Kapitel 3
Das Triskellion, Hauptgebäude von S.H.I.E.L.D.
Ich stand vor den riesigen Helicarriern, den Blick mit regungsloser Miene darauf gerichtet. Als ich Fury sah, wandte ich mich sofort ihm zu.
»Haben Sie mich hierher gebracht, um mir zu zeigen, was Tony so zustande bringt? Danke, beeindruckt mich wenig.«
Erst als ich es ausgesprochen hatte, nahm ich Steve war, der genauso ernst wie am Vortag dreinblickte.
»Nein, eher weniger, Miss Stark«, entgegnete Fury unerschrocken, die Arme wie stets auf dem Rücken verschränkt. »Ich wollte Ihnen und Cap sagen, weswegen Romanoff ihre eigene Mission verfolgt hat, die sie von mir in Auftrag genommen hatte. Das«, er deutete auf die Helicarrier, »ist Project Insight. Drei Helicarrier der neusten Generation, die mit einem Netzwerk von Zielsateliten verbunden sind.«
»Er startet von der Lemurian Star«, bemerkte Steve.
»Wenn sie erst mal in der Luft sind, können sie für immer oben bleiben. Stetiger suborbitaler Flug, dank unseres neuen Pulsoantriebs. Stark hatte ein paar Vorschläge, als er sich unsere alten Turbinen genauer angesehen hatte. Diese neuen Langstreckenpräzitionskanonen können 1000 Feinde pro Minute eliminieren. Die Sateliten erkennen die DNA eines Terroristen, bevor er aus seiner Spinnenhöhle kriecht.«
Während Fury gesprochen hatte, waren wir herumgelaufen und standen nun auf einer Plattform, von welcher wir die Arbeiten der Leute beobachteten.
»Wir können viele Bedrohungen ausschalten, bevor sie akut werden.«
»Und was ist, wenn wieder etwas schief geht?«, fragte ich. »Wär nicht das erste Mal.«
»Wie sehr ich Ihr Misstrauen vermisst habe, Enna«, sagte Fury. »Nach New York habe ich den Weltsicherheitsrat davon überzeugt, dass wir dringend eine bessere Gefährdungsanalyse brauchen. Endlich sind wir der Zeit mal voraus.«
»Indem wir der Welt eine Waffe an den Kopf halten und es Schutz nennen.« Steves trockene Stimme überraschte mich erneut. Ich dachte, er arbeitete gerne mit S.H.I.E.L.D., dabei schien es eher, dass er versuchte, diese Organisation geradezubiegen - oder zumindest deren Fehler auszubügeln.
»Ich habe die SSR-Akten gelesen«, sagte Fury. »Die großartigste Generation? Sie hat unschöne Sachen gemacht.«
»Ja, wir haben Schaden angerichtet und konnten manchmal deswegen nicht gut schlafen, aber wir haben's getan, um die Freiheit der Menschen zu sichern. Hier geht es nicht um Freiheit, sondern um Angst.«
»S.H.I.E.L.D. nimmt die Welt, wie sie ist, nicht wie wir sie gern haben würden - und es wird verdammt noch mal Zeit, dass Sie das auch so machen, Cap.«
»Sparen Sie sich Ihre philosophischen Reden«, spie ich aus. »S.H.I.E.L.D. hat für genug Chaos gesorgt.«
»Wenn ich mich recht entsinne, war es Ihr Freund, der New York angegriffen hat«, gab Fury zurück.
Meine Miene wurde finster. »Halten Sie Loki da raus. Ja, er hat Fehler gemacht, aber er ist gestorben, um diese Welt zu retten.«
»Mein aufrichtiges Beileid.«
»Vergessen Sie's«, zischte ich.
»Sie können lange darauf warten, dass ich mich dem beuge, was Sie wollen«, sagte auch Steve und ging davon.
Als wir das S.H.I.E.L.D.-Gebäude verließen, beachtete mich der Mann nicht. Ich musste ihn an den Armen zurückziehen, damit er mich endlich ansah.
»Verdammt, was willst du hören?«, rief ich.
»Was ich hören will? Du arbeitest mit S.H.I.E.L.D., oder? Beugst du dich auf deren Willen?«
»Seh ich etwa so aus?«, gab ich fassungslos zurück. »Vor allem nach dem, was bisher geschehen ist. Nach allem, was bisher geschehen ist. Ich dachte, du kennst mich besser.«
»Ach, tu ich das?« Steve kam so dicht an mich heran, dass seine Brust beinahe gegen mich stieß. Er wirkte bedrohlich, was mich regelrecht einschüchterte. »Warum hast du dich nicht ein einziges Mal gemeldet?«
»Warum hast du es nicht?«, rutschte es mir schneller heraus, als ich darüber nachdenken konnte.
Fassungslos schüttelte Steve den Kopf. »Wir haben gekämpft. Zusammen. Seite an Seite.«
»Glaubst du, das habe ich vergessen?« Ich schüttelte den Rest meiner Angst ab und schrie ihm die Worte förmlich entgegen.
»Du hast Vieles vergessen bei deinem Leben in Luxus«, entgegnete Steve.
Mir klappte die Kinnlade hinunter. »Du willst also auf Tony hinaus? Dass ich bei ihm lebe?«
Genervt wandte der Mann sich ab.
»Was willst du, verdammt?«, rief ich ihm hinterher, während er aufs Parkhaus zuging.
»Geh einfach, Enna«, drangen Steves schwache Worte zu mir. Sie versetzten mir einen Stich ins Herz, und verzweifelt blieb ich stehen.
Ich saß im Park vorm Lincoln Memorial, den Blick auf das Wasserbecken gerichtet und nachdenklich das Gras zupfend. Immer wenn ich versuchte, alles richtig zu machen, machte ich es schlimmer. Jedes einzige Mal.
Ich hatte Tony verloren, ich hatte Steve verloren. S.H.I.E.L.D. verdrehte mein Leben gefühlt jedes Mal aufs Neue, wenn ich es gerade wieder aufgestellt hatte. Die Leute, von denen ich dachte, sie wären mein neues Team, waren ein Teil davon, und mittlerweile wusste ich nicht einmal mehr, was richtig und was falsch war.
In diesem Moment vermisste ich Thor. Ich vermisste Asgard, meine Mutter, ich vermisste sogar Loki. Ich wollte mein unbeschwertes Leben, mein Leben im Palast. Ich wollte einfach wieder frei sein, denn das war ich zurzeit nicht mehr. Nicht, seit ich auf Midgard war. Doch da erinnerte ich mich an Sifs Worte. Ich war zu eingebildet, verachtete das Menschenleben. Ich sollte lernen, es zu akzeptieren; ein Grund, warum ich meinen Stab bei Coulson gelassen hatte. Ich war zur Hälfte ein Mensch, und nun war es an der Zeit, die Probleme wie einer zu lösen und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Als ich zu Steves Wohnung zurückkehrte, war es bereits dunkel. Ich hatte mich mehrere Male verfahren und verlaufen und dann wurde ich ab und an von einigen Leuten aufgehalten, die etwas über Tony Stark herausfinden wollten.
Ich klopfte und kurz darauf öffnete Steve, der mich verschmitzt anlächelte.
»Enna«, sagte er und wirkte etwas nervös, »schön, dass du hier bist. Komm rein.«
Er zog mich in die Wohnung und perplex sah ich ihn an. »Steve, was ist los?«
Er führte mich ins Wohnzimmer, wo Fury saß. Verwundert sah ich die beiden an. »Was läuft hier?«
»Freut mich, dass Sie doch noch hierhergefunden haben«, sagte Fury und drehte sein Handy zu uns um, worauf stand Ohren sind überall.
Ich zog die Stirn in Falten und musterte den Mann genauer. Er saß in der dunklen Ecke, doch auf einmal konnte ich die blutenden Wunden auf seiner Haut erkennen.
»Meine Frau hat mich rausgeschmissen. Tut mir leid, dass ich das tun musste, aber ich konnte sonst nirgendwo hin.« Er schrieb etwas Neues auf sein Handy und zeigte es uns erneut. S.H.I.E.L.D. kompromittiert.
»Wer weiß noch von Ihrer Frau«, fragte Steve und Fury erhob sich.
»Nur meine Freunde.«
»Sind wir das denn?«
»Das liegt bei Ihnen.«
Auf einmal erklang ein Schuss und aus Reflex duckte ich mich. Als ich wieder aufblickte, lag Fury auf dem Boden, und hastig zog Steve ihn außer Schussweite. Auch ich ging in Deckung. Nach Luft ringend hielt Fury Steve den Stick hin, den Natasha von Schiff mitgenommen hatte.
»Vertrauen Sie ... niemandem ...«
Da wurde die Tür aufgetreten und die blonde Krankenschwester von nebenan betrat mit erhobener Waffe die Wohnung. »Captain Rogers? Ich bin Agent 13, S.H.I.E.L.D. Special Service.«
»Kate?«
»Ich bin zu Ihrem Schutz eingeteilt.«
»Auf wessen Befehl?«
Die Frau kam näher und stockte. »Seinem.« Sie deutete auf Fury und rief sofort via Funkgerät Verstärkung.
»Sichtkontakt zum Schützen?«, kam die Antwort.
Steve blickte aus dem Fenster. »Sagen Sie, ich bin an ihm dran.« Bevor ich reagieren konnte, rannte Steve mit seinem Schild in der Hand los, sprang durchs Fenster und rannte über die Dächer.
1216 Wörter
Ich habe heute den Avengers 4 Trailer gesehen und muss sagen, dass ich etwas enttäuscht bin. Es hat mich schon Überwindung gekostet, Infinity War zu gucken, weil mich der Trailer und alles, was ich davon gehört hat, nicht überzeugt hat. Danach war die Enttäuschung umso größer.
Ich finde, dass das MCU sich nicht sonderlich positiv entwickelt, sondern die Storyline etwas fade wird.
Was sagt ihr dazu?
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