Kapitel 7 Entschuldigungen
Hermine erwachte ziemlich früh durch einen schrecklichen Traum. Sie setzte sich auf und rieb sich die Augen. Sie fühlte sich müde und erschöpft, aber schlafen würde sie jetzt auch nicht mehr können. Leise stand sie auf, nahm ihre Sachen und ging duschen. Das warme Wasser tat ihr gut und spülte die schrecklichen Erinnerungen an den Traum fort. Nach einer gefühlten Ewigkeit stellte sie das Wasser aus, trocknete sich ab und zog sich ihre Schuluniform an.
Sie stellte sich vor den Spiegel und musterte ihr Gesicht. Sie hatte immer noch tiefe Augenringe und sie sah mager aus. Sie griff in ihre Tasche und begann sich zu schminken, danach putzte sie noch ihre Zähne und lief zurück in ihr Zimmer.
Sie sah, dass Pansy sich in ihrem Bett herumwälzte, also beschloss Hermine sie vorsichtig zu wecken. Sie rüttelte ihre Freundin, bis sie die Augen öffnete und sie dankend ansah. „Du hast mich gerettet. Der Traum war furchtbar und hat sich unglaublich real angefühlt.", seufzte Pansy und fuhr sich übers Gesicht. „Kein Problem." „Sag mal was willst du heute eigentlich in den ersten beiden Stunden unterrichten?", fragte Pansy interessiert und stand auf. Sie sah wie Hermine sich panisch die Hand vor den Mund schlug. „Das habe ich ja ganz vergessen.", rief sie panisch und verschwand.
Pansy konnte nur den Kopf schütteln. Draco hatte es also schon geschafft, dass sie ihre Schulsachen vernachlässigte. Hermine rannte in ihr Büro und zog den Ordner von Lupin hervor. Sie fand einen Eintrag über Feen, Doxys, Pixies (Wichtel) und Imps. Sie entschied sich dazu, sich in dieser Stunde mit Feen und Wichtelwesen zu beschäftigen.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein übermüdeter Draco erschien in der Tür. „Wir haben vergessen, diese Stunde vorzubereiten.", brachte er nach Atem ringend hervor. „Ja ich weiß. Ich habe schon was Passendes für diese Stunde gefunden.", erklärte Hermine und schob ihm den Hefter zu. Draco setzte sich und überflog den Abschnitt.
„Klingt gut. Hätte ich gewusst, dass du schon hier bist, wäre ich noch schnell essen gegangen. Ich hab Hunger.", gestand er und rieb sich über den Bauch. Hermine konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Es gab ein leises Plopp und Winky erschien mit einem vollen Tablett vor den beiden. „Winky hat gehört, wie sie sagten, dass sie Hunger hätten. Deswegen hat Winky ihnen auch gleich etwas zurecht gemacht.", sagte die kleine Elfe stolz und legte das Essen auf den Tisch.
„Oh Winky, das ist so lieb von dir und bitte verzeih uns, dass wir letzte Woche nicht zu dir in die Küche zum Essen gekommen sindwir hatten so viel um die Ohren.", sagte Hermine und man konnte deutlich das schlechte Gewissen in ihrer Stimme hören. „Das stört Winky nicht. Winky weiß, dass sie viel zu tun haben.", meinte sie und wackelte mit ihren Ohren. „Aber du kannst ja jetzt mit uns essen.", versuchte Draco es wieder gut zu machen und legte ihr ein Kissen auf den Schreibtisch, damit sie sich setzten konnte.
Sie hatten gerade angefangen zu Essen, als eine Eule mit dem Schnabel gegen das Fenster klopfte. Hermine stand auf und öffnete es. Die Eule flog herein und Hermine nahm ihr den Brief und eine weiße Rose ab und gab ihr Wasser und etwas Apfel, bevor sie wieder davon flog. Nun schaute sie auf den Brief in ihrer Hand. Sie vergrößerte ihn und stellte fest, dass in dem Umschlag zwei Briefe steckten, einer von Harry und einer von Ron. Sie setzte sich und begann zu lesen
Liebe Hermine,
ich wollte mich wegen Samstag bei dir entschuldigen. Ich wollte Draco nicht beschimpfen und ich hatte ja keine Ahnung, dass du dich mit ihm vertragen hast. Es tut mir auch leid, dass ich oft so unsensibel bin. Ich habe das Gefühl, immer alles falsch zu machen. Bitte verzeih mir. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht und ich hätte für dich da sein sollen, aber ich wusste einfach nie was ich sagen sollte um dir zu helfen. Hermine ich liebe dich noch immer und ich möchte, dass du glücklich bist und wenn es mit Draco ist, dann ist das auch ok. Ich hoffe so sehr, dass wir immer noch Freunde sind und dass du mir mein blödes Verhalten irgendwann verzeihen kannst.
In liebe Ron
Hermine spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie vermisste Ron und Harry unglaublich und sie war ihnen nicht böse. Ron hatte ihr tatsächlich einen Brief geschrieben, obwohl er es hasste und er hatte ihr gestanden, dass er noch immer verliebt in sie war. Hermine fragte sich, warum er dann Schluss gemacht hatte. Irgendwann würde sie ihn danach fragen müssen. Aber sie hatte das Gefühl, dass endlich alles wieder gut werden würde. Ihr war klar, dass sie Ron nicht so liebte, wie er sie aber vielleicht konnten sie tatsächlich wieder Freunde werden. Schnell griff sie nach dem Brief von Harry.
Liebe Hermine,
es tut mir so unendlich leid wegen Samstag. Ron und ich haben es echt nicht böse gemeint. Wir konnten ja nicht ahnen, dass du und Draco befreundet seid. Ich weiß, dass ich in den letzten Monaten kein besonders guter Freund war und das tut mir leid. Ich wusste aber einfach nicht, was ich tun sollte um dir zu helfen. Es hat mir weh getan zu sehen, dass du dich immer weiter von uns entfernst. Ich weiß, dass das unsere eigene Schuld war, aber ich oder besser gesagt wir drei werden das ab jetzt ändern. Du fehlst uns Mine und ich hoffe sehr, dass wir immer noch Freunde sind.
Dein hoffentlich noch bester Freund Harry
Ps.: Die Rose ist von mir und Ron. Sie wird nie welken und wenn du es möchtest spielt sie dir eine Melodie. Ich hoffe sie gefällt dir.
Hermine spürte wie ihr eine Träne vor Freude über die Wange lief. Sie liebte ihre beiden besten Freunde und ab jetzt würde alles besser werden. Sie hatten sich entschuldigt und selbst Ron hatte ihr einen Brief geschrieben, obwohl er das so gut wie noch nie getan hatte. Draco riss sie aus ihren Gedanken: „Hey Mine, alles gut bei dir?", fragte er besorgt. „Ja alles bestens. Ich glaube heute wird der beste Tag seit langem.", antwortete sie strahlend. Draco fragte sich, warum Hermine erst weinte und dann so glücklich war. Von wem sie wohl die Rose bekommen hatte. Vielleicht waren die Briefe ja von Potter und Weasley. Draco erinnerte sich daran, dass er sich vorgenommen hatte sich bei allen zu entschuldigen, aber bei den beiden würde es ihm schwer fallen. Er hasste die beiden zwar nicht mehr aber er konnte sie noch nie leiden und er bezweifelte, dass sich das ändern würde. Sie frühstückten noch eine Weile und bereiteten sich dann auf den Unterricht vor.
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