Die Elster Teil 1
Draco erwachte vor den anderen. Er sah zu Hermine, welche noch immer in seinen Armen schlief. Vorsichtig zog er sie noch näher zu sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es gleich Mittagessen geben würde und als er nur daran dachte, hörte er seinen Magen lautstark knurren. Er weckte erst Hermine und dann Pansy und Blaise.
„Scheiße, was ist mit dem Unterricht?", fluchte Hermine und sah geschockt auf die Uhr. „Wir haben heute alle frei. Ich habe McGonagall vorher um Erlaubnis gefragt und sie hat für uns heute den Unterricht abgesagt. Auch Verteidigung gegen die dunklen Künste fällt heute aus.", erklärte Pansy gelassen und rieb sich die Augen.
Zusammen liefen sie in die Große Halle und setzten sich zu Luna. Es dauerte nicht lange und auch Neville, Harry, Ginny, Ron und George stießen dazu. Sie aßen und redeten über die Feier. „Du hast dich selbst übertroffen Pans. Die Party war echt super.", meinte Draco und schaute Pansy anerkennend an. „Ja das stimmt. Danke nochmal.", fügte Hermine hinzu. „Ach das hab ich doch gern gemacht. Auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass die Party schon so schnell zu Ende ist.", gestand Pansy und begann zu essen.
„Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir alle in letzter Zeit nicht so viel schlafen.", erklärte Harry und rieb sich die Augen. „Jetzt wo Angelina nicht da ist, musst du uns sagen, was da zwischen euch läuft.", befahl Ginny an George gewandt. George verschluckte sich an seinem Reis und begann fürchterlich zu husten. Ron schlug ihm kräftig auf den Rücken und alle anderen mussten sich ein Lachen verkneifen.
Als er sich schließlich wieder beruhigt hatte meinte er leise: „Bis jetzt noch nichts." Alle sahen ihn überrascht an. „Echt nicht? Ihr verbringt doch jede freie Minute miteinander.", hakte Blaise nach. „Ja echt nicht. Es sind nicht alle so schnell wie du und Pansy.", antwortete er sauer und verschwand. „Das meint er nicht so.", versicherte Hermine und lief ihm nach.
Sie fand ihn schließlich in der Bibliothek, wo kein anderer Schüler zu finden war, da alle beim Essen saßen. Hermine setzte sich neben George auf das Sofa und nahm ihn in den Arm. Sie kannte ihn gut genug um zu wissen, wenn es ihm schlecht ging. „Willst du mir verraten was los ist?", fragte sie vorsichtig. „Ich weiß es nicht genau.", flüsterte George in ihrem Arm. „Hat es was mit Angelina zu tun?", erkundigte sie sich liebevoll und strich über seine Haare.
Er setzte sich auf und sah sie an. „Irgendwie schon. Immer wenn ich bei ihr bin, fühle ich mich glücklich und ich kann wieder lachen, aber sobald sie weg ist vermisse ich Fred wieder. Und ich fühle mich schlecht, das ich wieder glücklich bin, obwohl er tot ist. Es fühlt sich falsch an zu lachen und glücklich zu sein, obwohl so viele Tod sind.", sagte George und sah aus dem Fenster.
„Ich verstehe was du meinst. Mir geht es manchmal ähnlich. Aber dann denke ich darüber nach und sage mir, dass sie das nicht gewollt hätten. Lupin, Fred und Tonks sind nicht gestorben, damit wir traurig sind und nie wieder lachen. Fred würde wollen, dass du wieder glücklich bist und das weißt du auch.", erklärte Hermine. „Ja ich weiß, aber es fühlt sich trotzdem falsch an.", flüsterte er.
„Das sollte es aber nicht. Wir alle haben hart gekämpft und haben das Recht glücklich zu sein. Es ist klar, dass wir traurig sind und trauern, aber wir müssen auch nach vorne sehen und weiter machen. Du brauchst dich nicht schlecht fühlen wenn du glücklich bist, denn Fred hätte es sich so gewünscht.", sagte Hermine und Tränen stiegen in ihre Augen. George nahm sie in den Arm und beide weinten um Fred und alle gefallenen.
Nach einer Weile hörte Hermine Georges brüchige Stimme: „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht an deinem Geburtstag daran erinnern." „Das ist nicht schlimm. Du bist einer meiner besten Freunde und ich will, dass du wieder glücklich wirst. Also wirst du mir zu liebe jetzt zu Angelina gehen und sie nach einem Date fragen und am besten sagst du ihr gleich, was du für sie empfindest.", meinte Hermine und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht.
„Aber nur, wenn du zu Draco gehst und ihm sagst, was du empfindest.", lachte George und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Bevor Hermine etwas erwidern konnte, hatte er die Bibliothek bereits verlassen. Wie konnte er davon wissen? War das etwa so offensichtlich? Sie verließ die Bibliothek und machte sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum.
Sie wusste, dass sie Draco mochte und seit dem letzten Kuss war sie sich auch sicher, dass da mehr draus werden könnte, aber Liebe würde sie es noch nicht nennen. Oder vielleicht doch? Bei Ron hatte es sich nie so angefühlt. Als sie um die Ecke bog, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, da vor ihr Draco stand.
„Hey was machst du denn hier?", fragte sie überrascht. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.", sagte er arrogant und zog eine Augenbraue hoch. Verunsichert ging Hermine einen Schritt zurück und meinte: „Ist alles ok?" „Jetzt ist alles wieder bestens Granger.", erklärte er und sah sie abfällig an.
„Seit wann nennst du mich wieder Granger?", fragte Hermine verletzt. Sie hatte das Gefühl, das der alte Draco wieder zurück war. „Seit dem ich keine Lust mehr auf dieses kleine Spielchen habe.", meinte er herablassend. „Welches Spielchen?", wimmerte Hermine und spürte wie ihr die Tränen in die Augen schossen.
„Sei doch nicht so dumm Granger. Glaubst du wirklich, die Gefühle die ich dir vorgespielt habe waren echt? Es war nur ein Spiel. Es hat nicht mal einen Monat gedauert, dich in mich verliebt zu machen.", lachte er gehässig. „Aber... aber wir haben uns doch geküsst.", stotterte sie und spürte wie ihr die Tränen über die Wange liefen.
„Ja das war das schlimmste überhaupt. Aber meine Ma und Theodore haben uns ja zum Glück unterbrochen. Du bist nur ein wertloses kleines Schlammblut und offensichtlich auch ziemlich dumm, weil du dachtest, das ich es ernst meine.", spottete er.
Hermine spürte ein Stechen in ihrer Brust und es fühlte sich an, als würde sie gleich zusammen brechen. Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und rannte davon. Ihr Herz schmerzte und die Tränen liefen aus ihren Augen und verschleierten ihr die sicht.
Sie sah nicht mehr, wie Draco sich in Millicent verwandelte und Theodore hinter einem Vorhang hervor trat. „Ich hätte nicht gedacht, dass der Vielsafttrank so lange hält. Wäre sie eine Sekunde länger geblieben, hätte sie gesehen, wie du dich zurück verwandelst.", meinte Theodore und stellte sich neben Millicent. „Ja ich weiß. Ich denke bei Draco geht es schneller. Gehen wir ihn suchen und bringen es zu Ende.", lachte Millicent und lief los.
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