"War doch gar nicht so schlimm, ihr Scheißkerle.", rief er durch die Klasse.
Kein Lächeln begleitete die Worte.
Ohne einen weiteren Blick auf die Klasse zu werfen, packte er seine Sachen und ging.
Er seufzte.
Das Lehrerzimmer hatte er schon einmal erreicht.
Ob es auffallen würde?
Noch nicht, aber das würde mit der Zeit noch kommen.
Und dann würde er wieder wegziehen und es an einer anderen Schule versuchen.
So wie immer. So sollte sein Leben künftig ablaufen.

"Und. Wie war die Klasse?"
Er würdigte den Fragenden keines Blickes.
"Gut.", antwortete er knapp.
"Jeder verzweifelt an diesem Haufen dummer Kinder. Und dann ist da noch der Neue.
Erst gestern gekommen. Dieser Überflieger ist ignorant und hat keinen Respekt!", beschwerte sich einer der Lehrer.
Mr. Winchester sah ihn fragend an.
"Sie meinen Castiel?"
"Was? Oh ja."

Bedächtig auf sein Tempo achtend trat er schließlich ins Freie.
Schulschluss.
War das jetzt gut oder schlecht?
Er würde mit seinem Auto fahren.
Ganz gemächlich.
So wie jeder andere.

Er streichelte über den schwarzen Wagen.
Ganz sanft.
"Hast du mich vermisst, Baby?", fragte er mit liebevoller Stimme.
Er stieg in den Wagen und küsste das Lenkrad.
"Gut. Also wieder ein Neuanfang.
Aber uns wird nie jemand trennen!"

Der schwarze Impala fuhr in die Einfahrt.
Mr. Winchester stieg aus. Er ging mit federndem Schritt zu der Garage.
Schaute sich einmal um, und fing dann an am Tor rumzuhantieren.
Langsam fuhr er den Impala in die schwarze Öffnung.
Es war noch zu früh, jemand konnte ihn gesehen haben.
Was redete er da?, die Straße war menschenleer!
Mit einem letzten Blick auf sein geliebtes Auto stieß er die Tür zum Haus auf.
Leise schlich er zum Lichtschalter.
Die Familie sollte erst in ein paar Wochen wiederkommen.
Vielleicht war da schon in einer anderen Stadt.
Bis dahin konnte er jedenfalls ungestört das Haus nutzen.
Es lag versteckt an einem Waldrand.

Wieder knipste er das Licht an.
Ein großes Schlafzimmer.
Er begutachtete das Bett.
Weich. Warm. Gemütlich.
So, wie schon lange nicht mehr.
Mit einem Seufzer ließ er sich auf das Bett fallen.
Er schloss die Augen und ließ die Entspannung einziehen.

Bis ein Geräusch ihn aus den Träumen zog.
Leise murrend stand er auf.
Breitbeinig stand er hinter der Tür.
Bereit auf alles.
Nur nicht auf das, was folgen sollte.
Er lugte um die Ecke.
Plötzlich packte ihn jemand und zwang ihn zu Boden.
Mr. Winchester packte den Angreifer bei den Beinen und zog ihn mit zu Boden.
Der schwere Körper landete direkt auf ihm.
Doch der Angreifer ließ sich nicht abschütteln.
Er drückte Mr. Winchester auf den Boden und presste sich auf ihn.
Mit einem Stöhnen öffnete Mr. Winchester seine Augen.
Verblüffung machte sich in ihm breit.
"Sammy?!"