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Ein Schatz

Hey meine lieben Leserlinge.
Es geht endlich weiter mit Rose, Jonah und Carl.
Wie euch sicher aufgefallen ist, passt dieses Cover optisch nicht zu den anderen beiden. Das liegt daran, dass ich noch keine Rückmeldung wegen dem dritten Cover habe. Aber ich wollte euch nicht länger warten lassen, daher habe ich, vorübergehend, selber eines gebastelt.
Nun wünsche ich euch viel Spaß beim lesen :)
Lg Moonriseavenue

*Rose*

97 Tage. 97 verdammt lange Tage. 97 verdammt lange Nächte. Er fehlte mir so entsetzlich. Seine Wärme, die von mir Besitz ergreift. Seine starken Armen, die mich festhalten. Sein männlich, herber Duft, der mir meine Sinne benebelt. Seine Berührungen, die mir das Gefühl gaben, dass ich fliegen konnte. Aus Reflex legte ich meine Hand auf meinen Bauch. Mir war nicht schlecht geworden. Ich hatte keinen Heißhunger und auch nicht vermehrt Hunger. Meine Brüste spannten nicht, auch waren sie nicht gewachsen. Meinem Bauch sah man nichts an. Er war einfach nur flach, aber nicht hart und auch keine kleine Wölbung war zu erkennen. Das hieß dann wohl, dass ich nicht schwanger war. Dass ich kein Baby von Carl erwartete. Unser vergessenes Kondom schien ohne Folgen geblieben zu sein. Doch Freude stellte sich nicht so richtig ein.

Ich lief schneller. Wollte schnell wieder bei Jonah sein. Ließ ihn gar nicht gerne alleine. Er war doch noch so jung. Noch keine drei Jahre alt. Kein Kind sollte alleine sein. Ich wollte es auch nicht. Alles in mir hat sich dagegen gesträubt. Doch ich musste es. Musste ihn gestern zurücklassen. Musste ihn alleine lassen. Zu seinem Schutz. Es war zu seinem Besten. Hoffentlich ging es ihm gut. Ich erreichte die Feuertreppe. Geschickt sprang ich hoch, hielt mich mit meinen Händen fest und zog mich hoch. Anschließend rannte ich die 20 Etagen so schnell hoch, wie mich meine Beine trugen. Meine Lungen brannten. Verlangten nach einer Pause, doch diese gönnte ich ihr nicht. Keuchend kam ich oben an. Ging rein, sprang die eine Treppe immer zwei Stufen mit einmal runter. An der Haustür atmete ich einmal tief durch und schloss die Tür auf. Schlich leise hinein. Es war nichts zu hören. Schnell sah ich mich um und sah ihn auf der Couch liegen. Er schlief tief und fest. Erleichtert fielen mir mehrere Steine vom Herzen. Vorsichtig deckte ich ihn zu und gab ihm sanft einen Kuss auf die Stirn. Mein kleiner Engel. Nun wird alles wieder gut werden.

Anschließend stellte ich den Rucksack und meine Waffen in die Ecke, nahm mir frische Sachen aus dem Schrank und schlich ins Bad. Ich riss mir meine blutgetränkten Klamotten vom Leib und stopfte sie in einen blauen Sack. Jonah musste das nicht sehen. Er musste nicht wissen, was seine Mama getan hat. Ich nahm mir den Eimer mit Wasser und schrubbte meinen Körper sauber. Zog scharf die Luft ein, als das kalte Wasser meinen Körper berührte. Peinlich genau kontrollierte ich meinen Körper im Spiegel. Konnte nirgendwo mehr Blut entdecken, doch wirklich sauber fühlte ich mich nicht. Fühlte mich immer noch dreckig. Ich kippte den Eimer mit dem nun roten Wasser aus und zog mir frische Sachen an. Kämmte mein langes Haar und band mir einen Zopf.

Noch einmal blickte ich in den Spiegel. 97 Tage. 97 verdammt lange Tage. 97 verdammt lange Nächte. Doch es war ein Ende in Sicht. Endlich. Unwillkürlich musste ich lächeln. Bald würde ich wieder bei ihm sein. Ihn in die Arme nehmen können. Ihm von Jonah erzählen können. Gedanken, dass Jonah ihn abschrecken könnte. Dass er ihn nicht wollte, ließ ich gar nicht erst zu. Das habe ich von Anfang an nicht getan. Und werde auch jetzt nicht damit anfangen. Natürlich bleibt eine gewisse Angst, doch die Freude war größer. Viel größer. Sie übersteigt alles. Auch die Erlebnisse der letzten Wochen und Monate. Die Hölle, durch die ich ging. Doch das alles war es mir Wert.

Leise schlich ich in die Küche, wollte Jonah noch nicht wecken. Wir hatten einen sehr langen Weg vor uns und da sollte er ausgeschlafen sein. In Sicherheit schlafen können. Ich nahm mir eine Reisetasche und fing an, einiges von dem Proviant einzupacken. Anschließend packte ich unsere Klamotten, Medikamente, meine Waffen und Jonah sein Spielzeug ein. Zum Schluss holte ich mir einen Schraubenzieher, ging in die Küche und schob den Tisch beiseite. Schob den kleinen Teppich zur Seite und kniete mich hin. Ich fing an, die erste von acht Schrauben zu lösen.

„Mama?" verschlafen kam Jonah in die Küche getapst und lehnte sich an mich.

„Hey mein Engel. Hast du gut geschlafen?" liebevoll strich ich ihm durch die Haare.

„Ja. Was machst du?" fragte er mich neugierig.

„Ich habe hier einen Schatz versteckt" schmunzelte ich und löste die zweite Schraube.

„Gold?" fragte er mich ungläubig und schaute mich mit riesen Augen an. Leise musste ich lachen.

„Nein, kein Gold. Das ist ein Schatz, der vom Herzen kommt. Der einem viel mehr bedeutet, als alles Gold und alle Reichtümer dieser Welt" erklärte ich ihm und er schaute mich verwirrt an. „Magst du mir helfen?". Heftig nickte er und mit Begeisterung und voller Elan lösten wir zusammen die letzten 6 Schrauben. Vorsichtig löste ich die Bretter aus dem Boden und legte sie beiseite. Ich holte eine Holzkiste raus. Sie war hellblau. In der Mitte auf dem Deckel war ein kleiner Engel und um ihn herum waren viele Sterne.

„Ein Engel. Wie ich!" erklärte er stolz und zeigte auf den Engel.

„Du kannst auch manchmal ein kleiner Teufel sein" grinste ich schief und gab ihm einen Knutscher. „Diese Kiste ist für deinen Papa" erklärte ich ihm.

„Gehen wir Papa wieder suchen?" hoffnungsvoll schaute er mich an. Ich hatte ihm noch nicht gesagt, dass ich seinen Papa gefunden hatte.

„Ja. Ich möchte auch gleich los. Wir müssen aber erst noch zu Ende packen und dich anziehen" erklärte ich schmunzelnd.

„Ja! Wir suchen Papa!" jubelnd sprang er auf und hüpfte durch die Küche, „Aber Mama, ich bin angezogen. Hab gestern Sachen anlassen" lachte er mich unschuldig an.

„Das sehe ich. Aber wir ziehen dir trotzdem saubere Sachen an. Lass dich mal drücken, mein Engel" lächelnd zog ich ihn in meine Arme und knuddelte ihn ab. „Du warst gestern und heute so unglaublich Mutig und Tapfer. Ich bin sehr stolz auf dich" flüsterte ich ihm zu und knutschte ihn ab. Lachend wand er sich in meinen Armen.

„War Papa auch Tapfer?" erkundigte er sich und setzte sich auf meine Beine. Sah mich neugierig aus seinen hellblauen Augen an.

„Ja. Dein Papa ist einer der tapfersten Menschen, die ich kenne. Unglaublich stark, mutig und tapfer. Doch gestern und heute warst du mit Abstand der tapferste von allen" lächelte ich ihn an und er strahlte mich sichtlich stolz breit an.

„Und die bösen Menschen?" fragte er mich nun leise und kuschelte sich an. Beruhigend strich ich ihm über den Rücken.

„Die bösen Menschen sind fort und werden nicht wiederkommen. Das verspreche ich dir. Und ich werde dich auch nicht mehr alleine lassen. Nie wieder. Nun wird endlich alles wieder gut" erklärte ich ihm und lächelte ihn aufmunternd an.

„Okay" erwiderte er. Er würde wohl noch eine Weile brauchen, um das Erlebte zu vergessen. Zumindest hoffte ich, dass er es vergessen kann.

„Gehst du dir dann schon mal Anziehsachen raussuchen?" nickend sauste er ins Wohnzimmer und mein Blick fiel zurück auf die Holzkiste. Sie würde nichts ersetzen. Sie würde nichts wiedergeben. Sie würde keine Lücken schließen. Aber das war alles, was ich ihm geben konnte. Ich verstaute die Kiste sorgfältig in der Reisetasche, dann half ich Jonah beim Anziehen. Er hatte sich für eine blaue Jeans, ein graues T-Shirt und ein schwarz-rot kariertes Hemd entschieden, dass er offen ließ. Er liebte diese Hemden genauso sehr wie Carl. Gründlich putzten wir seine paar Zähnchen. Anschließend brachte ich die Taschen runter, während Jonah oben wartet. Ich hatte ein Auto organisiert. Ich hoffte, es würde uns bis ans Ziel bringen. Aber dazu müsste ich unterwegs Benzin finden. Wieder in der Wohnung angekommen, zog ich Jonah eine dünne Jacke über. In der Zwischenzeit war der Herbst angebrochen und die Temperaturen sind deutlich gesunken. Ein letztes Mal schaute ich mich in der Wohnung um.

„Kommen wir wieder her?" fragte mich Jonah.

„Nein. Ich glaube nicht, dass wir je wieder herkommen werden"

„Dann Tschüss Wohnung" lachend winkte Jonah in die Wohnung. Schmunzelnd schloss ich nach uns ab und steckte den Schlüssel sorgfältig in meine Tasche. Die Wohnung würde für immer ein besonderer Ort für mich bleiben. Hier habe ich Carl kennengelernt. Hier haben wir zwei wunderschöne Tage miteinander verbracht. Hier haben wir uns das erste Mal geküsst. Hier haben wir die ersten beiden Male miteinander geschlafen. Hier wurde Jonah gezeugt und geboren. Nie werde ich das vergessen. 97 Tage. 97 verdammt lange Tage. 97 verdammt lange Nächte und ich war fast auf dem Rückweg zu ihm. Mein Herz schlug vor Vorfreude jetzt schon viel zu schnell. Das bekannte und sehr vermisste kribbeln in meinem Bauch war zu spüren und ließ mich lächeln.

„Mama! Nicht träumen! Los!" zappelte Jonah ungeduldig auf meinem Arm.

„Bin ja schon auf dem Weg" grinste ich, „Nun müssen wir wieder schön leise sein" erklärte ich ihm flüsternd. Nickend legte er seinen kleinen Finger auf seinen Mund und ich hielt das Messer fest in meiner Hand umklammert. Ging die Feuertreppe herunter und setzte Jonah auf den letzten Absatz ab. Dann sah ich mich prüfend um und sprang das kleine Stück herunter. Ich steckte mein Messer ein und sah Jonah an.

„Komm kleiner Engel. Es ist Zeit zu fliegen" lächelte ich ihn an. Ich wusste, dass er das liebte. Er krabbelte bis zur Kante und sprang mit einem breiten Grinsen ab und landete nur wenige Millisekunden später in meinen Armen. Lächelnd gab ich ihm einen Knutscher. Das war der einzige Weg, herunterzukommen, ohne dass ich in unserer Abwesenheit die kleine Feuerleiter herunter und unten lassen musste. Es hielt so die Beißer und unliebsame Menschen ab. Ich setzte Jonah in den Kindersitz, den ich noch besorgt habe, schnallte ihn an und stieg ein.

„Bereit für ein neues Abenteuer?" fragte ich ihn schmunzelnd.

„Jawohl!" salutierte er freudestrahlend und lachend fuhr ich los.     

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