Winky
Es gab ein leises Plopp und Winky erschien erneut auf Dracos Bett. „Was wünschen sie zum Mittag Mister Draco Sir?", fragte sie verunsichert. „Hallo Winky, wie geht es dir?", richtete Hermine das Wort an die Hauselfe und war froh, dass Schweigen endlich brechen zu können.
Winky drehte sich zu ihr und sah sie mit großen Augen an. Schließlich sagte sie: „Miss Hermine, Winky geht es gut hier, aber ihr fehlt Dobby. Die anderen Hauselfen mögen Winky nicht so wie Dobby es getan hat.", meinte Winky und eine Träne kullerte über ihr Gesicht.
Hermine wischte sie mit ihrer Hand weg und sagte: „Ich vermisse Dobby auch. Aber e freut mich, dass du dich hier wohl fühlst." Winky nickte nur und ihre großen Ohren wackelten dabei.
Es schien als würde sie sich plötzlich erinnern, warum sie da war. Sie drehte ihren Kopf wieder zu Draco und sprach ängstlich: „Verzeihen sie der dummen kleinen Winky, Sir. Ich habe vergessen, warum ich hier bin Sir. Was darf ich ihnen bringen Mister Draco Sir?" Draco sah die kleine Hauselfe an und schüttelte den Kopf. Er hatte keine Ahnung warum, aber sie schien Angst vor ihm zu haben.
„Ist doch kein Problem Winky und du brauchst mich wirklich nicht Sir zu nennen. Ich würde gerne Nudeln mit Tomatensoße essen, wenn ihr das da habt. Und wenn es dir möglich ist, könntest du Hermine ja auch etwas mitbringen.", meinte Draco und sah bei den letzten Worten Hermine fragend an.
„Ja das wäre lieb von dir Winky. Ich würde dasselbe nehmen und einen Orangensaft bitte.", sagte Hermine. Winky nickte nur und mit einem leisen Plupp war sie verschwunden. „Weist du warum sie Angst vor mir hat?", fragte Draco plötzlich leise und spielte mit dem Einband des Buches auf seinem Schoß.
Hermine seufzte und antwortete: „Naja, Winky kannte Dobby sehr gut und ich schätze er hat ihr erzählt, wie dein Vater zu ihm war. Wahrscheinlich hat sie Angst, dass du auch so bist. Du musst wissen, dass sie früher Barty Crouch gehört hat und später seinem Sohn. Sie hatte es nicht leicht und fand es furchtbar, als sie befreit wurde. Dobby hat ihr damals versucht zu helfen und hat sie mit hier her gebracht. Ich glaube, dass Dobbys Tod sehr schlimm für sie war."
Draco nickte nur und er erinnerte sich daran, wie gemein sein Vater damals zu Dobby gewesen war. Er hatte immer versuch höflich zu sein aber das war ihm nicht immer gelungen. Manchmal wenn er als Kind etwas zerbrochen hatte, hatte er die Schuld auf Dobby geschoben, um nicht verprügelt zu werden. Mit einem Plopp stand Winky wieder vor ihnen und reichte ihnen die Teller.
Draco war froh, dass er so aus seinen dunklen Gedanken gerissen wurde. Er hatte das Bedürfnis der kleinen Hauselfe zu zeigen, dass er nicht wie sie Vater war und so sagte er: „Möchtest du mit uns Essen Winky?" Winky sah Draco aus großen Augen an und fragte mit quiekender Stimme: „Winky soll mit dem Herrn Draco und Miss Hermine essen? Aber Winky ist nur ein Diener und hat kein Recht am selben Tisch zu sitzen."
Draco hörte wie Hermine empört schnaubte. „Natürlich hast du das Recht mit uns zu Essen. Also hol dir ein Teller und iss mit uns.", sprach Draco freundlich. Hermine und Draco nahmen ihre Teller und setzten sich an einen kleinen Tisch der neben dem Bett stand.
Mit einem Plopp erschien Winky auf dem dritten Stuhl und sah die beiden aus großen Augen an. Sie war jedoch so klein, dass sie im Sitzen nicht über den Tisch schauen konnte. Draco griff nach seinem Zauberstab und lies den Stuhl wachsen. Dann begannen sie zu Essen, wobei die kleine Hauselfe die beiden immer noch aus großen und feuchten Augen ansah.
Schließlich sagte sie: „Winky hat lange nicht mehr in Gesellschaft gegessen. Die anderen Elfen mögen sie nicht und so isst Winky immer allein." Draco sah, wie sich in Hermines Augen tränen bildeten und sie Winky mitleidig ansah.
Draco wollte nicht, dass Hermine traurig war, also sagte er: „Wenn du möchtest, kannst du ja auch mit uns in der Großen Halle essen." „Das traut sich Winky nicht!", quiekte sie.
Nun ergriff Hermine das Wort: „Dann kommen wir einmal die Woche in die Küche und essen mit dir zusammen ok?" Dabei schaute sie fragend zu Draco, welcher sofort begeistert nickte. Er war noch nie in der Küche gewesen und er wusste nicht einmal wo sie sich befand. „Sie sind zu lieb zu Winky. Das hat Winky gar nicht verdient.", schniefte sie und spielte mit einem Anhänger an einer Kette, den Draco jetzt erst bemerkte.
Er sah genauer hin und erkannte ihn. Die Kette mit dem kleinen Anhänger hatte er einmal Dobby geschenkt, als er mal wieder für eine Tat, für die er nichts konnte, bestraft wurde. Der Hauself hatte schrecklich geweint und Draco hatte es nicht ausgehalten. Also hatte er die Kette, welche ein Familienerbstück war von seinem Hals genommen und sie Dobby gegeben. Wenig später wurde er durch Harrys zutun befreit und er hatte den kleinen Elf erst wieder gesehen, als er auftauchte um Harry, Ron und Hermine aus dem Malfoy Manor zu apparieren.
„Woher hast du die Kette?", fragte Draco, obwohl er es sich schon fast denken konnte. „Dobby hat sie der armen Winky geschenkt, als sie so traurig war. Er hat gesagt ein guter Mensch habe sie ihm mal gegeben und Winky müsse gut darauf achtgeben. Er sagte die Kette würde die Schmerzen wegnehmen und es stimmt.", erklärte Winky stolz, während sie Hermine und Draco die Kette zeigte.
Es war ein kleines Amulett mit einem grünen Smaragd. In dem Smaragd war ein D und ein M eingraviert. Hermine sah ihn überrascht an. „War das nicht mal dein Amulett? Du hast es bei unserer ersten Begegnung bei Flourish und Blotts getragen oder?", stellte Hermine überrascht fest.
„Ja. Ich habe es Dobby geschenkt. Meine Mutter konnte nichts dagegen tun, wenn mein Vater mich schlug, also schenkte sie mir diese Kette. Sie war so verzaubert, dass sie dem tragenden den Schmerz abnimmt. Aber das funktioniert nur, wenn man sie geschenkt bekommt. Da Dobby oft wegen mir schmerzen erleiden musste, hab ich ihm diese Kette geschenkt und gesagt, er solle sie so lange tragen, bis er jemanden fände, der sie dringender bräuchte. Meiner Ma erzählte ich, dass ich sie verloren hatte und sie war ziemlich sauer. Die Kette ist sehr wertvoll, da es sich um einen echten Smaragd handelt und der Zauber unglaublich schwierig ist.", berichtete Draco und freute sich, dass sie den beiden geholfen hatte.
„Dobby hat Winky auch gesagt, dass sie sie weiter verschenken müsse, wenn jemand unter Schmerzen leidet, aber bis jetzt ist Winky niemanden begegnet.", gestand sie und steckte die Kette wieder unter ihr Hemd. Die drei waren fertig mit Essen und so verschwand Winky wieder in der Küche.
Draco legte sich wieder ins Bett und fragte: „Könntest du mir das Buch dalassen? Ich darf erst heute Abend hier weg und da du ja nachher zum Unterricht musst, wäre ich froh, wenn ich was zu lesen hätte." Hermine nickte und grinste. Anscheinend schien es Draco egal zu sein, dass es ein Märchenbuch für Kinder war.
Ein klopfen am Fenster riss sie aus ihren Gedanken. Sie ging hin und öffnete es und eine kleine Eule flog auf das Fensterbrett. Hermine nahm den Brief ab, streichelte sie kurz und sah dann zu wie sie davon flog. Sie schloss das Fenster und schaute auf den kleinen Zettel in ihrer Hand. Er war eindeutig von George und ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
Sie verabschiedete sich von Draco und lief in ihr Zimmer. Draco überlegte sich, wer ihr wohl geschrieben hatte und wünschte sich, er wäre der Grund für dieses Lächeln. Er fühlte sich erschöpft und schlief ein.
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