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Szene T

In just diesem Augenblick, als Ellie Jakob und Felix entdeckte, sahen die beiden Jungs auch das Mädchen. Ellie war so perplex, dass sie mit der Situation im ersten Moment komplett überfordert war. Da war Simon, der sie gerade geküsst hatte und da waren Felix und Jakob, die sich die übelsten Schimpfwörter an den Kopf geworfen hatten. Und sie mittendrin. Ellie wusste weder, wie sie reagieren sollte, noch was sie sagen konnte.

"Ellie, was zum Teufel machst du hier?" Felix lief in schnellen Schritten auf das Pärchen zu. Seine Wangen waren gerötet, vermutlich vom Zorn. Die Augen hatten einen erhitzten Schimmer angenommen, als könnte er jeden Moment die Kontrolle über sich verlieren.

"Wir - äh - wir sitzen hier. Was ist los?", stammelte das Mädchen.

Doch bevor Felix ihr antworten konnte, war Jakob bereits auf sie zugegangen und hatte Ellie von der Bank gezogen.

"Du gehst jetzt sofort zurück ins Hotel." Der Ton in seiner Stimme ließ keine Widerrede zu.

Hilfesuchend drehte sich das Mädchen zu Simon um, der die Gesamtsituation anscheinend noch nicht wirklich begriffen hatte. Doch als Jakob Ellie von ihm fortzog, fasste er sich und stand ebenfalls auf.

"Jakob, lass sie gehen. Ich bringe sie zum Hotel.", sagte Simon ruhig, aber bestimmt. Dann nahm er Ellie an der Hand und zog sie weg von den beiden Jungs.

"Was wird das überhaupt?", rief ihnen Jakob hinterher.

"Lass mich einfach in Ruhe!", brüllte das Mädchen zurück.

Simon zog Ellie so schnell mit sich, dass sie fast rennen musste, um mit ihm Schritt halten zu können.

"Das tut mir alles so leid.", jammerte Ellie. "Ich habe ja keine Ahnung, was plötzlich in die beiden gefahren ist." Sie zog an Simons Hand und bedeutete ihm, etwas langsamer zu gehen, was er sofort tat.

"Ellie, beruhige dich. Das ist doch nicht deine Schuld. Wer hätte auch wissen können, dass uns gerade deine Leibwächter über den Weg laufen. Du kannst nichts dafür, wirklich nicht." Bei diesen Worten drückte er sanft Ellies Hand. "Nur schade, dass wir unterbrochen wurden.", fügte er noch mit einem schiefen Lächeln hinzu. Ellie erwiderte nichts. Was sollte sie auch sagen?

"Wir sollten ins Hotel zurückgehen.", meinte sie schließlich nach ein paar Sekunden unangenehmen Schweigens.

Auf einmal fühlten sich ihre Beine und ihr Kopf unendlich schwer an. Der Tag war lang und anstrengend gewesen.

"Ja, du hast recht.", murmelte Simon und zog sie sanft zurück in Richtung des Hotels.


Ellie wachte mit einem pochenden Schädel und einem fiesen Kratzen im Hals auf. Doch auf solche Nebensächlichkeiten durfte sie nicht achten, denn das Orchester machte sich gleich am frühen Vormittag auf den Weg in die nächste Stadt, in der das zweite Konzert stattfinden sollte. Wieder erwartete die Jugendliche eine Zugfahrt von drei Stunden, anschließende Proben und eine neue Unterkunft für eine Nacht.

Normalerweise hätte Ellie die Reise genossen, hätte die fremden Landschaften und die vielen neuen Eindrücke in sich aufgesogen. Doch an diesem Tag setzte das Mädchen alles darauf, einfach nur den Tag zu überstehen. Alles fiel ihr dreimal so schwer wie sonst. Es war ein Kraftakt, ihren Koffer zu packen, sie musste alle Willenskraft aufbringen, um am Morgen in die Dusche zu steigen und sich frisch zu machen. Ihr Körper fühlte sich an, als würden überall Bleigewichte hängen.

"Ist alles in Ordnung?", fragte Isi besorgt. Ihr war nicht entgangen, wie still ihre Freundin an diesem Morgen war. "Ist alles OK mit dir und Simon? Wie ist es gestern gelaufen?"

"Ganz gut. Simon ist echt süß. Er hat mich geküsst."

Daraufhin fing Isi aufgeregt an zu quietschen und sprang händeklatschend auf und ab. "Wirklich? Und wie war es?"

Ellie musste grinsen angesichts ihrer aufgedrehten Freundin. "Es war super. Aber es wäre besser gewesen, wenn Felix und Jakob uns nicht über den Weg gelaufen wären. Die haben alles kaputt gemacht."

"Oh.", machte Isi. "Manchmal sind Jungs so was von ignorant."

Ellie nickte zustimmend. Sie hätte ihrer Freundin noch so viel mehr erzählen können, doch ihr fehlte sämtliche Kraft für weitere Konversation.

Genau genommen kannte sie das schon. Immer, wenn besonders viele Termine anstanden, oder sie anstrengende Tage hinter sich hatte, brach ihr Körper zusammen, wurde einfach krank. In der Regel brauchte sie ein bis zwei Tage, dann würde es schnell wieder besser gehen. Aber jetzt hatte sie einfach keine Zeit, krank zu sein.
Es würde schon gehen. Es musste gehen.

Ellie war dankbar, dass Isi nicht versuchte, weitere Informationen aus ihr herauszuquetschen. Sie wollte nur wissen, ob sie und Simon jetzt offiziell ein Paar waren. Doch auf diese Frage zuckte Ellie lediglich mit den Schultern. Irgendwie war das alles sehr verwirrend gewesen.


Die Zugfahrt verschlief Ellie komplett. Erst als sie kurz vor dem Ziel aufwachte, merkte sie, dass Simon die ganze Zeit über ihre Hand gehalten hatte. Isi saß auf dem Sitz gegenüber der beiden und betrachtete Ellie mit besorgtem Blick.

"Wie geht es dir?", wollte Simon sofort wissen, als er merkte, dass Ellie wach war.

"Geht so.", murmelte das Mädchen. "Das wird schon."

"Sollen wir deinem Bruder bescheid sagen?", fragte Isi. Offensichtlich hatte sie recht schnell begriffen, dass es ihrer Freundin wirklich nicht gut ging.

Ellie schüttelte hastig den Kopf. Mit Jakob wollte sie jetzt auf keinen Fall reden. Außerdem brauchte sie einfach nur ein bisschen Ruhe.

Es fühlte sich wie eine Lebensaufgabe an, die Geige auszupacken und das Notenpult einzurichten. Wie sollte Ellie es schaffen, die Probe, geschweige denn das Konzert am Abend durchzustehen?

"Wir haben noch zwanzig Minuten Zeit bis die Probe anfängt, leg dich einfach kurz hin." Isi deutete auf die Stuhlreihen, die in dem großen Saal des Konzerthauses aufgestellt waren. Bevor Ellie protestieren konnte, hatte sie schon ihre Jacke über die gepolsterten Stühle gelegt und schob ihre Freundin auf das improvisierte Bett.

Ellie kam sich irgendwie blöd vor, aber wenn sie ehrlich war, schien diese Idee nicht gerade die schlechteste zu sein. Sie legte sich quer über die Stühle, bettete ihre Hand und ihren Kopf und schloss die Augen.


"Ellie."

Sie spürte, wie eine kühle Hand durch ihre Haare strich und sich dann auf ihre Wange legte. Doch sie weigerte sich, die Augen zu öffnen. Die Stimme, die Berührung waren so schön.

"Wir lassen sie schlafen."

"Felix?", murmelte sie.

Sofort spürte sie wieder seine Hand auf ihrer Schläfe, dann schlossen sich seine Finger um ihre.

"Wir proben jetzt, aber du ruhst dich einfach weiter aus.", flüsterte er an ihrem Ohr.

Ellie wollte seine Hand festhalten, aber da war Felix schon aufgestanden und hatte sich von ihr gelöst.

Sie hörte die sanften Klänge der Klarinetten, der Oboe, des Englischhorns, das Solo des Altsaxophons. Die Melodie war so betörend, als wäre sie in einer fremden, wunderschönen Welt gefangen. Die Streicher und das Klavier trugen sie weiter fort nach oben bis in die Wolken. Sie konnte fliegen. Die Landschaft sah von hier aus wie das Notenbild der zweiten Geigen in Rachmaninoffs Sinfonischen Tänzen...


"Jakob, hau ab."

"Sie ist meine Schwester."

"Ich nehme sie."

Ellie spürte, wie sich Hände unter ihren Rücken und ihre Beine hoben, dann wurde sie mit einem Ruck hochgehoben.

„Felix, ich kann alleine gehen.", murmelte sie an seiner Brust. Doch eigentlich gefiel es ihr ganz gut, von ihm herumgetragen zu werden. Wie eine Prinzessin.

„Du hast doch gehört, sie kann alleine gehen.", ertönte es von hinten.

„Du kannst ihre Sachen tragen." Die Antwort war kalt und unwirsch, dass Ellies Herz sich zusammenzog.

Noch nie hatte ein Bett sich so gut angefühlt. Ellie kuschelte sich in die fremde Decke und ließ ihren schweren Kopf in das Kissen sinken.

„Bitte vertrag dich einfach wieder mit meinem Bruder.", flüsterte sie. „Ihr zwei verbraucht meine ganze Energie. Kannst du es nicht wenigstens versuchen, dass ihr wieder Freunde seid? Für mich?"

Felix betrachtete sie mit einem Blick, den sie nicht von ihm kannte. Eine Mischung aus liebevoll, aufmerksam und noch etwas, das viel zu intensiv war, als dass Ellie die Kraft gehabt hätte, darüber nachzudenken.

„Ich werde mit ihm reden.", versprach er. Seine Hand strich behutsam über ihre Locken. „Ich komme nach dem Konzert wieder."

„Ich wollte doch dabei sein.", jammerte Ellie.

„Morgen bestimmt.", antwortete Felix. Dann beugte er sich zu ihr hinab, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer. Ellies Herz begann sofort wie wild zu klopfen. Er hat doch eine Freundin, schoss es ihr durch den Kopf. Valerie würde sicherlich furchtbar wütend sein.

Kurz bevor sie einschlief, hörte sie laute Stimmen im Flur. Es schien, als wäre auch Simon äußerst besorgt um sie, aber Felix verwährte jedem den Zutritt. Und dafür war sie dankbar.


Am nächsten Tag ging es Ellie schon etwas besser. Sie fühlte sich zwar noch schlapp, hustete und hatte Halskratzen, aber sie würde am Abend beim Konzert dabei sein. Es war wirklich Pech, dass es sie ausgerechnet auf dieser wichtigen Konzertreise so erwischt hatte. Normalerweise wurde sie erst krank, wenn sie ihrem Körper mal eine richtige Auszeit gönnte. Doch wenn sie richtig nachdachte, war eine solche Auszeit schon lange her. Sie konnte sich ehrlich gesagt gar nicht mehr erinnern, einen Tag nicht stundenlang Geige geübt zu haben. Wie hatte das nur ihre Mutter geschafft? Jakob schien es auch nichts auszumachen. Er strebte so zielgerichtet auf die Solokarriere zu, als wäre er allein dafür geboren. Vielleicht war er das ja auch.

Das Orchester wappnete sich an diesem Morgen für die letzte Fahrt zurück nach Bordeaux. Es sollte das Größte der drei Konzerte werden. Sie würden im Saal Aquitaine des riesigen Opernhauses spielen, wo mit Abstand die meisten Besucher Platz fanden. Ellie hoffte nur, dass auch so viele Leute kommen würden, wie eingeplant.

Die Busfahrt dauerte drei Stunden, doch das machte den Jugendlichen wenig aus. Auf den Sitzen herrschte Tumult, aus mitgebrachten Boxen erklang Musik, überall wurde sich aufgeregt unterhalten und herumgeblödelt. Doch Ellie blendete all das aus. Ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um drei jungen Männer, die in diesem Bus saßen: Jakob, Simon und vor allem Felix. Sie hatte nicht mehr nachgefragt, ob sich ihr Bruder und Felix ausgeredet hatten, aber offensichtlich stritten sie nicht mehr miteinander. Aber sie redeten auch nicht viel. Zu Hause würde sie Jakob oder Felix ausquetschen und auf die ein oder andere Weise in Erfahrung bringen, worum es in ihrem Streit gegangen war.

Simon schien auf einmal Abstand zu ihr zu halten. Zwar hatte er sich am Morgen nach ihrem Befinden erkundigt, doch dann jedweden Kontakt vermieden. Ellie hatte das dumpfe Gefühl, dass Felix bei dieser Sache nicht ganz unschuldig war. Aber dass er in irgendeiner Weise Anspruch auf sie erhoben hatte, konnte sie sich auch nicht vorstellen. Immerhin saß Valerie immer noch neben ihm im Bus und hatte sich an ihn gekuschelt. Wenn ihr doch endlich mal jemand mit ihr reden würde und ihr erklärte, was wirklich Sache war...

„Glaubst du, dass du heute Abend spielen kannst?", fragte Isi, die sich trotz Ellies Grippe neben sie gesetzt hatte.

„Ich denke schon. Ich bin nie lange krank.", antwortete sie lächelnd. „Mir geht es wirklich schon besser."

„Das ist gut. Du kannst mich nämlich nicht noch einen Abend allein lassen. Es war furchtbar, dass ich gestern allein am Pult sitzen musste. Unser ganzes Blättersystem ist über den Haufen geworfen worden." Isi schlug theatralisch die Hände über dem Kopf zusammen, sodass Ellie kichern musste.

„Das war also dein einziges Problem? Dass ich nicht zum Blättern da war? Du bist ja eine super Freundin." Isi erwiderte das freche Grinsen.

„Man merkt, dass es aufwärts geht, du hast wieder Kraft für Ironie. Apropos Kraft, in der WhatsApp-Gruppe schreiben sie, dass es am Freitag eine Party bei Klara zu Hause gibt. Sie ist die letzte Probenphase dabei und wollte das feiern, oder so... Du könntest danach bei mir übernachten."

„Hört sich gut an.", meinte Ellie begeistert. Ein paar Mitschüler von ihr veranstalteten zwar auch immer mal Partys, aber Ellie hatte zu wenig Anschluss, um bei solchen Events eingeladen zu werden. Nur hier hatte sie das Gefühl, unter Gleichgesinnten zu sein. Nur hier verstanden die anderen, was es bedeutete, gut sein zu wollen und nur hier schaute sie niemand schräg von der Seite an, wenn sie erklärte, keine Zeit zu haben, weil sie üben musste. Eine echte Musikerparty, wenn das mal nicht interessant werden würde.

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