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Partynacht


"I got paper girl, the Lamborghini

With the spider seats, you never seen it

So get it shawty we parkin' lot pimpin' in my dome

And I know what you want."

Chris Brown und T Pain's Stimmen dröhnen lautstark über die Tanzfläche hinweg, Vicky und ich völlig in unserem Element. Ich liebe den Song und Vicky, einer meiner engsten Freundinnen, genauso. Wir schmeißen unsere Hände über unsere Köpfe, wackeln mit unseren Hüften und singen lautstark aus tiefster Kehle mit. Vickys schwarzes Minikleid rutscht immer wieder ihre gebräunten Beine nach oben, was mehrere Männerblicke auf sie zieht. Ein Lachen dringt aus meinem Mund, als ich für einen kurzen Moment so tue, als ob ich mich in einem Hip Hop Video befinde. Nur das ich nicht wirklich tanzen kann. Ein heller Strahl landet auf Vicky's blonden Lockenkopf, strahlt sie wie einen Scheinwerfer an. Mit einer Hand fass ich meine roten Haare zusammen, mein Nacken fast nassgeschwitzt vom ganzen Tanzen und der beißenden Junihitze. Mit der anderen Hand hole ich ein Haargummi hervor und binde meine Haare schließlich zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen.

„Hey", erschrocken zucke ich zusammen, als plötzlich zwei Hände auf meinem Bauch landen. Die Stimme, die in mein Ohr haucht, ist definitiv die eines Mannes. Nervosität steigt in mir auf, als mir klar wird, dass sich zwei männliche Hände auf dem Stück nackter Haut unterhalb meines dunkelgrünen Croptops befinden. Innerlich hole ich einmal tief Luft, versuche meine Nervosität und Unerfahrenheit herunterzuschlucken und werfe langsam einen Blick über meine Schulter. Momentane Sprachlosigkeit überrollt mich, als ich in ein paar braune Augen schaue, gefolgt von einem muskulösen, sportlichen Körper und blondem Haar. Grundgütige heilige Maria!

Ich schlucke, als mir klar wird, dass jegliche meiner sexuellen Fantasien vor mir steht. Ich bin mir vollkommen bewusst, dass ich ihn anschauen muss wie ein verscheuchtes Reh, meine Augen groß, unfähig irgendwas zu sagen, denn noch nie in meinem Leben hatte mich jemals ein Kerl von so einem Kaliber angesprochen. Wenn mich jemals ein männliches Wesen ansprach, dann war es normalerweise die Sorte, von der man Nachts keine Fantasien hatte. Es waren Kerle, die sich für Politik oder Klimawandel interessierten, die groß und schlaksig waren und von denen ich nicht einmal angefasst werden wollte, wenn wir die letzten Menschen auf diesem Planeten wären. Ich öffne meinen Mund, will etwas sagen, doch bevor es dazu kommt, unterbricht er mich. „Sag mal, deine Freundin da drüben...", er nickt kurz in Richtung Vicky, die immer noch auf der Tanzfläche wild zu Chris Brown tanzt, „Ist die noch single?, seine braunen Augen werden überraschender Weise noch dunkler, während sie auf ihr liegen. Ihr Kleid drückt ihren üppigen Busen perfekt nach oben und macht mir nicht zum ersten Mal bewusst, dass mir mit meinem kleinen A Körbchen jegliche Kurven an dieser Stelle fehlten.

Ein großer Kloß bildet sich in meinem Hals, gefolgt von einem kleinen Stich. Mittlerweile musste ich es eigentlich schon gewohnt sein, dass Vicky die Männer heranzog, dennoch tut es immer noch weh. Ich schlucke den Kloß herunter, versuche mich trotzdem für Vicky zu freuen, denn sie ist immer noch einer meiner engsten Freundinnen und ich will nur das Beste für sie. Ich nicke kurz und presse die Worte mit einem Lächeln über meine Lippen „Ja ist sie noch."

„Cool!", höre ich ihn sagen, im gleichen Moment nimmt er seine Hände von meinem Bauch und läuft über die Tanzfläche zu Vicky herüber. Ich sehe dabei zu wie er ihr ein Lächeln schenkt und ihr irgendetwas zuraunt was sie zum Lachen bringt. Sie wirft ihre blonden Locken mit einer Hand über ihre Schulter. Ihr Schalter zum Flirten war sofort umgelegt. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre mehr wie Vicky. Ihr fiel es einfach zu Flirten, während ich oftmals komisch herumstand, wenn ein gutaussehender Typ in der Nähe war, was größtenteils an meiner Unerfahrenheit und der Tatsache, dass ich mit 21 immer noch Jungfrau war, lag.

Es dauert nicht lange, da sind die Beiden in eine tiefe Konversation verwickelt und ich stehe wie so oft außen vor. Um den beiden ihre Privatsphäre zu geben und gleichzeitig nicht wie das dritte Rad am Wagen rumzustehen tanze ich alleine auf der Tanzfläche. Ich schließe meine Augen und lasse mich zu einem Jess Glynn Song gehen, vollkommen in mich versunken. Als ich meine Augen wieder öffne, steht Vicky plötzlich neben mir, hinter ihr meine sexuelle Fantasie auf Beinen. „Alles gut bei dir? Wenn du möchtest können wir auch ein bisschen zusammen tanzen. Du weißt wir beide sind zusammen hier." Ich schüttele meinen Kopf und schenke Vicky ein Lächeln. Ich weiß, dass sie insgeheim die Aufmerksamkeit von ihm genießt. „Nein, geh du ruhig. Du weißt ich hab kein Problem damit alleine zu tanzen. Solange gute Musik läuft ist alles in Ordnung"

„Bist du dir sicher, Freya? Ich kann Noah auch sagen, dass wir beide erst ein bisschen tanzen gehen"

Noah.

Ich werfe einen kurzen Blick zu ihm rüber und spüre einen kurzen Anflug von Wehmut. Warum konnte mich nicht mal so ein Typ ansprechen? War ich denn wirklich so hässlich und komisch, dass mich nicht einmal ein gutaussehender Typ ansprechen konnte?

Stopp Freya! Du hast dir versprochen, dass du nicht wieder auf diesen Wagen springst.

„Ja ganz sicher", presse ich hervor und will mich gerade wieder zur Tanzfläche umdrehen da sehe ich plötzlich wie Noah hinter Vicky auf mich zukommt. „Wie wärs, wenn du mit William tanzt. Dann bist du auch nicht so alleine", schlägt er vor und zeigt auf einen Typen hinter sich der zwei Köpfe kleiner als ich ist und bereits leichten Haarausfall hat.

Oh mein Gott. Nicht schon wieder.

Die Situation kommt mir nur all zu bekannt vor. Es war nicht das erste Mal, dass Vicky von einem heißen Typen im Club angesprochen wurde und ich mich mit dem komischen Freund abgegeben musste, der mir entweder einen Knopf an die Backe laberte oder versuchte mich anzutatschen.

Ich werfe einen panischen Blick auf Vicky und schüttele unauffällig mit dem Kopf. Wie alt war dieser Kerl? Er sah locker aus, als wäre er 35 und somit 10 Jahre älter als wir beide. Und warum trieb er sich mit so jemanden wie Noah herum?

„Uhmm...", fange ich an. „Ich hab kein Problem damit alleine zu tanzen, schon gut.", presse ich ein bisschen zu stürmisch hervor und will mich umdrehen um wieder auf die Tanzfläche zurück zugehen, doch da hab ich leider nicht mit Noah gerechnet. „Ach komm schon. Da ist doch nichts dabei. William ist echt ein cooler Kerl.", sagt Noah gedehnt, während er einen Schritt zurück macht, damit ich und William nebeneinander stehen. „Außerdem steht er auf Rothaarige." Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie er Vicky einen Arm um die Taille schlingt und sie zu sich zieht.

Mein Blick fällt erneut auf William. Sein Blick liegt erwartungsvoll auf mir. Ein mulmiges, unwohles Gefühl dringt in mir hoch. Kein Preis dieser Welt würde mich dazu bekommen, diesen Typen seine Arme um mich legen zu lassen und mit ihm zu tanzen.

Wenn du so weiter machst, bleibst du dein Leben lang alleine, erklingt eine Stimme in meinem Inneren, die verdächtig ähnlich wie die von Regina George von den Mean Girls klingt.

Ich mache einen Schritt zurück und schüttele mit dem Kopf. Vicky's grüne Augen liegen auf meinen, in ihnen ein Blick, der mir sagt: „Komm schon Freya, da ist doch nichts dabei, tanze mit ihm."

Ich schüttele erneut den Kopf und merke, wie ich nervös werde. „Ähm nein", gebe ich ohne jeglichen Grund von mir, drehe mich hastig um und flüchte so schnell ich kann zurück in die Menschenmenge auf der Tanzfläche. Atme Freya. Nur noch zwei Wochen bis Sizilien. Nur noch zwei Wochen. Ich platziere mich irgendwo in die Mitte von der Tanzfläche und werfe einen letzten Blick zurück auf Vicky, um zu schauen, dass es ihr gut geht. Noah hat seinen Arm immer noch um sie gelegt und flüstert ihr irgendwas ins Ohr, was sie zum Lachen bringt. Ein Gefühl von Sehnsucht dringt für einen kurzen Moment durch mich hindurch. Sehnsucht, die ich immer spürte, wenn ich Liebespaare anschaute. Ich schlucke und stopfe das Gefühl tief nach unten. An einen Platz, wo es für die nächsten Stunden hoffentlich nicht mehr hochkommen würde. Dann checke ich noch einmal kurz, ob mir William auch nicht gefolgt ist, bevor ich mich der Musik vollkommen hingebe.

Als plötzlich ein neuer Song auf der Tanzfläche ertönt und ich erkenne, dass es Little Mix's Confetti ist, quietsche ich euphorisch auf. Ich bin nicht die Einzige. Der Kloß in meinem Inneren löst sich langsam und macht purer Glückseligkeit Platz. Ich beginne zu tanzen, vollkommen egal, dass ich alleine bin. Neben mir reiben sich Paare aneinander und andere Mädels tanzen betrunken im Kreis.

„I'ma let the good things in my life rain down from the sky, drop like confetti..." singe ich meine Lieblingsstelle lauthals mit, während ich meine Arme über meinen Kopf werfe und die Augen schließe, mein Kopf schwingt von rechts nach links mit. Mir ist es sowas von egal, ob ich tanzen kann oder nicht. Niemand würde mir diesen Moment nehmen.

„All eyes on me, so V.I.P . All of my dreams from the sky like confetti. You're missing me , but I'm finally free. I got what I need, so let it rain down like confetti...", ein plötzliches lautes "Pop" dringt durch den Club, lässt mich meine Augen öffnen.

Ein Regen von buntem Konfetti rieselt die Decke hinab, direkt auf die Tanzfläche, genau auf unsere Köpfe runter. Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, doch es verschwindet direkt, als ich plötzlich Noah und Vicky in meinem Sichtfeld sehe, deren Lippen aufeinander gepresst sind und die sich leidenschaftlich küssen. Ich weiß, dass ich kein Anrecht habe einen Stich in meinem Inneren zu fühlen, doch er ist trotzdem dar. Ich reiße meinen Blick los, drehe mich um und verschwinde in Richtung Toilette, um mich ein wenig zu beruhigen. Freya, du brauchst keinen Kerl an deiner Seite, um glücklich zu sein. Du hast es schon so weit in deinem Leben geschafft, du hast Menschen, die dich lieben. Lass alles auf dich zukommen. Irgendwann. Irgendwann, wird er kommen, rede ich mir wie ein Mantra ein.

Ich zücke mein Handy aus meiner Tasche und beginne meiner Freundin Alessia zu texten.

Kann es endlich nicht schon Juli sein?

Ps: Kannst du vorbeikommen und mich retten? Ich könnte eine Wonderwoman oder ein Supergirl gebrauchen?

Kaum hab ich ihr getextet erscheint auch schon eine Antwort von ihr.

Ich weiß

Hahaha. Wonderwoman ist viel cooler.

Was ist los? Ist irgendetwas passiert?

Ich bin inzwischen an der Schlange zur Toilette angekommen und tippe erneut auf das Display meines Handys.

Ach das Übliche....

Menschen, die einem auf die Nerven gehen. Kerle, die doof sind...

Warum kann ich nicht auch einen Joe treffen ? Stattdessen laufen überall nur Calvin's rum

Ich drücke auf Senden und stopfe das Telefon wieder in meine Tasche, weil ich nun an der Reihe bin auf die Toilette zu gehen. Nach dem ich mein Geschäft erledigt habe und mir die Hände gewaschen und noch einmal in den Spiegel geschaut habe, leuchtet mein Handy erneut auf.

Weil du leider nicht Taylor Swift bist mia dolce. Ich weiß wir wären sie gerne.... Vielleicht in einem nächsten Leben hahaha.

Ich schüttele lachend den Kopf und fühle mich automatisch schon viel besser.

Ich bin mir sicher in einem nächsten Leben teilen wir uns den Körper von ihr.

Xoxo.

Als ich von meinem Handy erneut aufblicke, steht plötzlich kein geringerer als William vor mir.

„Hi.", sagt er mit einem Lächeln und macht einen Schritt nach vorne.

„Ähm hi..". sage ich vorsichtig und schaue an ihm vorbei auf der Suche nach Noah und Vicky.

„Nach wem suchst du?", fragt er mich.

„Nach Vicky.", gebe ich knapp von mir. Als er verwirrt schaut, ergänze ich: „Meine Freundin."

„Ach deine Freundin.", ruft er aus. „Die ist mit Noah auf der Tanzfläche", er zeigt ein wenig in Richtung Tanzfläche und plötzlich sehe ich die beiden engumschlungen tanzen.

„Kennst du Vicky schon lange?", fragt er mich höflich.

Meine guten Manieren zwingen mich dazu ihm zu antworten.

„Zwei Jahre circa. Wir haben uns im Gym kennengelernt."

Kaum hab ich die Worte von mir gegeben, verfluche ich mich. Warum musste ich immer zu viele persönliche Informationen von mir preisgeben ?

„Du gehst ins Fitnessstudio?", höre ich ihn verwirrt fragen.

„Ja.", gebe ich mit einem begeisterten Nicken von mir. „Es gibt echt nichts Besseres. Ohne wäre ich bestimmt schon wahnsinnig geworden."

Ich beobachte, wie sein Blick meinen Körper entlangfährt und kurz auf meinen Armen hängen bleibt, an denen man meistens sofort erkannte, dass ich trainierte.

„Und was machst du da, wenn ich fragen darf?", fragt er mich nun neugierig.

„Was für Übungen ich da mache, meinst du?"

„Ja genau.", er nickt.

„Mhhm, unterschiedlich. Kommt darauf an was ich trainiere, aber meine Lieblingsübung ist klassisches Kreuzheben."

„Kreuzheben?", ich sehe wie seine Augen rund werden und er mich leicht entsetzt anblickt.

„Ja klar ! Es gibt keine bessere Übung", sage ich nickend mit einem Lächeln auf meinen Lippen, weil ich das Gym liebte und es mich glücklich machte zu trainieren. Es gab keinen Ort, der mich so sehr erdete, wie das Gym und keinen Moment, in dem sich mein Gehirn vollkommen ausschaltete, als dann, wenn ich trainierte.

„Und wie viel Kilo hebst du da, wenn ich fragen darf?"

Gott was war mit diesem Kerl los. Hatte er einen Stock im Arsch?

„Gestern hab ich einen Satz mit 80 Kilo geschafft.", ein Grinsen erscheint auf meinem Gesicht, als ich daran zurückdenke. Ich hatte hart daran gearbeitet.

„80 Kilo?!", ruft er entsetzt aus. „Denkst du nicht, dass ist ein bisschen zu viel für eine Frau?"

Oh nein. Das hat er nicht wirklich von sich gegeben... Das hat er nicht wirklich von sich gegeben...

„Wieso?", frage ich mit einer nun leicht schnippischen Stimme.

„Weil kein Kerl eine Frau möchte, die fast genauso viel wie er hebt.", sagt er besserwisserisch.

„Tja. Und keine Frau möchte einen Mann an ihrer Seite, der nicht mit einer starken Frau klarkommt", bevor ich groß darüber nachdenken kann, kommen die Worte schon über meine Lippen. Impulsiv wie eh und je. Das war so typisch ich.

William's Gesicht verdunkelt sich, Wut nun in seinem Gesicht. „Du dumme arrogante Kuh.", ruft er aus.

Whoah.

Ich mache einen Schritt zurück und fixiere ihn ein letztes Mal. Ich verstehe Typen einfach nicht. Ich verstehe sie einfach nicht. „Ach ja? Ich bin arrogant, aber mich zu beleidigen ist okay, oder was?", frage ich, leicht angesäuert

Ich schüttele meinen Kopf. „Aber vergiss es. Ich hab wirklich keine Lust meinen Abend mit so einer Person, wie dir zu verbringen."

Und dann drehe ich mich um und mache mich durch die tanzende Menge zurück zu Vicky und Noah. Als ich den beiden näher komme, sehe ich, dass die beiden in einem tiefen Kuss vertieft sind. Ich versuche die beiden nicht zu sehr anzustarren, aber ich kann leider auch nicht weggucken. Ich wurde noch nie in meinem Leben so geküsst. Um ehrlich zu sein, wurde ich noch nie geküsst. Ich war einfach einer der uncoolsten 21 Jährigen auf diesem Planeten!

Noah hält Vicky besitzergreifend umschlungen, seine Hände liegen auf ihrem Hintern und der Kuss sieht derart erotisch aus, dass ein Kribbeln in mir hochdringt. Ich mochte zwar noch eine Jungfrau sein, aber eine Nonne war ich garantiert nicht. Nach ein paar Sekunden lösen sich die beiden schließlich voneinander. Vicky's Gesicht ist gerötet, ihre grünen Augen benebelt, während Noah ihr eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht streicht.

Gott das war schon wieder süß.

Ich räuspere mich, woraufhin sich Vicky umdreht. Als sie mich sieht, löst sie sich von Noah. „Freya!" ruft sie aus und lächelt mich an.

„Da bist du ja endlich wieder! Komm wir tanzen."

Dafür liebte ich Vicky. Egal, wie sehr sie in einen Typen investiert war, sie ließ mich nie alleine, wenn wir im Club waren.

Ich schenke ihr ein Lächeln und schüttele den Kopf. „Schon gut Vic", sage ich sanft. „Ich bin ziemlich müde und du weißt ich muss morgen noch was für die Uni machen. Ich glaub ich nehme die nächste Victoria und fahr nach Hause."

„Bist du dir sicher?", fragt sie mich besorgt, macht einen Schritt nach vorne und schaut mir ins Gesicht.

„Alles in Ordnung mit dir Freya? Du weißt du kannst mit mir über alles sprechen?"

Ich beiße mir auf die Unterlippe und nicke. „Ja alles in Ordnung. Ich bin nur müde und wenn ich bald nicht ins Bett komm dann schaff ich meinen Aufsatz für meinen Literaturkurs morgen nicht.", sage ich bestimmend und wende mich schließlich zu Noah um, der hinter Vicky steht und geduldig darauf wartet, dass wir mit der Konversation fertig sind.

„Ich hoffe ich kann dir vertrauen", sage ich in dem ernstesten Ton, den ich aufbringen kann.

Er guckt mich an, als ob ich verrückt geworden wäre und erwidert. „Klar. Was denkst du was ich mit Vic anstelle? Denkst du ich schneid ihr heimlich die Kehle durch oder was?", lacht er auf, als ob er die witzigste Person auf diesem Planeten wäre.

So in etwa...

Seine Reaktion macht ihn auf einmal um Stufen unattraktiver.

Ich drehe mich wieder zu Vicky um und lege ihr eine Hand auf die Schulter. „Sei vorsichtig. Und wenn irgendwas komisch wird, ruf mich an.", sage ich, obwohl mir Noah nicht wirklich gruselig vorkommt, aber als gute Freundin war es wichtig seiner Freundin so etwas anzubieten. Und außerdem konnte er immer noch gruselig sein. Man schaute Menschen schließlich heutzutage nur vor den Kopf.

„Bist du dir wirklich sicher? Ich hab ein schlechtes Gewissen, wenn ich dich alleine nach Hause fahren lass. Vor allem weil wir beide zusammen hier sind."

„Alles gut.", gebe ich mit einem Lächeln von mir, ziehe sie in meine Arme und flüstere ihr ein letztes Mal ins Ohr: „Viel Spaß. Und tue nichts, was ich nicht auch tun würde", ich zwinkere ihr zu, während sie lacht.

Es war fast schon ein Insiderwitz zwischen uns. Vor allem weil ich noch so unbefleckt war wie ein weißes Bettlaken und solche Sprüche von mir gab.

Aber das war typisch ich.

***

Die Victoria Line ist fast komplett leer, ausgenommen von ein paar Betrunkenen, die aus dem Pub zurückkommen. An Highbury &Islington steige ich aus und mache mich auf dem Weg aus der Tube Station auf dem Weg zu meiner Wohnung. Oder eher gesagt zu meinem Zimmer in der Wohnung die ich mir mit meiner Mitbewohnerin teilte. London war teuer und die Miete für eine eigene Wohnung konnte ich mir leider noch nicht leisten. Die alte Tür knarzt ein wenig, als ich sie öffne. Ich ziehe mir die Sneaker von den Füßen und begebe mich auf Zehenspitzen. Ich tapse vorsichtig durch den Flur, doch als ein plötzliches Stöhnen an mein Ohr dringt, als ich an dem Zimmer meiner Mitbewohnerin Brie vorbeilaufe, realisiere ich, dass die Zehenspitzen vollkommen überflüssig sind. Ekel dringt in mir hoch, so wie immer, wenn ich Brie und ihren zehn Jahre älteren Freund Harry beim Sex hörte. Harry, der seine Frau mit Brie betrog. Seine Frau mit der er ein Kind hatte. Ich schüttele wie so oft meinen Kopf und begebe mich in mein kleines Zimmer. Es war nicht meine Aufgabe, die beiden zu verurteilen. Es war ihr Leben und nicht meins.

In meinem Zimmer angekommen, entkleide ich mich schnell, werfe meinen Pyjama über meinen Kopf und schminke mich so schnell ich kann ab. Ich kümmere mich noch nicht mal darum, meine Zähne zu putzen, sondern lege mich sofort ins Bett.

Das Stöhnen ist immer noch laut und schallt durch die Wände, weshalb ich, wie so oft in den letzten Monaten mein Handy zücke und nach einem Video mit Meergeräuschen suche. Als die ersten Wellengeräusche durch meine Kopfhörer an mein Ohr dringen, atme ich erleichtert aus. Ich knipse meine Nachttischlampe aus, schließe die Augen und kuschele mich in mein Kissen.

Nur noch 14 Tage.

Nur noch 14 Tage und ich war in Sizilien. Am Meer unter der Sonne und weg von Allen.


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Hier ist das erste Kapitel meines neuen Buches :) Ich freu mich so!

Viel Spaß euch beim Lesen :) 

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