Kapitel 6 Die erste Unterrichtsstunde
Am nächsten Morgen erwachte er zur selben Zeit wie Hermine. „Wie hast du geschlafen?", fragte er mit rauer Stimme. „Überraschenderweise sehr gut. Und du?", erkundigte sie sich. „Ja ich auch. Ich hatte keine schlechten Träume und ich fühle mich erholt und ausgeschlafen.", antwortete er. „Geht mir genauso.", gestand Hermine und setzte sich auf. „Ich werd mich mal fertig machen gehen. Bis dann.", meinte Hermine und ging zu ihrem Zimmer. An der Tür blieb sie jedoch stehen und drehte sich noch einmal zu Draco. „Danke für alles.", sagte sie und verschwand ohne auf eine Reaktion zu warten.
Draco fühlte sich so glücklich, wie schon lange nicht mehr. Hermine hatte die ganze Nacht bei ihm verbracht und er durfte sie im Arm halten. Grinsend lief er in sein Zimmer und ging genau wie Hermine duschen. Hermine und Pansy verließen zur selben Zeit die Dusche und wie jeden Morgen schminkte die Slytherin das Gryffindor Mädchen.
„Sag mal wo warst du heute Nacht?", fragte Pansy plötzlich. Hermine bemerkte wie ihr die Wärme ins Gesicht schoss und sie rot wurde. „Im Gemeinschaftsraum bei Draco.", sagte sie und schaute verlegen zu Boden. „Na das ist doch gut. Ihr macht Fortschritte.", bemerkte Pansy lachend. „Fang bitte nicht schon wieder damit an. Zwischen uns läuft nichts. Wir sind bloß Freunde.", versuchte die Braunhaarige ihre Freundin zu überreden, aber diese kicherte bloß und meinte: „Rede dir das ruhig weiter ein." Hermine schnaubte, sagte aber nichts mehr dazu. Sie war sich selber nicht sicher, was sie für Draco empfand, also woher sollte es bitte Pansy wissen.
Gemeinsam gingen sie in den Gemeinschaftsraum und trafen sich dort mit den Jungs. Zusammen liefen sie zum Essen in die Große Halle. Es waren bis jetzt nur wenige Schüler da, also setzten sie sich an den Slytherin Tisch und begannen zu essen. Als alle Schüler da waren kamen die Eulen und brachten die Post und zur Überraschung von Hermine landete eine vor ihr. Sie löste den Brief und gab der Eule etwas Wasser, bevor sie wieder davon flog. Hermine öffnete ihn und begann zu lesen:
Meine liebe Mine,
wie geht es dir? Wie ist es wieder in Hogwarts zu sein?
Der eigentliche Grund für meinen Brief ist, dass ich mich bei dir entschuldigen wollte. Ich war keine besonders gute Freundin nach dem Krieg. Ich hatte nur meine Hochzeit im Kopf und habe nicht darauf geachtet, wie es dir geht. Der Grund warum ich mich so auf meine Hochzeit konzentriert habe ist, dass ich so die schrecklichen Dinge die im Krieg passiert sind eine Weile vergessen konnte. Ich habe oft Alpträume aber Harry hilft mir das alles zu überstehen. Ich weiß, du denkst uns alle hätte der Krieg nicht geschadet und keinen bleibenden Schaden hinterlassen, aber das stimmt nicht. Wir leiden alle darunter, wenn auch vielleicht nicht so sehr wie du und George. Du fehlst mir sehr und ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen.
In liebe Ginny.
Hermine vermisste Ginny auch und ihr war klar, dass sie Ginny auf der Stelle verzeihen würde. Ehrlich gesagte war sie auch nie böse auf sie gewesen. Sie hatte immer gedacht, dass die Drei überhaupt keinen seelischen Schaden davon getragen hatten, aber anscheinend stimmte das nicht. Wahrscheinlich gab es niemanden, der nicht mit den Folgen leben musste, auch wenn sie bei allen unterschiedlich stark ausgeprägt waren. Sie faltete den Brief wieder zusammen und aß eine Kleinigkeit.
Sie verspürte keinen großen Hunger, da sie viel zu aufgeregt war, wegen ihrer ersten Stunde. Draco und Neville schien es ähnlich zu gehen, denn auch sie aßen so gut wie nichts. Es dauerte nicht lange und Hermine hielt es nicht mehr länger aus, still zu sitzen. Sie sprang auf und sagte: „Ich geh schon mal vor. Ich möchte die Stunde gern nochmal durchgehen." Draco und Neville erhoben sich ebenfalls und folgten ihr.
Sie betraten den Unterrichtsraum und Hermine holte die Aufzeichnungen für diese Stunde. Neville setzte sich in die hinterste Ecke des Raumes auf einen Stuhl und blieb dort die gesamte Zeit. Hermine und Draco überflogen noch einmal ihre Aufzeichnungen und schon war es an der Zeit die Schüler herein zu beten.
Als Draco die Tür öffnete schaute er in die Gesichter von 40 Erstklässlern. Er schluckte und trat beiseite um die Schüler hinein zu lassen. Als alle einen Platz gefunden hatten begann Hermine mit dem Unterricht: „Guten Morgen liebe Erstklässler. Ich bin Hermine Jean Granger, das ist Draco Malfoy und der Mann hinter euch ist Neville Longbottom. Wir werden euch zu dritt Unterrichten. In diesem Fach werdet ihr lernen, wie ihr euch gegen Kreaturen der Dunkelheit und Feinde verteidigt. Ich werdet Zauber und Gegenzauber lernen, welche ihr hoffentlich nie anwenden müsst. Aber zuallererst möchten wir euch ermöglich Fragen zu stellen. Wir werden sie soweit es uns möglich ist beantworten."
Sofort schossen die Hände in die Höhe. Es wurden viele Fragen über den Ablauf des Krieges, den Tod von Voldemort und das Leben danach gestellt. Hermine und Draco gaben ihr Bestes die Fragen wahrheitsgemäß, aber abgeschwächt zu beantworten. Sie wollten den Kindern nicht die ganze Grausamkeit des Krieges erklären aber trotzdem genug um begreiflich zu machen, wie schlimm es war.
Nachdem sie alle Fragen beantwortete hatten, begann Hermine mit dem Unterricht. Sie zeigte den Kindern den Grindeloh und fragte wer dieses Tier erkenne und wüsste, wo es lebte. Ein kleines Mädchen meldete sich und sagte stolz: „Das ist ein Grindeloh. Sie leben meist in stillen und tiefen Gewässern. Sie werden als nicht besonders Gefährlich eingestuft, können allerdings zu einer Bedrohung werden, wenn man auf eine große Gruppe von ihnen trifft."
Draco musste schmunzeln. Die kleine war wie eine Miniaturausgabe von Hermine. Hermine gab ihr fünf Punkte für ihr Wissen und wiederholte die wichtigsten Punkte, damit die Klasse mitschreiben konnte. Danach erklärte sie noch, wie man sich gegen sie verteidigt. Als sie fertig war, waren die Stunden auch schon vorbei. Sie entließ die Kinder und schickte sie zu ihrer nächsten Stunde.
Etwas geschafft aber glücklich packten Hermine und Draco alles zusammen und gingen zu ihrer nächsten Stunde, alte Runen bei Professor Babbling.
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