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Kommentiert doch gerne eure Gedanken. Ich liebe es, mir die Kommentare durchzulesen:)

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Louis

Oktober. Seit einem Monat habe ich Harry nicht mehr gesehen und bin kurz davor, durchzudrehen. Ich war so oft ich konnte, in der Bar, um Harry zu sehen. Um mit ihm reden zu können und da weiterzumachen, wo wir im Hotel in Schottland aufgehört haben.

Mein Team muss seither mit meiner schlechten Laune umgehen und hat sich nicht erst einmal darüber lustig gemacht, wie ich mich verhalte. So kenne ich mich gar nicht. Ich zerdenke selten etwas und trotzdem kann ich nicht aufhören, an unsere Nacht zu denken. Habe ich irgendwas falsch gemacht und Harry wollte nur nicht sagen, dass er mich nicht mehr treffen möchte? Hat er herausgefunden, dass ich Fußball spiele und mag den Sport nicht? Vielleicht will er mit niemandem zusammen sein, der nicht geoutet ist und in einem Sport zu Hause ist, der nicht gerade davon prahlen kann, schwulenfreundlich zu sein.

»Willst du ein Bier?« Alex steht neben mir auf und klopft mir auf die Schulter. Er ist mit mir heute zu der Bar gegangen, in der ich Harry das erste Mal gesehen habe. Wo ich ihn wiedersehen sollte. Harry hat es mir versprochen. Ich trauere jemandem hinterher, den ich nie hatte. Eine einzige Nacht reicht, um mich in den Fremden zu verlieben. Ich kenne ihn kaum. Weiß nichts über ihn und doch fängt mein Herz jedes Mal aufs Neue an, gegen meinen Brustkorb zu hämmern, wenn ich an ihn denke oder mir einbilde, ihn gesehen zu haben. Vielleicht geht Harry mir auch einfach aus dem Weg und er will mich nie wieder sehen.

»Nein, ich bleibe bei der Cola. Ich glaube, hiernach verschwinde ich. Er wird nicht auftauchen.« Alex habe ich mich vor ein paar Wochen anvertraut. Alle anderen sind noch immer im Ungewissen. Ich möchte nicht, dass sie denken, ich würde an einem gebrochenen Herzen leiden. Oder jemandem hinterherlaufen, den ich erst zwei Mal in meinem Leben gesehen habe. »Es ist noch früh, Louis. Hör ihm zu, wenn ihr euch sehen werdet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dich nicht wiedersehen möchte. Vielleicht ist ihm auch einfach etwas dazwischen gekommen oder er ist krank geworden. Zerbrich dir nicht dein hübsches Köpfchen.« Augenverdrehend schaue ich Alex hinterher, während er zur Bar geht, um sich dort ein neues Wasser zu bestellen. Heute hatte keiner von uns beiden Lust auf Alkohol. Trotzdem sind wir hier und hoffen, Harry zu sehen. Ich muss wissen, wieso ich ihn nicht mehr wiedersehen konnte. Beinahe jeden Abend, an dem ich in London war, bin ich hier her gegangen und habe auf ihn gewartet. Auch an den Tagen, nach welchen ich am frühen Morgen ein Training hatte.

Wenn ich seine Nummer bekommen hätte, wäre es einfacher für uns gewesen. Wir hätten uns verabreden können und ich hätte nicht jeden Abend auf ihn warten müssen. Wir hätten zu mir nach Hause gehen können und uns dort unbeobachtet aufhalten. Wenn er Filme mag, hätte ich ihn auf einen Film mit Popcorn eingeladen. Je nachdem wie die Temperaturen draußen sind, hätte ich den Kamin anmachen und Decken rauslegen können. Wir hätten uns einfach nur unterhalten können. Vielleicht bei einem schönen Dinner. Ich kann nicht vieles kochen, aber für ein Date werde ich mir Mühe geben. Und wenn es dann nicht klappt, bestelle ich eine Pizza. Oder wenn Harry Bolognese mag, bestelle ich uns davon etwas. Im schlimmsten Fall auch einen Burger.

»Dreh dich nicht zu auffällig um, aber ist das da drüben Harry?« Alex setzt sich mir gegenüber hin und deutet mit einem Kopfnicken auf eine Person hinter mir. Natürlich drehe ich mich alles andere als unauffällig um und schaue einen Moment später Harry in die Augen. Meinem Harry, den ich über einen Monat nicht mehr gesehen habe. Und er sieht scheiße aus. Von hier aus sehe ich, dass sein Hemd Falten aufweist.

»Kann ich...« Ich drehe mich zu Alex, der lächelnd nickt und mich schon beinahe wegscheucht. Ist ihm etwas passiert und er konnte deshalb nie in der Bar erscheinen? Habe ich zu viel in die Sache hineininterpretiert? Vielleicht ging es ihm tatsächlich nicht gut und ich hätte ihm viele Sachen nicht still an den Kopf werfen sollen.
»Wenn er möchte, setzt euch gleich hier hin. Wenn nicht, gib mir ein Zeichen und ich verschwinde, damit ihr eure Ruhe habt. Denk dran, morgen Abend haben wir Training.« Ich nicke und gehe auf Harry zu, der versucht, sein Hemd glatt zu streichen, was alles andere als gut klappt.

»Louis, es tut...« Kopfschüttelnd unterbreche ich ihn und ziehe ihn in eine Umarmung, die er nach einem Moment beinahe genau so fest umarmt, wie ich meine Arme um seinen Nacken geschlungen habe. »Geht es dir gut?« Ich löse mich ein Stück von ihm und mustere sein Gesicht. Zwischen seinen Augenbrauen nehme ich eine tiefe Falte wahr, die vor einem Monat noch nicht da war. Seine Augenringe sind kaum zu übersehen und seine Haare sind zu einem Kopf zusammengebunden, der kaum Haare aus seinem Gesicht hält.
»Ja, entschuldige. Ich hatte in den letzten Wochen viel zu tun. Mein Bruder hatte einen Autounfall und liegt seitdem im Krankenhaus. Ihm geht es besser, aber wir mussten alle aushelfen. Ich hätte dir Bescheid gesagt, aber ich konnte nicht einfach gehen. Dann wurde mein anderer Bruder krank und ich konnte nicht wie geplant nach...« Ich unterbreche ihn von seinem Wortschwall und fahre mit meinem Daumen über seine stoppelige Wange.

Ich kenne Harry zwar noch lange nicht genug, aber das ist nicht der Harry, den ich mir vorstelle. Er ist immer geordnet, plant seine Woche im Vorhinein und mag wahrscheinlich keine Verzögerungen oder Änderungen seines Planes.

»Kann ich etwas für dich tun? Wenn du Hilfe brauchst...« Dankend lehnt Harry ab und lehnt seine Stirn gehen meine, während er seine Augen schließt und tief durchatmet. »Ich brauche einfach ein wenig Ruhe. Ich habe mir die nächste Woche frei genommen und fliege für ein paar Tage an die Côte d'Azur. Danach würde ich dich gerne wiedersehen.« Er tritt einen Schritt zurück und schaut sich in der Bar um.

Erst jetzt fällt mir ein, dass ich erkannt werden könnte und bringe genügend Abstand zwischen uns, sodass niemand Verdacht schöpfen kann. Wenn überhaupt, werde ich der Öffentlichkeit sagen müssen, dass Harry ein Bekannter ist. Dass wir uns als Freunde treffen.

»Ich würde mich freuen. Ich würde dir gerne meinen Instagramnamen geben. Dann musst du mir nicht deine Nummer geben und wir können trotzdem in Kontakt bleiben. Ich will dich zu nichts drängen, aber ich würde mich liebend gern mit dir treffen. Ich dachte, ich hätte etwas falsch gemacht, weil ich dich nicht mehr gesehen habe.« Harry hört mir schweigend zu und nickt schließlich mit traurigem Blick, was mir beinahe das Herz zerreißt. Ich hoffe, seinen Brüdern wird es schnell wieder besser gehen. Und ich würde gerne mehr über ihn erfahren. Ob er eine große Familie hat, was er in seiner Freizeit macht und ob er das mit dem Planen der Events hauptberuflich macht. Vielleicht kann ich ihm in Zukunft auch anvertrauen, dass ich Fußball spiele und mich deshalb nicht outen kann. Ich werde sehen, ob Harry sich trotz dessen etwas mit mir vorstellen kann oder es nicht möchte, unsere Beziehung geheim zu halten.

Ich habe mir vor vielen Jahren einen Account erstellt, der nicht direkt meine Identität verrät. Hier folgen mir nur Leute, die nichts mit Fußball zu tun haben. Meine Schwester schickt mir über diesen Account immer Videos, welche ich auf meinem öffentlichen Account niemals alle sehen werde. Dieser wird überwacht, während ich auf meinem Privataccount machen kann, was ich möchte. Auch Harry schreiben, ohne dass er erfährt, dass ich professionell Fußball spiele.

»Okay. Ich habe etwas geplant. Ich schreibe dir Ort und Uhrzeit und du sagst, ob es dir passt. Wenn nicht, finden wir etwas anderes.« Harry holt ein kleines Notizbuch aus seiner Hosentasche und reicht mir dieses mit leicht zittriger Hand. Hoffentlich, weil er nervös ist und nicht, weil es ihm nicht gut geht. Was auch immer er geplant hat, hoffe ich, dass ich an dem Abend kein Spiel habe. Ein Training kann ich ausnahmsweise ausfallen lassen, ein Spiel nicht.

Mit dem Kugelschreiber, den Harry mir reicht, schreibe ich meinen Nutzernamen auf eine leere Seite und schreibe darunter eine kleine Nachricht, die er erst sehen wird, wenn er bei sich zu Hause die Seite öffnet und mir tatsächlich schreibt.

»Möchtest du dich noch zu Alex und mir setzten?«, frage ich vorsichtig und gebe Harry das Buch zurück. Ich würde mich freuen, wenn er noch ein wenig bleiben würde, verstehe es aber auch, wenn er lieber gehen möchte. In den letzten Wochen ist bei ihm viel passiert und vielleicht braucht er die Ruhe, um bald wieder fröhlich aussehen zu können. Im schlimmsten Fall verhelfe ich ihm zu seinem Glück. »Beim nächsten Mal gerne. Jetzt würde ich gerne nach Hause. Ich habe heute keine Zeit, habe aber darauf gehofft, dich hier zu finden.« Er verstaut das Buch in seiner Hosentasche und atmet ausgelaugt aus. »Ich werde dir morgen Früh schreiben. Wenn du aufwachst, hast du eine Nachricht von mir.« Lächelnd nicke ich und fahre mir durch die Haare. Wenn es tatsächlich klappt, dass Harry und ich schreiben können, würde mich das ungemein freuen.

»Dann bis morgen, ja?«, murmle ich nach einem Moment des Schweigens und mache einen kleinen Schritt von ihm zurück. Vielleicht schaffe ich es so, ihn gehen zu lassen. »Bis morgen.« Harry bleibt noch für einen Moment stehen, bevor er sich umdreht und zur Tür geht.

Ich meine, ihn für eine Sekunde stehen bleiben zu sehen, trotzdem verschwindet er aus der Bar, ohne sich noch ein weiteres Mal umzudrehen.

Ist es egoistisch von mir, dass ich mir wünsche, er hätte mich geküsst? Aber vielleicht ist es auch gut, dass er es nicht getan hat. Hier sind Menschen, die mich erkennen könnten, wie ich einen Mann küsse. Jemanden wie Harry küsse, der viel zu gut für mich aussieht.

»Okay Kleiner. Du ziehst Harry in deinen Gedanken wieder an, wirfst dir deine Jacke über und kommst dann mit mir. Und dann erzählst du mir, was hier gerade verdammt nochmal abgegangen ist.« Alex greift von hinten nach meinen Schultern und lässt mich aufschrecken. Ich habe vergessen, dass er noch hier ist. Dass ich in dieser Bar stehe.
»Er will sich mit mir treffen. Harry wird mich morgen anschreiben und mir einen Ort und eine Uhrzeit geben. Ein Date, Alexander!« Ich drehe mich grinsend zu ihm und spiele nervös an meinem Lippenpiercing herum. Wenn ich in ein paar Wochen tatsächlich mit Harry auf einem Date bin, werde ich zum glücklichsten Mann der Welt. Vielleicht kann ich irgendwann unseren Kindern davon erzählen, wie ihr Vater mich das erste Mal zu einem Date eingeladen hat.

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