Kapitel 59: Du
Friedo war nun schon einige Zeit lang weg und in der Zwischenzeit hatte ich mich nicht einen Millimeter bewegt (aus Angst... vor wirklich Allem, was in diesen Tunneln sein könnte) und Hendrík war etwas herumgeschlendert.
Er schaute um sich. Bald ging er auch auf den Gang zu, vor welchen Friedo uns gewarnt hatte, welcher in ein Labyrinth aus Tunneln führen sollte.
Bevor er sich dem Eingang auch nur nähern konnte, rief ich: „Hendrík, nein! Auf gar keinen Fall! Weg da!"
Beleidigt schaute er zu mir.
„Nur kurz?"
Ich setzte den fiesesten Blick auf, welchen ich draufhatte. Wieder etwas, dass ich bereits schon bei meinem kleinen Bruder oft üben konnte. Und es wirkte.
Hendrík schnalzte mit der Zunge und lief davon.
„Manno...", nuschelte er dabei. Worauf ich leicht kichern müssen.
„Hey! Lacht ihr mich etwas aus?", rief er selbst etwas schmunzelnd.
Ich schüttelte den Kopf. „Nein! Würde ich nie tun!"
Darauf lachte ich.
„Ihr seid gemein!", stellte er ebenfalls lachend fast.
Ich prustete laut los und eine kurze Weile standen wir beide einfach nur gegenüber voneinander und lachten. Bis es ruhiger wurde. Und ich die Stille sofort unterbrach.
„Du bist gemein.", sagte ich leise.
„Entschuldigung?", rief er beleidigt. Ich verdrehte die Augen.
„Nein, ich meine nicht, dass... also was ich eigentlich sagen wollte... ihr müsst nicht ‚Ihr seid gemein' sagen. ‚Du' funktioniert auch. Wie in Friedos Zimmer vorhin."
Erstaunt blickte er mich an.
„Ich... das war eine Notsituation! Ihr wart wirklich nicht ihr selbst, ich-"
„Du selbst.", unterbrach ich ihn.
Hendrík schaute mich schwer atmend an.
„Prinzessin, das geht nicht."
„Es ist höchste Zeit, Hendrík, dass du mich Lilith nennst. Immerhin hast du nun schon mehr als einmal mein Leben gerettet. Da wäre das doch wohl mehr als angebracht!"
Hendrík nickte leicht.
„Na gut... Lilith. Ich, ähm... ich geh mir Friedos Labor anschauen, wenn das für dich in Ordnung ist."
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