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Die Erste Liebe

Nervös drückte sie den rosigen Briefumschlag an ihre Brust und sah sich um. "Louisa?", die Stimme ihrer Mutter riss sie aus den Gedanken. "Zieh doch endlich deine Schuhe um, ich muss los zur Arbeit."  Lou ließ sich auf den Hocker fallen und zog den glitzernden Schuh an, schnell und unkonzentriert schnürte ihre Mutter die silbernen Schnürsenkel zu. "Das tut weh Mama, das ist zu eng!", beschwerte sich das kleine Mädchen. 

Ohne mit der Wimper zu zucken zog Marie Winzer ihre sechsjährige Tochter am kleinen Arm hoch und verließ die Garderobe der Vorschule. Ihre Tochter war bereits in diesem jungen Alter, nicht mehr als eine Enttäuschung - Ein Jahr später eingeschult werden? Was für eine Schande! 

Zusammen standen sie vor der großen gläsernen Tür und beobachteten die restlichen Kinder im Inneren. Frau Daamen öffnete breit lächelnd die Tür. "Morgen Lou, na wie geht es dir?", begrüßte ihre Erzieherin das Kind. "Sie heißt Louisa, ich habe mir schon etwas bei ihrem Namen gedacht!", verkündete Maria schnippisch und drückte ihre Tochter von sich weg. "Bin ich Mittagskind?", erkundigte die kleine Lou sich, "Ich kann hier nie schlafen!" Marie ging in die Knie um mit ihrer Tochter auf Augenhöhe zu sein. "Mama muss arbeiten, ich hol dich ab, sobald ich kann!", sagte sie und drückte Lou doch noch einmal an sich. 

"Tschau!", rief Lou. Langsam ging die Tür vor ihr zu und ihr Mutter verschwand um die Ecke. "Ich sehe, du hast deine Sporttasche mit? Dann können wir ja schonmal in die Turnhalle rüber, du warst heute die Letzte." Die Blondine schluckte. Ihre langen Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden und vielen an ihrem Rücken hinunter. Sie mochte Sport nicht und trotzdem nickte sie tapfer. 

Der Briefumschlag in ihrer Hand bekam erste Knicke, welche Lou aber schnell mit ihrer Hand versuchte zu glätten. In ihrer krakeligen Kinderschrift stand dort etwas geschrieben, genauer gesagt ein Name. 

Leonie

Auf der Suche nach ihr ließ Louisa ihren Blick umherschweifen. Dort stand sie. Ihre braunen Locken fielen offen über ihre Schultern und bewegten sich im Wind, als die Kinder über den Gartenhof liefen um zur Turnhalle zu gelangen. Neben ihr standen wie immer ihre Freundinnen und Nikolas. Hand in Hand lief sie mit dem Jungen über die Pflastersteine und lächelte ihn an. Vor den Umkleiden verabschiedete sich das Mädchen mit einem kurzen Wangenküsschen. 

Wie ein Schlag schmerzte es Lou, sich das hier anzusehen. Dennoch stand ihr Entschluss fest. Langsam zog sie sich ihre Sportsachen an, sah zu wie jeder andere mit der Wasserflasche die Umkleide verließ. Nur Leonie blieb, sie brachte immer am längsten. "Leonie?", flüsterte Lou. Fragend hob das Mädchen ihren Blick, es war als würden ihre eisblauen Augen funkeln. "Ich hab noch was für dich", erklärte Louisa. Mit zittriger Hand zeigte sie den rosanen Briefumschlag und wartete auf eine Reaktion. 

"Cool danke", rief Leonie und griff gierig danach, "Hattest du Geburtstag?" Die Blondine schüttelte ihren Kopf. Langsam riss sie den Briefumschlag auf und holte den kleinen Zettel hervor. Sie würde es lesen können, immerhin lernten sie es an dieser "Elitevorschule" jetzt schon und Leonie war darin die Beste, die Beste in Lesen, Rechnen, Schreiben, Tanzen und einfach in allem. Lou sah wie Leonies kleines Gehirn arbeitete. Langsam bildete sie mit den Lippen die Silbe der einzelnen Worte. 

Ihr gesamter Körper zitterte. Sie sah Leonie an, wagte es nicht zu blinzeln. "Bah!", rief die kleine Brünette. Ihre Stirn legte sie tief in Falten und sah abwechselnd zu Lou und zu dem Brief. Dann warf sie ihn zu Boden und auf dem Weg zur Tür trat sie einmal drauf, egal ob beabsichtigt oder nicht. Ein grau brauner Schuhabdruck beschmutzte das perlweiße Blatt. Sie erkannte nur noch den letzten Satz.

Ich mak dich wirklig ser, Leonie ♡ Wilst du mit mir ausgen?

𓆉

"Ich geh nicht mehr hin!", schrie Lou und presste ihr Gesicht tiefer in das Lilo&Stitch Kissen. "Aber warum?" Die warme Hand ihrer Mutter legte sich auf ihre Hinterkopf und streichelte durch ihre verstrubbelten blonden Haare. "Ich will einfach nicht mehr", jammerte sie und spürte wie das Kissen ihre salzigen und warmen Tränen auffing. "Aber du musst", versuchte Marie sie zu überzeugen. "Ich muss gar nichts!", erwiderte ihre Tochter mit gedämpfter aber bösen Stimme.

"Und was ist passiert?" Heute blieb ihre Mutter wirklich sehr hartnäckig. "Nichts, gar nichts", Lou schluchzte und hob ihren Kopf kurz um nach Luft zu schnappen. In dem Moment fing ihre Mutter sie und zog sie an sich. Nun lag ihr Kopf auf im Schoß und sie sah zu ihrer Mama hoch. "Ich hab mich verliebt Mama." Zärtlich fuhr Marie durch das Haar ihrer Tochter und strich vorsichtig verlorene Strähne aus ihrem Gesicht. 

"Daran ist doch gar nichts falsch, jeder verliebt sich mal", sagte Marie und lächelte zu ihrer Tochter hinunter. Einige Male schnappte Lou nach Luft, ehe sie den nächsten Satz aussprechen konnte. "Aber ich", japste sie, "Ich liebe ein Mädchen Mama und sie liebt mich nicht!" Kurz verharrte Marie in ihrer Bewegung, bevor sie fortfuhr und ihr Kind versuchte zu beruhigen. 

"Sagst du denn nicht Mama???", schnaubte Lou. Noch immer zitterte ihr Körper leicht und immer wieder ereilte sie eine Hustattacke. "Ich hab ihr einen schönen Brief geschrieben", jammerte sie, "Ich hab alles gemacht!" Die Blondine erhob sich und schaute ihrer Mutter tief in die Augen. "Warum liebe ich ein Mädchen? Alle Mädchen bei uns mögen Jungen."

Sie zögerte, was konnte sie antworten. "Es ist nur eine Phase Liebling. Du musst nur ganz fest glauben, dass es besser wird und dann wird es besser. Gott ist bei dir, bei uns und allen Menschen dieser Welt. Und weißt du was das Beste ist?", mit ihrem Zeigefinger stach sie sachte in die Brust ihrer Tochter, etwas spürte sie den nun regelmäßigen Herzschlag, "Gott liebt dich!"

Lou schluckte, was wenn es keine Phase war? Sie mochte Jungs, sie waren lustig und sportlich, aber sie waren nicht schön! "Und was ist wenn ich mich nur in Mädchen verliebe?", sprach sie ihre größte Sorge aus. "Wirst du nicht, bestimmt." Marie zog ihre Tochter an sich. "Wenn du anscheinend Jungen mögen willst, wirst du es. Du kannst doch alles machen was du willst! Hast du es nicht gerade gesagt?" Mit ihrem Ärmel putzte Lou ihre Nase und nickte. 

Will ich es aber?

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