Kapitel 57: Die geheime Tür
Sobald wir wieder allein waren, fing Friedo sofort an, dass Zimmer wieder aufzuräumen. Er blieb leise dabei, wurde immer hektischer.
Ich und Hendrík standen nur still da und beobachteten ihn.
Was war grade passiert?
Im selben Moment, als ich wieder anfangen konnte, logisch zu denken, bemerkte ich auch Hendríks Hände an meinen Armen und löste mich von ihm. Mein Herz pochte wie wild, mit jeder Sekunde, die er mich länger berührte. Um mich zu beruhigen, trat ich etwas weiter weg und schüttelte mich kurz.
Hendrík war der Erste, welcher wieder sprach.
„Was machen wir jetzt?"
Friedo schaute ihn verwirrt an.
„Was meint ihr?"
„Soll das ein Witz sein? Offensichtlich kommen die Soldaten sehr leicht in eurer Zimmer hier herein! Wo sollen wir uns bitte jetzt noch verstecken?!"
Mit weit geöffneten Augen schaute ich zu Hendrík. Er hatte recht. Wieder hatten wir ein Versteck vor meinem Vater verloren. Wenn Friedo nicht auch zufällig noch weitere Kontakte zu vertrauenswürdigen Personen hatte, waren wir verloren!
Doch Friedo räusperte sich.
„Ihr dachtet... ihr dachtet ich würde euch hier verstecken?"
Hendrík und ich waren beide verwirrt. Wo sollten wir denn sonst hin? In das vermietete Schlafzimmer etwa?
Friedo deutete unsere Blicke und erklärte schließlich: „Wisst ihr, wonach die Soldaten grade gesucht haben?"
Hendrík schüttelte sofort den Kopf. Ich überlegte kurz... nach uns hatte ich eigentlich gedacht.
Friedo räusperte sich.
„Euch ist vielleicht aufgefallen, dass die Menschen nicht viel gefallen an meinen Tränken haben. Ich wurde oft schon... als Hexe dargestellt. Besonders während der Akrabitzjagd war es schwer für mich. Jedoch trage ich nichts Magisches in mir!"
Offensichtlich...
„Alle meine Mixturen basieren auf reiner Wissenschaft! Selbst mein Urururgroßvater hat bereits an ihnen getüftelt. Und er und seine Assistenten wussten schon, wie gefährlich es war, einfach so in einem Laden herumzuexperimentieren! Und deswegen..."
Plötzlich machte Friedo einen Schritt auf den Bücherschrank zu. Er ging ganz rechts an den Rand des Schrankes, da wo der Soldat auch angefangen hatte zu suchen. Der Soldat hatte jeden Gegenstand darin bewegt, auch eine kleine Drachenstatue, welche mittig zwischen zwei Büchern stand. Sie stach unter den restlichen Figuren nicht wirklich heraus, weswegen sie mir bis eben auch nicht aufgefallen war. Doch plötzlich griff Friedo nach ihr, drückte sie einmal nach unten und dann zur Seite. Im selben Moment konnte man plötzlich ein Klicken hören und kaum drehte Friedo die Figur weiter, öffnete sich plötzlich eine Tür, welche sich hinter dem riesigen Bücherschrank versteckt hatte!
Hendrík und mir blieb der Mund offen.
Wie?
Wie um alles in der Welt?
Friedo grinste zufrieden.
„Zum Glück haben diese Soldaten nicht genug Gripps im Kopf, um zu wissen, dass man die Figur erst runterdrücken muss und nicht aufhören darf zu drehen, selbst wenn es klick macht, um in mein geheimes Labor zu kommen! Einer ist vor ein paar Jahren sehr nah dran gewesen, den Mechanismus zu knacken. Nur einer."
Erstaunt blickte ich hinter die Tür. Anders, als die mysteriöse Gemäldetür, führte diese nicht in ein nett dekoriertes Zimmer. Vor mir war ein dunkler, kalter Gang aus Stein, eine Höhle, welche mit einer engen Treppe ins Tiefe führte.
„Friedo, ihr seid erstaunlich!", rief ich.
Er wank ab.
„Ach, übertreibt doch nicht, Hochheit!"
Doch ich musste ihm widersprechen.
„Nein wirklich, dass ist das Unglaublichste, was ich je gesehen habe!"
Hendrík stimmte mir zu.
„Es ist wirklich beeindruckend! Aber... wo führt es hin?"
Friedo grinste uns an.
„Tretet ein und findet es heraus!"
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