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Louis

»Herzlich Willkommen und ein riesiges Dankeschön, dass heute so viele Gäste anwesend sind.« Harry steht auf einem kleinen Podest, während er sich suchend im Raum umschaut. Ich stehe versteckt hinter einem Pfeiler, weshalb er mich nicht sehen kann. Von vielen habe ich gehört, dass er mich gesucht haben muss, aber ich möchte nicht mit ihm reden. Er muss mir Zeit geben, um alles verdauen zu können. Ihm verzeihen zu können. Ich habe ihm Informationen über mich verschwiegen, Harry hat sich als jemand ausgegeben, den es gar nicht gibt.

»Heute wollen wir Landon und Willlow Fox, sowie Gina Ford und Sabrina Kaur gedenken, die vor drei Jahren bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen sind.« Wird das der Moment sein, in dem ich die Gesichte hinter Ginas Tod erfahre? Ich verstehe nur immer noch nicht, was Harry mit all dem hier zu tun hat. Wieso hält er diese Rede und sieht so aus, als würde er jeden Moment ohnmächtig werden?

»Landon war vier Jahre in diesem Verein unter Vertrag und wäre es heute wahrscheinlich noch immer, hätte er nicht seit seiner Jugend mit Problemen zu kämpfen gehabt, über die er mit niemandem gesprochen hat. Er wurde in seiner ersten Saison mit dem Tor des Monats geehrt, einem Format, welches es davor nur in Deutschland gab. Ich war im Publikum, als er das Tor gemacht hat und in diesen Stunden vergessen konnte, was für Gedanken ihn zu Hause herumjagen.« Ich schaue mich im Raum um und stelle fest, dass alle Spieler ihre Köpfe gesenkt haben. Wussten alle, wer Harry ist und haben es mir nicht gesagt?

»Landon war der einzige Freund, dem es egal war, aus welchen Familienverhältnissen ich kam und hat mich deswegen nicht anders behandelt, als seine anderen Freunde auch. Er hat mir gezeigt, was eine echte Freundschaft ausmacht. Liebe, Geborgenheit und vor allem Vertrauen. Vor ihm habe ich niemandem so intime Dinge von mir verraten.« Die beiden waren befreundet. Harry war schon einmal mit einem Fußballspieler befreundet und hat seinen Job akzeptiert. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ihm vielleicht früher von mir erzählt.

»Landon hat mir gezeigt, dass es okay ist, auf Männer zu stehen und ich mich dafür nicht schämen muss. Er hat mir geholfen, mit mir selbst ins Reine zu kommen, während er es nicht geschafft hat, nach Hilfe zu bitten. Seine wunderbare Frau, Willow Fox, hat er an meinem achtzehnten Geburtstag kennengelernt. Dank ihr konnte er endlich wieder für eine Zeit durchatmen und leben. Ich konnte ihm keine Beziehung auf einer tieferen Ebene geben, die er gebraucht hätte. Willow allerdings, war sein Fels in der Brandung. Kein ganzes Jahr später sind die beiden vor den Traualtar getreten und haben sich versprochen, zusammen zu sein, bis der Tod sie scheidet.« Er bleibt einen Moment ruhig und schüttelt den Kopf. »Leider haben sie es ein wenig zu ernst genommen.« Mit einem hohlen Lacken senkt er den Blick und berührt seine Brust an der Stelle, an der sich die Ringe unter seinem Hemd befinden.

Eheringe. Das sind die Ringe von Landon und seiner Frau Willow.

Wieso trägt Harry sie bei sich? Als Andenken an seinen Freund oder ist die Geschichte dahinter so tiefgründig, dass es schwer fällt, sie in Worte zu fassen?

In den letzten Monaten habe ich gemerkt, wie wichtig Harry diese Kette ist. Kein Tag ist vergangen, an dem er nicht mit seiner Kette herumgespielt hat. Beim Lesen hatte er immer eine Hand an seiner Kette, wenn sie nicht in meinen Haaren lag und mit diesen gespielt habe. Er spielt so mit seiner Kette, wie ich mit meinem Lippenpiercing, wenn ich nervös bin.

»Ich möchte hier gar nicht lange reden. Ich bin froh, dass sie alle so zahlreich erschienen sind und die Leute ehren, die heute leider nicht bei uns sein können. Falls sie Hilfe benötigen, am Eingang liegt genügend Material und wir haben heute Psychologen dabei, die immer ein offenes Ohr haben. Reden sie mit Freunden oder Familie. Sie sind alle wichtig. Wir brauchen euch in unserer Welt. Lebendig.« Harry schaut sich mit zusammengepressten Lippen im Raum um und bleibt bei seiner Tochter hängen, die auf dem Arm ihres Onkels eingeschlafen zu sein scheint. Ihre Wange liegt auf seiner Schulter und ihr Arm hängt an seinem Rücken hinunter, als wäre sie eine Marionettenpuppe, dessen Fäden durchgeschnitten worden.

»Ihr seid wichtig für eure Familie und eure Freunde. Vergesst das nicht.« Kurz ist es still, bevor die Leute anfangen zu klatschen und anfangen zu murmeln. Jedoch kann ich meine Augen nicht von Harry abwenden, der sich beinahe unbemerkt eine Träne von der Wange streicht.

Er hat nicht gemerkt, dass es seinem besten Freund schlecht ging und es erst herausgefunden, als es schon zu spät war? Ich will gar nicht wissen, wie man sich dabei fühlen muss.

Als Nächstes kommt Joris auf die Bühne, der Harry in eine Umarmung zieht und ihm etwas ins Ohr flüstert. Darauf schüttelt dieser den Kopf und schaut sich suchend im Raum um. Schnell trete ich wieder hinter den Pfeiler und atme tief aus. Ich kann Harry nicht den ganzen Tag aus dem Weg gehen, aber für die nächsten Stunden kann ich das auf jeden Fall. Ich muss mich gleich umziehen und werde mich für knapp anderthalb Stunden um die Kinder kümmern. Wir werden Fußball spielen und Taktiken besprechen. Unsere Probleme vergessen und für die Zeit auf dem Feld ein Team sein. Einen Ort schaffen, an dem einem seine Sorgen egal sein können.

»Für alle, die mich noch nicht kennen, ich bin Joris Ford. Der Ehemann von Gina, die bei dem Unfall vor drei Jahren ums Leben gekommen ist. Willow und Gina haben sich über die Jahre angefreundet und so haben Landon und ich auch viel privat unternommen. Wenn ich gewusst hätte, was er an diesem Tag vor hatte, hätte ich Gina niemals mit ihnen fahren lassen. Wir wollten uns hier treffen. Ich hatte noch einen Termin mit meinem Manager und habe die Nachricht fünf Minuten vor Spielbeginn bekommen. Meine Frau ist tot. Unfallverunsacher: Landon Fox.« Landon hat den Unfall extra gebaut und dabei drei unschuldige Menschen ums Leben gebracht? Das ist krass.

»Ich möchte nicht weiter auf den Unfall eingehen. Alles was ich möchte ist, dass den Leuten geholfen wird, die Suizidgedanken haben. Es ist es nicht wert, zu sterben. Ihr habt Menschen, die euch lieben und zu Hause auf euch warten. Menschen, die euch wertschätzen und vergöttern. Vielleicht auch Kinder. Der heutige Abend ist zur Aufklärung da. Es sind Dutzende Menschen anwesend, die euch helfen können oder euch unterstützen können. Vertraut euch jemandem an. Hauptsache ihr kommt von dem Bedürfnis weg, euch selbst verletzen zu wollen.« Joris redet noch weiter, jedoch flüchte ich aus dem Raum und versuche, meine Tränen aufzuhalten.

Ich sollte nicht derjenige sein, der weint. Ich habe nicht meine Frau oder meinen besten Freund verloren. Ich kannte die Toten nicht einmal. Ich bin nur hier, weil ich zum Verein gehöre und dazu aufmerksam machen soll, was für Möglichkeiten es gibt, sich Hilfe zu suchen.

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