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Angel Eyes ist offline beendet... noch zehn Kapitel 😭
💛
Harry
Wenn man mich vor einem Jahr gefragt hätte, ob ich jemals abends mit jemandem auf der Couch im Wohnzimmer sitzen und lesen würde, hätte ich diese Person wohl lauthals ausgelacht. Und trotzdem befinde ich mich in genau dieser Situation.
Louis und ich sitzen auf seiner gemütlichen Couch im Wohnzimmer und lesen beide ein Buch, während wir uns nebeneinander in die Bettdecke gekuschelt haben, die Louis aus dem Schlafzimmer geholt hat. Vor einer Stunde meinte er, dass er kurz nach oben in sein Schlafzimmer geht, um sein Buch zu holen und kam mit der Decke zurück.
Während ich mich in einer Ecke des Sofas gemütlich gemacht habe, hat Louis sich neben mich gesetzt und lehnt jetzt mit seinem Kopf an meiner Brust an mir, während die Hand mit seinem Buch zwischen unseren Beinen liegt. Gemütlich sieht die Position nicht aus, aber Louis kann sich nicht beschweren. Zumindest war das seine Antwort bei den letzten Malen, wo ich ihn gefragt habe, ob er wirklich gemütlich liegt.
Auf dem Tisch stehen zwei Gläser Rotwein, daneben die Flasche, die Louis mir vorhin stolz präsentiert hat und darauf schwört, dass es der beste Wein ist, den es gibt. Der beste ist es nicht, aber er ist alles andere als schlecht.
»Harry?« Ich lese den Satz noch zu Ende und drehe meinen Kopf dann zu Louis, der seinen Finger auf die Zeile gelegt hat, bei der er gerade ist. »Ich muss mich anders legen. Mein Rücken tut weh.« Ich lache leise auf und setze mich etwas aufrechter hin, während Louis sich streckt und mir einen Kuss auf die Lippen haucht.
»Du siehst gut aus, wenn du konzentriert liest. Worum geht es in deinem Buch?« Louis reicht mir erst mein Weinglas, bevor er nach seinem greift und mit mir anstößt. Bis jetzt haben wir noch nicht über den Inhalt unserer Bücher gesprochen, aber bei Louis sieht man einen halbnackten Mann mit unzähligen Tattoos auf der Brust auf dem Cover. Meins ist ein wenig subtiler gewählt worden. Zwei Personen, ein Mann in Eishockeykleidung und eine Frau in einem Hoodie und einer Jeans. Der Mann hält sie in die Höhe und neben ihnen sitzt ihr kleiner Hund. Dass in diesem Buch sehr viel Nacktheit herrscht, erkennt man aufgrund des Covers nicht.
»Es geht um einen Eishockeyspieler und um die Tochter seines Coaches. Das weiß er am Anfang aber nicht, als die beiden sich in einer Besenkammer das erste Mal vergnügen.« Louis wackelt mit den Augenbrauen und fährt mit seiner freien Hand in meinen Nacken, um dort mit meinen Haaren zu spielen. »Ich weiß, es hört sich komisch an«, gebe ich zu und schließe meine Augen für einen Moment, in dem ich die Gänsehaut genieße, die sich auf meinen Armen breit macht. Da es im Wohnzimmer warm genug ist, trage ich ein einfaches Shirt und eine lange Schlafanzughose, die ich mir für die Nacht eingepackt habe.
Ich liebe es hier zu sein, trotzdem plagt mich das schlechte Gewissen, Amelia so häufig alleine zu lassen. Sie denkt, dass ich so viel arbeiten muss, während ich mich heimlich mit meinem Lover treffe. Zusammen sind wir noch nicht, aber wenn es so weitergeht, würde ich ihn im nächsten Jahr gerne fragen, ob er mein Freund sein möchte. Nachdem ich ihm erzählt habe, wer ich wirklich bin.
»Es hört sich nicht komisch an, Harry. Worum geht es in dem Kapitel?« Er kuschelt sich näher an mich und legt sein Buch geschlossen neben sich, nachdem er sein Lesezeichen in die Seite gelegt hat. Sein Weinglas stellt er auf meinem Schoß ab, hält es trotzdem noch fest. Die klügere Entscheidung, sonst würde die Bettdecke jeden Moment durch Wein getränkt sein. Meins halte ich weiterhin in meiner Hand, schlage mein Buch trotzdem zu und widme mich voll und ganz Louis.
Er hat jede Minute meiner Aufmerksamkeit verdient. Gerade dann, wenn er in meinen Armen liegt und mich abwartend ansieht.
»Er hatte lange keinen Sex mehr und sie will eine Liste abarbeiten, in der es um die verschiedensten Dinge geht. Gerade sind sie auf seiner Couch und haken Punkt drei auf der Liste ab.« Die beiden waren gerade dabei, während Louis mich unterbrochen hat. Bis jetzt war noch niemand in meiner Nähe, wenn ich gelesen habe, aber ich muss sagen, dass es mich nicht stört. Dass es angenehmer ist, als gedacht. Dem Cover von Louis' Buch nach zu urteilen, ist sein Buch für unschuldige Seelen ebenfalls nicht gemacht und das finde ich interessant. Ich kenne nicht viele Menschen, die gerne lesen. Und dann ist da Louis, mit dem ich mich vielleicht über Bücher unterhalten kann, weil wir am selben Genre interessiert sind.
»Punkt drei also? Was besagt dieser?« Ich beiße mir auf die Lippe und nippe von meinem Wein, bevor ich unsere Gläser auf dem Wohnzimmertisch abstelle. Erst dann setze ich zu einer Antwort an und merke sofort, wie Louis' Augen anfangen zu strahlen. »Spanking.«
Für einen Moment schaut Louis mich nur schweigend an, bevor er mit seiner Hand meinen Hals entlang fährt und sich meinem Gesicht meinem nähert. Egal was er vorhat, ich mag es. Das Glitzern in seinen Augen lässt mich auf etwas hoffen, was wir ins Schlafzimmer verlegen können.
Bis jetzt bin ich noch nicht in den Geschmack gekommen, Louis' Enge um mich herum zu spüren. Oder ihn in mir. Ich weiß nicht, ob Louis lieber toppt oder mir die Ehre überlassen möchte. Ich wäre für beides bereit.
»Weißt du...« Louis stoppt und fährt mit seinem Zeigefinger über meine Unterlippe, was mich die Luft raschelnd ausatmen lässt. Langsam schüttle ich den Kopf und komme ihm näher, um seine Lippen auf meinen spüren zu können. Für einen richtigen Kuss, der nicht nach wenigen Sekunden schon endet.
Mit einem schnurrenden Laut fällt Louis' Blick von meinen Lippen zu meinen Augen und wieder zu meinen Lippen, wo er verharrt und sich seine befeuchtet. Hätte ich die Zeit, diese Geste zu spiegeln, hätte ich es gemacht. Jetzt liegen jedoch seine weichen Lippen auf meinen, was mich erleichtert aufstöhnen lässt.
Sofort merke ich, dass er nach dem Wein schmeckt und halte ihn am Hinterkopf bei mir, damit er sich nicht zurückziehen kann. Er hat etwas angefangen, was ich nicht jeden Moment enden lasse. Mein Herzschlag beschleunigt sich, während Louis seine Hand auf meine Brust legt und spüren muss, wie sehr mein Herz gegen meinen Brustkorb schlägt.
»Ich liebe deinen Geruch.« Seine Stimme ist nach wenigen Sekunden tiefer geworden, während wir beide Luft holen und Louis seine Nase hinter meinem Ohr versteckt. Diesen Moment nutze ich dazu, unsere Bücher auf die Armlehne zu legen und beuge mich über Louis. Direkt hält er sich an meinem Nacken fest und lässt sich zurück in die Sofakissen sinken. Meine Hände halten sich an seiner Hüfte fest, wo ich unter sein Shirt schlüpfe und seine weiche Haut liebkose.
»Louis...«, hauche ich und kann mir ein Stöhnen nicht verkneifen, als er sich meinen Hals hinab küsst und an meinem Schlüsselbein Halt macht. »Das einzige, was ich am Lesen nicht mag ist, dass es mich jedes Mal aufs Neue so mitnimmt«, entgegnet er und nähert sich wieder meinem Gesicht, ehe er mir eine Strähne hinters Ohr streicht. »Jedes Mal nach dem Lesen fühle ich mich wie der Teenager, der ich damals war.« Jetzt bin ich derjenige, der sich seinen Hals entlangküsst und hinter seinem Ohr halte. Ich weiß, dass sich dort ein Punkt versteckt, der Louis Sterne sehen lässt.
»Wie warst du denn als Teenager?«, möchte ich abgelenkt wissen und nehme die dünne Haut zwischen meine Zähne. Belohnt werde ich mit einem Seufzen und seinen Händen, die sich in meine Haare krallen. »Horny. Ich war horny as fuck. Gott, hör nicht auf.« Eine meiner Hände fährt unter seinem Shirt bis zu seiner Brust, während die andere an seinem Hosenbund stoppt.
Wie wir vom Lesen in diese Situation gekommen sind, weiß ich nicht, aber ich würde lügen, wenn ich sage, dass es mir nicht gefällt. Ich möchte unsere Oberteile ausziehen und unsere Hosen verlieren. Ich möchte Louis dicht an mir spüren. Mich von ihm wärmen lassen, wenn es mir zu kalt wird. Sachen anstellen, die niemand erfahren darf.
»Hast du jemals neben jemandem gesessen, während du gelesen hast?«, will ich flüsternd wissen und bleibe an seiner Brust stehen, die von seinem Shirt bedeckt ist und mir die Sicht auf seine makellose Haut nimmt.
»Gott, nein. Wie sollte ich meiner Schwester erklären, dass ich wegen ihrer Bücher mit einem Steifen durch die Gegend laufe? Und meine Freunde?« Louis zieht scharf die Luft ein, als ich mit meiner Hand unter seinen Hosenbund schlüpfe und auf seine Shorts treffe.
»Die lesen alle nicht. Haben entweder nur Fußball im Kopf oder zocken lieber in ihrer Freizeit. Ich habe noch nicht mal etwas zum Zocken.« Stöhnend stößt Louis mir seine Hüfte entgegen, was ich als Chance nutze, ihm die Jogginghose über den Hintern zu ziehen.
»Wir behalten das so bei. Wer weiß, vielleicht finden wir uns nach dem Lesen immer in so einer Situation wieder?« Während ich spreche, zieht Louis sich sein Shirt über den Kopf und wirft es hinter die Couch auf den Boden. Seinen Elan liebe ich. »Glaub mir, Sweetheart. Neben dir werde ich ab jetzt öfters lesen. Allein der Gedanke, dich neben mir sitzen zu haben, während ich sowas lese, macht mich an.« Ich grinse nur und ziehe mir mein Shirt ebenfalls über den Kopf und ziehe Louis für einen Kuss an mich.
💛
Lesen kann gefährlich sein...
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