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Sommerduft

"Wir haben nicht einmal Reis!" Empört schlug Mei den Schrank zu. Ihre Bewegungen waren hektisch und umkoordiniert. "Dann bringen wir eben einen Salat. Nudeln und Gemüse haben wir ja da", sagte Lou beruhigend.Immer wieder fiel ihr Blick auf den Ring an Meis Hand, welche sie stolz jeder bekannten aber auch fremden Person unter die Nase hielt. Der dunkle Stein war einfach ein Blickfang. 

"Ich will aber kein Salat", motzte die kleine Asiatin und stampfte demonstrativ, "Immerhin habe ich Sushi angemeldet, bestimmt freut sich jeder. Stell dir vor, die vielen enttäuschten Gesichter und die traurigen Mienen. Das Sommerfest muss perfekt sein, wir können Martha nicht einfach sitzen lassen!" Mei drehte sich zu ihr und schaute Lou von unten in die Augen. "Niemand wird es bemerken, außerdem werden diese kleinen Vorstadtmenschen keine solche Feinkost zu sich nehmen, hier ist es ja noch fast wie auf einem Dorf." Lou schüttelte verständnislos ihren Kopf, sie verstand das Problem nicht.

"Und? Überhaupt ist es deine Schuld", begann Mei zu sprechen. Sie verhaspelte sich und verfiel in einen Hustenanfall, ehe sie ihren Satz beenden konnte. Lou hob ihre Augenbrauen. "Ich verstehe nicht, was du meinst", sagte sie und zuckte dabei mit ihren Schultern, "Wieso sollte das denn genau mein Fehler gewesen sein?"

"Ich kann nicht glauben, dass du vergessen hast, die Zutaten zu kaufen. Jetzt kann ich mein versprechen nicht halten und werde dastehen wie der letzte Idiot, und das ist alles deine Schuld." Sie konnte nicht glauben, was sie hörte. Empört schnaubte die Blondine. "Wenn du mir nicht sagst, dass ich einkaufen soll, dann mache ich es auch nicht", knurrte sie und lief einen Schritt zu ihrer Freundin. Sie spürte die Spannung zwischen ihnen knistern, doch dieses Mal würde sie für sich einstehen. 

"Ich habe dir gesagt, dass du die Zutaten kaufen sollst, aber du hast es vergessen. Du erinnerst dich falsch." Fast enttäuscht schüttelte Mei ihren Kopf. Lou dachte nach, ob sie sich irrte? Ihr Gedächtnis war nicht perfekt und häufig vergaß sie alltägliche Dinge. "Du musst endlich mit deinen Gedanken vom Himmel fallen, das Leben findet hier unten statt", murmelte die Asiatin und ließ sich gegen die Theke fallen. Seufzend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust.

Mit einem Schlag war Lou sich unsicher. Es konnte sein, dass sie es tatsächlich verdrängt hatte. Beklemmt schwieg die Blondine. "Dann machen wir eben den Salat, einkaufen können wir sowieso nicht mehr. Aber meine Schuld war das ganz bestimmt nicht", sagte Mei mit ernster und mahnender Stimme, "Und wenn der Salat nicht absolut Bombe, einfach perfekt ist, dann musst du wissen, dass du dafür verantwortlich bist. Ich übernehme nichts!"

Sie drehte sich um und verschwand im Bad. Lou fühlte sich wieder klein, sie war wieder alleine und verfiel zurück in alte Muster. In Gedanken versunken fing sie an, das Gemüse zu waschen und sie setzte Wasser für die Nudeln an. 

Sie konnte Meis Worte nicht vergessen und fühlte sich schuldig. Doch sie wusste, dass sie nicht absichtlich vergessen hatte, die Zutaten zu kaufen, wenn überhaupt. Der Tag war einfach unglaublich stressig gewesen und es musste ihr durchgerutscht sein. Sie beschloss, sich zu bemühen, den perfekten Salat zuzubereiten, um Mei zufriedenzustellen und ihre Enttäuschung wiedergutzumachen. Man musste auf Kompromisse eingehen. 

Während sie die Zutaten schnitt und den Salat anrichtete, hörte sie Meis Stimme aus dem Badezimmer kommen. "Hast du wenigstens Sekt gekauft?", fragte sie.

Lou blieb der Atem stehen. Sekt? Das hatte Mei ihr doch gar nicht gesagt. "Ähm, nein, du hast mir nichts gesagt", rief Lou zurück. Sie hielt inne, das Wasser kochte inzwischen, doch sie zögerte. Die Packung Nudeln in ihrer Hand, stand sie da und horchte auf eine Antwort "Was? Wie sollen wir den Tag ohne Alkohol überleben und außerdem müssen wir was mitbringen, das wirkt dann doch so, als würden wir nur fressen wollen" Meis Stimme klang verzweifelt.

Lou schluckte schwer. Es schien, als würde sie es nie richtig machen können. Doch sie wollte nicht aufgeben. "Ich kann nochmal schnell zum Laden gehen und ein oder zwei Flaschen Sekt holen, ich weiß ja nicht wie viele Nachbarn es werden.", sagte sie entschlossen.

Mei zögerte. "Es ist schon spät, du schaffst das nicht mehr rechtzeitig", sagte sie schließlich, "Irgendwo findet sich bestimmt etwas, vielleicht Wein ... Ich schau mal"

𓆉

Stolz präsentierte Lou die große Schüssel mit ihrem Inhalt. Sie war zufrieden und hoffte, dass auch Mei die außergewöhnlich Kombination aus verschiedenen Nüssen, Granatapfel und verschiedenem Gemüse wertschätzen würde. Die Asiatin zog sie zu sich hinunter und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Hast du toll gemacht. Normalerweise denkst du an alle Dinge, aber obwohl du dieses Mal das Sushi vergessen hast, ist es so lecker. Siehst du?", auffordernd musterte Mei ihre Freundin, "Aus jedem Schlechten kann auch etwas Gutes werden."Die Blondine lächelte geschmeichelt, immerhin hörte sie in letzter Zeit eher wenig Lob von ihrer Verlobten. 

Den Dreck hinter sich in der Küche betrachtete sie lieber nicht, wegräumen könnte sie die Gemüsereste auch nach dem Fest. Sie zog sich ihre Schuhe über und schloss die Tür auf. Schon durch den kleinen Schlitz hörte sie die Musik von Unten und wippte reflexartig mit. "Kommt du?", rief sie zu Mei in die Wohnung, ehe ihr Blick auf die vielen Treppen fiel. Natürlich ... Eine billige Wohnung hatte Nachteile, es war nicht gerade vom Vorteil im siebten Stock eines Hauses zu wohnen, welches keinen Aufzug besaß.

"Geh schon", rief ihre Partnerin Lou zu, "Ich hol dich ein. Mit der schweren Schüssel kommst du sowieso nicht weit." Sie hörte ein gedämpftes Lächeln von Innen. Die günstige Wohnung verfluchend, machte sie sich auf den Weg. Treppe für Treppe steig sie weiter runter, las jedes einzelne Namenskärtchen, obwohl sie inzwischen alle auswendig kannte. 

Keuchend kam sie im Erdgeschoss an, kurz darauf kam auch schon Mei. Lebensfroh, oder auch lebensmüde, nahm sie immer zwei oder drei Treppen auf einmal. "Hop hop, nicht sacken lassen. Wir sind schon zwei Minuten zu spät", ermutigte Mei sie, doch Lou rang sich nur ein erschöpftes Lächeln ab. Mit wackeligen Beinen folgte sie ihrer Verlobten, noch immer hielt sie den Salat in ihren Armen und mit jedem Schritt fühlte er sich schwerer und schwerer. 

Das Fest wurde draußen, auf der kleinen Wiese zwischen dem Häuserblock gefeiert. Immer näher kamen sie den aufgebauten Zelten und erhaschten Blicke auf die vielen Menschen. Es roch bereits verlockend nach gegrilltem Fleisch und die Nachbarschafts-Kinder rannten lachend über den Rasen.

Martha, die älteste Nachbarin im Viertel, saß bereits auf einer Bank und unterhielt sich mit einigen ihrer Freunde. Sie hatte einen lustigen Hut auf dem Kopf und eine Sonnenbrille auf der Nase. Als sie Lou und Mei entdeckte, winkte sie ihnen fröhlich zu, dabei fiel die leuchtend gelbe Kopfbedeckung ihr vor die Augen und eine Feder stürzte zu Boden. Eine Windböe griff sie auf und hob das rote Gefieder an. Vom Wind getragen verschwand die künstliche Flaumfeder irgendwo zwischen den Kronen der Bäume. 

Der Duft von frischen Kräutern und Gemüse umgab sie und die Sonne wärmte ihre Haut. Befreit seufzte Lou als sie nun endlich den Salat auf einem der aufgestellten Tische abstellte. "Hey, ihr müsst die Neuen sein", begrüßte sie eine Frau. Als erstes fielen Lou die roten Locken auf, welche die Fremde in einen Dutt gebunden hatte. Dieser sah sehr unstabil aus und die Blondine befürchtete, dass er umkippen würde, wenn sich die Frau nur ein winziges bisschen bewegen würde. 

Dann bemerkte sie das Kleid. Ein blaues Wunder mit breitem Rock, welcher in regelmäßigen Falten über ihre Beine fiel. Es war kein Topmodel, nicht diese klischeehafte Prinzessinenform und gerade deshalb hatte es eine elegante Silhouette, die die Figur der Trägerin hervorhob. Sie war stolz und das sah man ihr sofort an. Der Stoff war leicht und fließend, sodass er bei jedem Windstoß sanft um die Beine schwebte. Die Schultern waren mit zarten, spitzenbesetzten Trägern bedeckt, die einen Hauch von Romantik vermittelten. 

"Wow", hauchte Lou, "Das ist so ein schönes Kleid!" Sie versuchte jedes Merkmal mit ihren Augen aufzufangen. "Danke", sagte die Frau und lächelte. "Ich bin übrigens Dani und ich lebe im Haus gegenüber", stellte sie sich vor. Lou zögerte, woher konnte diese Fremde wissen wo sie und Mei lebten? Anscheinend bemerkte Dani ihren Blick, denn abwehrend hob sie ihre Hände. "Nein, keine Sorge, ich bin kein Stalker", sie lachte mit ihrem ansteckenden Lachen, "Martha hat viel über euch geredet, anscheinend habt ihr guten Eindruck hinterlassen. Ist das deine Freundin? Sie wollte ich auch kennenlernen." 

Lou drehte sich um und Tatsache, im Schatten lehnte Mei an einer Linde und betrachtete sie. Ihr Gesicht hatte sie zu einer halben Grimasse verzogen. Lou schluckte, winkte aber ihre Verlobte zu sich. "Hey Schatz", sagte sie, als Mei nahe genug war um sie zu hören, "Das ist Dani, sie wohnt im Haus gegenüber." Knapp nickte ihre Freundin. Die Lust auf die Party war ihr anscheinend abhanden gekommen und ihre ansonsten so klugen Worte blieben ihr im Hals stecken. 

"Ich muss jetzt erstmal los", murmelte Dani und warf Mei einen merkwürdigen Blick zu. Zumindest wusste Lou, dass sie sich die abweisende Seite ihrer Freundin nicht einbildete, denn warum sonst sollte die lebensfrohe Nachbarin einfach so gehen? Schweigend drehte Mei sich um und steuerte einen leeren Platz an, unsicher folgte Lou ihr. "Alles gut bei dir?", erkundigte sich die Blondine und sah ängstlich zu ihrer Partnerin zu. Sie hatte keine Lust auf einen Streit, nicht noch einmal an diesem Tag. "Ich fas...", begann Mei, wurde aber unterbrochen.

Martha gesellte sich zu ihnen und sah sie lächelnd an. "Ich wusste doch, dass ihr beiden kommt!", rief sie enthusiastisch und schon fast triumphierend. In ihren Händen hielt sie einen der weißen Pappteller, welchen sie mit vielen verschiedenen Speisen überfüllt hatte. Am meisten stach die Pyramide aus Pommes und kleinen Würstchen Lou ins Auge. Ungläubig fragte sie sich in Gedanken, wie diese Frau das ganze Essen verspeisen wollte. 

"Wenn ich mich recht erinnere, gab es damals immer eine große Käseplatte", murmelte Martha und lachte. "Das war immer das Beste. Ich verstehe gar nicht, dass es dieses Jahr keine gibt", fügte sie hinzu und zwinkerte den beiden Mädchen zu. "Es gibt so viel Leute, die euch kennenlernen wollen und ich glaube, dass ..." 

Die Sonne begann langsam unterzugehen und die Atmosphäre wurde noch gemütlicher. Einige der Nachbarschafts-Kinder spielten weiter auf dem grünen Rasen, doch viele wurden von ihren Eltern zu Bett gebracht. Insgesamt war es deutlich stiller geworden. Die Erwachsenen hatten sich in kleinen Grüppchen zusammen gefunden und unterhielten sich in einer angemessen Lautstärke. Lou gähnte, es war ein anstrengender Tag.

Noch immer war sie tief in ihren Gedanken versunken. Erst jetzt, so viele Stunden nach dem Streit wurde ihr bewusst, dass irgendwas falsch war. Sie konnte nichts dafür. "Ich und Lou haben uns verlobt", rissen sie die Worte wieder in die Realität zurück. 

"Ehrlich? Das ist ja wunderbar", sagte jemand. "Glückwunsch!", fügte jemand anderes hinzu. "Und wann heiratet ihr, wir sind doch bestimmt eingeladen?" Sie lachten und redeten weiter. Lou biss von innen auf die Lippe. Plötzlich fühlte sie sich, als würde jemand ihr die Luft aus der Lunge pressen, ihr Herz raste und kurz wurde ihr schwarz vor Augen. Lou wollte nichts mehr, als einfach zu gehen. 





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