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Serviette

Einige Jahre zuvor

Ungeschickt ballancierte die Blondine drei Teller in ihren Armen. Sie steuerte auf den Tisch fünf zu, welchen sie heute bedienen musste. "Entschuldigen sie die Verspätung", sagte sie und setzte dabei automatisch ihr Kellnerlächeln auf, "Aber heute ist wirklich viel los." Schon beim bloßen Blick wurde ihr schlecht, jeder Tisch und jeder Stuhl des Restaurants war besetzt.

"Alles gut", erwiderte eine junge Asiatin freundlich. Gegenüber ihr saß ein älteres Paar und neben ihr hatte eine große Brünette den Platz eingenommen.
Der Blick der Asiatin richtete sich zum weißen Hemd der Kellnerin, welches heute bereits einige Flecken und Knicke abbekommen hatte. "Entschuldige Louise", begann die dunkelhaarige Frau, "Aber könnten wir statt der Gemüselasagne lieber das Risotto mit Meeresfrüchten bekommen?"

Die dunklen Augen schauten direkt ins Lous. "Kein Problem"  nuschelte die Frau und kritzelte etwas in ihren Block. Sie konnte die Augen nicht von der ihr gegenüber Sitzenden abwenden. "Einmal die Nummer dreiundzwanzig", flüsterte sie.

"Genau", sagte die Mutter der Frau. Ihre Tochter klappte die Speisekarte zu und reichte sie Lou. "Vielen Dank nochmal Louise", bedankte sie sich. "Lou", hauchte die Kellnerin, aber keine der anwesenden Personen hörte sie. Eine blonde Strähne fiel ihr ins Gesicht und verdeckte etwas die Sicht. 

Verwirrt drehte sie sich um und steuerte die Küche an, angenehme Gerüche kamen ihr entgegen, als sie die Tür mit ihrer Schulter aufstieß. "Einmal die Nummer dreiundzwanzig anstatt der vierundvierzig", verkündete sie, "Auf Tisch fünf."

Ronald, einer der Küche, drehte ihr seinen Kopf zu. "Immer diese Reichen, können sich nie entscheiden und denken trotzdem, sie bekommen alles auf dem goldenen Teller serviert", knurrte er und legte sein Messer weg. Er stemmte seine beiden Arme in die harte Platte der Kücheninsel und seufzte. "Bekommen sie ja auch", ertönte die Antwort leise aus irgendeiner Ecke. Diese Person hatte Recht, ebenso wie Ron.

Jemand stieß gegen Lou, in der Küche war heute viel los. "Achtung, geh mir aus dem weg", murrte die Person und stieß die Kellnerin hart gegen die Kante eines Ofens. "Aua!" Genervt hob sie ihre Arme und wollte den Typen konfrontieren, doch eben dieser war längst im Trubel untergegangen.

"Müsstest du nich das Essen austragen?", fragte Ron sie und streute dabei etwas über einen hübsch hergerichteten Teller. "Ich brauche mal eine Pause, Lori und Paola sind ja auch noch da..." erklärte sie dem Koch. Und sie wollte auf die Bestellung für Tisch fünf warten, aber das erzählte sie nicht. "Und wie geht das Leben?", erkundigte Ron sich. Der Teller war längst im Speiseraum verschwunden und wurde wahrscheinlich gerade in den Magen eines Gastes transportiert, während er schon am nächsten Gericht arbeitete.

Geübt schwang er die Pfanne hin und her, wobei er nicht auf das Essen, sondern zu ihr schaute. "Ganz gut, über Geld und Schule kann ich mich nicht beschweren, aber die Liebe macht's mal wieder", erwiderte sie grinsend und lehnte sich gegen ein Regal.

Die Liebe, ein schwer definierbares Empfinden für eine andere Person, die es in den meisten Fällen gar nicht erst verdient hat.

"Ach die Liebe", seufzte Ron wieder, "Da ist die Grenze zwischen angenehm scharf-süß und brennend-sauer dünn wie eine Spaghetto. Du bestellst ein Chillikakao und bekommst ein widerliches Gemisch aus Fett und ungesunden Zusatzstoffen. Ich sag es dir gleich, heiße Schokolade gelingt nur und ausschließlich nur mit hochprozentiger Schokolade, aus guten Kakaobohnen."

Lou hob eine Augenbraue. Sie verstand ja, was er meinte, aber diese Ausdrücke waren einfach lächerlich. Sie rümpfte ihre Nase, als ein stechender Geruch sie erreichte. "Ich glaube, da brennt gerade etwas an", teilte sie ihm mit. Der Koch, in seiner weißen Schürze, schürzte seine Lippen und schüttelte seinen Kopf. "Du willst mir doch nicht ins Kochen labern", sagte er. Da er aber leicht panisch die Herdplatte ausdrehte und die Pfanne anhob, wusste sie, dass sie Recht hatte.

Zufrieden schnappte sie sich den Teller mit Risotto, welchen ein anderer Koch gerade vor sie gestellt hatte und verließ die Küche. Mehrmals schwang die Tür noch auf und zu  ehe sie vollkommen zum Stehen kam.

Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, dieses mal nicht dieses einstudierte, sondern ein echtes.
Lou legte den Teller ab und sah die kleine Familie an. "Brauchen sie noch etwas?", fragte sie. Angestrengt versuchte sie Augenkontakt mit der jungen Asiatin aufzubauen, vergeblich. "Nein danke", sagte der einzige Mann am Tisch und winkte ab.
Ob die andere junge Frau nur eine Freundin war, oder vielleicht die Partnerin?

Erneut stand Lou in der Küche. "Ich mache mal kurz Pause", sagte sie zu den anderen. Immerhin war jetzt nicht mehr soviel los, die meisten Gäste hatten die anderen zwei Frauen bedient.

𓆉

"Tisch fünf will bezahlen", hallte es durch die Küche. Lou horchte auf. "Ich übernehme das", ließ sie die anderen wissen und eilte schon in Richtung des runden Tisches. Neben der Bar blieb sie noch einmal stehen. Zögernd drehte sie sich um und dann wieder zurück. Letztendlich schnappte sie sich eine Serviette und kritzelte etwas drauf. Beim ersten Versuch riss das dünnen Papier. Hektisch versuchte sie es ein zweites und drittes mal.

Dann ging sie, mit dem Portmonee und der Rechnung in der einen Hand und der Serviette in der anderen, zum Tisch und überreichte lächelnd den Kaufbeleg an das ältere Paar. "Mit Karte?", fragte Lou. Immer wieder glitt ihr Blick zu der Asiatin neben hier. Diese hielt die andere Frau offensichtlich an der Hand, schaute aber zu der Kellnerin. Lou spürte ihren Blick auf sich haften.

"Nein Bar", erwiderte der Mann und griff nach dem Zettel. Er schaute auf den Betrag und griff nach seinem Geldbeutel. In der Zeit, wo er sein Geld zählte, ließ Lou die weiße Serviette fallen.

Sofort beugte sich die junge Frau neben ihr hinunter und griff nach dem Stück Papier. Als sie wieder aufrecht saß, wollte sie Lou die Serviette zurückgeben. Wie süß sie lächelte, ohne Scheu offenbarte sie ihr Lächeln mit einer kleinen Zahnlücke und besonders spitzen Eckzähnen.

Kaum merklich schüttelte Lou ihren Kopf. Sie tat so, als würde sie nach der geheimen Notiz greifen, ließ sie aber in der Hand der Fremden. Diese legte ihre Stirn in Falten, versteckte den Zettel aber in ihrer Handtasche.

Nun lag es an ihr, an der Schönheit aus dem Restaurant. Lou wusste wie hoch ihre Chancen standen. So niedrig, dass sogar die Wahrscheinlichkeit einen Hai zu reiten, gar nicht mal so unrealistisch erschien.

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