Ein Plan
Bakugou klappte seinen eigenen Laptop zu und rückte etwas näher an Kirishima heran, um suf dessen Laptop zu schauen. Doch was darauf zu sehen war konnte er nicht recht einordnen. Es sah ein wenig nach einer unfertigen Website aus.
Kirishima lachte. „Naja zu sehen gibt's noch nicht allzu viel." Bakugou schnaubte. „Ich erkläre dir vielleicht erst einmal, was ich mir grundsätzlich gedacht habe." Kirishima faltete die Hände und runzelte die Stirn, nicht wissend wie genau er anfangen sollte. „Wir kennen nur von sehr wenigen auf der Liste die Wohnorte und daher wird es schwierig sie persönlich zu kontaktieren. Und selbst wenn, könnten wir uns nicht mit jedem einzelnen treffen, um ihnen die Liste zu zeigen. Außerdem bezweifle ich, dass wir den Campus so einfach und so häufig, ohne jegliche Erklärung verlassen dürfen."
Bakugou gab ein belustigtes Schnauben von sich. „Da wirst du Recht haben. Aizawa hat mich extra nach dem Unterricht dabehalten, nur weil ich nachts aus dem Wohnheim gegangen bin."
Kirishima runzelte die Stirn. „Er hat dich gar nicht dabehalten, weil du im Unterricht eingeschlafen bist?"
„Nein, das war die Nacht, wo die Liste vom Himmel gefallen war. Ich hatte es vom Balkon aus beobachtet und dann reingeholt."
„Das hast du mir noch gar nicht erzählt ... einfach vom Himmel gefallen, ja? Wie magisch." Kirishima lächelte und zwinkerte ihm zu.
Bakugou lächelte leicht, beugte sich vor und gab ihm einen kleinen Kuss. „Erzähl weiter.", forderte er den Rothaarigen auf und deutete vage in Richtung seines Laptops.
„Ach ja." Kirishima kicherte. „Die einzige andere Möglichkeit, die mir einfiel war also sie über das Internet zu kontaktieren."
Bakugou runzelte die Stirn. „Wie schon gesagt, erreichen wir einige online, aber längst nicht alle."
Kirishima lächelte. „Das meinte ich auch nicht direkt. Wir geben ihnen Zugang zu einer privaten Website, auf der wir alles erklären. Es spielt keine Rolle über welchen Weg wir sie erreichen, solange sie diesen Zugang in Form eines Passwortes erhalten. Auf der Seite ist ein Scan von der Liste und Bilder von der glühenden Schrift und so weiter. Vielleicht sogar ein Nachrichtensystem oder ein Forum." Er deutete vage auf die erste unfertige Version der Website.
Bakugou nickte langsam. „Das scheint mir tatsächlich eine ganz gute Lösung zu sein ... Aber glaubst du wirklich, dass wir die Leute von der Echtheit der Liste überzeugen können? Ich glaube, wenn mir eine unbekannte Website weißmachen würde es gäbe eine magische Liste, auf der Liebespärchen stehen, würde ich nicht im Geringsten daran glauben."
Kirishima nickte. „Ich bezweifle auch, dass uns das irgendjemand sofort abkauft, aber vielleicht ist das gar nicht nötig."
„Wie meinst du das?"
„Vielleicht spielt das keine Rolle. Sie werden erfahren, wer ihr jeweiliger Seelenverwandter ist und wenn sie ihn schon kennen, dann werden sie zumindest über die Möglichkeit nachdenken. Wie man an dir sieht", er griff nach Bakugous Hand und schaute ihm in die Augen, „ist es nicht Amors Zauber, der für die Liebe sorgt. Die Liebe ist schon vorher vorhanden, der Zauber dient lediglich der Erkenntnis."
Bakugou dachte einen Moment darüber nach und schmunzelte dann. „Verdammt, du hast Recht. Seit wann bist du so schlau?"
Kirishima lachte und boxte ihm gespielt beleidigt in die Schulter. Der Blonde schnaubte und rieb sich die leicht schmerzende Stelle.
„Das war der Grund, weshalb ich auch an ein Forum dachte. Vielleicht werden sich die Leute erst nur darüber austauschen, wie blödsinnig das Ganze ist. Aber ich denke, nachdem die ersten beiden zusammengekommen sind wird sich das ändern. Ich hoffe, dass ab diesem Zeitpunkt sich alles von selbst entwickelt."
Bakugou nickte. „Du hast mich überzeugt, und du kannst das, ja? Eine Website bauen?"
Kirishima sah verlegen zur Seite. „Mein Onkel arbeitet im IT Bereich und hat mir da so einiges gezeigt, daher kann ich ein wenig programmieren. Aber es gibt auch zahlreiche Anbieter, bei denen man im Prinzip vorgefertigte Seiten zusammenbauen kann. Das wird also nicht das Problem sein."
„Wenn du nur halb so viel Energie in deine Hausaufgaben stecken würdest wie in dieses Projekt, dann hättest du nicht so mies in den Zwischenprüfungen abgeschnitten.", brummte Bakugou.
Kirishima lachte. „Das ist wohl der Unterschied zwischen einem Herzensprojekt und endlos öden englischen Grammatikübungen."
Der Blonde schüttelte nur lächelnd den Kopf und griff wieder nach seiner Hand. „Schluss für heute? Ich glaube, wenn ich noch länger in dem langweiligen Privatleben anderer herumwühle, nur um herauszufinden, wie man diese Personen erreichen kann, bekomme ich Kopfschmerzen. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich noch nie so froh war, dass manche Leute im Internet so miteilungsbedürftig sind."
„Lässt du mich noch ein bisschen rumprobieren? Bin gerade voll drin.", antwortete Kirishima verlegen.
„Mach ruhig.", erwiderte der Blonde. Er lehnte sich gegen seinen Freund und beobachtete wie Kirishimas Finger über die Tastatur flogen. Der Rothaarige hatte einen konzentrierten Gesichtsausdruck aufgesetzt, die Augenbrauen ein wenig zusammengezogen, den Mund leicht geöffnet.
Bakugou bemerkte das kleine Lächeln nicht, das sich auf seine Lippen legte, während er seinen Freund beobachtete. Wieder einmal fiel ihm auf, wie gut Kirishima eigentlich aussah. Er hob die Hand und strich über die kleine Narbe über seinem rechten Auge.
Kirishima blinzelte kurz und sah zu ihm herüber, widmete sich aber direkt wieder seiner Aufgabe. Bakugous Augen funkelten, als er sich näher zu ihm herüberlehnte und ihm einen kleinen Kuss auf die empfindliche Haut seines Halses gab.
Der Rothaarige bekam eine Gänsehaut, beachtete seinen Freund aber nicht weiter, obwohl er seinen heißen Atem weiterhin an seinem Hals spürte. Es war selten, dass Bakugou so zuwendungsbedürftig war und er ließ ihn gern noch ein wenig zappeln.
Bakugou gab ihm einen weiteren federleichten Kuss direkt unter dem Ohr und Kirishimas Finger verharrten kurz über der Tastatur, ehe er langsam mit dem Tippen fortfuhr. Dann streiften die Lippen des Blonden seinen Hals ein weiteres Mal und er fing an vorsichtig an seinem Ohr zu knappern. Der heiße Atem seines Freundes brachte Kirishima um den Verstand und er biss sich auf die Lippe. Langsam klappte er seinen Laptop zu und legte ihn zur Seite.
„Geht doch.", hauchte Bakugou mit tiefer rauer Stimme in sein Ohr.
Kirishima überkam ein angenehmer Schauer und wandte sich ihm zu. Er griff Bakugou bei den Schultern und drückte ihn rücklings auf das Bett.
„Pass auf mit dem du dich anlegst.", flüsterte er gegen seine Lippen, ehe er ihm einen tiefen, intensiven Kuss gab.
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