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Harry

Mit einer Verbeugung verabschiede ich mich von meinen Eltern und schließe die Tür des Arbeitszimmers hinter mir, ehe ich mich umdrehe und aus dem Ostflügel des Palastes verschwinde. Hier sind die Büros meiner Eltern, das meines ältesten Bruders und das meiner ältesten Schwester. Ich bin vor einigen Jahren aus dem Palast gezogen und wohne jetzt auf der anderen Seite des Green Parks. Trotzdem erwarten mich immer wieder wichtige Angelegenheiten des Königshaus, welche nur im Buckingham Palace abgewickelt werden können.

Mein nächster Termin findet jedoch bei mir statt. Zu Hause fühle ich mich wohler, gewisse Themen zu besprechen, die meine Familie nichts angehen.

»Eure Hoheit.« Einer von Vaters engsten Wachmännern kommt mir entgegen und verbeugt sich vor mir. Mit einem Kopfnicken begrüße ich ihn ebenfalls und setze meinen Weg fort, damit ich noch rechtzeitig für meinen nächsten Termin in meinem Büro bin. Danach muss ich Amelia vom Kindergarten abholen und werde danach mit ihr nach einem Rucksack für den Kindergarten suchen gehen. Der, den sie von meiner Mutter geschenkt bekommen hat, sagt ihr nicht zu. Würde er mir ehrlicherweise auch nicht. Mit fast vier Jahren hat sie definitiv einen anderen Modegeschmack, als die Königin von England, welche im nächsten Jahr ihren sechzigsten Geburtstag feiert.

Momentan liebt Amelia alles, was rund ist. In den letzten Tagen wollte sie mit mir Fußball spielen und danach ihre Murmelbahn aufbauen. Ich fange langsam an, ihr mit den kleinen Kugeln zu vertrauen. Auch, wenn ich die ganze Zeit bei ihr bin, wenn die Murmeln auf ihrer Höhe sind. Andererseits liebt sie Schmetterlinge und könnte im Frühling und im Sommer stundenlang im Garten sein, während sie die fliegenden Insekten beobachtet.

Im Sommer, kurz nach Antonias Feier, bin ich mit Amelia in einen Schmetterlingspark gefahren, aus dem ich sie kaum wieder rausbekommen habe. Dieses Jahr hat der Park schon geschlossen, aber wenn er im April wieder öffnet, werde ich gemeinsam mit Amelia erneut dort hin fahren. Wenn es dann noch möglich ist, mit meiner Tochter Ausflüge zu machen. Zu diesem Zeitpunkt wird ganz England wissen, wer hinter dem Namen Prinz Henry steckt.

Im Flur zu meinem Büro angekommen, begegne ich Ivy, die vor meiner Tür wartet und sich zu mir umdreht, als sie mich bemerkt. »Henry, alles in Ordnung? Als ich deine Nachricht erhalten habe, wusste ich nichts mit dieser anzufangen.« Sie überbrückt den letzten Abstand zwischen uns und umarmt mich mit einem festen Griff. Als Jugendliche hat sie sich zu sehr dem Kampfsport gewidmet, als der Etikette am Hofe.
»Wir müssen reden, Ivy. Möchtest du mich auf einen Spaziergang begleiten?« Vielleicht ist es so angenehmer, als in meinem Büro zu sprechen. Weniger gezwungen.

»Willst du mit mir über das Gerücht reden, welches seit ein paar Tagen herumkursiert?«, entgegnet Ivy jedoch direkt und macht keine Anstalten, in den Garten zu gehen. »Welches Gerücht?« Ich habe mit zu wenigen Menschen Kontakt, um ein Gerücht mitbekommen zu können. Mein Bruder Charles, Andy und Amelia sind diejenigen, mit denen ich hier am Meisten Kontakt habe. Während Amelia und ich im Clarence House residieren, findet man meinen älteren Bruder und seine Frau im St. James Palace. Unser Haus ist Teil des Palastes, weshalb wir uns so oft wie möglich zu sehen versuchen. Dazu gehören gemeinsame Dinner, wenn wir alle in der Stadt sind. Schon als kleiner Junge kam ich am besten mit Charles klar. Zwischen uns liegen sechs Jahre, die uns nur selten Probleme bereitet haben.

»Man sagt, dass du dich mit jemandem getroffen hast. Prinzessin Andrea hat darüber wohl mit einem der Bediensteten unterhalten.« Sie fällt also direkt mit der Tür ins Haus. Dann wird es also kein Spaziergang.

Seufzend öffne ich die Tür zu meinem Büro und lasse ihr den Vortritt. Ich möchte in Ruhe mit Ivy besprechen, wie unsere Beziehung weiter verlaufen wird. Jetzt, wo ich Louis immer näher komme und seine Anwesenheit genieße.

»Dann stimmt das Gerücht wohl. Setz dich, möchtest du einen Tee?« Ivy lehnt ab, worauf ich mich hinter meinen Schreibtisch setze und mein Handy auf die Arbeitsplatte lege. Ich warte auf eine Nachricht von Louis und hoffe, ihn bald wiedersehen zu können. Unser Date ist jetzt drei Tage her und ich vermisse ihn. Seinen Geruch und um ehrlich zu sein, auch seine nervöse Art, die immer wieder ans Licht rückt. Wäre er nicht da, wüsste ich nicht, dass der Pilot und der Co-Pilot im Flugzeug nie das gleiche essen, um eine Lebensmittelvergiftung zu vermeiden. Oder dass New York südlicher als Rom liegt.

»Du triffst dich also mit jemandem? Das zwischen uns reicht dir plötzlich nicht mehr?« Seufzend schaue ich Ivy an und lege meine verschränkten Hände Alauf meinem Bauch ab. »Wir beide wussten von Anfang an, dass wir beide nur miteinander schlafen, Ivy. Ich habe eine Tochter, um die ich mich kümmern muss, ich habe die Verantwortung, die Events des Palastes zu planen und habe da kaum noch Zeit, jemanden kennenzulernen. Wie denn auch, wenn niemand weiß, wer ich überhaupt bin? Niemand da draußen kennt mein wahres Ich. Ich lüge jede Person an, mit der ich spreche. Im Palast weiß kaum jemand von Amelia. Wieso? Weil ich uns beide schützen möchte. Es war immer der Plan, dass Albert als Erstgeborener als erstes Vater wird, um die Thronfolge aufrechtzuerhalten. Jetzt bin ich mit Mitte zwanzig alleinerziehender Vater und bin auf die Hilfe meiner Geschwister angewiesen. Ich möchte eine Familie gründen, Ivy. Und wir beide wissen, dass das zwischen uns niemals funktionieren würde.« Es ist nicht das erste Mal, dass wir beide dieses Gespräch führen. Und doch sitzen wir hier, weil Ivy beim letzten Mal wahrscheinlich nichts mitgenommen hat.

»Wieso nicht, weil ich kein Adelstitel besitze? Ich wohne quasi hier, Henry.« Ich lache höhnisch auf und schüttle den Kopf. »Wir wissen beide, dass das nicht der Grund ist, Ivy. Unsere Familien sind schon über Generationen gemeinsam in Handelsgeschäften verwickelt. Gott, ich kenne dich, seitdem dein Vater dich das erste Mal in Windeln mit in den Palast gebracht hat. Wir sind zusammen aufgewachsen. Aber ich brauche jemanden, der mich nicht seit zwanzig Jahren kennt. Du bist Familie für mich.« Ivy spielt mit ihren Fingern in ihrem Schoß und weiß, dass ich recht habe. Und wenn sie auf sich selbst hören würde, wüsste sie, dass es genügend junge Männer geben würde, die sie daten möchten. Dafür ist sie nur zu dickköpfig und zieht ihre Mauern jedes Mal ein Stückchen höher, wenn sie einen neuen Mann kennenlernt.

»Und wieso hast du es nie unterbunden, mit mir zu schlafen?« Das kann nicht ihr Ernst sein. »Wir beide waren Single, haben niemanden gefunden, der unser Herz schneller schlagen lässt und haben uns aufeinander eingelassen. Mit der Prämisse, dass niemand von uns Gefühle für den anderen entwickeln wird. Der Sex mit dir ist fantastisch, Ivy, aber du lässt mein Herz nicht schneller schlagen. Ich warte nicht jede einzelne Minute sehnsüchtig auf deine Nachrichten und hoffe, dich bald wiedersehen zu können. Du verfolgst mich nicht bis in meine tiefsten Träume. Und das tut mir leid, zu sagen, aber das wussten wir beide von Anfang an.« Ich werde meine Meinung nicht ändern. Es wäre gegenüber Louis nicht fair, wenn ich weiter mit Ivy schlafen würde. Gott, bei ihr fühle ich mich noch nicht einmal mehr erregt. Es reicht nur der Gedanke an Louis und mein Bauch zieht sich erwartungsvoll zusammen.

»Henry.« Sie lehnt sich plötzlich vor und streckt ihre Hand nach meiner aus. Nur langsam löse ich meine Hände auseinander und lege meine rechte in ihre. »Du bist verliebt«, grinst Ivy und drückt meine Hand fest. »Ich hatte Angst, dass du mich für jemanden verlässt, der mich nur ersetzen würde. Keine Gefühle, kein gar nichts. Aber du hast Gefühle für diese Person entwickelt. Und das scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen?«

Ich senke grinsend den Blick und zucke mit den Schultern. So kenne ich Ivy und nicht anders. Wir waren beste Freunde, bis wir vor knapp zwei Jahren angefangen haben, miteinander zu schlafen. Ob ich es bereue? Nein, aber vielleicht hätte ich es einfach anders angehen sollen. Sie war gerade frisch mit der Schule fertig, ich junger Vater und im letzten Semester meines Studiums. Wir waren für den anderen da, wenn es einem zu viel wurde. Aber ich möchte, dass diesen Job Louis übernimmt. Wenn das mit uns weiterhin so gut klappt, könnte ich es mir vorstellen, ihn sogar Amelia vorzustellen. Als meinen Freund. Aber bis dahin wird es wahrscheinlich noch eine Weile dauern.

»Okay, fangen wir noch einmal von vorne an, damit ich mir ganz sicher bin, alles verstanden zu haben.« Ich nicke auf Ivys Antwort und schaue sie abwartend an.

»Du hast jemanden kennengelernt, wovon du mir gleich definitiv berichten wirst. Wir schlafen nicht mehr miteinander, weil ihr beide euch trefft und euch vom anderen angezogen fühlt. Vielleicht sogar auch schon Gefühle für einander hegt. Du hast Sex mit einer Person, die dir Liebe schenken kann und die Aussicht auf eine Beziehung, welche ein Kleinkind mit sich bringt. Habe ich etwas vergessen?« Ohne ins Detail gehen zu müssen, ist das wahrscheinlich die Rohfassung des aktuellen Themas.

Ich schüttle den Kopf und kriege plötzlich Herzklopfen, als mein Handy eine Nachricht empfängt. Ivy scheint meinen Blick bemerkt zu haben, da sie einen Moment später auf mein Handy schaut und dieses mit einem kichern an sich nimmt, bevor ich auch nur die kleinste Chance dazu habe.

»Blue_lou hat dir geschrieben. Ist sie das?« Da ich nicht einfallsreich mit meinem Passwort war, öffnet Ivy im nächsten Moment Louis' und meinen Chat, ehe sie mich mit einem breiten Grinsen anschaut. »Oh Gott, seid ihr beide süß.« Da in diesem Chat definitiv private Dinge zu lesen sind, lehne ich mich über die Tischplatte hinweg zu Ivy und nehme ihr das Handy aus der Hand. Ich will wissen, was Louis geschrieben hat und wann wir uns endlich wiedersehen können.

»Diese Chats gehen dich definitiv nichts an. Aber ja, das ist er. Wir haben uns vor ein paar Monaten kennengelernt.« Ich bekomme nicht mit, wie Ivy mich lächelnd anschaut, während ich wieder zum Ende unseres Chats scrolle und mir auf die Unterlippe beiße. Am Montag ist er wieder in London und möchte sich mit mir treffen. Dieses Mal nicht in einer Bar, sondern bei sich zu Hause. Dort werden nur wir beide sein. Keine störenden Freunde oder fremde Menschen, von denen ich mich teilweise beobachtet fühle. Ich kann eine andere Seite von Louis kennenlernen und kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich darauf freue.

»Aber ich kenne ihn nicht, oder? Wie lange ist es her, seitdem du das letzte Mal etwas mit einem Mann hattest, Henry?« Es ist nicht unbekannt, dass ich nicht nur auf Frauen stehe, trotzdem ist es teilweise noch immer komisch, so darüber zu sprechen. Mein erster Kuss war mit einem Jungen, das alles ist kein Neuland für mich. Trotzdem kommt es äußerst selten vor, dass ich mit jemandem über meine Sexualität rede. Mir ist es nicht so wichtig, welches Geschlecht mir gegenüber steht, sondern ob mir der Charakter und die Ausstrahlung gefallen. Alles andere ist nebensächlich.

»Nein, du kennst ihn nicht. Er hat mich im Sommer in einer Bar angesprochen. Ich hatte in der Uni meine letzte Beziehung. Im zweiten Jahr.« Ich zucke mit den Schultern und schaue wieder auf meinen Bildschirm. Ich muss Louis antworten. Vielleicht kriege ich dann direkt eine Antwort von ihm.

@callmeharry: Ich sage jetzt erstmal ja. Ich freue mich, dich wiederzusehen, Louis :) Ich muss noch etwas mit meinem Bruder besprechen und melde mich gleich noch einmal bei dir. Ich bin gerade in einem Gespräch. Gib mir eine halbe Stunde.

Einfach und unkompliziert. Auch, wenn ich die Information mit meinem Bruder wahrscheinlich außen vor lassen sollte. Aber wenn ich niemanden finde, der die Nacht über für Amelia da ist, kann ich mich auch nicht mit Louis treffen. Ich werde meine Tochter auf kein Date nehmen. Vor allem dann nicht, wenn Louis noch gar nichts von ihrer Existenz weiß.

Ich werde ihm definitiv von Amelia erzählen. Aber dafür möchte ich ihn noch ein wenig besser kennenlernen. Ich möchte nicht, dass meine Tochter unter einer Trennung leidet, weil ich sie meinem Freund zu früh vorgestellt habe. Vielleicht möchte Louis auch gar keine Kinder. Dann hat das zwischen uns wundervoll angefangen, trotzdem werde ich ihn dann nicht mehr weiterhin sehen können. Amelia steht für mich an erster Stelle. Meine Familie steht für mich an erster Stelle.

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Dann weiß Ivy nun auch Bescheid. Wann Harry Louis von sich erzählen wird?

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