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6. Mitbewohner Nr. 3

Nochmal Harry, um den Tag komplett zu gestalten (:
Habt einen wunderschönen Tag!
Tall stories on the page

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Pov Harry

Irgendwann hatte alles seinen Platz gefunden, auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass es noch einige Tage brauchen würde, bis sich mein Zimmer wie mein Zimmer anfühlen würde.

Ich ließ mich rücklings aufs Bett fallen und seufzte, als mein Blick über die jetzt leeren Kisten schweifte, die ich noch loswerden musste. Sie waren jetzt das Einzige, was noch an die letzten Stunden Arbeit erinnerte. Und an Manchester, natürlich.
Ich seufzte und rollte mich auf den Bauch, um nach meinem Handy zu greifen. Ellen hatte eine Nachricht verdient. Ich würde ja auch anrufen, aber sie hasste das Telefonieren und ich respektierte das.

Hab das Bild aufgehangen, dass du mir geschenkt hast. Wie gehts dir?

Gestern Abend hatte ich ihr nur kurz geschrieben, dass ich gut angekommen war und so, wie Ellen nun mal war, hatte sie mit einem erhobenen Daumen geantwortet. Ich lächelte in mich hinein. Wir waren so gegensätzlich, dass es fast an ein Wunder grenzte, dass ausgerechnet wir beide so enge Freunde geworden waren. Andererseits...nachdem es einmal Klick gemacht hatte, waren wir auf einer Wellenlänge gewesen.

Ein Klopfen riss mich aus den nostalgischen Tagträumen über meine Zeit in Manchester und ich wühlte mich aus dem Bett, als Luke die Zimmertür öffnete, um den Kopf reinzustecken.

,,Hey Harry, wollte dich auch mal kurz begrüßen, gestern war ich ja außer Haus.", sagte er und ich grinste freundlich.

,,Hey, ich hab dich gar nicht kommen hören. Danke, dass ich auch von deiner Seite aus euer neuer Mitbewohner sein darf." Ich überlegte, wie ich ihn am besten begrüßen sollte...Handschlag? Umarmung? Luke machte es mir leicht, indem er die Tür ein Stück weiter aufstieß und mich kurzerhand für ein paar Sekunden an sich drückte.

Luke roch genauso, wie er aussah: nach Sonne. Wie auch immer das möglich war. Seine blonden Strähnen und die blauen Augen erinnerten allerdings wirklich an einen Surfer - mich persönlich ein klein wenig an Luke Castellan, aber gut, ich war auch speziell. Und vermutlich ließ mich der Name auch gar nicht anders denken.

,,Zayns Freunde sind meine Freunde und außerdem hast du bei unserer ersten Begegnung jede Anspielung auf einen meiner Helden kapiert. Also...wieso solltest du nicht der perfekte Mitbewohner sein?", erwiderte Luke und ich rieb mir ein wenig verlegen den Nacken, weil ich mir nicht sicher war, was ich antworten sollte.

,,Ich wollte zum Mittagessen Ravioli aus der Dose warm machen, magst du auch was? Dann könnten wir so ne Art Wg-Lunch veranstalten, Z ist in seinem Zimmer am zeichnen, aber den kriegen wir da raus.", nahm mir mein neuer Mitbewohner die Unsicherheit, indem er einfach weiterredete und mit einer wilden Gestik seine Worte unterstrich. Ich nickte.

,,Klar, bin dabei, jetzt oder später?"

,,Ich verhungere, lass uns jetzt essen. ZAYN!" Das letzte Wort richtete Luke an Zayns Zimmertür, aber seine Lautstärke ließ mich dennoch zusammenzucken. Im selben Moment schüttelte ich über mich selbst den Kopf und folgte dem anderen Jungen aus dem Zimmer.

,,Zayn, komm schon, Essen!" Luke klopfte an die verschlossene Tür und wartete Zayns Grummeln ab, bevor er sie aufstieß und in das Reich des Schwarzhaarigen eindrang, um ihn vom Essen zu überzeugen.

Ich spazierte schon mal in die Küche und öffnete den Kühlschrank, um die Ravioli ans Tageslicht zu holen - die nicht mal zwingend dort hin gehörten. Ich stellte sie neben Spüle, deren Wasserhahn von Zeit zu Zeit einen Tropfen Wasser verlor, und suchte nach den Tellern. Tatsächlich gestapelt fand ich sie unter dem Besteck und begann damit, den Tisch zu decken.

,,Bin ja schon da.", jammerte in diesem Moment Zayn, der von Luke in die Küche getrieben wurde und sichtlich genervt aussah. Er wurde nicht gern beim Zeichnen gestört und ich konnte das nachvollziehen - ging mir beim Lesen nicht anders. Oder beim Lernen.

,,Sorry, aber ich sterbe sonst vor Kohldampf, ich hab kein Frühstück bekommen.", rechtfertigte sich Luke mit einem Gesichtsausdruck, der nicht mal annähernd als schuldbewusst durchgehen konnte. Ich grinste und suchte nach einem Kochtopf, während sich Zayn auf einen der Stühle pflanzte.

,,Nicht meiner Schuld.", grummelte er.

,,Tu nicht so, als würdest du es nicht lieben, mit mir und Harry Zeit zu verbringen."

,,Der Esel nennt sich immer zuerst." Zayn deutete belustigt mit dem Finger auf Luke, der nur die Augen verdrehte und mir bedeutete, mich hinzusetzen, während er den Dosenöffner aus dem Gewürzregal fischte. Für mich war der dort ein Unding, aber ich biss mir auf die Unterlippe. Sollte mir egal sein.

,,Wer sich zuerst nennt, der beweist nur ein kleines bisschen Selbstliebe und das ist definitiv nicht verkehrt. Jetzt gib zu, dass du Hunger hast und hol eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.", kommandierte Luke Zayn herum und ich grinste immer breiter. Er erinnerte mich ein kleines bisschen an Liam. Oder an Franzi. Eine Mischung. Vielleicht ein wenig.

Zayn grunzte, erhob sich aber aus seinem Stuhl und wanderte mit einem Blick zu mir die paar Schritte, um Lukes Wunsch zu erfüllen. Befehl traf es eher.

,,Siehst du, was für einen Fehler du gemacht hast, Haz? Er ist ein Alptraum!"

,,Ach was, bisher finde ich ihn ziemlich sympathisch. Ich weiß gar nicht, was du hast.", entgegnete ich grinsend und Luke zwinkerte mir zu, bevor er mit einem lauten Knacken die Dose öffnete und ihren Inhalt in den Topf füllte, um die Ravioli zu erwärmen.

,,Danke Harry, du bist mir auch ziemlich sympathisch. Aber ich wiederhole mich. Also los, erzähl mal, was du heute noch so vor hast."

,,Hm, ich hab alles ausgepackt und eingerichtet, das ist erledigt. Ansonsten haben Zayn und ich...", ich grinste, ich war kein Esel, ,,...uns gedacht, dass wir einen Filmabend machen könnten. Zayn hat eine Wagenladung Chips besorgt."

Zayn grinste, als ich meine kleine Sprechpause einlegte und Luke hob bei meinem Vorschlag den Daumen, bevor seine Gesicht noch einen Tick begeisterter wurde und er euphorisch zu uns herum fuhr.

,,Können wir bitte bitte bitte X-Men schauen, eben noch hab ich so eine Werbung angezeigt bekommen, dass es Hinweise auf einen weiteren Teil gibt und das heißt, dieses Jahr könnte ein neuer Film rauskommen, aber ich muss davor unbedingt nochmal die ganze Reihe durchgeguckt haben...also, bitte?", flehte er und sein Blick wurde der eines Welpen, als Zayn aufseufzte.

Ich hingegen war Feuer und Flamme, es war viel zu lange her, dass ich diese Filme gesehen hatte und auch wenn die X-Men nicht zu meinen absoluten Favoriten gehörten, liebte ich sie. Besonders Magneto. Aber das war ein kleines bisschen peinlich. Zumindest vor Luke, den ich noch nicht so gut kannte. Meine ganzen Besessenheiten würde ich ihm gerne schonender beibringen.

,,Ich find die Idee super, bitte Zayn, sag ja!", schloss ich mich trotzdem oder grade deshalb tatkräftig Luke an und Zayn verdrehte die Augen.

,,Wieso lebe ich mit zwei Nerds zusammen?!"

,,Weil du uns liebst, Z."

,,Das habe ich nie gesagt. Aber okay, X-Men, meinetwegen. Aber Luke, pass auf, die Ravioli sind längst so weit, nimm die mal vom Herd.", knickte der Schwarzhaarige ein und Luke gab mir ein High-Five, bevor er den weisen Worten unseres Mitbewohners folgte und den Herd abstellte. Ich fuhr mir über den Magen.

Für einen Moment kehrte Ruhe in der kleinen Küche ein, Zayn goss Wasser in die Gläser und Luke zauberte aus dem Nichts eine Küchenwaage hervor, auf der er seinen Teller platzierte, um sich etwas Ravioli abzuwiegen. Ich fühlte mich etwas zu neugierig, als ich beobachtete, wie er einen Blick auf die Nährwerttabelle der geleerten Dose warf, bevor diese in den Müll wanderte.

,,Bitte sehr, die Herren.", wandte sich Luke dann an uns und platzierte den Topf samt Unterlegscheibe in Form eines Küchenhandtuchs in der Tischmitte, bevor er seinen Teller von der Theke nahm und sich setzte. Zayn griff nach dem Schöpflöffel.

,,Ich bin mir nicht sicher, ob das bei unserem ersten Treffen ein Thema war, Harry - hm, vermutlich schon, wahrscheinlich hab ich was gegessen - aber ich hab Diabetes, also wunder dich nicht, wenn ich ab und zu mein Essen abwiege.", richtete der Blonde das Wort an mich, als ich meinen Teller füllte.

,,Ab und zu? Musst du nicht immer wissen, wie viel du isst?", fragte ich dann nach und hoffte, dass Zayn recht damit hatte, dass Luke nicht beleidigt war, wenn man über seine Krankheit sprach. Aber das schien nicht der Fall zu sein.

,,Theoretisch ja, klar. Aber ich hab jetzt seit 8 Jahren Diabetes, da wird man gut im Schätzen. Weißt du, ich sehe einem Apfel oder einem Stück Mamorkuchen inzwischen an, wie viele Kohlenhydrate da drin sind. Das merkt man sich einfach irgendwann. Und manchmal bin ich auch zu faul zum Wiegen. Nicht die feine Art, aber egal...es läuft." Luke zuckte mit dem Schulter und zog im nächsten Moment ein kleines Gerät aus der Hosentasche, dessen Schlauch zu seinem Bauch zu führen schien.

,,Siehst du, meine Insulinpumpe. Da geb ich jetzt die Menge Kohlenhydrate ein, die ich esse und fertig bin ich." Er grinste und ich spürte, wie ein Stück Anspannung von meinen Schulter rutschte, einfach, weil er so offen und redefreudig war. Irgendwie verschaffte er mir das Gefühl, dass er meine Gesellschaft wirklich ehrlich genoss. Und dass meine Unwissenheit okay war.

Ein paar Minuten gefräßiger Stille füllten die Küche, während die Ravioli ihren Weg in unsere Mägen fanden. Ich fühlte mich wohl, trotz der Tatsache, dass Luke so unglaublich neu für mich war und das war das Beste, was hätte passieren können. Dass wir einfach sofort miteinander auskamen, als wären wir schon länger Mitbewohner. Vielleicht sogar Freunde.

,,Also, X-Men. Von vorn bis hinten, Marathon, ja?", zerstörte Zayn die Stille und Luke nickte begeistert.

,,Wenn ihr dabei seid?" Beide Jungs starrten mich auffordernd an und ich grinste mit erhobenen Händen.

,,Klar bin ich dabei."

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Zwischen Mittagessen und unserer Filmnacht hatte ich noch einige Stunden Zeit übrig, die ich mit Lesen verbrachte. Manchmal war es schwer, die Zeit zu finden, ein Buch so zu würdigen, wie es es verdient hatte, aber grade jetzt, wo mein Studium noch vor der Tür stand, da konnte ich mir die Augenblicke nehmen, die ich brauchte, um in eine neue Welt einzutauchen.

Während ich Seite für Seite in mich hineinfraß - es hatte sich gelohnt, den Bücherschrank um die Ecke zu durchforsten und ehrlich gesagt vermisste ich meine alte Ausgabe von Moby-Dick weniger, als ich erwartet hätte, vermutlich, weil Anne auf Green Gables einfach so unfassbar anders war - umgab mich der altbekannte Frieden, der mich immer dann einholte, wenn ich meinen Kopf zum Schweigen bringen konnte. Wenn ich las oder wenn ich schrieb.

Ich versank völlig in einer Welt, die nicht meine war, sich aber genauso anfühlte, als sei sie alles, was in diesem Moment zählte. Während ich das Leben der Protagonistin Anne verfolgte, erschien es mir, als wäre nicht sie diejenige, die einen Neuanfang auf der Farm in Avonlea bekam, sondern ich. Die Realität verschwamm so sehr mit den Worten auf den Seiten, dass alles, was mich bis eben noch beschäftigt hatte, worüber ich mir Gedanken gemacht hatte und was so groß gewirkt hatte, jetzt einfach...fort war. Nichts außer die Bilder in meinem Kopf, die die Autorin mit jedem neuen Satz dort hinein zeichnete, war von Bedeutung.

Die Worte, die Anne dachte und die Gefühle, die sie verspürte, sie waren meine. Sie kamen in mir auf, fremd und doch wieder nicht. Und es war unglaublich erlösend, zur Abwechslung mal ganz andere Probleme zu haben. Ich vergaß für den Moment einfach, was in mir vorging...ich war Anne.

Vielleicht war es komisch, dass ich mich so sehr in einen Buchcharakter hineinversetzte, dass ich nichts mehr wahrnahm, was um mich herum geschah. Dass ich nicht mehr unterscheiden konnte, was in welche Welt gehörte. Aber für mich war das einer der Gründe, wieso Lesen so ein Wunder war. Egal, was in mir vorging, ein gutes Buch konnte das alles verdrängen.

Bücher und die Barriere in meinem Kopf machten mir mein Leben manchmal leichter. Und ich war gewillt, das absolut auszunutzen. Wenn es diese Wege gab, alles was ich nicht fühlen wollte nicht zu fühlen, dann ging ich sie gerne. So unheimlich all das auch manchmal sein konnte.

Die Zeit verstrich, die Worte tanzten vor meinen Augen und erst als Zayn direkt neben mir stand und mich antippte, zerfiel das Avonlea in meinem Kopf wieder und die Wirklichkeit hatte mich zurück. Benommen blinzelnd schaute ich zu meinem Mitbewohner auf und aus Anne wurde Harry.

,,Was ist los?"

,,Ich hab ungefähr dreitausendmal nach dir gerufen, du Leseratte. Zeit fürs Abendessen und dann ab aufs Sofa, würde ich sagen.", entgegnete Zayn grinsend.

,,Oh, sorry, ich hab dich nicht gehört." Ich blinzelte nochmals und schlug dann das schon etwas mitgenommene Buch zu, was mir den Kopf verdreht hatte. Dann wühlte ich mich aus den Bettlaken und streckte die Arme über den Kopf, um das wohltuende Knacken in meinem Rücken zu genießen. Man, wie hatte ich bitte so lange so verdreht da liegen können? Sicher hatte ich einen Kissenabdruck im Gesicht.

,,Was liest du denn da?", fragte Zayn interessiert nach, als ich das Buch zur Seite legte, um mit in die Küche zu kommen.

,,Anne auf Green Gables, eine Art Klassiker." Ich erwartete nicht, dass der Titel Zayn etwas sagte, aber zu meiner Überraschung funkelten seine Augen, als erinnerte ihn das Buch an etwas.

,,Oh, den kenne ich! Ist eine ganze Reihe, oder? Meine Mom liebt die Bücher, auch wenn sie sonst nicht so gerne liest." Ich nicke und musste grinsen, als ich mir Trisha in der kleinen Küche bei Zayn zuhause vorstellte, wie sie während des Kochens nebenbei Annes Abenteuer verfolgte. Das Bild war wunderschön und irgendwie zog sich mein Herz kurz zusammen. Ich hatte Trisha ewig nicht mehr gesehen. Oder auch nur etwas von ihr gehört.

,,Deine Mom ist ja auch einfach toll.", war das Einzige, was ich herausbekam, ohne mir anmerken zu lassen, dass ich irgendwie Heimweh gegenüber Zayns Mutter empfand. Vielleicht würde er das komisch finden.
Die Familien meiner besten Freunde bedeuteten mir wahrscheinlich mehr, als sie sollten. Der Gedanke fühlte sich ein bisschen falsch an, aber er tauchte trotzdem auf.

,,Oh, das weiß sie auch ganz genau. Kommst du essen?", unterbrach Zayn meinen Kopf und zog kurz sachte an meinem Ärmel, bevor er auch schon aus dem Zimmer verschwand. Jetzt hörte ich auch das Geklapper aus der Küche.

Ich fuhr mir beruhigend durch die Locken und trat dann auch hinaus auf den Flur. Irgendwie warf der Gedanke, dass sowohl Trisha, als auch Jay und Karen und auch Maura mir vielleicht wichtiger sein könnten, als ich es ihnen war, mich viel zu sehr aus der Bahn. Weil ich sie irgendwie plötzlich schrecklich vermisste.

Ich zupfte an einer meiner Locken, um mich zur Ordnung zu rufen. Das war völlig unsinnig. Ich wusste, dass die Mütter meiner Freunde mich mochten. Sie hatten mich ja irgendwie auch ein kleines bisschen mit aufgezogen. Ich war vielleicht nicht biologisch gesehen Teil dieser Familien, aber ziemlich sicher würde sich jeden von ihnen freuen, wenn ich mich mal melden würde. Vielleicht sollte ich das mal tun.

Du solltest dich auch mal bei deinen eigenen Eltern melden, Feigling.

Ich zuckte zusammen und zog reflexartig noch etwas fester an meinen Haaren, als die Worte wie kleinen Stromschläge durch meinen Kopf jagten. Und gleich darauf breitete sich ein ganz mieses Gefühl in meiner Magengegend aus. Ein schlechtes Gewissen, dass sich anfühlte, als wäre es eine Säure.

,,Harry! Wo bleibst du, verdammt? Ich werde hier elendig krepieren, wenn du dich nicht bald hierher bewegst!" Lukes amüsierte Stimme hallte durch die gesamte Wohnung und ich zuckte abermals zusammen, aber der Ruf gab mir den Anstoß, meine Haare zu Frieden zu lassen und endlich in die Küche zu treten. Ich musste wie eine Salzsäule im Flur gestanden haben.

Ein tiefer Atemzug, dann gesellte ich mich mit einem breiten Grinsen zu meinen Mitbewohnern.

,,Da ist er ja, dem Himmel sei Dank.", übertrieb Zayn es und klopfte lobend auf den Tisch. Ich verdrehte die Augen.

,,Dem Himmel musst du weniger danken als meinen Beinen, Z."

,,Dann danke ich diesen zwei Gliedmaßen für ihre große Güte.", scherzte der Schwarzhaarige und mein Grinsen gewann an Ehrlichkeit.

,,Können wir jetzt bitte bitte essen?", flehte Luke und griff ohne eine Antwort abzuwarten nach dem Toastbrot, um sich ein Sandwich zu machen. Zayn und ich grinsten uns an und ich griff nach der Flasche Wasser, die auch schon bereit stand. Mein schlechtes Gewissen vergrößerte sich.

,,Ihr hättet mir auch schon früher Bescheid sagen können, dann hätte ich geholfen.", sagte ich leise und spürte, wie die Verlegenheit meine Wangen rot färbte. Ich hätte auch etwas kochen können. Wäre ich nur nicht in meinem Buch versunken, dann hätte ich auf die Uhr sehen können.

,,Blödsinn, ich werd ja wohl noch einen Tisch decken können." Luke klang fast beleidigt und ich öffnete den Mund, um mich zu entschuldigen, da fiel mir sein Zwinkern auf. Ich lächelte vorsichtig.

,,Habt ihr sowas wie einen Haushaltsplan?", fragte ich dann und nahm einen Schluck Wasser. Zayn und Luke tauschten einen Blick aus.

,,Nö. Also klar, wenn ich länger in der Uni bin, dann übernimmt Zayn die Küche und andersrum genauso. Aber was putzen und einkaufen angeht...eigentlich haben wir das immer ganz spontan gemacht. Wenn man sieht, dass was gemacht werden muss, macht man es halt.", erklärte mir Luke und tippte kurz auf seiner Pumpe herum, bevor er mit einem äußerst glücklichen Gesichtsausdruck in sein Sandwich biss.

,,Wir sollten aber vielleicht eine Einkaufsgruppe auf WhatsApp erstellen.", dachte Zayn laut nach und nickte sich selbst zu.

,,Guter Plan.", nuschelte Luke mit vollem Mund und Zayn sah sehr zufrieden mit sich aus. Ich grinste. Gut, ein bisschen chaotisch war dieser Haushalt wohl, aber irgendwie fand ich das ganz angenehm. Ellen und ich hatten fast ein strategisches Meisterwerk erschaffen, um den perfekten Plan über all die Arbeit zu erstellen.

,,Das wir keine festen Aufgaben haben heißt aber nicht, dass du dir alles unter den Nagel reißt, klar? Haz?" Zayn sah plötzlich viel zu ernst für das Gespräch und die Szenerie aus und ich hörte Luke in seinen Tee schnauben. Ein unangenehmes Kribbeln kroch über meinen Rücken.

,,Ganz bestimmt nicht, da kannst du dich drauf verlassen." Ich versuchte, auch so ernst wie Zayn zu klingen, aber das misslang mir vermutlich total. Egal. Zayns Blick wurde weniger stechend.

,,Ihr seid lustig.", lautete Lukes Kommentar von der Seite, bevor er einen weiteren Schluck Tee nahm und sich mit verschränkten Armen und breitem Grinsen zurücklehnte. Seine Augen hafteten auf mir und die Freundlichkeit darin vertrieb die größten Teile der Säure aus meinem Magen.

,,Ich mag dich, Harry. Gut, dass du ab jetzt hier wohnst. Also...bereit, ein paar Superhelden in Aktion zu sehen?"

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So, das wars.
Was denkt ihr über Luke?

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