22. Kommunikation
Und wieder Louis (;
Gottlose Stunde für ein Update, aber vielleicht sind unter euch ja auch ein paar Nachteulen
We only wanna have a laugh
———————————————————
Pov Louis
Wieso hatte ich nochmal Medizin studieren wollen, verdammte scheiße?
Keine Ahnung. Konnte mir auch keiner beantworten, als ich Samstagvormittag noch nicht ein winziges bisschen mehr auswendig konnte als am gestrigen Abend, obwohl ich wirklich versucht hatte, den ganzen Scheiß in mein Hirn zu stopfen. Aber es war unmöglich. Wieso hatte der Mensch so viele Muskeln? Alle unnötig.
Franzi wagte es auch noch, mich auszulachen. Dabei saß sie tatsächlich auch mal den ganzen Morgen an ihrem Schreibtisch und lernte, wahrscheinlich Tiermuskeln. Hm, vielleicht hatte ich doch eine bessere Wahl getroffen als Rotlöckchen, immerhin musste ich nur eine Spezies in und auswendig kennen. Das reichte auch schon.
,,Verhungerst du da drüben?", brüllte Franzi gegen Mittag durch die blöderweise eiskalte Wohnung - heizen war irgendwie unmöglich, dafür war das Wasser heute Morgen tatsächlich warm gewesen - und riss mich damit aus meinem gemurmelten Versuch, mir das ganze Zeug meditativ einzubläuen. Erleichtert ergriff ich die Chance zur Ablenkung.
,,Jup!"
,,Dann koch uns doch was!", kam die Antwort. Hätte ich kommen sehen sollen.
,,Das willst du nicht wirklich, oder?"
Franzi stöhnte so laut, dass ich nicht mal die geöffnete Tür gebraucht hätte, um sie zu verstehen. Die Wände waren da dünn genug. Ich musste nicht mal bis zehn zählen, da hörte ich den Schreibtischstuhl meiner Mitbewohnerin über den Boden kratzen, gefolgt von entnervten, viel zu lauten Schritten durch den Flur. Im nächsten Moment sah ich mich einem Kopf voller zerwühlter roter Locken gegenüber.
,,Nudeln? Hab null bock auf was Aufwendiges."
,,Perfekt."
Franzi nickte und stapfte in die Küche, ich vergrub wieder meinen Kopf in meinen Händen. Scheiße. Auswendiglernen war so öde....und doch schien ein Riesen Teil meines Studiums daraus zu bestehen. Hätte ich auch früher wissen können.
Mein Handy gab einen Signalton von sich, neue Nachricht. Hey, Ablenkung. Wider besseren Wissens entsperrte ich das Gerät und öffnete den Gruppen-Chat mit meinen Freunden, in den Harry geschrieben hatte.
Luke und seine Band spielen heute Abend einen Gig. Wollt ihr vielleicht mitkommen? (:
Darunter hatte er eine Bar verlinkt, die mir so gar nichts sagte. Ich seufzte. Klar, wollen tat ich sicher. Hatte ich Zeit? Nein. Also abwägen...lernen oder doch lieber was mit meinen Freunden machen, die ich gefühlt seit einem halben Leben nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte - Rotlöckchen und ihren Freund mal ausgenommen. Die hingen hier schließlich ständig rum, manchmal hatte ich das Gefühl, Niall arbeitete gar nicht wirklich. Auch wenn das ein bisschen fies war.
,,Gehst du heute Abend mit?", brüllte ich durch die Wohnung und hoffte, dass Franzi mich auch in der Küche hören konnte. Vermutlich konnten mich aber auch unsere Wohnungsnachbarn hören, so dünn wie die Wände waren.
,,Wohin?"
Da hatte wohl jemand sein Handy nicht in der Hand. Kein Wunder, Franzi tat ja auch etwas produktives und kochte. Ich starrte auf meinen Schreibtisch hinunter, dann stand ich auf. Man könnte ja auch Angesicht zu Angesicht miteinander sprechen anstatt durch den Flur zu brüllen und eh nicht zu lernen.
Gesagt, getan. Ich spazierte in die Küche.
,,Luke spielt heute mit seiner Band in so ner Bar bei denen um die Ecke. Haz hat gefragt, ob wir mit ihm hingehen wollen. Support und so, denk ich mal.", erklärte ich dann und begutachtete das kochende Wasser, in das Franzi die Nudelpackung gab. Das hätte ich bestimmt auch geschafft.
,,Luke? Der - "
,,Der Mitbewohner von Zayn und Haz."
,,Ich weiß, wer Luke ist, du Besserwisser.", motzte Franzi und schob sich entnervt eine Strähne aus den Augen. Insgesamt sah sie ziemlich genervt aus. Kein Wunder.
,,Also, gehst du hin?" wischte ich den Kommentar zur Seite und war froh, dass es mir inzwischen tatsächlich absolut egal war, mir solche Namen von ihr anzuhören. Als sie bei uns eingezogen war hätte sowas wie Besserwisser mich vermutlich platzen lassen, aber die Zeiten waren Gott sei Dank Vergangenheit.
,,Wann denn? Eigentlich ist heute echt beschissen." Franzi drehte den Herd hinunter, als das Wasser überkochen wollte und suchte dann ein Schneidebrett samt Messer aus einem unserer Schränke hervor. Ich zuckte mit den Achseln, auch wenn sie das nicht sehen konnte.
,,Keine Ahnung, hat er nicht geschrieben. Soll ich fragen?"
,,Mach doch einfach, Louis, brauchst du ne Handlungsanleitung oder was? Ich kann dir nicht immer Händchen halten. Ist doch nicht so schwer!" Sie stöhnte genervt.
Ich blinzelte überrascht. So zickig war sie sonst nicht, auch wenn wir uns natürlich ab und zu ordentlich anmotzten. Aber da gabs immer Gründe. Schweigend tippte ich die Frage in den Chat und widmete mich dann meiner rothaarigen Freundin, die wütend ein paar Zwiebeln zerhackte, als wären die ihre persönlichen Todfeinde. Na solange sie mich nicht so behandelte, war alles gut, mit Worten konnte ich umgehen, Messerstiche wären schwieriger.
,,Bist du okay?"
,,Was ist das denn für eine blöde Frage, hm?", grunzte sie nur. Ich zog eine Augenbraue hoch.
,,Eine lieb gemeinte Nachfrage?"
,,Steck sie dir sonst wo hin." Franzi ließ von der armen Zwiebel ab, drehte sich um und riss den Kühlschrank auf. Zu meinem Leidwesen fand sie Tofu darin. Na toll.
,,Magst du nicht drüber reden? Manchmal hilft das?", hakte ich trotzdem weiter nach, auch wenn mir ihr verkniffener Gesichtsausdruck was anderes sagte. Konnte ich auch nachvollziehen. Man sollte Probleme zwar nicht in sich rein fressen, aber manchmal war es auch noch viel schlimmer, sie auszudiskutieren. Und ich sah ja ein, dass ich vielleicht nicht Franzis Seelsorgeanlaufstelle Nummer 1 war.
,,Sagt der Richtige." Ich verdrehte die Augen.
,,Also?"
,,Nein, ich mag nicht drüber reden. Kapiert? Und jetzt halt den Mund und hol zwei Teller raus.", meckerte die Rothaarige und testete die Nudeln. Schien ihr zu gefallen, der Herd wurde abgeschaltet. Das ging schneller als gedacht.
Ich zuckte mit den Schultern und warf Franzi nur noch einen kurzen Seitenblick zu, bevor ich Besteck und die Teller raussuchte, um den Tisch zu decken. Je länger wir uns mit dem Mittagessen aufhielten, desto weniger musste ich lernen. Gut so. Sah so aus, als hätte mein Kopf bereits entschieden, dass ich heute Abend dabei sein würde, wenn er jetzt schon Entschuldigungen fürs Aufschieben des Lernens suchte.
Schweigend überprüfte Franzi den Tofu in der Pfanne und ließ dann das heiße Wasser aus dem Nudeltopf fließen. Ich hätte dabei so ziemlich alles in den Abguss geschüttet, aber seltsamerweise landeten die Nudeln bei ihr tatsächlich im Auffangnetz. Wow. Ich sollte das vielleicht mal üben, sonst würde ich mich den Rest meines Lebens lang bekochen müssen. Wobei das gar nicht so dramatisch klang.
Um zumindest nicht dumm rumstehen zu müssen füllte ich in den nächsten Minuten unsere Teller mit den Nudeln und bewachte die Soße auf dem Herd, die Franzi irgendwie auch noch fertiggestellt hatte, auch wenn ich sie im Notfall sowieso nicht hätte retten können. Meine Mitbewohnerin trieb was weiß ich nicht was mit dem Tofu, aber als wir schließlich zusammen am Esstisch saßen und uns die Münder vollstopften, schmeckte das Zeug tatsächlich gar nicht so schlecht. Dabei wars sonst echt nicht so mein Fall.
,,Geht es um Niall?", wagte ich mich dann doch noch mal zu fragen, als Franzi grade einen Schluck Wasser nahm und mich so erst nur böse anfunkeln konnte, bevor sie antwortete.
,,Nein, natürlich nicht. Hab ich nicht gesagt, du sollst den Mund halten?"
Wow. Sie war wirklich schlimm drauf, so schlechte Laune war eher selten. Franzi war zwar nicht auf den Mund gefallen, aber sonst fuhr sie mich nicht so ungeniert an. Aber was soll's, jeder hat diese Tage. Auch wenn ihre Laune meine nicht grade steigerte.
,,Wollte ja nur helfen.", murmelte ich also ein klein wenig eingeschnappt und aß dann schweigend weiter. Immerhin hatte sie mir das Essen gekocht, dankbar war ich ja doch.
Nach ein paar weiteren Schweigeminuten meldete sich meine Mitbewohnerin dann doch auch wieder ganz von alleine zu Wort.
,,Tut mir leid." Hach. Das hatte ich jetzt irgendwie nicht erwartet.
,,Magst du wirklich nicht drüber reden?"
,,Familienzeugs. Mein Dad, Monika, meine Oma. Alles ein bisschen kompliziert. Aber vielleicht kriegen Emma und Nils jetzt mal wieder die Kurve." Emma und Nils, hm? Stimmt, als Liam hier gewesen war, hatte Franzi über die beiden gesprochen. Dabei fiel es mir ganz schön schwer, mir einen Streit der beiden vorzustellen. Wir hatten so lange zusammengewohnt und da hatte es nie geknallt, die waren immer, seit Beginn dieser irgendwie unangenehm harmonischen Beziehung, ein Herz und eine Seele gewesen. Dass die mal Stress hatten, passte für mich nicht ins Bild. Obwohl Streit eigentlich ziemlich normal und irgendwo auch gesund für eine Beziehung war, oder?
,,Das wäre doch schön", sagte ich dann, ,,aber wenn du das Komplizierte weiter ausführen willst, bin ich ganz Ohr, okay?" Scheiße, was für eine Ausdrucksweise ich hier an den Tag legte. Klang nicht so wirklich nach mir.
,,Weiß nicht, es gibt einfach keine Kommunikation. Die zu meinem Dad und Monika hatte ich ja eh eingestellt, aber...dass von meinem Vater trotzdem so gar nichts kommt, nicht mal Wichtiges, ist irgendwie scheiße. Und meine Oma hat mir auch nichts gesagt, dabei sind wir eigentlich ständig in Kontakt." Franzi blinzelte langsam.
Sah so aus, als wolle sie doch reden. Ihr trauriger Blick ließ mich allerdings ein bisschen panisch zurück. Gut, nicht panisch, nur überfordert und das war nicht besser. Ich fuhr mir durch die Haare.
,,Und Nils gegenüber? Melden sie sich da?"
,,Jap." Das klang bitter. Ich schluckte und strich Franzi vorsichtig über den Arm.
,,Vielleicht hat das ja Gründe, die du nicht kennst? Hast du das angesprochen, dass es dich traurig macht und so?" Ich kam mir selbst ein bisschen blöd vor. Immerhin wusste ich, dass Familiendrama nicht immer einfach mit Reden zu klären war. Zwar lief bei meiner Familie größtenteils alles rund - heutzutage - aber ich war zusammen mit Haz und seiner seltsamen Familie aufgewachsen, hatte von Nils Einiges gehört und naja, ich war nicht auf den Kopf gefallen. Aber was sollte ich sonst sagen?
,,Nein, aber...ich will jetzt auch nicht da anrufen von wegen Hey, redet gefälligst mit mir obwohl ich gesagt hab, dass ich euch nicht verzeihen werde weißt du? Ist irgendwie...Dämlich?", meinte Franzi und schob ein paar Nudeln auf dem Teller hin und her. Ich ließ meine Hand auf ihrem Arm liegen.
,,Gut, vielleicht bei deinem Dad. Aber was ist mit deiner Oma? Ihr habt doch keinen Streit, oder?" Ich verfluchte mich ein bisschen dafür, dass ich nicht alles über Franzis Familie wusste, bloß, dass sie ihrer Oma nahe stand, Monika nicht leiden konnte und ihren Dad nicht mehr kontaktierte. Hoffentlich war da nicht doch irgendwas, was ich nicht mitbekommen hatte.
,,Oma, ja. Aber...sie hat mir auch was verschwiegen und irgendwie bin ich sauer auf sie.", erklärte meine Mitbewohnerin und ich klappte schon den Mund auf, um den nächsten dummen Spruch zu bringen, der uns nicht weiterbrachte, da zog sie die Augenbrauen zusammen und stand entschlossen auf, der Stuhl rutschte quietschend über den Boden.
,,Was soll's. Ich werd sie später mal anrufen. Oder morgen. Aber bald auf jeden Fall. Du hast ja recht, wenn mich war stört, dann muss ich es ansprechen, sonst ärgere ich mich ja umsonst." Sie blinzelte. Ich sah zu ihr auf. Okay. So schnell ging das also. Vielleicht hatte ich nicht unnötig lange gedrückt und hilfloses Zeug gefaselt.
,,Das klingt doch nach einem Plan.", sagte ich und zog die Mundwinkel hoch. Franzi sah zu mir hinunter und erwiderte das leichte Lächeln vorsichtig.
,,Danke, Louis."
,,Jederzeit, Rotlöckchen. Bessere Laune jetzt?"
,,Ja", antwortete Franzi und errötete jetzt tatsächlich ein klein bisschen verlegen, fing sich dann aber wieder und wurde zu ihrem lauten Selbst, ,,Entschuldige. Aber du kannst ein bisschen was ab, oder? Bist ja selbst nicht der Zahmste." Sie grinste.
,,Pff, ich bin niemals so zickig wie du.", entgegnete ich ebenso grinsend und hievte mich auf die Füße, um den Abwasch zu machen. Immerhin etwas trug ich zum Essen bei.
,,Das glaubst du wohl selbst nicht." Franzi lachte und schlug mir spielerisch die Hand zwischen die Schulterblätter. Ich erwiderte den Stoß meinerseits und schüttelte nur den Kopf. Tja. Meine Handy piepte und bewahrte mich vor einer Antwort, die einen erneuten Schlag zur Folge gehabt hätte.
Sie spielen ab 20 Uhr, ich würde so gegen 19.30 da sein? :)
Harry mit der Uhrzeit für heute Abend. Das Handy piepte wieder. Liam sagte zu, Nils und Emma ebenso. Vielleicht wären wir ja sogar vollzählig, das wäre der Wahnsinn. Ich spürte mich lächeln.
,,19.30?", fragte ich dann Franzi, die verwirrt zu mir rübersah.
,,Was?"
,,Heute Abend, der Gig. 19.30 an der Bar?", wiederholte ich und spülte die Reste in den Abguss.
,,Okay. Dann lern ich jetzt noch zwei, drei Stunden intensiv, dann wird das auch was. Was sagen die andern eigentlich, kommen alle von uns?", beschloss Franzi und packte die übrigen Nudeln für morgen in den Kühlschrank. Resteverwertung. Ich grummelte leise.
,,Bin ich dein Sekretär oder was? Guck doch auf dein Handy, oder hast du es zerstört?" Franzi schnaubte und verdrehte die Augen. Sie war definitiv besser drauf als zuvor. Eben hätte sie mich nach diesem Kommentar nur fertig gemacht.
,,Ne, aber es ist leer. Also?"
,,Liam, Emma, Nils, Haz, ich, du. Der Rest hat noch nichts gesagt. Zufrieden?", diktierte ich und begann mit dem Abtrocknen. Einer der Teller glitt mir fast durch die Finger. Gott, glitschig wie sonst was.
,,Der Rest sind dann wohl Niall und Zayn, hm. Die kommen doch sicher auch. Das wird Full House!", freute sich meine Mitbewohnerin und grinste abermals. Ich schnaubte.
,,Full House wären 5, nicht 8."
,,Besserwisser, sag ich ja! Ich hab nicht mal von Kniffel gesprochen!", beschwerte sich Franzi und wedelte mit den Händen in der Luft herum, was weniger bedrohlich als bescheuert aussah. Ich zuckte mit den Schultern.
,,Ich auch nicht, ich meinte Poker." Ich grinste doch noch.
,,Klugscheißer! Geh lernen und nutz dein Hirn für was Vernünftiges!", brüllte Franzi und grinste dennoch. Tja, meine Mission Aufheiterung hatte ja doch auf ganzer Linie Erfolg gehabt. Nur leider hatte sie recht, es war Zeit zu lernen. Meine Ausrede war dahin. Da blieb mir wohl nichts anderes übrig, als mich an den Schreibtisch zu setzten. Mist.
——————————————————-
Trotz meiner Proteste nannte Franzi unsere Runde heute Abend einfach weiterhin Full House, sobald auch Zayn und Niall zugesagt hatten. Eigentlich der Wahnsinn, dass wir alle an einem Samstagabend frei hatten und sonst auch nicht verplant waren. Ich freute mich mehr, die anderen zu sehen, als ich zugab.
Dementsprechend pünktlich waren Franzi und ich auch - wir hatten beide dafür gesorgt, dass wir früh genug loskamen und somit schon um 19.20 Uhr bei der scheinbar doch nicht so unbekannten Bar ankamen. Hier war ganz schön was los und der Schuppen war größer, als ich gedacht hatte.
,,Reingehen?", fragte mich Franzi und schützte mit ihren Händen ihre Haare vor dem Wind, der meine Frisur längst zerstört hatte. Ich nickte und folgte ihr ins Innere.
Drinnen drängten sich die Menschen, die man auch schon durch die gläserne Front hatte sehen können, an der langen Bar an der linken Seite des Schuppens zusammen. Die Tische und Stehtische waren zwar zum Großteil nicht unbesetzte, aber es war offensichtlich wo die Aufmerksamkeit der Gäste lag. Kein Wunder, ein Blick auf die Getränkekarte reichte, um das zu erklären. Die hatten nicht wirklich hohe Preise für eine ziemlich gute Auswahl. Das allein reichte, damit ich mir den Namen des Ladens mal einprägte.
Wir fanden Haz, Zayn und Emma an einem der Tische in Nähe der Bühne, auf der bereits einiges an Equipment aufgebaut worden war. Die Basedrum des dunklen Schlagzeugs wurde von 5SOS geziert, also gehörte der Kram wohl der Band, die allerdings nirgends zu sehen war.
,,Hey Leute.", grüßte Franzi in die noch kleine Runde und startete dann mit den Umarmungen. Ich machte es ihr nach und begrüßte erst Zayn mit einem freudigen Klopfen auf den Rücken, dann Emma mit einem Drücken und schließlich Haz, der mich breit angrinste und die Umarmung erwiderte.
,,Hey Lou!" Ich musste schon wieder lächeln und atmete kurz den vertrauten Duft ein, dann ließ ich meinen besten Freund los und musterte erst ihn und dann Zayn.
,,Habt ihr vorgeglüht oder so?" Zayn zog eine Grimasse, sein blasses Gesicht und die Augenringe verrieten, dass es gestern spät geworden sein musste. Harry sah allerdings nicht grade besser aus. Ich runzelte die Stirn. Ihn kannte ich gar nicht so als exzessiven Trinker bis zum Kater.
,,Ne, aber gestern Abend nen bisschen. Erst mit Liam und dann haben Luke und Harry mich nochmal abgefüllt." Harry fuhr zu Zayn herum und stemmte die Hände in die Hüften.
,,Wie bitte? Du hast ziemlich freiwillig mit uns noch nen Film gesehen und gar nicht mehr aufgehört zu trinken! Keiner hat dich genötigt, Z." Ich grinste. Irgendwie stellte ich mir das witzig vor.
,,So kennen wir Zayn doch, hm?", meldete sich da Liams Stimme hinter uns, er musste Harrys Worte mitgehört haben, als er mitsamt Nils und einigen Getränken auf einem Tablett in seiner Hand zu uns stieß. Ah, da hatte Franzis Bruder also gesteckt. Dann schienen sich Emma und Nils ja tatsächlich versöhnt zu haben. Ich blickte zu meiner Mitbewohnerin hinüber. Sie sah aus, als wäre sie ganz schön erleichtert. Bestimmt hatte sie sich Sorgen gemacht, als wir nur auf Emma gestoßen waren.
,,Als wäre ich der Säufer hier.", grummelte der Schwarzhaarige und ich grinste noch breiter, während ich Liam Platz machte, damit er das Zeug auf dem Stehtisch abstellen konnte.
,,Bist du."
,,Aber nicht der Einzige! Du schüttest auch immer ganz schön was runter und Haz war gestern auch nicht ohne. Von Liam und Roman will ich gar nicht anfangen...Leyum, wo ist Roman eigentlich?" Schwupps, Themenwechsel. Besser so, wenn wir über meinen Alkoholkonsum sprachen, bekam ich immer das Gefühl ich müsste mich rechtfertigen. Blödsinn.
,,Arbeiten, du Vogel. Menschen brauchen Geld. Aber ist doch gar nicht so schlimm, wenn wir mal als Clique unter uns sind, oder?", antwortete Liam und ich blinzelte, bevor ich ihm einen Blick zuwarf. Irgendwie mochte ich den letzten Satz nicht. Dabei dachte ich, wir hätten letztens ausführlich gesprochen.
,,Aber da gehört Roman doch zu.", sagte auch Emma, bevor sie sich ein Bier angelte und Nils auch eins reichte. Da war wohl wirklich alles wieder in Butter.
,,Wirklich?" Liam strahlte. Vielleicht hatte ich doch zu viel interpretiert.
,,Klar.", stimmte auch Haz hinzu und reckte dann den Hals, um über die Menge hinweg zu blicken.
,,Wo bleibt Niall eigentlich?"
,,Der hat ja noch ein paar Minuten Zeit. Louis und ich waren ja schon früh hier, wieso seid ihr denn noch früher gewesen?", meinte Franzi und griff ebenfalls nach einem Glass, allerdings kein Bier.
,,Luke brauchte seine Groupies schon früher, also sind H und ich mitgegangen.", erklärte Zayn sich und Harry. Liam, Emma und Nils hingegen meinten, sie hätten einfach die passenden Bahnen hierher genommen und waren deshalb zu früh hier gelandet. Das war so untypisch für uns, eigentlich kamen ständig Leute zu spät. Aber hey, vielleicht waren auch alle genauso happy gewesen, uns wiederzusehen, wie Franzi und ich und waren deshalb zu früh hergeschneit. Was ich natürlich auch nicht zugeben würde.
Wir warteten mit dem Anstoßen auf Niall, aber der Kobold ließ sich erst um viertel vor acht blicken. Murmelte was von verpasster Bahn und küsste Franzi zur Begrüßung, bevor jeder eine Umarmung bekam. Ich grinste. Wahrscheinlich hatte er eher die Zeit vergessen oder war eingepennt - das sagte sein zerknittertes, etwas farblich seltsames Outfit in knallorange. Na gut, sein Ding.
Die Gläser trafen klirrend zusammen, dann wurde getrunken. Und erzählt. Und gelacht. Bis um acht Uhr dann schließlich 5SOS auf die Bühne trat und sich mein Tisch in eine Fangemeinde verwandelte, die mir ein bisschen peinlich war. Aber ich stimmt irgendwann mit ein. Immerhin wars ganz lustig und das hier waren meine Menschen, meine Leute. Da konnte man auch mal peinliche Dinge tun.
———————————————————-
Beginn des Abends (:
Ich mag die Freundschaft von Louis und Franzi, aber irgendwie hab ich sie nicht so verschriftlicht, wie ich wollte. Entschuldigt!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro