Alles, was meine Nase mir meldete, was der Geruch nach Erde und nassem Gestein, gemischt mit dem nachklingenden Gestank der Flammen von Doom, der mich einfach nicht mehr losließ.

Doch als meine Pfoten vom vielen Laufen schon nahezu abzufallen drohten, nahm ich die felsige Umgebung endlich als einigermaßen vertraut war. Ein paar Biegungen und frustrierte Kehrtwenden später stand ich auch schon im Eingang zu Espasas Schlafhöhle.

Es fühlte sich an, als sei ich ewig nicht mehr hier gewesen, und aus einem Grund den ich mir nicht erklären konnte, erfüllte mich der Anblick der von Kristallen erleuchteten Wände und der Blumen, die aus einen Schlitz heraus wucherten, mit einem sanften Gefühl der Erleichterung. So, wie wenn man nach einer längeren Reise in sein Zuhause zurückkehrt und feststellt, dass alles noch so ist, wie man es zurückgelassen hat.

Espasa selbst war auch dort. Sie lag in einer Kuhle, die mit ein wenig trockenem Stroh ausgelegt war, ihre Augen waren geschlossen und ihre Ohren eng an ihren Körper angelegt. Allein ihr Brustkorb, der sich bei jedem Atemzug hob und wieder senkte, ließ vermuten, dass das Psiana nur schlief und nicht ihren Weg in die Ewigkeit angetreten hatte.

Ich wollte gerade, aus was für Gründen war mir unklar, erleichtert sein, als mir ein frischer Kratzer auf ihrer zartrosa Flanke auffiel. Die Wunde konnte noch keine vierundzwanzig Stunden alt sein, denn das austretende Blut wirkte frisch und verströmte einen beißenden, metallischen Geruch, der unangenehm in der Nase kribbelte. Entsetzt von diesem Anblick machte ich einen Schritt auf das schlafende Pokemon zu, um mir den Kratzer etwas näher anzusehen.

„Das ist deine Schuld. Also starr nicht so."

Mit einer einzigen, ruckartigen Bewegung hievte Espasa sich auf die Pfoten und ihr Blick richtete sich auf mich. Ich wusste nicht, über was für Tötungsmethoden diese Pokemon noch verfügten, aber so, wie sie mich ansah, hätte ich jede Wette darauf abgeschlossen, das Espasas Blicke eine davon waren.

„Wo bist du gewesen?" fauchte sie und zeigte ihre Zähne, während ihr Schweif wie eine Peitsche auf den Boden knallte. So schnell, dass die Luft leise surrte. Ihre sonst so leeren und ausdruckslosen Augen funkelten vor Wut, und ich konnte nun sehen, dass ihre Beine zitterten. Schockiert von ihrem Wutausbruch stolperte ich zurück, gerade noch rechtzeitig, um einem Schlag ihrer schmalen Vorderbeine zu entgehen.

„Weißt du eigentlich, wie demütigend das war?" kreischte sie, so schrill, dass es in meinen Ohren wehtat. „Weißt du eigentlich, was du mir damit angetan hast? Wie wütend Samantha auf mich war? SCHAU MICH AN WENN ICH MIT DIR REDE, KAITO!" Als ich den Blick senkte, wurde sie so laut, dass meine Ohren für einen kurzen Moment klingelten und im nächsten Moment riss es mich von den Beinen und ich prallte hart mit der Schulter gegen die Höhlenwand. Ich spürte, wie sich ein scharfer Stein durch mein Fell bohrte und mir die Flanke aufriss, dann sank ich mit einem leise, schmerzerfüllten Stöhnen zu Boden. Ich konnte mir nicht erklären, warum Espasa auf einmal so wütend war. Sie hatte sich doch selbst mit allen Mitteln dagegen eingesetzt, dass Solana getötet wurde, und allmählich war es mir sogar so erschienen, als wolle sie das alles gar nicht. Als wolle sie nicht hier sein, als wolle sie niemanden töten und schon gar niemanden für irgendein krankes Ritual opfern. Doch jetzt wirkte das Psiana verändert. Als sie mich das letzte Mal so angeschrien und geschlagen hatte, war ich gerade aus meiner Ohnmacht erwacht, in die sie mich zuvor geschickt hatte.Doch auch damals war das anders gewesen. Damals hatte sie eher so gewirkt, als ginge ihr mein Verhalten und mein Unverständnis mächtig auf die Nerven. Jetzt war sie wirklich aggressiv. Es schien so, als liege ihr gar nichts daran, mich zur Rede zu stellen oder für irgendetwas zu betrafen, sondern so, wie als wolle sie mich einfach nur verletzten. Mir wehtun. Und obwohl ich noch nicht lange hier war, keine Ahnung hatte, wie es mit mir weitergehen sollte, aber mich bereits davon hatte überzeugen können, dass diese Pokemon komplett durchgedreht und durchaus gewaltbereit waren: Das war nicht die Espasa, die ich kennengelernt hatte.

Als ich nun die Augen öffnete und ihr in die Ihren sah, hatte ich Gewissheit: Mit ihr stimmte irgendetwas nicht. In den lilanen Augen des Psianas glänzte etwas, dass ich noch nie in den Augen eines Pokemons gesehen hatte. Eine Wut, ja fast schon ein Blutdurst, der nicht einmal Lazzly anzusehen gewesen war, kurz bevor sie Solana getötet hatte. Wie schwarzer Nebel trübte dieses Verlangen ihren klaren Blick, und ich war mir ziemlich sicher, dass genau dieser Nebel auch gerade in ihrem Gehirn waberte und sie so handeln ließ. Sie tat das nicht freiwillig. Vielleicht war sie wütend auf mich, aber sie hatte mich definitiv nicht aus freien Stücken so verletzt.

„Wo bist du gewesen?" grollte Espasa weiter und machte einen Schritt auf mich zu. Durch ihren schnellen Schlag hatte sich die Wunde auf ihrer Schulter wieder geöffnet und ein dünnes Rinnsal aus dunkelrote Blut bahnte sich nun den Weg ihr Vorderbein hinunter. Ich selber spürte, wie auch aus meiner Wunde eine warme Flüssigkeit austrat, und vermutlich färbte sich das schwarze Fell an meiner Seite in diesem Moment blutrot.

„Ich bin bei Doom gewesen." antwortete ich wie von selbst, und erst im nächsten Moment realisierte ich, dass ich diese Worte laut ausgesprochen hatte. Was das nun für Doom bedeutete, hatte ich keine Ahnung, aber so, wie Espasa die Augen zusammen kniff, schien es so, als ob es für mich nicht bei der Wunde an der Flanke bleiben würde.

In meinem Inneren machte ich mich bereits gefasst, von ihr nun in die Bereiche jenseits meines bekannten Bewusstseins geprügelt zu werden, doch als ein paar Herzschläge lang nichts geschah, öffnete ich meine zuvor ängstlich geschlossenen Augen wieder. Espasa stand da, verdächtig ruhig, aber sie sah angespannt aus. Ihre Lider flackerten und es wirkte so, wie als überlege sie, ob sie darauf etwas antworten sollte oder doch ihre Schläge  für sich sprechen lassen sollte. Dann, mit einem einzigen, unvorhersehbarem Satz war sie bei mir, so dicht, dass ihre Nase fast gegen meine stieß und ich ihren warmen Atem spüren konnte. „Wie viel", begann sie, bedrohlich leise zischend und dabei ihre Zähne zeigend, „hat er dir erzählt?"

Und mit einem Mal war es da. Es war nicht wirklich Wut, vielmehr ein Wille, ihr zu kontern. Sie zu verletzten, nicht körperlich, nein viel stärker noch, ich wollte ihr tief in ihrem Inneren wehtun.

„Ziemlich viel." erwiderte ich in einem Tonfall, der so hämisch war, dass ich selber ein bisschen erschrak. Ich hatte mich selbst noch nie mit einem solchen Hohn in der Stimme reden hören, doch ich konnte es nicht ändern. Der Wille, sie leiden zu sehen, war stärker als mein Verstand. „Zum Beispiel, dass ihr mich für die Erweckung eures dämlichen Meisters Darkrai braucht. Oder dass du mit einem Blitza zusammen bist, dass dich munter mit Sylv betrügt."

Kaum hatte ich das ausgesprochen, spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Wange und in der nächsten Sekunde spürte ich eine warme Flüssigkeit mein Gesicht hinunter lief. Sie hatte mich gekratzt, wie es schien. Und ich hatte nicht einmal gewusst, dass ein Psiana überhaupt Krallen hatte.
„Jolt betrügt mich nicht!", stellte sie fauchend klar. „Er ist das treuste, das liebste und das redlichste Pokemon, das ich in meinem Leben jemals getroffen habe, und er würde niemals, ich wiederhole, niemals etwas mit so einem...solchen Abschaum wie Sylv anfangen. Ich vertraue ihm. Mehr als ich allen anderen vertraue!" Sie atmete ein paar mal schwer. „Mehr als ich dir vertraue und mehr als ich Doom vertraue."

Ihre Worte trafen mich zwar, doch sie prallten ab, wie als hätte ich mich von einem Schutzschild umgeben und sie hätte mich angegriffen. Das Verlangen ihr seelische Schmerzen zu bereiten war einfach viel zu stark, um irgendeine andere Emotion durchdringen zu lassen.

„Warum hasst du dann Sylv so?", gab ich gelassen zurück, wie als wäre ich niemals auf eine solche Art und Weise von ihr angefaucht worden, wie es eben passiert war. „Wieso bezeichnest du sie als Abschaum, oder als Schlampe, die sich groß aufführt? Was begründet diesen Hass, wenn es nicht Eifersucht ist?"

Ich hätte an dieser Stelle viel darauf gewettet, dass ich mir einen weiteren Schlag von Espasa einfangen würde, doch ich lag falsch. Statt mich erneut zu attackieren, wich sich ein paar Schritte vor mir zurück, doch in ihren Augen loderte brennende Wut.

„Ich glaube, du vergisst da eine Kleinigkeit." keifte sie, sie versuchte nicht einmal, die schneidende Wut in ihrer Stimme zu verbergen. „Nachtara, wir reden hier von einem Pokemon, dass ich mein ganzes Leben lang kenne, und du mit viel Wenn und wenig Aber vierundzwanzig Stunden! Du vertraust denen, die dir am vertrauenswürdigsten erscheinen, und nicht denen, die begründbare Ansichten haben! Ich kenne Jolt mein ganzes Leben lang!" Sie keuchte, und jetzt klang ihre Stimme hysterisch. So in etwas musste man klingen, wenn man gerade von seinem Gefährten verlassen worden war und ihm nun weismachen wollte, dass er das bereuen würde. 

Mein ganzes Leben lang!" kreischte Espasa noch einmal, dann warf sie sich herum und war schneller, als ich schauen konnte in der Dunkelheit verschwunden.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro