Kapitel 19: Du meine Amme
„Lili! Du meine Güte, ihr lebt noch!", rief meine Amme.
Mit offenem Mund stand sie da, starrte mich an, ohne wirklich ein Zeichen zu geben, ob sie sich darüber freuen würde oder doch eher Angst hätte.
Zweites schien richtig zu sein. Sie distanzierte sich eher.
„Wie ist das möglich?"
„Amme, bitte! Ihr müsst mir glauben! Ich bin die Gute! Mein Vater will mich tot sehen! Ihr müsst mir helfen!"
„Lili, ich sagte euch schon einmal! Ich will nicht gehenkt werden!"
„Bitte Amme! Mein Leben und ganz Amolien steht auf dem Spiel!"
Dies schien sie zu überzeugen. Ich sagte ihr alles, was sie wissen musste, in kürzester Zeit und sie schien zu verstehen.
„Ich habe selbst keine Ahnung von der geheimen Bibliothek. Dass sie in eurem Zimmer ist bezweifle ich. Wenn einer von Geheimnissen weiß, dann euer Vater! Er wird bestimmt wissen, wo sich die Bibliothek befindet!"
„Könnt ihr ihn für mich ausfragen, Amme?", fragte ich. Doch sie verneinte.
„Es ist unschlau jetzt mit dem König zu sprechen und vor allem ihm euren Plan zu beichten. Gebt mir Zeit! Innerhalb einer Woche werde ich bestimmt genug wissen!"
„Aber Amme, wie soll ich denn eine Woche hier überleben!? Sie werden mich erkennen! Und töten!"
Ich begann zu weinen. Bitterlich. Auch meine Amme konnte sich die Tränen nicht verkneifen und so saßen wir dort, auf dem Bett meines Bruders, eng umschlungen und verloren.
„Lili, ich glaube ich habe eine Idee! Kommt mit mir mit! Wir sagen allen, ihr würdet meine neue Assistentin sein, mich auf Schritt und Tritt begleiten! Damit euch keiner erkennt können wir euch verkleiden, so wie jetzt!"
Meine Amme schaute mich glücklich an. Auch in meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln.
„Das würde mir gefallen!"
Zusammen verließen wir das Schlafzimmer und machten uns auf den Weg zu dem Zimmern der Bediensteten.
Nur leider stand uns ein Hindernis auf dem Weg dorthin bevor. Das Büro meines Vaters.
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