Neville saß wie die letzten Stunden auch in der hinteren Ecke des Raumes und beobachtete alles schweigend. Hermine begann mit dem Unterricht: „Guten Morgen, heute werden wir uns mit Feen, Doxys, Pixies und Imps beschäftigen. Wer kann mir sagen, was eine Fee ist?"

Sofort schossen mehrere Hände in die Höhe. Hermine nahm einen kleinen Jungen dran, welcher sogleich antwortete: „Feen sein sehr eingebildete kleine Wesen, welche aber sehr zänkisch und aufdringlich sein können. Man sollte sie niemals beleidigen." Hermine nickte.

Nun wand Draco sich an die Klasse und fragte: „Und wer von euch kann mir sagen, was ein Doxy ist?" Diesmal meldeten sich zur zwei Schülerinnen und Draco forderte das Mädchen mit schwarzen langen Haare auf zu sprechen. Stolz die Antwort zu kennen erklärte sie wie aus der Pistole geschossen: „Doxys sind Haus- und Hofschädlinge, ihre Bisse sind giftig und sehr schmerzhaft. Es gibt ein spezielles Doxy-Gegengift und ein Doxizid was sie unschädlich macht.", Draco nickte und gab der Schülerin 5 Punkte.

Hermine ergriff nun wieder das Wort: „Und wer kann mir etwas über Pixies, auch Wichtel genannt, und Imps sagen?" Nur noch eine Schülerin schien die Antwort zu wissen und wieder musste Draco grinsen, weil sie ihn an Hermine erinnerte. Die kleine hob ihre Hand so hoch wie möglich und konnte es gar nicht abwarten allen zu erzählen, was sie wusste. Hermine musste schmunzeln und erlaubte ihr, ihr Wissen vorzutragen.

„Wichtel können sehr gefährlich werden, da sie keinen Respekt und einen bösartigen Humor haben. Am besten verteidigt man sich mit dem Immobilus Zauber, welcher sie erstarren lässt. Danach sollte man sie in eine Kiste sperren und irgendwo weit weg von Menschen aussetzten.", erklärte sie stolz. Hermine gab ihr ebenfalls 5 Punkte und wiederholte die wichtigsten Punkte nochmal, damit die Klasse mitschreiben konnten.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Neville trat mit einem Käfig in den Händen vor die Klasse. Hermine und Draco war nicht einmal aufgefallen, dass er den Raum verlassen hatte. In dem Käfig waren mehrere Wichtel, welche an den Gitterstäben wackelten und schimpften.

Hermine sah Neville begeistert an. „Wo hast du die denn her?", fragte sie begeistert. „Aus dem Raum der Wünsche. Erinnert ihr euch noch an Lockhards Unterrichtsstunde in der zweiten Klasse? Er hat sie danach dort freigelassen und seit dem leben sie dort.", erklärte Neville und ein etwas gequälter Gesichtsausdruck trat auf sein Gesicht. Hermine erinnerte sich nur zu gut und die Stunde war nicht sehr glücklich für Neville verlaufen.

Die restliche Stunde verbrachten sie damit, den Kindern den Immobilus Zauber zu lernen. Am Ende der Stunde war es der Hälfte der Klasse gelungen den Zauber korrekt auszuführen. Nach der Stunde überließen Hermine und Draco Neville das Aufräumen und begaben sich auf den Weg zu Alte Runen, wo Pansy und Blaise schon auf sie warteten.

„Wir haben soeben nochmal nach dem Trank geschaut und er ist fast fertig. Heute Nacht müssen nochmal ein paar Zutaten hinzu gegeben werden und dann wars das.", erklärte Blaise. „Ja das können Draco und ich heute Nacht übernehmen, oder wollen wir alle zu viert gehen?", fragte Hermine während sie den Raum betraten. „Lasst uns zu viert gehen. Das wird nochmal ganz schön viel Arbeit heute Nacht.", meine Blaise. Damit war es beschlossene Sache und alle widmeten sich dem Unterricht.

Danach liefen sie in die große Halle zum Mittag essen. Als Hermine die Halle betrat konnte sie ihren Augen nicht trauen. Am Gryffindortisch saßen Ginny, Harry und Ron. Hermine quiekte vor Freude und rannte auf ihre Freunde zu. Ginny welche ihre Freundin zuerst entdeckte sprang auf und schloss sie in ihre Arme.

„Ich habe dich ja so vermisst. Und es tut mir alles so leid.", flüsterte Ginny in ihr Ohr. „Alles schon längst vergessen.", antwortete Hermine und drehte sich zu ihren anderen beiden Freunden. Harry und Ron saßen auf der Bank und sahen Hermine verunsichert an. „Wollt ihr nicht aufstehen und mir Hallo sagen?", lachte sie. Harry war der erste, der sich aus seiner Starre löste, aufsprang und sie in seine Arme zog. „Heißt das, du hast mir verziehen?", fragte er leise. „Aber natürlich habe ich das. Du weißt doch, dass ich nie lange auf dich sauer sein kann.", meinte Hermine und strahlte übers ganze Gesicht.

Nun war auch Ron aufgestanden und umarmte sie. „Hermine, du hast mir ja so gefehlt und bitte bitte verzeih mir.", stammelte er in ihr Ohr. „Das habe ich doch schon längst.", gestand sie und sah ihre Freunde an. „Ich habe euch so vermisst und es ist toll, dass ihr da seid. Ich hab euch so viel zu erzählen.", sagte Hermine und setzte sich zu ihren Freunden. Die ganze Zeit während des Essens berichtete sie ihren Freunden, was sie verpasst hatten. Nur die Sache mit dem Kuss und das sie die meisten Nächte mit Draco verbrachte ließ sie weg.

Draco saß mit Pansy, Blaise, Neville und Luna am Slytherintisch und beobachtete das Goldene Trio. Er freute sich sehr, dass Hermine so glücklich war, aber es störte ihn, dass sie ihn scheinbar vergessen hatte. „Du solltest aufhören Hermine so anzustarren, sonst fällt es auf, wie sehr du auf sie stehst.", flüsterte Pansy ihm ins Ohr. Er spürte wie er rot wurde und sah schnell auf seinen Teller.

Er verspürte allerdings keinen Hunger, also schob er das Essen auf seinem Teller nur von einer auf die andere Seite. „Alles in Ordnung Kumpel?", fragte Blaise und sah ihn etwas besorgt an. „Ja alles bestens.", antwortete er schnell und sah wieder zu Hermine. Sie lachte ausgelassen und schlug gerade Ron sacht gegen die Schulter, was alle anderen zum Lachen brachte.

Plötzlich sah Hermine zu ihm und grinste ihn an, dann machte sie ihm deutlich, dass er sich zu ihr setzten sollte. Er schüttelte allerdings nur den Kopf. Er hatte keine Lust auf Potter und Weasley. Hermine sah ihn nur traurig an, widmete sich dann jedoch wieder den Gesprächen der anderen.

Irgendwann erhob sie sich, verabschiedete sich von ihren Freunden und verließ die Halle. Schnell sprang Draco auf und lief ihr nach. Es dauerte nicht lange und er hatte sie eingeholt. „Warum wolltest du dich nicht zu mir setzen?", fragte Hermine, sobald er neben ihr stand. „Versteh das bitte nicht falsch, aber ich hab noch so meine Probleme mit Potter und Weasley und sie garantiert auch mit mir.", gestand er und hoffte inständig, dass Hermine ihm nicht sauer deswegen war.

„Sie werden sich an dich gewöhnen müssen und du dich an sie. Ich will schließlich, dass sich meine Freunde nicht gegenseitig umbringen.", lachte sie und betrat den Gemeinschaftsraum. „Wir wollen uns nach dem Unterricht bei Hagrid treffen, kommst du mit?", fragte sie nun. Draco hätte am liebsten sofort nein gesagt, aber er wollte Hermine nicht schon wieder enttäuschen also meinte er nur: „Mal schauen ok?", Hermine nickte und ging in ihr Zimmer um ihre Sachen für die nächsten beiden Stunden zu holen.