Kapitel 1 - Wer bist du? WAS bist du?
Ich lief. Ich hatte keine Ahnung wo ich war, geschweige denn warum. Aber was ich wusste war, was das Wesen hinter mir wollte und zwar mich.
Um mich herum war alles schwarz, nur ein schwach beleuchteter Pfad schlängelte sich durch die Dunkelheit. Die Kälte, die hier herrschte ließ meine Glieder erzittern und meinen Atem gefrieren, selbst die Bewegung und das Adrenalin in meinen Adern konnten keine Abhilfe schaffen. Dennoch spürte ich den eiskalten Atem von diesem... Ding, auf meinem Fell. Was es war vermochte ich nicht zu sagen aber es machte mir Angst.
Seine großen Klauen mit den langen scharfen Krallen waren tödlich, zusammen mit dem größtenteils schuppigen Schwanz ließen sie es aussehen wie ein großes Reptil, ein Drache. Und doch machte mich das hirschähnliche Geweih auf seinem Kopf stutzig, ebenso wie diese leeren, scheinbar seelenlosen Augen mit denen es seine Opfer fokussierte, mit denen es mich fokussierte. Den Rest von ihm hatte ich nicht erkennen können, zu groß war die Angst gewesen, als es plötzlich vor mir stand. Und das ist sie immer noch, nie würde ich mich jetzt umdrehen, nur um meinem Peiniger in die leblosen Augen zu sehen, bevor er mich auffrisst, oder sonst etwas mit mir macht.
Aber da ist noch Hoffnung, ein Licht, direkt vor mir. Ich höre das Gebrüll meines Verfolgers, ein Geräusch wie ein Schrei direkt aus der Hölle, welcher mir in der Zeit meiner Flucht, waren es Stunden oder doch nur Minuten, durch Mark und Bein gegangen war.
Ich laufe auf das Licht zu, das Geschrei wird leiser, entfernt sich von mir. Was ist das? Zwei Zeichen sie strahlen dieses Licht aus, sie kommen mir bekannt vor, nur woher. Ich bin jetzt direkt vor den Zeichen, bleibe stehen. Sie sehen fast gleich aus, das eine schwarz, das andere weiß. Ich erkenne sie. NEIN, da ist es wieder, das Geschrei, zehn Meter hinter mir. Was passiert hier? Die Zeichen bekommen Risse, zerbrechen, Das Licht verschwindet, der Weg unter meinen Pfoten verblasst, zieht mich ins endlose Schwarz.
Da ist etwas, eine Katze, eine Schneekatze. Sie sieht mich an, ihr Blick gibt mir Geborgenheit. Was sagst du? Ich kann dich nicht verstehen, versuche zu dir zu kommen, doch komme nicht voran. Wieso drehst du dich um? Bleib hier, lass mich nicht alleine. Da ist er wieder, der eiskalte Atem auf meiner Haut verrät seine Anwesenheit. Es ist vorbei. Ich drehe mich um, sehe in seine Augen, sehe seine Zähne, scharf wie Messer, gefleckt mit Blut.
Nami schreckte hoch, ihr Traum hing in ihren Gedanken wie Steine im Magen. Was war das nur gewesen? Sie spürte den Pelz ihres friedlich schlafenden Bruder neben ihr. Sollte sie Nanuk davon berichten? Der Traum machte sie wirklich fertig. Andererseits, es war doch nur ein Traum. Kopfschüttelnd legte sie sich wieder hin, versuchte vergebens noch ein bisschen Schlaf zu finden.
Hätte sie gewusst was dieser Traum bedeutet, hätte sie wahrscheinlich nicht nur ihren Bruder aus dem friedlichen Schlaf gerissen.
Auf einer kleinen Lichtung, mit einem Teich, so groß wie ein Bär, saß ein blau-weißer Drache und seufzte schwer. "Etwas Schlimmes wird geschehen" in diesem Moment gesellte sich ein Phönix dazu. „Hast du es auch gesehen?" fragte sie. „Ja, der König der Schatten setzt zu seinem letzten Schlag gegen Amelia an. Es wird Zeit, dass die Yin und Yang Geschwister ihre Aufgabe erhalten." Das Vogelwesen nickte „Ich werde zum Laubrudel fliegen und sie holen. Hoffentlich sind wir nicht zu spät."
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