December 20
Ich saß am Freitag Nachmittag auf meinem Bett und hatte keinen Plan was ich anziehen sollte. Ich hatte niemanden von diesem Date erzählt, ich wusste weder wo es hinging noch wie ich mich tragen sollte. Ich stand verzweifelt vor meinem Schrank und wusste noch nicht mal ob ich ein Kleid oder eine Hose tragen sollte. Kleid wäre vermutlich besser, schließlich war es ein Date. Es konnte echt ein Fluch sein so viele Kleider zu haben. Es verging eine weitere halbe Stunde bis ich etwas gefunden hatte das mir gefiel. Jetzt stand ich mit schwarzer Strumpfhose, einem Pinken Sommerkleid mit Rosen und einem Langärmligen weißen Shirt darunter vor meinem Spiegel.
Ich schaffte es einfach nicht alleine, ich machte ein Foto und schickte es Blair. Sie würde nicht so viele Fragen stellen. Zu dem Foto stellte ich eine Kurze Frage, geflochtener Haarkranz oder einfache Locken. Sie antworte mit Haarkranz, und ich war noch nie so glücklich das sie nicht immer alles wissen musste. Ich machte mir mir einen Haarkranz und schminkte mich noch etwas.
Ich nahm meine kleine Handtasche, in die Trotzdem alles wichtige passte, und machte mich auf den Weg zur Tür. Ich zog mir meine schwarzen Ballerina an, ich hatte nicht wirklich Lust auf hohe Schuhe. Ich hatte noch fünf Minuten doch ich ging schon einmal vor die Tür. Zu meiner Überraschung stand Keyla schon for ihren Auto, ihr Outfit war ein halblanger Rock und eine dazu passende Bluse. Sie wirkte sowohl Elegant als auch entspannt. Ich ging auf sie zu und spürte mein Herz im Hals.
"Hi", flüsterte ich, meine Stimme wollte irgendwie nicht wirklich funktionieren. Das war außerdem die schlechteste Begrüßung der Welt. Doch Keyla Lächelte nur. "Bereit?", fragte sie mich, ihre Stimme klang nicht viel sicherer als meine. Es tat gut zu wissen das sie auch nervös war. Ich nickte und sie öffnete mir die Autotür, damit ich einsteigen konnte.
Sie fuhr zu einem der Restaurants der Stadt, die nicht Luxuriös, aber doch gehoben waren. Komischerweise wand ich mich selbst nicht zu schlicht gekleidet, als der Kellner uns zu einem Tisch führte. Er brachte die Speisekarte und fragte ob wir schon etwas zu trinken wollten. Keyla bestellte eine einfache Cola und ich schloss mich ihr an. "Bestell was du möchtest, ich lad dich natürlich ein", sagte Keyla, und es war irgendwie beruhigend das sie das vorhersagte, das wird nachher die Spannung von uns nehmen. Keyla bestellte ein deutsches Schnitzel und ich sogenannte "Spätzle". Während wir auf das Essen warteten redeten wir über unseren Tag.
Keyla erzählte mir wie es mit ihren Lieder lief und fragte nach meinen Freunden. Es entstand keine Unangenehme Stille, und das obwohl wir schon so viel von einander wussten. Vielleicht war das auch der Grund dafür das wir immer einen neuen Gesprächsstoff fanden. Irgendwann kam auch das Essen und wir konzentrierten uns mehr aufs Essen als auf ein Gespräch. "Deins sieht Lecker aus, darf ich es mal Probieren?", fragte Keyla und warf mich dadurch aus der Bahn.
Ich nickte jedoch und fügte noch hinzu: "Wenn ich auch ein Stück von deinem Schnitzel bekomme." Und so Schnitt Keyla mir ein Stück von ihrem Schnitzel ab, und klaute sich dafür ein paar meiner Spätzle. Nach dem Essen saßen wir noch etwas beisammen und redeten weiter. Sie erzählte mir von ihren Freunden und ich erzählte ihr von meinen Eltern. Ich wusste das sie mit ihren nicht sonderlich gut klar kam, doch sie schien begierig darauf zu sein wie meine so waren, auch wenn ich etwas Neid in ihren Augen sah, wer konnte es ihr verübeln.
Als wir das Restaurant verließen war es acht, wir hatten zwei Stunden dort gesessen, doch es fühlte sich nicht danach an. Irgendwie wollte ich auch noch nicht nach Hause. "Noch Lust auf ein kleines Abenteuer?", fragte Keyla mich und ich nickte. Abenteuer hörten sich immer gut an. Keyla und ich fuhren zum Weihnachtsmarkt. Doch anstatt Planlos herum zuwandern zog sie mich durch die Gassen zwischen den Ständen und steckte mich mit ihrem Lachen an. Wir blieben vor der Schlittschuhbahn stehen. "Ich hab dir doch vorhin gesagt das ich dass ewig nicht gemacht habe", fing ich an mich zu beschweren. "Ich weiß, deswegen wird es mal wieder Zeit und ich denke ich bin auch im Schlittschuhlaufen eine gute Lehrerin", erwiderte sie nur kurz und verschwand dann am Tickethäuschen.
Ich sah derweil aufs Eis, die Bahn war relativ leer und ich erinnerte mich daran das mir das früher schon spaß gemacht hatte. Keyla kam mit zwei paaren Schlittschuhen und zwei Paar dicke Socken wieder. Wir zogen uns die Sachen an und dann machten wir uns auf, auf das Eis.
Am Anfang war ich noch sehr wackelig auf den Beinen, doch Keyla war immer da damit ich mich auf sie stützen konnte. Nach einiger Zeit war ich aber wieder rein gekommen und schaffte es auch alleine zu fahren. Ich nahm jedoch trotzdem Keylas Hand als sie sie mir anbot. Die Kälte ließ außerdem meine Wangen glühen.
Es war fast Mitternacht als ich wieder zuhause ankam, Keyla öffnete mir, wie den ganzen Abend schon, die Tür und ließ mich aussteigen. Für einen Moment schien keiner von uns zu wissen was wir jetzt tuen sollten doch dann bedankte ich mich und flüchtete nahe zu schon ins Haus. Der Abend war anders ausgefallen als erwartet. Er war keine Katastrophe geworden wie gedacht. Verdammt!
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