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《57》


Irgendwann hörte ich Ketten klirren und sah zu ihm hinüber. Er hatte sich erhoben und zog an seinen Ketten. Ich legte fragend den Kopf schief und beobachtete ihn dabei. Er zog behelfsmäßig an den Ketten und probierte aus, wie weit er an die Tür kam. „Lass uns eine Flucht wagen", sagte er plötzlich ganz unerwartet.

„Was?", verwirrt sah ich zu ihm hoch. „Ich habe es satt hier herumzulungern und zu versauern". „Wir sind doch erst ein paar Tage hier", wandte ich ein, doch ein scharfer Blick von ihm ließ mich verstummen.

„Gefällt es dir etwa?", murmelte er fragend. Ich hob abwehren die Hand. „Nein, ich meinte ja nur..."

„Also?", fragte er.

Ich seufzte„ Und wie willst du das machen?"

„Nicht ich, du", erwiderte er mit einem hinterhältigen Grinsen auf dem Gesicht. Fragend zog ich die Augenbraue hoch.


Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, als wir endlich die langersehnten Schritte der Soldaten hörten. Sofort war ich hellwach und auch Avan richtete sich auf. Wir nickten uns kurz zu dann machte ich mich bereit und legte mich auf das Stroh. Angespannt lauschten wir. „Sie kommen. 3 von Rechts", flüsterte Avan und ich hielt mich bereit. Die festen Schritte wurden lauter und näherten sich. Ich schloss die Augen und verlangsamte meine Atmung. Das war unsere Chance. Jetzt oder nie.

„Das Mädchen neben mir rührt sich nicht mehr", hörte ich Avans gelangweilte Stimme. Wie schaffte er das bloß?

Die Schritte verlangsamten sich nicht. Irritiert öffnete ich ein Auge, doch Avan bedeutete mir mit einem Kopfnicken abzuwarten.

„Ich glaube sie lebt nicht mehr!", rief er und ich konnte fast schon fassungslos einen belustigten Tonfall in seiner Stimme erkennen. Gleichzeitig bemerkte ich aber auch, dass er die Männer provozieren wollte und zwang mich abzuwarten.

Die Schritte stoppten kurz. „Soll sie doch verrecken, stört doch eh niemanden", lachte einer der Soldaten und die Männer marschierten weiter. Ich hielt meine Augen halb geschlossen und ballte meine Hand zur Faust, doch ich blieb an Ort und Stelle.

„Sie war neulich beim Kaiser. Wenn sie jetzt sterben würde, würde der Kaiser euch sicher dafür hängen lassen", rief Avan und ich bewunderte ihn für seine Dreistigkeit, mit denen er mit den Soldaten sprach. Man hörte Schritte, dann näherten sie sich. Ich schloss schnell die Augen und stellte mich tot. Langsam näherten sich die 3 Männer.

„Was schwafelst du da?", blasste einer der Männer Avan an, doch ich konnte in seiner Stimme einen Anflug von Sorge mitschwingen hören. Fast hätte ich gelacht, doch ich verkniff mir jegliche Regung. Avans Ketten rasselten und ich hielt die Luft an.

Es herrschte Stille und ich wusste, dass ich es nicht mehr lange aushalten würde, als ich das Knarzen an meiner Zellentür vernahm. Ich öffnete einen minimalen Spalt breit mein Auge, um den Soldaten beobachten zu können, der nun in meine Zelle schritt. In dem Dämmerlicht fiel es mir schwer nach den Schlüsseln zu suchen und kurz beschlich mich die Vorahnung, dass der Mann die Schlüssel vielleicht gar nicht hatte, doch zu meinem Glück sah ich, in diesem Moment, etwas Silbernes aufblitzen. Kaum hatte ich mein Ziel gefunden, schloss ich mein Auge wieder und wartete. Ich hörte die Stiefel auf dem Boden schleifen und spürte, wie sich der Mann neben mir hinkniete. Ich konnte seinen Atem auf meiner Wange spüren, so nah war er mir. Ich unterdrückte meine Instinkte und wartete ab.

Stoff raschelte, als der Mann seinen Arm nach mir ausstreckte, um meinen Puls zu fühlen, als ich zuschlug. Mit einer Bewegung drehte ich mich schlagartig um, und schnappte mir seinen ausgestreckten Arm, um ihn damit aus dem Gleichgewicht zu ziehen. Ich verdrehte seinen Arm, wie ich es schon tausendmal geübt hatte und wirbelte ihn zu Boden. Der überrumpelte Mann hatte gar keine Chance mehr, sich zu wehren und ging mitleidig zu Boden. Ich rammte ihn meine Kniekehle in seine Eingeweiden, um ihn außer Gefecht zu setzen. Es würde ihn nicht töten aber zumindest würde er eine Weile bewusstlos sein.

Als der arme Mann weggetreten war, suchte ich seinen Körper nach den Schlüsseln ab. Als ich den Schlüsselbund an seiner Hüfte entdeckte, schnappte ich ihn mir und riss ihn aus der Schlinge, mit der er verknotet war. Die Schlüssel klimperten verdächtig und würden in dem alten Gewölbe bestimmt tausendfach zu hören zu sein, doch das war mir jetzt egal. Ich stand aus meiner knienden Position auf und wandte meinen Blick zu den anderen beiden Soldaten, die mit offenen Mund die Niederlage ihres Kumpanen beobachtete hatten.

Ein Grinsen schlich sich auf meine Züge, doch das Glücksgefühl hielt nicht lange an. Die beiden Soldaten bemerkten leider erst zu spät, dass ich bereits aus meiner Zelle gestürmt war und ihnen nun gegenüber stand. Der eine Mann stürmte mit erhobenen Schwert auf mich zu, doch ich drehte mich zur Seite und stellte ihn ein Bein, damit er auf den Boden landete. Ein Schlag und er erlitt dasselbe Schicksal, wie sein bewusstloser Kamerad. Der letzte übrige Soldat machte Anstalten die Flucht zu ergreifen, doch da erreichte ihn auch schon meine Faust und er landete auf dem kalten Steinboden.

Keuchend aber zufrieden stand ich über den bewusstlosen Männern, um mir einen Moment Pause zu gönnen, bis mir einfiel, dass Avan noch immer auf mich wartete. Schnell ließ ich die Männer hinter mir und eilte zu Avans Zelle. Ein belustigter Blick stand in seinen Augen und er stieß einen anerkennenden Pfiff aus, als er mich sah. Ich musste grinsen, doch für weitere Freude war keine Zeit. Schnell machte mich an dem alten, verrosteten Schloss zu schaffen. Meine Finger waren eiskalt und ich wusste nicht, ob vielleicht jeden Moment neue Soldaten nachkommen würden. Mit zittrigen Händen schaffte ich es endlich und schließlich schwang die vergitterte Tür mit einem lauten Quietschen auf. Ich verzog mein Gesicht, trat aber in die Zelle.

Ohne Zeit zu verlieren ging ich zu ihn und fummelte hektisch in dem Schlüsselbund herum. Avan beobachtete mich mit seinem abweisenden Blick, den ich schon öfters bei ihm gesehen hatte, wenn er überlegte oder seinen Gedanken nachging.

Meine Finger zitterten und Avan begegnete meinen Blick. „Alles ist gut, du brauchst dich nicht zu beeilen."

Ich hielt kurz inne. „Wir wissen nicht, wie viel Zeit uns das jetzt verschafft hat. Jeden Moment könnte Verstärkung kommen. In Avans Augen blitze etwas auf, doch er schwieg. Wahrscheinlich hatte er einfach nur bemerkt, dass es nichts bringen würde mich zu beruhigen. Mit zittrigen Fingern zog ich den nächsten Schlüssel aus dem Bund und versuchte vergeblich ihn in das vergilbte Schloss zu setzen. Avans Blick bohrte sich in meinen, doch ich verkniff mir jegliches Kommentar. Entschlossen kniff ich die Zähne aufeinander und machte mich weiter an dem Schloss zu schaffen. Ich meinte zu spüren, wie Avan immer hektischer wurden. Seine Arme zuckten, doch er hielt seine Impulse zurück. Ich zog den vorletzten Schlüssel aus der Reihe und probierte es erneut. Im ersten Moment, gab ich die Hoffnung auf, doch zu meinem Glück passte er doch. Ich fummelte in den alten Schloss herum, bis es ein kleines Klicken gab und sich das Schloss öffnete.

Sofort, als hätte er es kaum noch abwarten können, streifte Avan die schweren Eisenketten mühelos ab und bewegte vorsichtig seine Arme. Ich konnte mir vorstellen, wie sehr es schmerzen musste, doch leider hatten wir keine Zeit mehr, um uns um unsere Wunden zu kümmern. Ich gab ihn einen kaum merkliches Nicken und wir stürmten los.

Als ich durch die Tür, in den Flur sprang fiel mein Blick auf die Soldaten. „Sollten wir nicht lieber unsere Klamotten tauschen, es wäre auf jeden Fall sicherer." Avan war schon voraus gestürmt und warf nur einen schnellen Blick auf die bewusstlosen Männer.

„Keine Zeit", warf er ein und ich seufzte, musste ihm aber Recht geben. Ohne wertvolle Sekunden zu verlieren, stürmten wir durch die alten Gewölbe.

Ich wusste nicht, was ich mir vorgestellt hatte aber das was ich nun sah, hätte ich mir nicht mal zu erträumen gewagt. Das Gewölbe schien aus einem ewigen Labyrinth aus Gängen und Zellen zu bestehen. Während wir uns durch das Gewölbe kämpften, fiel mein Blick immer wieder auf die Zellen. Die meisten waren leer und unbesetzt, doch ein paar vereinzelte waren belegt und traurige und einsame Gesichter blickten uns immer wieder entgegen. Am liebsten hätte ich alle dieser Menschen befreit, doch ich wusste, dass es unmöglich war. Alle Schlösser aufzuschließen, kostete viel Zeit und die hatten wir nicht. Außerdem wusste ich nicht was diese Menschen getan hatten, dass sie hier unten eingesperrt waren. Im Grunde genommen wusste ich auch nichts über Avan, nicht mal seinen Namen hatte er mir verraten. Während ich ihm mein ganzes Leben vor die Füße geschüttet hatte, hatte er bloß geschwiegen. Was war, wenn er mich umbringen würde, sobald wir draußen waren?

Schnell schüttelte ich den Kopf, um meine unnützen Gedanken zu verdrängen. Darüber sollte ich nicht denken.

Ich wandte meinen Kopf nach vorne und zu meiner Überraschung war Avan stehengeblieben. Ich legte den Kopf schief, doch ehe ich fragen konnte, antwortete er auf meine stumme Frage hin: „ Dort drüben befindet sich der Eingang. Ich weiß, dass klingt brutal, doch wir haben keine Zeit um uns mit kämpfen aufzuhalten. Versuch einfach allem auszuweichen, was dir in die Quere kommt und zur Not erledige deine Gegner. Unser Ziel ist es aus dem Palast zu fliehen, nicht zu kämpfen." Er sah mich mit einen eindringlichen Blick an und ich nickte daraufhin. Zufrieden nickte er stumm und wandte sich um. Er wartete einen kurzen Moment, bis ich hinter ihm aufgeholt hatte, ehe er die Tür aufstieß.

Helles Licht schien mir entgegen, als Avan die Tür öffnete. Meine Augen waren das helle Licht nicht mehr gewöhnt und schmerzten. Avan schien es ebenfalls zu ergehen, doch er kniff bloß die Augen zusammen und schirmte sie mit seinem Arm ab. Ich ahmte seinen Bewegungen nach und bemühte mich, ihm zu folgen. Zu zweit stürmten wir durch den Raum, vorbei an den überrumpelten Soldaten und liefen die Treppe hinauf, die nach oben führte. Wobei liefen das falsche Wort dafür war. Avan hechtete mit einem Sprung die halbe Treppe hinauf und sprang einfach über das Geländer, um seinen Weg zu verkürzen. Keuchend schleppte ich mich hinter ihm die Treppe hinauf, entschlossen Avan nicht zur Last zu fallen. Hinter uns ertönten aufgebrachte Rufe und ich meinte Schritte hinter mir zu hören.

Schnell hechtete ich die letzten Stufen hinauf, nur um auf der nächsten Etage von weiteren Soldaten umzingelt zu werden. Avan stand einige Meter vor mir. Sein ganzer Körper war angespannt und erst jetzt, wo ich das erste Mal richtig neben ihm stand, fiel mir auf, wie groß er war. Seine bernsteinfarbenen Augen huschten kurz zu mir, ansonsten rührte er sich nicht. Einer der Soldaten schoss einen Pfeil ab, so schnell, dass ich es nicht bemerkt hätte, wenn Avan ihn nicht blitzschnell mit der Hand einfach abgefangen hätte. Der Soldat wurde bleich, als schien er erst jetzt seinen Gegner zu bemerken.

Avans Gesicht glich einer Maske, genau wie ich es schon bei Kilian und Narvik gesehen hatte. Es schien, als umgäbe Avan eine Mauer, eiserner Ruhe. Der kleine Speer, welchen er aufgefangen hatte blitze gefährlich auf und mir wurde bewusst, was für eine gefährliche Waffe es für Avan wurde. Mit einer blitzschnellen Bewegung, so schnell, dass ich es kaum mitbekam, schnellte er nach vorne und stürzte sich auf die armen Soldaten. Der Mann, welcher geschossen hatte ließ vor Schreck seine Armbrust fallen, doch die anderen Soldaten stellten sich davor und zogen ihre Schwerter. Ich riss erschrocken die Augen auf, doch Avan wirbelte herum und stieß die Klingen einfach aus ihren Händen. Das alles ging so schnell, dass meine Augen Mühe hatten, ihm zu folgen. Er schnellte nach vorne und im nu lagen mehrere Soldaten auf dem Boden, ohne dingliche Chance wieder aufzustehen. Wie ein Wirbelwind fegte Avan durch die Reihen der Soldaten, ohne Rücksicht auf mich zu nehmen. Erst jetzt begriff ich, worum er angekettet gewesen war. Ich hatte einen Wirbelsturm auf die Menschen losgelassen. Ich wusste nicht, was er getan hatte, er meinte er wäre verraten worden, doch als ich ihm so beim kämpfen hinterher starrte, wusste ich nicht so recht, ob ich ihm glauben sollte. Vielleicht war es ein Fehler gewesen ihn zu befreien?

Gerade, als ich ich hinterher wollte ertönten schwere Schritte hinter mir und ich drehte mich schon in der Erwartung um, Verstärkung wäre gekommen.

Doch bei diesem Menschen, der auf mich zugeschnitten kam, gefror mir das Blut in den Adern. Ich schluckte und wollte nach Avan rufen, doch über meine Lippen kam kein Wort. Die Gestalt näherte sich, bis ich dem Kaiser, Herrscher über das Feuerreich in die finsteren Augen blicken konnte.

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