Komplette Überforderung
Eds Sicht:
Ich kam im Empfangsbereich an und lief sofort auf den Tresen zu. «Ich brauche dringend Heiler Griven», sagte ich. Die Dame sah mich nur verwirrt an. «Seine Schwester hat gerade Zwillinge gekriegt. In meiner Wohnung, obwohl sie und alle anderen dachten, dass es nur ein Kind gibt. Und jetzt liegt sie in meinem Wohnzimmer, bewusstlos. Ich brauche Chris Griven», war ich immer noch völlig überfordert. «Ich lasse ihn holen», sagte sie. «Bitte beeilen Sie sich», sagte ich und lief angespannt auf und ab. «Smith, was ist los? Was ist mit Andy? Man hat mir gesagt, dass es ein familiärer Notfall ist und meine Schwester mich braucht», sagte Chris. «Ja, genau, wir müssen los», sagte ich, ergriff Chris» Arm und apparierete.
«Verdammt, eine Vorwarnung wäre gut gewesen», reklamierte Chris, doch ich lief los. «Ed?» fragte Chris und folgte mir mit zügigen Schritten. «Andy hat ihre Kinder bekommen», sagte ich und hielt ihm die Tür auf. «Kinder?» fragte Chris sofort und blieb abrupt stehen. «Ja, Mehrzahl, zwei. Zwei Jungs, wenn du es genau wissen willst. Aber sie ist in Ohnmacht gefallen, und Owen ist sich nicht sicher, was er ihr alles geben darf, so viel mir in.» sagte ich und eilte das Treppenhaus hoch. Als ich unsere Wohnungstür öffnete, drückte sie Chris sofort an mir vorbei. Kaum war er im Wohnzimmer bei Andy angelangt, fing er an, mit seinem Zauberstab zu wedeln. «Was zum... untersuchungszauber. So viele wurden uns nicht beigebracht», hörte ich Owen. «Bist auch nur für das Nötigste zuständig, damit sie heil zu uns kommen», sagte Chris. «Was ist mit ihr?» fragte Charlie ungeduldig. «Du kannst doch was tun», fragte er nach. Er schien wohl grössere Panik zu haben als ich. Verständlich. Simon stand neben ihnen mit einem Baby in den Armen. Ich stellte mich zu ihm. «Kommst du klar?» murmelte ich. «Ich mache mir Sorgen um Andy», murmelte er zurück. «Ich auch, aber das meinte ich nicht. Sie ist Mutter», sagte ich. Simon sah fragend zu mir. «Was hat sie, Chris?» fragte Charlie wieder. «Sie ist erschöpft und unterzuckert», sagte er. «Ich meine nur, weil ihr mal zusammen wart», sagte ich zu Simon. «Wir sind Freunde. Mehr nicht. Ich freue mich für die beiden», sagte Simon.
Owen kam mit einer Schachtel, in der all unsere Muggelmedikamente waren. Ich hielt die Finger davon. Keine Ahnung, wie die funktionieren. Simon und Owen benutzten sie eher. Chris fing darin zu wühlen. Owen war wieder verschwunden und kam mit einem Glas Wasser wieder. Chris flösste ihr einige Tabletten ein. «Darf ich sie irgendwo hinlegen?» fragte Chris. «Ja, mein Zimmer ist gleich das erste», sagte Owen und öffnete die Tür. Chris hob seine Schwester hoch und trug sie weg. Charlie wollte ihm folgen. «Sie wird wieder. Sie muss sich nur ausruhen», sagte Chris, und Charlie blieb stehen. Ich sah auf unseren Teppich. «Der ist ruiniert», murmelte ich. «War sowieso hässlich», kommentierte Simon, und mit einem Schwung meines Zauberstabes fing sich der Teppich an, zusammenzurollen. Owen und Chris kamen wieder. «Darf ich jetzt endlich den Teppich abfackeln», fragte Owen. «Vielleicht nicht, wenn wir Neugeborene hier haben», sagte ich und liess den Teppich in eine Ecke schweben. Mit einem weiteren Schwung war dann auch alles wieder sauber.
«Ich nehme an, du hast die beiden schon untersucht», fragte Chris, an Owen gewandt. «Ja, aber tu besser auch nochmal», sagte Owen, und Chris tat das. «Alles in Ordnung», bestätigte Chris und blieb bei Charlie stehen. «Alles in Ordnung bei dir, Dad?» sagte Chris und grinste Charlie an. «Ich bin überwältigt. Ich... ich bin Vater... und das von zwei», sagte er und schmunzelte. «Habt ihr schon Namen?» fragte Chris. «Wir haben darüber gesprochen, ja, aber sind nicht schlüssig geworden. Mit vielen Namen assoziieren wir schon etwas. Deswegen fallen viele weg. Und jetzt benötigen wir zwei», sagte Charlie. «Ihr habt die Erlaubnis, einen Edward zu nennen», grinste ich und sah zum Bündel in Simons Armen. «Bist du ein Edward?» Danke, aber ich nehme nicht an, dass einer von ihnen Edward heissen wird. Andy möchte neue Namen», sagte Charlie lachend. «Ihr wusstet auch nicht, dass es zwei sind?» fragte Chris. Charlie schüttelte den Kopf. «Ich hatte keine Ahnung», sagte er. «Andy schien auch überrascht», sagte Owen. Chris nickte. «Darf ich mal?» fragte Chris Charlie und wies auf den Kleinen. «Warte, hier, kannst ihn haben. Wir wollen doch nicht etwa dem frischgebackenen Vater das Kind wegnehmen», lachte Simon, und Chris nahm ihm das Kind ab. «Welcher ist das? Der Jüngere oder der Ältere?» fragte Chris. «Ältere», sagte Owen.
Wir sprachen noch eine Weile, bis man dann etwas von Andy hörte. Owen, der einzige, der stand, lief direkt zu ihr. Auch wir anderen standen auf. «Wo sind sie?» war das erste, was von Andy kam. Chris gab ihr das Kind, das er trug, und Charlie setzte sich auf die Bettkante. «Hallo», murmelte Andy. Ich sah grinsend zu ihr. Ein süsser Anblick, Andy mit einem Baby. Ihr Baby. «Lassen wir die Eltern doch alleine», sagte Simon, und wir liefen wieder raus.
Andys Sicht:
«Ich bin unheimlich stolz auf dich», sagte Charlie. «Kommen wir mit zwei Kindern klar?» sprach ich direkt meine Sorge aus. «Das schaffen wir auf jeden Fall irgendwie. Tom hat mir gestern noch gesagt, dass sie heute sicherlich mit dem Wintergarten fertig werden. Und wenn das so ist, können wir schon in das Haus einziehen. Das ist schon fertig. Der Kamin ist auch schon angemeldet. Also sollte es kein Problem werden. Ich bekomme sicherlich für die Anfangszeit frei und kann bei euch bleiben. Ausserdem sind deine Brüder auch nicht weit», sagte Charlie. Ich sah zu ihm. «Wir schaffen das, Andy. Du passt tagtäglich auf mehr als 100 Tiere auf. Zwei Babys mehr kriegen wir hin», fügte Charlie hinzu.
«Haben sie schon Namen?» fragte ich ihn. Vielleicht hat er ihnen schon Namen gegeben. «Nein, das entscheiden wir natürlich zusammen. Ed hat uns den Namen Edward zur Verfügung gestellt», sagte Chris grinsend. «Wohl kaum. Wie wäre es mit Kim?» fragte ich. Wir brauchen jetzt Namen. Charlie verzog das Gesicht. «So hiess meine Ex-Freundin», sagte er. «Die mit den Fingernägeln?» fragte ich, da er mir schon Geschichten erzählt hat. «Ja, genau die», lachte er. «Was ist mit Nils?» fragte er nach. Ich schüttelte den Kopf. «Ein Thestral bei uns heisst Nils. Benjamin?» sagte ich. «Benjamin?» fragte Charlie nach. Er zögerte. «Ich bin nicht so Fan von langen Namen, die werden sowieso gekürzt, so wie bei Bill, Chris oder Ron. Niemand nennt sie William, Christoph oder Ronald», sagte er ehrlich. «Ben ist jedoch langweilig», sagte ich, da mir Benjamin eigentlich gefällt. Das scheint auch Charlie zu merken. «Also, wenn du möchtest, können wir einen von ihnen schon Benjamin nennen», lenkte er ein. Ich schüttelte den Kopf. «Nein, ich will, dass du auch einverstanden bist. Ausserdem verstehe ich deine Einwände», sagte ich und überlegte weiter. «Benji» fragte er auf einmal, und ein leises Brummen kam vom Baby in meinen Armen. Ich grinste zu ihm hinunter. «Bist du etwa ein Benji?» sagte ich lächelnd. Ich sah zu Charlie. «Mir gefällt dieser Name, und ihm anscheinend auch», sagte er. «Mir auch, dann haben wir einen. Also brauchen wir noch einen», sagte ich und sah zu unserem namenlosen Sohn in Charlies Armen. Wir schlugen nacheinander Namen vor, aber verwarfen alle wieder. Zwischendurch habe ich versucht, die Babys zu stillen, was sogar relativ gut klappte.
«Wie heisst du nur, Kleiner?» murmelte ich und sah ihn an, wie er friedlich in Charlies Armen lag. «Egal wie er heisst, er wird unglaublich intelligent sein. Nicht wahr, Kleiner? Ich weiss es schon, du wirst unglaublich gut in Alten Runen sein», sagte Charlie. Ich lachte auf. «Du und Alte Runen» lachte ich. «Was ich liebte dieses Fach, ich habe es nur nie verstanden. Aber sie ihn dir an. So intelligent wie er aussieht, wird er Alte Runen meistern. Kann es vielleicht seinem Dad beibringen», sagte Charlie. «Rune» murmelte ich. Charlie sah fragend zu mir. «Ist vielleicht dämlich, aber was hältst du von Rune?» fragte ich. Charlie grinste. «Benji und Rune. Rune und Benji. Ja, gefällt mir», lächelte er. «Dann haben unsere Söhne also Namen», sagte ich lächelnd und sah zu Benji hinunter. «Benji und Rune...» Ich stockte, als ich die Nachnamen sagen wollte. «Griven», sagte Charlie schulterzuckend. Ich sah verwundert. «Noch sind wir nicht verheiratet, also haben sie deinen Nachnamen. Wer weiss, vielleicht werde ich auch deinen Namen annehmen», erklärte Charlie. War ich überhaupt bereit zu heiraten? Ich gähnte. «Welcher ist eigentlich älter? Das habe ich nicht mitgekriegt», sagte ich nachdenklich und sah von Benji zu Rune. Ich wollte eindeutig das Thema wechseln. «Benji. Rune war die Überraschung», sagte Charlie grinsend. «Ich bin müde», murmelte ich. «Oh ja, natürlich. Warte, ich nehm dir... Moment.» Charlie versuchte gerade Rune so zu positionieren, dass er Benji nehmen kann. «Ich holle jemand», sagte er dann und nickte grinsend. Kurz darauf kam er wieder und hat wohl Rune abgegeben. «So, komm her, Kleiner», sagte Charlie und nahm mir Benji ab. «Kann es kaum erwarten, wenn sie ihre Köpfe selbst halten können», hörte ich Charlie murmeln. Ich lachte leise auf. «Der Moment, in dem man mit einem Arm ein Kind halten kann», sagte er. Ich grinste ihn an. «Wir schaffen das», sagte ich. «Und wie wir das schaffen. Und jetzt schlaf noch eine Runde. Ich bin mir sicher, dass du hier übernachten kannst. Ich komme dann morgen, ja?» Charlie küsste mich kurz. «Kommst du klar?» fragte ich. «Natürlich, auch wenn ich momentan nur ein Kind auf einmal halten kann. Chris und Shawn sind auch noch da, so wie Luke und Tom. Und mit grosser Wahrscheinlichkeit Sirius», zählte Charlie auf. «Oh, die anderen wissen es noch gar nicht», murmelte ich. «Werden sie gleich», er lächelte. «Und deine Familie?» fragte ich. «Das können wir ihnen auch morgen erzählen, keine Sorge», sagte Charlie. «Fühlen sie sich da nicht benachteiligt, dass es meine Familie früher weiss als deine?» fragte ich, da ich mir wirklich Sorgen mache. «Ach was. Mom wird sich sowieso freuen, egal ob heute oder in einer Woche», sagte er. Ich wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, doch er kam mit zuvor. «Mach dir keine Sorgen, Hon. Wir regeln das morgen. Wir brauchen sowieso noch einige Dinge. Obwohl wir gründlich überprüft haben, ob wir alles haben, brauchen wir...» Ich unterbrach ihn. «Wir brauchen alles nochmal. Alles doppelt», sagte ich. Charlie grinste. «Genau. Und jetzt schlaf. Wir sehen uns morgen», sagte er, küsste mich zum Abschied und verschwand. Ich war schnell eingeschlafen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro