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5. Der erste Morgen im neuen Heim

Nächstes Kapitel (:
Ich hoffe, dass es euch soweit gut geht! Sollte es etwas geben, über das ihr reden mögt, ich bin da!
But I know that I won't be on my own, yeah

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Pov Harry

Am nächsten Morgen weckte mich die Sonne.

Für einen kurzen Moment verlor ich die Orientierung und Unruhe rieselte durch meinen vom Schlaf noch ganz zugedröhnten Körper, als ich den Kopf hob und mich in dem mir fremden Zimmer umsah. Nichts hier sah aus wie mein Zimmer in Manchester, dessen Anblick ich beim Aufwachen gewöhnt war, dazu fehlten die Pflanzen, die orangenen Wände und Ellens schräge Kunstwerke, die ihren Weg stets auch in mein Schlafzimmer gefunden hatten. Die Kisten und das halb aufgebaute Regal allerdings riefen mir in wenigen Sekunden den Umzug wieder in Erinnerung und irritiert sah ich zum Fenster. Wenn ich wieder in London war, wieso weckten mich dann sommerliche Sonnenstrahlen?

Draußen stand der grelle Gasball über den Dächern und strahlte vom blauen Himmel herab, als hätte er nie etwas anderes getan. Das Wetter dieser Stadt war doch immer wieder für eine Überraschung gut. Ich lächelte und fiel wieder zurück ins Kissen. Ich war wieder in London. Unglaublich.

Lange liegen zu bleiben gewährte ich mir dann aber doch nicht, immerhin musste ich noch Einiges einräumen, bevor ich mich ohne Hummeln im Hintern irgendwo entspannt würde hinsetzten können. Grade machten mich all diese Kisten vor meinen Augen deutlich nervöser als sie es gestern Abend in meinem Zustand der Erschöpfung getan hatten. Vielleicht war das eine meiner Macken.

Ich hievte mich aus den Federn und taumelte kurz, als die schwarzen Punkte vor meinen Augen auftauchten, aber mein Gleichgewicht kehrte schneller zurück als ich schwanken konnte. Ich blinzelte und betrachtete die Kartons. Gut, dass ich gestern Abend meine Hygieneartikel längst rausgesucht und ins Bad gebracht hatte, sonst müsste ich diese Suchaktion jetzt starten. Stattdessen schlurfte ich zur Tür und trat auf den kleinen Flur.

Auf dem Weg ins Badezimmer registrierte ich kurz Zayns geschlossene Zimmertür - das hatte sich also nicht geändert. Er schlief also noch immer länger als ich und an einem Samstag wie diesem war das auch definitiv nichts Verwerfliches, zudem er heute ja nicht mal zur Arbeit musste. Und es war schön, dass sich das irgendwie vertraut anfühlte.

Arbeit. Ich sollte mir schnellst möglich eine suchen. Aber das war ein Problem für Montag.

Ich öffnete die Tür zum Bad und schlüpfte in das kleine Zimmer samt Dusche und Fenster. Ich mochte diesen Raum aus irgendeinem Grund nicht besonders, aber das richtete sich weder gegen die spartanische Möblierung, noch gegen die beigen Fliesen. Ich konnte nicht formulieren, was es war, aber das Badezimmer weckte ein ziemlich beklemmendes Gefühl in mir. Und der riesige Spiegel, aus dem ich mir selbst entgegenblickte, machte es nicht besser.

Ich schüttelte über mich selbst den Kopf und schloss die Tür hinter mir so leise wie möglich, um Zayn nicht zu wecken. Das war doch bescheuert. Man konnte nichts gegen einen Raum haben. Man konnte ihn vielleicht unschön oder ungemütlich finden, aber das wars dann auch schon. Und ich fand dieses Badezimmer nicht mal hässlich. Da hatte ich schon ganz andere gesehen.

,,Stell dich nicht so an.", murmelte ich mir selbst zu und langte dann nach meiner Zahnbürste im Regal neben dem Waschbecken. Luke und Zayn schienen ihr Zeug wild durcheinander zu werfen, jedenfalls konnte ich hier ebenso wenig irgendeine Ordnung erkennen wie im Wohnzimmer oder in der Küche.

Ich kniff die Augen zusammen. Sollte mir recht sein. Ich hatte meinen ganzen Kram auf ein Regalbrett gequetscht, was Zayn und Luke machten konnte mir egal sein. Musste es.

Meine Gedanken wanderten zu meinem anderen Mitbewohner. Luke hatte ich schonmal getroffen und er war mir sympathisch, aber ich konnte ihn noch nicht gut genug einschätzen, um wirklich viel über ihn als Menschen sagen zu können. Wir würden uns ordentlich kennenlernen müssen und ja, das machte mir ein bisschen Angst - was, wenn er mich als Mitbewohner nicht mögen würde? - aber ich wollte diese neue, erste Herausforderung, die sich mir hier in London stellte, überwinden. Und das würde ich auch.

Ich vermied den Blick in den Spiegel und spuckte den Zahnpastaschaum ins Waschbecken, bevor ich mir den Mund durchspülte und mir eine Sekunde Zeit nahm, um einfach zu atmen.

Dieses neue Kapitel würde gut werden. So wie ich in Manchester meinen Weg gegangen war würde ich es auch hier tun und ich würde dieses Mal nicht mal ganz allein dastehen, sondern konnte endlich wieder auf meine Freunde vertrauen. Und das würde ich auch. Allein das Wissen, sie alle ab jetzt wöchentlich sehen zu können, erwärmte meine Gedanken.

Ich lächelte und stieß mich vom Waschbecken ab, um die Dusche anzustellen. Zeit fürs Aufwachen.

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Nichts war erfrischender als eine kalte Dusche. Und nichts hätte mich besser motivieren können, mit dem Auspacken und Einräumen zu beginnen als meine Ungeschicktheit, wegen der ich beim ersten Schritt in mein neues Zimmer über eine der Kisten stolperte und mich der Länge nach hinlegte. Dabei hatte ich nur einen Pullover suchen wollen.

Es hatte mich eine kleine Ewigkeit gekostet das Regal, das in Zukunft meine Bücher beinhalten sollte, fertig aufzubauen, weil ich mich noch untalentierter anstellte als sonst und weil ich immer wieder von meinem Handy abgelenkt wurde. Louis tippte alle paar Minuten eine neue Nachricht und ich überlegte, ob es nicht viel einfacher für uns beide wäre direkt zu telefonieren, aber dann klopfte Zayn an meine Tür und der Gedanke verschwand.

,,Morgen. Schon so früh so fleißig?", grüßte mich der Schwarzhaarige und ich grinste, als er ein lautes Gähnen hinterher schob.

,,Klar, irgendwann will ich auch mal fertig werden. Ein halb eingerichtetes Zimmer ist nicht besonders gemütlich." Zayn schüttelte den Kopf, dann zuckte er mit den Achseln, auch wenn es mehr so aussah, als ließe er seine Schultern kreisen.

,,Das ist wohl so, wenn man so einen Ordnungsdrang wie du hat. Du wirst es niemals überleben, mit mir und Luke zusammenzuleben, ich ahne Böses." Ich runzelte die Stirn.

,,Ich hab keinen Ordnungsdrang. Ich mag's nur einfach lieber, wenn alles ein kleines bisschen übersichtlicher ist."

,,Ist doch genau dasselbe, Haz.", erwiderte Zayn grinsend.

,,Nein, ist es nicht. Wenn du Ordnungsdrang sagst, klingt das so, als würdest du über eine Zwangsstörung reden, aber ich mags einfach nur lieber so, wenn..."

,,Jaja, kapiert. Soll ich dir auch einen Tee machen?", unterbrach mein Freund mich mit einem noch fetterem Grinsen und ich gab es auf. Zayn interessierte es sowieso nicht. Und er meinte auch keines seiner Worte ernst. Eigentlich schlief er noch.

,,Gerne. Soll ich dir Frühstück machen?", bot ich also an, sparrte mir meinen Vortrag über den Unterschied von einer Vorliebe und einer Zwangsstörung und richtete mich auf, um mir ein kleines bisschen Staub von der Hose zu klopfen. Ich musste hier wischen. Aber wenigstens stand das doofe Regal endlich. Für mich typisch hätte es jetzt eigentlich dramatisch knarrend zusammenbrechen sollen. Zayn hätte sich totgelacht.

,,Ach, schon gut, ich nehm einfach Toast, ich brauch nichts Großes so früh nach dem Aufstehen. Irgendwie feiert mein Magen das nicht mehr so, ich stopf mich lieber mittags und abends voll.", wank dieser grade ab und ich nickte verstehend. Frühstücken war irgendwie auch so eine Angelegenheit.

,,Geht mir ähnlich. Aber nen Tee nehm ich auch."

Ich folgte Zayn in die Küche und kletterte auf einen der vier Stühle, die sich um den kleinen Holztisch drängten, während mein Mitbewohner aus den Untiefen eines Schrankes einen kleinen Topf hervorzog, um das Wasser aufzukochen. Simpel, kostengünstig. Ich fuhr mit dem Zeigefinder über die flachen Kerben im Tisch und stützte den Kopf auf der anderen Hand ab, während mein Blick durch die Küche streifte.

Sie erinnerte mich ein klein wenig an die von Franzis Oma. Nicht vom Aussehen her, nein, atmosphärisch. Sicher, hier herrschte lebendiges Chaos und ich war mir sicher, dass Zayn nicht einmal die Teller mit dem ersten Handgriff finden würde - wenn die überhaupt alle aufeinander gestapelt im selben Schrank standen - aber die Planzen am kleine Fenster, die fantasievoll zusammengeschraubten Schränke und die Fotos und Zettelchen, die überall zu kleben schienen schenkten dem Raum eine Art Persönlichkeit, die ich sonst noch nie gespürt hatte, wenn es um ein kleines Zimmer wie dieses ging. Außer bei der Küche von Franzis Oma eben. Die fühlte sich auch so an. Zumindest in meiner Erinnerung.

,,Und, was hast du geträumt? Soll ja angeblich alles wahr werden, was man in der ersten Nacht im neuen Zuhause so träumt.", holte Zayn mich zurück in die Gegenwart.
Ich blinzelte. Bloß nicht. Träume war an für sich schon etwas Unheimliches, ich wollte nicht, dass sie auch noch Einfluss auf die Realität nahmen.

,,Ach, das ist doch nur Aberglaube, seit wann glaubst du an sowas?"

,,Das ist kein Aberglaube, Haz, das ist ein schöner Ausdruck um danach zu fragen, wie du geschlafen hast. Also, was hast du denn nun geträumt?", machte sich Zayn zum zweiten Mal heute Früh über mich lustig und ich verdrehte die Augen. Besserwisser. Oder ich nahm alles zu wörtlich.

,,Nichts, soweit ich mich erinnern kann. Aber ich hab gut geschlafen, lange zumindest und die Dusche vorhin hat mich sowieso absolut ins Land der Wachen katapultiert."

,,Ins Land der Wachen, so so." Zayn schmunzelte. Ich zuckte nur mit den Schultern.

,,Land der Träume. Land der Wachen. Du weißt schon."

,,Das hab ich schon kapiert." Zayn grinste immer noch, dann betrachtete er für einen Moment das inzwischen beinah kochende Wasser und drehte den Herd zu. Er wies auf einen der Schränke.

,,Magst du zwei Tassen rausholen?"

Ich stand auf und öffnete besagten Schrank. Überraschenderweise war der wirklich voller Tassen und Gläser und ein paar Vasen - da hatte ich Zayn vorhin wegen er Teller wohl doch unterschätzt. Ich grinste und suchte eine Star Trek- Tasse und eine blau Gepunktete aus, die ich Zayn entgegen schob, der sie gleich mit dampfendem Wasser befüllte.

,,Was magst du für Tee haben?", fragte er dann und öffnete eine etwas verrostete Dose mit Sternmotiv, die neben der Spüle ruhte. Zum Vorschein kamen mehr als 10 verschiedene Sorten - ich war beeindruckt. Große Sammlung für jemanden wie Zayn, der auch nicht wirklich was gegen Kaffee einzuwenden hatte und sich nicht so wie Louis ausschließlich mit Tee zufrieden gab. Oder wie ich. Vielleicht waren wir zwei da etwas extrem.

Ich suchte mir eine fruchtige Sorte aus - nach dem schwarzen Tee war mir grade irgendwie nicht zumute, auch wenn Zayn mich mit einem irritierten Gesichtsausdruck anstarrte, denn einen solchen trank ich morgens sonst immer, oder zumindest seit Jahren. Er selbst nahm sich auch genau so einen Teebeutel und holte dann die Milch aus dem Kühlschrank, die ich allerdings dankend ablehnte. Das passte jetzt ebenso wenig.

,,Bisschen was Neues heute? Oder hast du deine Vorlieben geändert?", hakte Zayn auch gleich nach und ich ließ mich erst wieder auf meinem Stuhl nieder, bevor ich antwortete.

,,Ne, ich bleib bei meinen Favoriten, aber grade war mir eben nach ein bisschen was Leichterem, weißt du? Keine Ahnung. Ist ja auch egal." Ich zuckte mit den Schultern. War es wirklich.

Zayn schwieg und ich ließ meinen Blick über die Wand gegenüber des Fensters gleiten, die ebenso wie der Eingangsflur und die Regale im Wohnzimmer unendlich viel zum Anschauen präsentierten. Auch diese Wand wurde durch Fotos, ausgerissene Textstellen und den ein oder anderen Post-it so bunt gestaltet, dass die eigentliche Farbe dahinter nur noch durchschimmerte.

,,Luke ist in einer Band, er schreibt Songs. Und seine Ideen kritzelt er auf Zettel und hängt sie an die Wände. Eine seiner Macken. Aber hey, ich klebe meine Entwürfe ans Fenster...also falls dir mal danach sein sollte, ein Gesetz oder was auch immer sonst an die Wand zu pappen, tu dir keinen Zwang an. Nur bitte keine Nägel reinhämmern...der Vermieter ist so unfassbar empfindlich.", erklärte Zayn die bunten Fetzen und rührte in seiner Tasse herum. Der Dampf wurde dadurch nicht weniger.

,,Zitate.", meinte ich.

,,Was?"

,,Ich würde Zitate aufhängen. Aus Büchern, Filmen oder von wichtigen Menschen. Du weißt schon. So Sätze, die dich kurz aus der Bahn werfen und dich dann wieder in die richtige Spur schubsen."

Zayn hob eine Augenbraue, sagte aber zum Glück nichts. Er schien das Gefühl nicht zu kennen, wenn man mitten im sanften Lesefluss oder während eines Films, der an einem vorbei rieselte, plötzlich über eine Zeile stolperte, die mehr Größe zu haben schien als alles, was sonst grade in irgendeiner Form existierte. Wenn ein paar Wörter irgendetwas in einem klicken ließen, sodass sich die Haare im Nacken aufstellten und man den Satz am Liebsten der ganzen Welt laut vortragen wollte. Oder ihn aufschreiben und an die Wand kleben. Wie auch immer.

,,Gut, mit Zitaten kann ich auch leben. Die würden sogar richtig gut zu den Artikel passen, die Luke sammelt. Kannst du dir mal alle durchlesen, wenn du Langeweile haben solltest...oder auch nicht. Ich mach's nur, wenn ich mir im Flur die Schuhe anziehe und die Wand anstarre, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren."

,,Solltest du dann nicht einen festen Punkt fixieren?" Ich grinste. Das Bild in meinem Kopf war zu lebhaft.

,,Ne, ich kann das auch lesend. Auf einem Bein stehen, meine ich." Zayn grinste auch. Ich nahm einen Schluck Tee und lehnte mich zurück. Heiß. Zunge verbrannt. Mist.

,,Ich will gleich einkaufen gehen, magst du was Bestimmtes haben? Im Kühlschrank ist noch genügend Zeugs für zweimal Spaghetti und Ravioli, aber das war's dann auch. Reicht fürs Wochenende, ich wollte nur ein bisschen Joghurt, Toast und Snacks für heute Abend besorgen...der Filmabend steht noch, oder?", fragte mein Mitbewohner und nippte deutlich vorsichtiger an seiner Tasse, nachdem er mein Gesicht gesehen hatte.

,,Ne, ich brauch nichts...obwohl, wenn dir ein paar rote Paprikas über den Weg laufen, dann bring sie mit." Ich lachte über Zayns hochgezogene Augenbraue und hob nochmals die Tasse an die Lippen. Mit kleinen Schlucken ging's.

,,Aha. Gut, dann lad ich ein paar von denen zu uns nach Hause ein. Ich kann dir nicht versprechen, dass sie auf die Falle reinfallen und sich in ein Heim locken lassen, indem sie aufgefressen werden, aber für dich geb ich mein Bestes."

Ich lachte laut auf, weil Zayns ernster Gesichtsausdruck und die Entschlossenheit in seiner Stimme nichts besser machten. Wir hatten wohl beide den selben Dachschaden. Vielleicht fühlte es sich deswegen seit immer so entspannt an, Zeit mit dem Schwarzhaarigen zu verbringen.

,,Sicher, dass du sonst nichts magst? Wenn du dir nicht die Snachs für heute Abend aussuchst, dann werden wir hier mir allen möglichen Chipssorten enden, versprochen. Also, wirklich keine Wünsche?", fragte Zayn nochmal nach, während er aufstand und eine Packung Toasts aus dem Kühlschrank holte. Was auch immer die da zu suchen hatten.

Ich schmunzelte und erinnerte mich an den mehr oder weniger geheimen Vorrat an Chips, den Zayn damals in der Wg und auch davor schon bei sich im Zimmer deponiert hatte. Für schwere Zeiten. Bei Franzi war es das Eis, was in solchen Situationen half, bei Zayn die Chips. Er liebte sie, in fast allen Sorten. Schon immer.

,,Nein, Chips sind okay für mich. Wenn's für Luke klar geht?"

,,Der isst alles. Sicherheitshalber bring ich auch noch ein bisschen Schokolade mit, dann ist er eh glücklich." Zayn riss die Tüte mit den Toasts rücksichtslos auf und ich zuckte zusammen. Vorsicht wurde bei ihm in so einem Fall nicht großgeschrieben.

,,Kann Luke denn überhaupt Schokolade essen? Und Chips?", fragte ich dann und kam mir im selben Moment unglaublich dumm vor. Zayn hätte das sonst schließlich nicht gesagt.

,,Doch, kann er. Diabetiker können grundsätzlich alles essen solange sie nicht grade nen Überzucker haben, sagt er immer. Zumindest sein Typ von Diabetes. Und dem könntest du seine Schoki sowieso nicht wegnehmen." Zayn grinste und legte sich eine Scheibe Käse auf sein Toast, bevor er sich zu mir umdrehte.

,,Aber so nen Zeug fragst du ihn besser direkt selbst, das kann er besser erklären. Und er hat auch keine Probleme damit, sein Diabetes belastet ihn an den meisten Tagen nicht besonders. Und falls doch, dann ist er leicht wieder aufzumuntern." Ich nickte. Und ich nahm mir vor, lieber noch etwas zu recherchieren, bevor ich mit Luke sprach. Ich wollte keinesfalls in irgendwelche Fettnäpfchen treten. Das würde mir extrem leid tun.

Zayn stopfte sein Brot in sich hinein und ich trank meinen Tee in kleinen Schlucken aus. Die Stille in der Küche war weder unangenehm, noch ungewohnt. Es war schön, einmal schweigen zu können, immerhin war es noch immer vor zehn Uhr am Morgen und es war für Zayns Verhältnisse zu früh und für meine zu laut. Ich war es gewohnt, um diese Uhrzeit meine Ruhe haben zu können. Miteinander an einem Tisch zu sitzen und der Stadt draußen vor den Fenstern zu lauschen war ein schönes Gefühl. Ich lächelte ein klein wenig und fuhr abermals die Muster des Tisches nach. Vielleicht ergaben sie ja ein Bild, was ich noch nicht hatte entziffern können.

,,So, ich mach mich mal auf den Weg bevor alle schönen roten Paprikas die Flucht ergriffen haben, nicht?", scherzte Zayn einige Minuten der Stille später und erhob sich, um seinen Teller und seine geleerte Tasse in die Spüle zu stellen. Ich zog mich ebenfalls in eine Stehende Position.

,,Ich spül den Kram, danke, dass du einkaufen gehst." Er wusste gar nicht, wie dankbar ich dafür war. Klar, ich wollte raus und ich wollte London sehen, aber ich hatte noch einiges Auszuräumen und ob ich an einem Samstagmorgen unbedingt in einen vollgestopften Lebensmittelladen wollte, war eigentlich eine rhetorische Frage. Den Abwasch zu übernehmen war definitiv ein Privileg.

,,Oh, okay. Danke." Zayn blinzelte, dann wurde sein Blick wärmer und ehe ich mich versah, hatte mich mein Freund auch schon in eine herzliche Umarmung gedrückt, die mir kurz die Luft zum Atmen raubte.

,,Ich bin so so glücklich, dass wir zusammenleben, Haz. Nicht nur wegen dem Abwasch, einfach generell. Es ist so schön, dich einfach mal so auf dem Weg ins Bad zu treffen und zu wissen, dass du da bist...eine Tür weiter. So wie früher. Es ist einfach schön." Zayn klang ehrlich gerührt und ich war für eine Sekunde etwas überrascht wegen des Gefühlsausbruchs, aber dann traten mir fast schon die Tränen in die Augen, aus mir seine Worte bewusst wurden. Sie bedeuteten mir mehr, als er sich vorstellen konnte. So viel mehr.

,,Ich bin auch froh, hier leben zu dürfen.", hauchte ich eine raue Antwort und drückte mich an Zayn, wie ich es schon seit dem Kindergarten getan hatte, wann immer es mir nötig erschien und wann immer Zayn mich ließ. Alles an ihm war vertraut. Ich lächelte, dann löste ich mich wieder von ihm und hob eine Augenbraue.

,,Solltest du nicht Paprikas jagen gehen, Zaynie?"

,,Bin schon unterwegs, der Befehl ist angekommen.", lachte Zayn und die Ernsthaftigkeit verschwand aus seinem Gesicht so schnell, wie sie gekommen war. Er hob die Finger wie zum Militärgruß an die Stirn und machte sich dann auf den Weg in den Flur, um sich seine Schuhe anzuziehen.

,,Bin so schnell wie möglich wieder da, das nächste Geschäft liegt nicht weit entfern!", rief er mir noch zu, bevor ich die Wohnungstür zu fallen hörte. Hoffentlich hatte er sein Portmonee in den Hosen- oder Jackentasche, sonst müsste er wieder zurückkommen.

Ich seufzte und blickte durch das kleine Fenster hinaus in den Himmel über der Stadt, während das heiße Wasser über meine Finger lief, mit dem ich eigentlich das Geschirr spülen wollte. Es würde einer der guten Tage werden, ganz bestimmt.

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Was denkt ihr über Zayn und Harry als Mitbewohner?

Und was denkt ihr über die Fortsetzung insgesamt (bisher)? Ich bin mir etwas unsicher, ob es euch gefällt?

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