Kapitel 14: Auf in die Bibliothek
In die geheime Bibliothek zu kommen erwies sich schwieriger als gedacht. Hendrík hatte Recht behalten, überall waren Wachen außerhalb seines Turms.
Doch ein weiteres Problem war, dass ich keine Ahnung hatte, wo diese geheime Bibliothek sein könnte. Allerdings sagte ich dies nicht laut. Sie war wahrscheinlich in irgendeinem Teil der normalen Bibliothek versteckt.
Hendrík und ich schafften es problemlos aus dem Bedienstetenteil des Schlosses. Ich kannte mich wohl auch offensichtlich besser aus als er, denn er wollte gleich in den ersten Flur rennen, dort wäre allerdings eine Sackgasse gewesen. Um zur Bibliothek, welche am anderen Ende des Schlosses war, zu gelangen, musste wir durch mehrere Flure und Räume gehen. Der schnellste Weg ging durch den dritten Flur.
Dieser war auch kaum bewacht, doch nach einigen Schritten schubste mich Hendrík plötzlich in einen Raum. Dabei hatte er mich auch genau an der Taille berührt.
„Nimm deine schmutzigen Finger von mir!", flüsterte ich.
„Ich kann euch auch alleine weiter lassen! Außerdem kamen grade Soldaten, sie hätten uns fast gesehen!", antwortete er wütend und zog seine Hand weg.
„Wir können weiter."
Als wir es sicher durch den Flur und auch durch die nächsten geschafft hatten, mussten wir nur noch durch den Tanzsaal um auf die andere Seite des Schlosses zu kommen. Dann nur noch durch einen Flur und wir waren dort.
Der Tanzsaal war nur leider grade besetzt. Nämlich von niemand geringerem als Antantio Singares.
„Was machen wir jetzt?", fragte mich Hendrík.
„Wir warten bis er beginnt zu singen. Dabei schließt er seinen Augen und wird nicht merken, wenn wir hindurchlaufen!", antwortete ich.
Nur leider dauerte es länger als gedacht, denn er schien grade noch das Klavier aufzuwärmen.
„Fängt er auch nochmal."
Mitten im Reden wurde Hendrík unterbrochen. Nämlich von der gewaltigen Stimme Antantios, welche schon so laut und kräftig sang, dass die Fenster zitterten.
„Jetzt!", flüsterte ich und wenige Sekunden später liefen wir durch den Saal, bis wir am anderen Ende ankamen und durch die Tür in den letzten Flur gingen. Eine Sache hatte ich dabei aber vergessen.
Dieser Flur war nicht nur der Flur zur Bibliothek. Auch führte er in die königlichen Gemächer. Und damit war er der strengst bedachteste Flur.
„Was sollen wir tun?", fragte ich.
„Seht zu und lernt!", flüsterte Hendrík. Plötzlich lief er weg von mir und genau auf den Flur zu, an welchem schon zwei Wachen standen.
„Der König wünscht mehr Wachen vor seinem Büro.", hörte ich ihn sprechen.
„Das sollen wir dir Küchenjungen glauben?"
„Die Diener sind beschäftigt, deswegen trug er mir auf mindestens vier von euch zu holen, als ich ihm das Essen brachte."
Was als nächste geschah bekam ich nicht mit. Ich hörte Schritte und versteckte mich deswegen hinter der Tür, bis Hendrík plötzlich wieder vor mir auftauchte.
„Wir können, der Flur ist frei!"
So schnell wir konnten rannten wir hindurch, bis wir zur Tür der Bibliothek kamen.
Grade als wir sie erreicht hatten und die Freude in uns aufkam, hörten wir aber plötzlich Wachen rufen.
„Die Prinzessin! Schnappt sie!"
Sofort schubste mich Hendrík durch die Tür und versuchte sie mit Stühlen und Tischen zu versperren.
„Geht in eure blöde Bibliothek und lest nach, was ihr lesen wolltest!", rief er, während er angestrengt sich gegen die Tür streckte.
„Aber ich."
„Jetzt!"
„Aber ich kann nicht lesen!"
„Was?! Was für eine Prinzessin kann nicht lesen!?", schrie er.
„Eine mit einem höhst strengendem Vater der ihr nicht einmal erlaubt eine Bibliothek zu betreten!", schrie ich zurück.
„Nehmt einfach was ihr braucht und wir verschwinden!"
„Aber ich weiß nicht was und nicht mal wo der geheime Teil der Bibliothek ist!"
„Was?!", rief er und plötzlich hörten wir einen lauten Knall.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro