Cree
Gemeinsam liefen wir dann wieder zu unserem Haus was nicht weit entfernt vom Meer war deshalb dauerte es nicht all zu lange. So schnell es ging wechselten wir in unseren Zimmern die Klamotten und gingen dann mit noch angefeuchteten Haaren ins Wohnzimmer. Mutter und Elasion saßen am Tisch und redeten über irgendetwas miteinander. Als wir uns zu ihnen gesellten verstummten sie augenblicklich. Worüber haben sie nur geredet? Als hätte Navajo meine Gedanken gelesen fragte er genau dasselbe:,, worüber habt ihr geredet?". ,,Ähm... über nichts Wichtiges...", sagte meine Mutter nervös und wich unseren Blicken aus. Verwundert blickten ich und Navajo zu den beiden. ,, Ananda? musst du nicht noch mit Haiter den restlichen Mais ernten ,danach helfen die neuen weiden Körbe zu flechten und dann noch irgendetwas was du uns nicht sagen wolltest machen?",fragte Elasion wahrscheinlich um mich wegzulocken... Doch er hatte Recht das hatte ich wirklich vor. ,, ja das stimmt... dann gehe ich mal...", sagte ich und sah noch kurz prüfend Mutter und Elasion an bis ich dann aufstand und rausging. Ich genoss die noch nicht so warme Morgensonne und betrachtete die Grashalme und Blätter die mit Morgentau geziert waren da es wahrscheinlich diese Nacht geregnet hatte. Bei dem ein oder anderen spiegelten sich die Sonnenstrahlen und es sah einfach nur wunderschön aus , trotz der noch kühlen Luft. Ich hatte eigentlich noch ein bisschen Zeit bis die Arbeit mit dem Mais begann deshalb ging ich zu meinem Lieblingsort: dem Wald. Als ich dort angekommen war schlich mir ein kleines Lächeln über die Lippen. Ich sah die feuchten Blätter die sich im Wind wiegten und hörte zu bei dem Rauschen was dabei entstand. Auch hörte ich das ein oder andere mal etwas in einem Busch rascheln wenn sich dort ein kleiner Vogel oder eine Maus versteckt hatte. Meine Haare waren mittlerweile getrocknet. Ich stieß einen Seufzer aus und merkte wie sich ein Gefühl der Ruhe und Sorglosigkeit in mir breit machte. Ich summte ein bisschen vor mich hin bis ich an dem großen Baum mit dem dicken Stamm angekommen war. Ich hatte Lust ein bisschen zu klettern und oben dann die Aussicht zu genießen, deshalb stellte ich mich wieder auf dieselbe Wurzel wie vorgestern und schwang mich wieder von Ast zu Ast. Als ich dann in der Baumkrone angekommen war setzte ich mich auf den dickesten und höchsten Ast und blickte in den Himmel. Verträumt schaute ich jeder einzelner Wolke hinterher die sich manchmal etwas schneller und manchmal etwas langsamer bewegten. Aus manchen konnte ich sogar Formen deuten. Das machte ich eine ganze Weile so bis ich merkte dass die Sonne schon höher am Himmel stand und das es langsam wärmer wurde. Also stieg ich von dem Baum und kehrte langsam wieder zurück. Um genau zu sein schlenderte ich zurück. Plötzlich bemerkte ich dass ich meinen Korb vergessen hatte deshalb schnellte ich noch einmal nach Hause. Als ich dort ankam sah ich dass niemand mehr zu Hause war. Ich ging noch einmal schnell zurück in mein Zimmer und holte den Korb aus meinen Schrank und schloss ihn dann sorgfältig wieder ab. Mit meinem Korb ging ich dann zum Maisfeld. Ich vermutete dass ich tatsächlich immer noch ein bisschen Zeit hatte doch ich wollte lieber schon einmal hier sein. Vielleicht konnte ich ja auch schon mal anfangen. Also stieg ich ein bisschen weiter rein ins Maisfeld und erntete die noch übriggebliebenen Maiskolben. Na ja zumindest ein paar! Als endlich dann Haiter kam. ,, da bist du ja endlich wieso hattest du so lange gebraucht?", fragte ich sie als sie zu mir ins Maisfeld kam. Da antwortete sie:,, ich hatte festgestellt dass mein Korb auseinander gefallen war ,deshalb musste ich erstmal ziemlich lange im Haus rum suchen ob ich noch einen finden konnte... als ich dann endlich einen gefunden hatte merkte ich dass es schon ziemlich spät war also wollte ich mich schleunigst beeilen und bin dann los gegangen in Richtung Maisfeld. Dann aber bin ich über eine Wurzel gestolpert weil ich die Abkürzung durch den Wald nehmen wollte und konnte erstmal für einen kurzen Moment nicht Aufstehen ,als ich es dann geschafft hatte merkte ich dass es ein bisschen weh tat und konnte nicht laufen... dann kam zu meinem Glück Kasaki und half mir. Als der Schmerz dann nachgelassen hatte bedanke ich mich bei ihm und humpelte zu dir...". ,, oh das tut mir leid! Bist du denn in der Lage den Mais zu ernten?", fragte ich sie und schaute auf ihren etwas angeschwollenen Fuß. ,,Ja! Das geht denke ich! ich muss ja nicht viel laufen geschweige denn Rennen!", sagte sie entschlossen während sie anfing. Ich nickte nur und fing dann ebenfalls an...
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Es waren jetzt Ca. 2 Stunden vergangen und wir waren endlich fertig mit dem ganzen mais! Zufrieden schauten ich und Haiter auf das komplett geerntete Feld was wir gemeinsam alleine in innerhalb von 3 Tagen fertig geerntet hatten. ,, gehst du schon mal zum Körbe flechten? Ich komme dann nach! Ich bringe nur kurz den Mais weg damit wir ihn dann auf dem Markt verkaufen und natürlich für Lebensmittel verwenden können!",sagte sie und nahm mir den ,mit Mais voll gefüllten Korb ab. Mein Rücken schmerzte etwas deshalb bewegte ich ein bisschen meine Schulterblätter so dass ich ein kleines knacken im Rücken vernahm. Dann als ich meinen Rücken einigermaßen gelockert hatte machte ich mich auf den Weg zum korbflecht Zelt mit der Dorfältesten und anderen Mädchen. Gemächlich spazierte ich am Meer entlang denn so war ich schneller dort. Ich betrachtete die sanften kleinen Wellen die hin und her schwappten. Das türkis blaue Wasser war einfach nur wunderschön und beruhigend. Es sah einfach nur friedlich aus und rief quasi nach mir. Doch ich musste mich zusammenreißen. Ich konnte jetzt nicht schwimmen ich musste meiner Arbeit nach gehen damit ich schnell zu Cree konnte. Dann ging ich weg vom Strand und in Richtung des großen Zeltes das nun vor mir stand. Ich hörte schon die Dorfälteste und ein paar Mädchen die sich untereinander unterhielten. Als ich in den eingang kam lächelten mich die Mädchen und die Dorfälteste freundlich an und ich setzte mich auf den Teppich und fing an Halme zu verbinden und anschließend zu flechten. Als ich gerade bei dem Viertel des Korbes angekommen war trat auch Haiter in das Zelt und setzte sich direkt neben mich. ,, hat alles geklappt?",fragte ich sie. Sie nickte. ,, wow du musst ziemlich in Eile sein wenn du so schnell arbeitest!", sagte Haiter als sie bemerkte wie hastig und schnell ich versuchte die Halme zu verbinden. Da antwortete ich:,, kann man so sagen...".
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Als ich endlich zwei Körbe geschafft hatte stand ich auf und sagte dass ich für heute fertig sei. Die Dorfälteste nickte. Ich verabschiedete mich kurz von Haiter und verließ dann das Zelt. Nun spazierte ich zum Haus von Cree. Als ich dort angekommen war klopfte ich an der Tür und hörte eine freundliche Stimme:,, komm ruhig rein! Die Tür ist auf!". Ich öffnete die Tür und trat in das kleine Haus wenn man das von mir vergleichen würde. Ein Mann (das war Cree) kam nun zu mir und sagte mit einem lächelnden Gesicht:,,Ahhh Ananda was möchtest du in meinem kleinen bescheidenen Haus?". ,, ich habe eine Bitte. Ich möchte gerne dass du mir ein paar Kampftechniken zeigst und anschließend dann welche mit einem Schwert. Ich hatte schon lange das Interesse an Kampftechniken und wollte es eigentlich lernen. Heute hatte ich die Zeit gefunden es endlich auszuprobieren",erzählte ich ihm. Er sah mich erst etwas skeptisch an doch dann sagte er:,, du weißt dass es nicht einfach sein wird oder?". Ich nickte und schaute ihn entschlossen an. Als er meinen Blick vernahm sagte er:,, nun gut wenn du wirklich möchtest dass ich dir die Kunst des Kämpfens beibringe so sei es! Folge mir bitte!". Ich folgte ihm in dem Raum aus dem er gekommen war. Dort lagen ein paar Kissen und in der Mitte eine Klangschale. Dann forderte er mich auf dass ich mich auf eines der Kissen setzen sollte. Etwas verwirrt ging ich dem nach und setzte mich. Er setzte sich dann ebenfalls. Gegenüber von mir. Er nahm nun die Klangschale in seine Hände und sagte:,, Schließ bitte deine Augen und öffne sie erst wieder wenn ich es dir sage ok?". ,,Ähm okay!", sagte ich und hatte keine Ahnung was jetzt passieren würde. ,, ich nehme Dich jetzt mit auf eine Reise. Hier wirst du deinen inneren Krieger kennenlernen. Du wirst lernen seine Stimme wahrzunehmen. Das hilft dir deinen Kampfgeist und dein Geschick zu verstärken. Wenn der Klang der Schale verklungen ist atmest du einmal tief ein und dann aus und das machst du dreimal hintereinander und dann fangen wir richtig an!", sagte er mit einer gedämpften Stimme. Ich nickte nur stumm und konzentrierte mich auf mein Inneres. Dann hörte ich die Schale erklingen. Es war ein sehr schöner Klang und ich fühlte mich mit ihm verborgen und sicher. Ganz langsam wurde der Klang immer leiser doch zog sich immer wieder in die Länge. Nach längeren Sekunden verstummte der Klang und ich fing an tief einzuatmen. Dann atmete ich wieder aus und wiederholte dies. Als ich fertig war fing Cree wieder an zu reden:,, das hast du sehr gut gemacht ich merke wie sehr du dich konzentrieren kannst!". Ich freute mich über das Lob aber wusste nicht ganz wie er das erkannt hatte. ,, jetzt arbeiten wir mit deinem Inneren. Fühle einmal tief in dich hinein. wie fühlst du dich gerade? Was siehst du gerade in deinem inneren Auge? Und ist es etwas was du öfters in deinem inneren Auge siehst?", fragte er. Ich antwortete gemächlich:,, gerade im Moment fühle ich mich etwas aufgewühlt und ängstlich denoch aber wohl und geborgen. In meinem Inneren sehe ich meinen...",ich stoppte kurz und war verblüfft was ich sah. Dann fing ich an wieder zu reden:,, ich sehe meinen Lieblingsort und desto mehr ich mich konzentriere desto mehr fühle ich mich so als stände ich direkt vor ihm. So etwas hatte ich in meinem inneren Auge noch nie gesehen...". ,, sehr gut! Du machst ziemlich schnell Fortschritte! Dann versuchen wir jetzt in dein Herz zu hören nicht in deinen Kopf! Fühl dich einmal tief hinein und stell dir vor wie es aussehen könnte".
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Wir machten nun ein paar weitere Übungen und ich merkte wie ich immer ruhiger und gelassener wurde. Alles um mich herum konnte ich nicht ganz wahrnehmen außer die Stimme von Cree die mich durch mein Inneres leitete. ,,So Ananda! Du darfst jetzt langsam deine Augen öffnen und wieder in die Realität zurück kommen!", sagte er gelassen. Nun öffnete ich langsam meine Augen und merkte wie hell es um mich herum war. Die Sonne die durch das Fenster schien blendete mich etwas und ich kniff meine Augen wieder kurz zusammen. Langsam gewöhnte ich mich an das Licht und ich öffnete meine Augen. Vor mir saß Cree der mich anlächelte. ,, du hast das heute sehr gut gemacht! Morgen kommst Du bitte wieder zu mir und dann beginnen wir mit ein paar Grundtechniken mit den Handgelenken!",sagte er. Ich nickte und sagte:,, dann gehe ich jetzt! Danke schön Cree!". Mit meinen Armen stemmte ich mich hoch und verließ den Raum in Richtung Haustür. Ich öffnete sie und trat wieder nach draußen.
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