Kapitel 3: Ejara und ein Königreich
Langsam schlug Melinda die Augen auf. Ihr Sichtfeld wechselte von verschwommen zu scharf und sie sah sie Baumkronen an. Etwas verwirrt spürte sie weiches Fell neben sich. Scheinbar hatte Merlin es neben ihr gemütlich gemacht. Aber etwas war schon komisch, Merlin war noch nie so groß gewesen, dass er sie von Kopf bis Fuß hätte wärmen können. Langsam versuchte sie sich aufzurichten, aber ein stechender Schmerz in ihrem Kopf verhinderte dies. „Autsch!" mit diesen Worten fasste Melinda sich an den Hinterkopf und spürte irgendetwas klebriges. Sie nahm die Hand wieder nach vorne und sah sich den grünen Schleim an, der auf ihrem Kopf war. „Ah, du bist wach!" eine weiblich stimme von rechts neben ihr ertönte. Vorsichtig drehte Melinda ihren Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam und entdeckte einen junge Frau, vielleicht Anfang 20 an einen Baum gelehnt sitzen. Sie hatte dunkelbraune Haare, etwa dieselbe Haarfarbe wie Melindas, grüne Augen und unzählige Waffen an ihrem Körper. „Wer bist du?" fragte Melinda mit kratziger stimme. Sie setzte sich gänzlich auf. „Ich bin Ejara. Und du?" sagte die Frau. „Ejara, was ist denn das für ein komischer Name?" wollte Melinda wissen. Die Frau lachte: „Ejara ist ein ganz normaler Name, Menschenmädchen. Natürlich kommt er dir komisch vor." Melinda nickte. „Ich bin Melinda." meinte Melinda. Die Frau blickte sie an: „Siehst du? Melinda ist auch ein komischer Name." „Nein, eigentlich ist er ganz normal." meinte Melinda leise. Sie hatte sich zu Merlin gewandt, der sie anblickte. Zaghaft streckte sie ihre Hand zu seinem Kopf und Merlin streckte ihn fordern nach vorne. Langsam kraulte sie ihn. „Wieso bist du so groß?" fragte sie ihn. „Es ist ein Ferir-Wolf, die werden so groß." warf Ejara ein. „Das ist ein Husky." meinte Melinda. „Das sieht aber mehr nach Ferir-Wolf aus." meinte Ejara und setzte sich neben Melinda. „Eigentlich gelten die seit 10 Jahren als nicht mehr vorhanden, aber das scheint ein zähes Exemplar zu sein." „Wirklich? Ich hätte einfach immer gedacht, dass das nur ein sehr langlebiger Husky wäre." meinte Melinda und kraulte Merlin weiter. „Wie lange hast du ihn denn schon?" fragte Ejara wieder. „15 Jahre, wieso?" „Dann ist es klar, wieso er noch da ist. Vor 15 Jahren waren die Wälder noch voll mit diesen Wölfen. Raamon hat alle ausrotten lassen, aber das ist eine lange Geschichte." meinte Ejara. „Wo bin ich eigentlich?" fragte Melinda. „Du bist in Mystaar. Du glückliche bist in der Provinz Elandor gelandet." meinte Ejara. „Aha. Und wieso glückliche?" wollte Melinda wissen. „Weil zwei der drei Provinzen Mystaars von Raamon besetzt werden. Das wären Anador und Minador. Elandor ist noch nicht besetzt." antwortete Ejara. „Erzähl mir mehr von dir, Menschenmädchen, wie du hier her gekommen bist." forderte Ejara Melinda auf. Kurz dachte Melinda nach und entschloss sich, dass sie Ejara vertrauen konnte und begann zu erzählen: „Also, ich bin Melinda. Ich bin 15 Jahre alt und in einem kleinen Ort aufgewachsen. Ich stand schon früh auf eigenen Beinen, da meine Mutter keine gute Mutter war. Ich hatte mein ganzes Leben lang Merlin, meinen Husky, oder eben Ferir-Wolf an meiner Seite. Wie ich hier hin gekommen bin, weiß ich nicht ich war gerade auf einen Spaziergang mit Merlin und habe ein Kaninchen am Waldrand gesehen und bin ihm in den Wald gefolgt und dann kamen diese unsichtbaren Dinger und ja, das war so ziemlich die Kurzfassung." Ejara hatte gespannt zugehört und murmelte nun: „Komisch, sonst kann kein Mensch so einfach unsere Grenze überqueren. Die Grenze ist auch nur sehr selten offen, komisch. Aber du hattest Glück, deinen Wolf bei dir zu haben. Die Trolle sollten eigentlich nicht hier sein, das muss ich noch berichten." Melinda unterbrach ihr murmeln: „Erzähl mir doch mal was von dir und diesem Land." Melinda lehnte sich gegen Merlin, an dessen Größe sie sich recht schnell gewöhnt hatte, da sein Wesen noch dasselbe war, und lauschte Ejaras Erzählung: „Also, ich bin Ejara aus Esmarald. Das ist die größte Stadt der Provinz Elandor. Ich bin, in Menschenjahren gesehen, 20 Jahre alt. Ich gehöre zu den Myastaar, der Bevölkerung dieses Landes. Du bist sozusagen in einem anderen Land gelandet, ein wenig unterirdisch, aber von großer Schönheit. Eigentlich für normale Menschen unerreichbar, die Grenzen sind nur sehr selten offen und schwer zu überqueren. Dieses Land wurde jahrelang von einem guten König, König Damiaen, regiert. Bis sein Sohn Dealla an die macht kam. Dieser hatte ein Händchen für Königsgeschäfte und so witterte Raamon, der schon des längeren auf so eine Situation wartete, sein Chance. Er übernahm die Regierung schnell und weitete die Schreckensherrschaft aus. Er regiert von Marakaaschar, der Hauptstadt, in der Provinz Minador aus. Er hat es bisher allerdings noch nicht geschafft, Elandor zu übernehmen, da sich hier die Rebellen versammelt haben. Diese kleinen Viecher, die euch beide angegriffen haben, sind seine Botschafter und Diener. Trolle. Sie sind gerade einmal kniehoch und nur dann sichtbar, wenn man schon einmal pure Schönheit gesehen hat. Diese pure Schönheit wird durch das Herz bestimmt, was dein Herz als wahre Schönheit empfindet." so endete Ejaras Erzählung. „Und was empfindest du als wahre Schönheit?" wollte Melinda wissen. Ejara blickte zu Boden: „Ich liebe Texte. Texte, die von schönen dingen erzählen, die mit weisen Worten formuliert wurden und meinen Kopf füllen mit Vorstellungen von anderen Welten." „Das ist doch schön." sagte Melinda. „Sag mal, du hast was von Rebellen gesagt und dass Raamon schrecklich sei, gibt es denn Hoffnung?" wollte Melinda weiter wissen. Sie hatte das Gefühl, wenn sie Merlin hier her gebracht hätte, müsste sie irgendwas tun. „Ja, gibt es Es gibt eine alte Prophezeiung, die von einem Menschenmädchen spricht, die durch Zufall in diese Welt kommt und das Feueramulett trägt. Diese könnte eine andere Schriftrolle finden, mit der Mystaar von der Schreckensherrschaft befreit werden könnte. Dazu hätte sie die Hilfe der Elemente, die sie noch entdecken müsste." meinte Ejara. „Und wo ist diese Prophezeiung?" wollte Melinda wissen. „Das ist das Problem. Sie ist weg, wahrscheinlich hat Raamon sie. Außerdem weiß niemand, ob es wirklich stimmt, ob es eine zweit Schriftrolle gibt. Es ist nur eine sage, eine Hoffnung an die sich die Menschen seit 15 Jahren klammern." nachdenklich sah Ejara Melinda an. Dann weiteten sich ihre Augen und sie sprang auf: „Sag, hast du ein Amulett an?" sie richtete Melinda schnell auf. Die Angesprochene nickt und zog das leere Amulett heraus. Ejaras Augen wurden groß, als sie die kette erblickte: „Woher hast du diese Kette?" „Mein Vater hat sie mir gestern gegeben, als ich 15 wurde." erklärte Melinda. „Wie hieß dieser Mann?" fragte Ejara weiter. „Sebastian. Er hat sich als Sebastian vorgestellt." gab Melinda auch darauf Antwort. Ejaras Augen wurden noch ein Stückchen größer: „Schnell, wir müssen nach Esmarald." sie zog Melinda an der Hand mit, die sich aber nicht bewegen wollte: „Warte, wieso?" „Auf dich trifft die Prophezeiung perfekt zu. Du kommst aus versehen und trägst das Amulett, wir müssen es versuchen! Außerdem war Sebastian mein Bruder! Wenn er noch lebt, muss ich das Mutter erzählen. Komm mit! Wir müssen nach Esmeera!" Ejara rannte voraus in den Wald und Melinda blieb unschlüssig stehen. Merlin richtete sich auf und deutete mit der Schnauze auf seinen Rücken. „Ich soll dich Reiten?" interpretierte Melinda die Geste. Merlin nickte. „Okay, wenn du meinst. Ich komm damit noch nicht wirklich klar, meinen kleinen, fetten und ängstlichen Husky als riesigen Wolf zu sehen." lachte sie und zog sich hoch. Merlin schnaubte kurz und Melinda krallte sich in seinem zotteligen Fell fest. Merlin rannte los, immer Ejara hinterher.
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Sooo, nächstes Kapitel fertig :3
Ich hoffe es mundet und ihr findet diese Fixe Idee meines Kopfes annehmbar ;D
Mehr gibst eigentlich auch nicht zu sagen, wenn noch irgendwas an Logikfragen aufkommen sollte, ich bin praktisch Daueronline :D
LG Kaati
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