Ich bekam erst mit das Keyla nicht in der Schule war, als ich sie nicht im Pädagogik Unterricht war. Frau Meny war die einzige Lehrkraft an der Schule die uns noch aufgaben Blätter gab, und uns das ganze nicht eh online zu Verfügung stellte. Wir hatten alle ein Schultablett, doch wir durften die Aufgaben auch auf Papier lösen. Ich fand das ganze relativ praktisch da ich lieber auf Papier zeichnete, was so kein Lehrer mitbekam. 

Frau Meny legte mir gleich zwei Blätter auf den Tisch, sie ging wohl davon aus das ich mich um Keyla kümmerte. Sie hasste es wenn Schüler ihren Unterricht verpasste. Ich fragte Keyla also wo sie wohnte und schrieb meiner Mutter das ich noch zu einer Freundin fuhr. Da alle zusammen mit ihren Projektpartnern saßen, durfte ich das dritte Rad am Fahrrad spielen, Cordney und Florian wirkten schon wie ein echtes Paar. Ich freute mich für sie, aber irgendwie ging mir ihr gehabe auf die Nerven. Als es zum Schulschluss klingelte packte ich seufzend meine Sachen zusammen und ging raus. 

Ich lass die Adresse die Keyla mir geschickt hatte und wusste nicht wo das war. Nicht einmal die grobe Richtung und da ich mit dem Bus zur Schule fuhr wusste ich auch nicht in welchen Bus ich musste. Doch Keyla war meine Rettung, sie schrieb mir nicht nur in welchem Bus ich musste sondern auch an welcher Haltestelle ich am besten aussteigen sollte. Somit machte ich mich auf den Weg zu Keyla. 

Normalerweise hörte ich während des Busfahren Musik und achtete nicht auf die Strecke, doch da ich nicht wusste wie viele Stationen ich fuhr achtete ich auf unseren Weg. Merken würde ich mir das eh nicht, aber es gab mir eine gewisse Sicherheit.  Natürlich verpasste ich die Haltestelle, die Keyla mir geschrieben hatte, nicht. Ich stieg aus und ließ mir von meinem Handy den restlichen Weg beschreiben. Als ich bei der Adresse ankam bleib mir fast der Atem weg. Keyla lebte in einem großen Haus mit riesigen Garten und einer Weißen Mauer mit Sicherheitstor. 

Erst jetzt realisierte ich das ich im Wohlhabenden Teil der Stadt war, wieder etwas das ich über Keyla nicht wusste. Ich drückte die Klingel am Tor und eine Männer stimme antworte: "Wie kann ich ihnen Behilflich sein?"  Ich musste einmal Schlucken, nie hätte ich mir vorgestellt das ich mal so ein Sicherheitstor benutzen würde. "Ja... Ähm... Ich bin Ashly und ich wollte zu Keyla. Äh.. Ich hab Hausaufgaben für sie die ich ihr bringen sollte", antwortete und versuchte die Nervosität in meiner Stimme zu verstecken. Scheinbar hatte Keyla schon bescheid gesagt denn das Tor öffnete sich langsam. Als es weit genug offen war, dass ich durch passte ohne mich durch zu quetschen, ging ich die einfahrt hoch zum Haus. 

Als ich dort ankam wartet der Mann mit dem ich vermutlich schon am Eingang geredet habe in der Tür. "Wenn sie mir bitte zu Miss Keyla folgen würden", wies er mich an, nachdem ich Eingetreten war. Ich folgte ihm die Haupttreppe hoch in den ersten Stock, den Gang runter, zu dem Zimmer am Ende des Ganges. Er kloppte an und nach einem "Herein", von innen öffnete er die Tür und ließ mich eintreten bevor er wieder ging. "Hey Ashly....", Stammelte Keyla, sie hatte anscheinend keine Ahnung wie sie sich mir gegenüber verhalten sollte, vielleicht gefiel es nicht das ich rausbekommen hatte das sie in einem so großen Haus wohnte. 

Ich sah das sie ein ganzes Ankleidezimmer samt riesigem Spiegel hatte.  "Nächstes Mal mache ich mich bei dir fertig, da haben wir mehr Platz!", witzelte ich um die Stimmung auf zu heitern, doch Keyla lächelte nur schwach. Ich holte das Arbeitsblatt raus und hielt es ihr hin. Sie nahm es an und legte es neben sie aufs Bett. Sie saß in einer Pyjamahose und einem Weihnachtspullover auf dem Bett. 

"Also was hast du heute gemacht? Oh und was hast du eigentlich?", fragte ich Keyla, die mir daraufhin Platz neben sich auf dem Bett machte. "Nur etwas gelesen und Fernsehen gesehen. Und eigentlich habe ich nur ein bisschen Bauchschmerzen aber der Hauptgrund ist das ich keine Lust hatte", antworte sie mir und schien wieder aufzutauen, "Bis wann kannst du bleiben?" Ich brauchte nicht lange zu überlegen: "Bis fünf." Und mit einem Lächeln schaltete sie den Fernseher an und suchte nach der Serie die wir angefangen hatten. 

Und so verbrachten wir den Nachmittag auf Keylas Bett, der Mann von vorhin brachte uns noch Popcorn und Nachos, sowie eine große Flasche Cola und zwei Gläser mit Eiswürfeln. Der Nachmittag war meiner Meinung nach ein voller Erfolg und ich hatte echt Spaß mit Keyla.