Ein eigenes Büro
Draco machte sich auf den Weg zurück zum Schloss. Er dachte über Hermine nach, darüber, dass sie ihn langsam zu akzeptieren schien. Sie hatte immer noch seinen Pullover und es schien sie auch nicht mehr zu stören, mit ihm allein zu sein. Vielleicht konnten sie ja sowas wie Freunde werden. Draco war klar, dass er mehr für Hermine empfand, als nur Freundschaft, aber er wusste auch, dass sie diese Gefühle niemals erwidern würde.
Als er den Klassenraum für Verteidigung gegen die Dunklen Künste betrat, blieb ihm fast das Herz stehen. Der Raum war doppelt so groß, wie jeder andere Klassenraum und es standen an die 40 Stühle im Raum. Normalerweise bestand der Umfang der Klassen nur aus 20 Schülern.
Er ging zu Hermine nach vorne und sprach sie darauf an: „Wie kommt es, dass wir so viele Schüler unterrichten?" „Naja es sind vier Häuser mit jeweils 10 Schülern. Minerva wollte nicht, dass wir zu viel Unterrichten müssen und deswegen haben alle vier Klassen gemeinsam bei uns Unterricht. Schließlich sind wir ja zu dritt.", erklärte Hermine und begann den Raum nach ihren Vorstellungen zu verändern.
Sie reinigte die Tafel, ordnete die Tische in einem Halbkreis und zauberte ein paar Bilder von verschiedenen Tierwesen an die Wände. Nachdem sie fertig war, stieg sie die Treppe zum Büro hinauf. Das Büro bestand aus einem kleinen Raum mit drei aneinander gestellten Schreibtischen, einem Kamin und einem Bücherregal. Hermine lief darauf zu und überflog die Buchtitel. Alle hatten etwas mit der Verteidigung gegen die dunklen Künste zu tun und reichten von sehr leichter bis zu sehr schwerer Lektüre.
Draco stellte sich neben sie und begann ebenfalls die Buchtitel zu lesen. Nach einer Weile ging Hermine zu dem Schreibtisch in der Mitte und legte die Ordner darauf. Sie untersuchte die Schubfächer und fand Pergament, eine neue Feder und Tinte. Sie hatten ihr eigenes Büro und Hermine strahlte vor Freude.
„Ich glaube, wir sollten langsam mal zum Mittagessen gehen, oder willst du hier bleiben und auch gleich die anderen Stunden für die nächste Woche planen?", fragte Draco. „Ich würde gern hier essen und mich vorbereiten. Die Woche über möchte ich mich gern auf meinen Unterricht konzentrieren und nicht noch die Stunden vorbereiten müssen.", gestand sie und begann von neuem in den Ordnern zu blättern.
Es gab ein leises Plopp und Winky stand vor Hermine auf dem Tisch. „Sie haben nach Winky gerufen Miss Hermine?", fragte sie glücklich. „Nicht bewusst, aber könntest du uns etwas zum Mittag herbringen? Wir haben noch viel zu tun und keine Zeit erst in die große Halle zu gehen.", erkundigte sich Hermine freundlich. „Winky bringt ihnen gern etwas zu essen. Es gibt nichts, was Winky lieber tun würde.", versicherte sie und war verschwunden.
Draco setzte sich neben Hermine und rutschte mit dem Stuhl zu ihr, um mitlesen zu können. Sie hatten beschlossen, dass die Unterlagen von Severus erst für die dritte Klasse geeignet wären. Es gab ein leises Plopp und Winky tauchte erneut auf, aber diesmal mit einem Tablett, voller Essen. Es gab Äpfel, Reis, Nudeln, verschiedene Soßen und zur Überraschung von Draco und Hermine auch Kekse.
Als hätte Winky gewusst was sie dachten, fügte sie hinzu: „Winkey hat gehört, dass Professor Lupin und Professor Snape gern Kekse aßen bei der Vorbereitung. Wenn sie noch was wünschen, rufen sie nach Winky." Und schon war sie verschwunden. Weder Hermine noch Draco konnten sich vorstellen, dass Snape gern Kekse gegessen hatte, aber sie kümmerten sich nicht weiter darum und widmeten sich der Unterrichtsplanung.
Es war bereits fünf Uhr, als sie endlich fertig waren. Erschöpft verließen sie ihr Büro und liefen in den Gemeinschaftsraum. Dort fanden sie Blaise und Pansy, welche beide in ein Buch vertieft waren. Sie setzten sich dazu und Hermine schloss für einen Moment die Augen. „Wann wollen wir eigentlich mit dem Amortentia anfangen?", fragte Blaise und sah zu Hermine. Sie öffnete ihre Augen und antwortete: „Heute bitte nicht mehr, ich bin total fertig. Außerdem eilt es ja nicht. Slughorn gibt uns so viel zeit wie wir brauchen."
Alle drei sahen sie überrascht an. „Seit wann schiebst du denn eine Arbeit auf einen anderen Tag?", erkundigte sich Pansy. „Keine Ahnung. Es hat sich viel verändert im letzten Jahr und die Woche war echt anstrengend für mich.", gestand Hermine und schloss wieder die Augen.
Hermine wusste selbst nicht, warum sie auf einmal so entspannt war, was die Aufgabe anging. Aber sie fühlte sich einfach zu erschöpft um sich noch weiter zu konzentrieren. Sie erinnerte sich an den Morgen und wie George sich plötzlich neben sie gelegt hatte. Aber Moment, wie war er überhaupt hinein gekommen? Sie hatten doch die Tür verzaubert. Hermine öffnete erneut ihre Augen und sah zu Pansy. „Sag mal. Hast du George heute früh eigentlich in unser Zimmer gelassen?", fragte sie. „Ja hab ich. Er hat geklopft und sich beschwert, dass er nicht reinkam.", erklärte Pansy und begann bei der Erinnerung daran zu lachen.
„Was wollte George denn so früh bei dir?", erkundigte sich Draco und etwas Seltsames schwang in seiner Stimme mit. „Nichts Besonderes, er hat mich nur geweckt und sich ein bisschen mit mir unterhalten.", berichtete Hermine. Draco merkte, wie er eifersüchtig wurde. Was fand sie nur an George? Er war schon sauer gewesen, als er sich im Krankenflügel einfach mit in ihr Bett gesetzt hatte. Aber eigentlich war er selbst schuld. Er hatte sie Jahre lang gequält und nun wollte er, dass sie ihm vertraute?! Er überlegte, was er nur tun konnte, um ihr näher zu kommen. Aber das gemeinsame Unterrichten und brauen würde schon mal ein Anfang werden. Er musste es nur schaffen, Blaise dazu zu bringen mit Pansy zu arbeiten. Aber das würde er schon schaffen.
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