Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 36

Aurora

Da lag ich nun, in meinem eigenen, kalten und ungewohnten Bett. Das letzte Mal, als ich hier gelegen hatte, hatte ich Streit mit Aren gehabt. Mit dem Aren, den ich kannte. Auch wenn der Streit sehr unschön gewesen war, wusste ich, dass ich mit Aren gestritten hatte. Nun, bei unserer jetzigen Auseinandersetzung, war ich mir da nicht so sicher. Sein Verhalten irritierte mich. Er war nicht nur verschlossen, sondern auch einfach anders. Er hatte etwas Unheimliches an sich, das mir wirklich Angst machte. Dieses leicht wahnsinnige Grinsen, das so gar nicht zu ihm passte.

Nachmittags war ich nicht mehr ins Training gegangen und auch das Mittagessen und Abendessen hatte ich ausgelassen. Amelia hatte ich unter dem Vorwand, dass ich mich nicht gut fühlte und mich etwas hinlegen wollte, weggeschickt. Die ganze Zeit über war nun ich in meinem Zimmer gewesen, in der Hoffnung, dass Aren vielleicht doch noch vorbeikommen würde. Mir sagen würde, dass alles nur ein Missverständnis gewesen war. Doch mit jeder Stunde, die verging, schwand meine Hoffnung mehr.
Ich fing an zu hinterfragen, ob ich Aren genauso viel bedeutete wie er mir. Zu ihm hatte ich innerhalb eines Jahres eine Nähe und Beziehung aufgebaut, die ich nie für möglich gehalten hatte. Ihm konnte ich vertrauen und alles erzählen, was mich bedrückte.
Aber vielleicht dachte er anders über mich. Möglicherweise war ich für ihn einfach nur eine kleine, angenehme Ablenkung in seinem Leben. Ein Rätsel, das er lösen konnte. Ich war die Neue, die Unbekannte gewesen, welche einen mächtigen Familiennamen trug. Und nun war ich uninteressant geworden. Er wusste alles über mich. Es gab keine spannenden Geheimnisse über mich mehr zu lüften und ich hatte keinen Nutzen mehr für ihn.
Eigentlich konnte ich das nicht glauben. Seine Blicke waren so voller Zärtlichkeit und Zuneigung gewesen. Er hatte mir geholfen und mich unterstützt.
Aber ein kleiner Teil von mir hatte doch Zweifel. Ich dachte an den Tag zurück, als ich jemanden umgebracht hatte. Daran, was er mir an diesem Tag an den Kopf geworfen hatte. Ich hatte ihm, mit ganzem Herzen, verzeihen können. Aber nun fragte ich mich, ob das alles stimmte, was er in dem Brief geschrieben hatte. Vielleicht hatte er all die Sachen, die er mir angeschrien hatte, auch so gemeint. Es könnte sein, dass ich dort anfing, uninteressant zu werden und nachher, als ich plötzlich Heilkräfte hatte, wurde ich plötzlich wieder aufregend. Und um sich zu entschuldigen, hatte er dann einfach seine Herkunft als Vorwand für seinen Ausraster genommen. Nein, Aurora, sagte ich mir. Ich durfte nicht so über ihn denken. Ich versuchte, diesen Teil von mir zu ignorieren und zu unterdrücken, aber mit jeder Stunde, die verging wurde er grösser. Ich hatte nicht einmal mehr die Motivation gefunden, mich für die Nacht umzuziehen und so lag ich einfach in meinem Bett, voller Gedanken und Zweifeln.

Durch das Fenster sah man den Mond langsam aufsteigen, er schien hell in dieser dunklen Nacht und ich musste an Arens Augen denken, die auch in tiefster Dunkelheit so wunderbar strahlten. Oder zumindest gestrahlt hatten.

Auf einmal klopfte es mit einer Wucht an der Tür, die mich glauben liess, dass sie gleich einbrechen würde.
«Aurora, mach die Tür auf! Schnell!»
Es war Arens Stimme. Ich sprang aus dem Bett und eilte zur Tür. Ich berührte schon den Schlüssel, um sie aufzuschliessen, als ich innehielt. Das Misstrauen Aren gegenüber gewann die Oberhand über mein Handeln.
«Aren, warum sollte ich die Tür öffnen? Was willst du von mir?»
«Aurora, du musst jetzt die Tür aufmachen, bitte, es ist wirklich dringend», sagte er und versuchte, seine Stimme ruhiger klingen zu lassen.
Trotzdem hörte man seine Panik.
«Du hast mich im Training verletzt, Aren und du hast dich nicht einmal entschuldigt.»
«Hör zu, das ist jetzt nicht so wichtig. Du musst mir vertrauen. Öffne die Tür.»
Tief atmete ich ein und wieder aus. Dann schloss ich die Tür auf.

Aren stand vor mir, verschwitzt und gestresst. In seinen Augen lag ein wilder Blick.
«Was ist los?», fragte ich vorsichtig und etwas ängstlich.
«Ich... ich habe gerade Meister Kontu... Kontu und die anderen Trainer sprechen gehört. Sie...»
Er stützte sich, ganz ausser Atem, am Türrahmen ab.
«Sie... sie haben gesagt, sie wollen dich... umbringen.»

Ich erstarrte.
«Was?», krächzte ich heiser hervor.
Mein Verstand war ein einziges Durcheinander und ich konnte beim besten Willen überhaupt nicht verstehen, was er gerade gesagt hatte.
«Ja, ich habe sie gehört.»
Seine Stimme war nun etwas ruhiger und fliessender.
«Ich wollte zu Meister Kontu, um ihn etwas zu fragen. Die Tür war geschlossen gewesen und gerade wollte ich klopfen, als ich Stimmen von drinnen hörte. Ich hatte nicht beabsichtigt, zu lauschen, aber nachdem ich die ersten Wörter aufgeschnappt hatte, konnte ich nicht anders. Den Stimmen nach zu urteilen war er mit vielen oder sogar allen Trainern im Zimmer gewesen. Sie haben gesagt, dass sie dich beobachtet haben und zu dem Entschluss gekommen sind, dass du zu stark und zu mächtig bist und niemals in der Lage sein wirst, deine Kräfte zu kontrollieren.»
Was erzählte er da gerade? Das konnte nicht wahr sein. Zuerst war ich schockiert gewesen, aber nun wusste ich, dass das alles nur ein Witz war.
Mit hochgezogenen Augenbrauen und verschränkten Armen blickte ich ihn an.
«Aber ich habe doch Fortschritte gemacht. Ich durfte sogar wieder mit euch anderen trainieren. Ist das irgendein alberner Witz von dir? Wenn ja, ich finde ihn nicht lustig, ganz und gar nicht und wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne...»
Er seufzte gestresst.
«Aurora, ich mache keine Witze. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, aber so viel ich gehört hatte, wollten sie sehen, wie gross deine Kräfte waren. Aber sie haben nie vorgehabt, dich am Leben zu lassen.»
Mein selbstgefälliges Lächeln, welches ich aufgesetzt hatte, verschwand. Nun wurde ich doch unsicher. Stimmte das etwa, was er da gerade erzählte?
«Nein... nein. Ich glaube dir nicht», sagte ich, mit leicht hysterischem Unterton.
Er blickte mir ernst in die Augen.
«Aurora, du hast einen anderen Amalinta umgebracht. Hast du wirklich das Gefühl, dass sie dir das einfach durchgehen lassen würden?»
«Nein, aber...»
«Nein, Aurora. Das ist die Antwort. Es gibt kein Aber.»
Nun ergriff mich die Furcht.
«Und sie wollen mich wirklich töten?», fragte ich erstickt.
«Ja und zwar heute Nacht.»
«Heute?»
Nun stützte auch ich mich am Türrahmen ab, um nicht ohnmächtig zusammenzuklappen.
«Also, kommst du? Wir müssen jetzt losgehen und abhauen, sonst ist es zu spät.»
«Aber wohin?», fragte ich.
Meine Beine zitterten.
«Wir können die Dörfer östlich von hier aufsuchen.»
«Aber die sind doch unglaublich weit weg!», rief ich bestürzt.
Er deutete hinter sich. Erst jetzt sah ich, dass er einen Rucksack bei sich trug, der übervoll gefüllt war.
«Hier habe ich alles dabei, was wir brauchen. Also, kommst du jetzt? Wir müssen gehen. Sie werden bald kommen.»
Immer noch zögerte ich. Konnte es wirklich stimmen, was er da gerade erzählt hatte? Ich dachte daran, wie komisch sich Aren heute verhalten hatte.
Vielleicht war das alles nur irgendein komischer Trick. Aber dann blickte ich in seine Augen.
Sie sahen aus wie immer, das goldige stach aus dem grün hervor und glitzerte in der Nacht.
Meine Hand fuhr automatisch zu der Halskette. Diese Berührung. Diese eine, kurze Berührung, liess mich plötzlich alle Zweifel vergessen.
Aren hatte mir die Kette seiner Mutter geschenkt, das einzige, was er noch von ihr hatte. Dies war der Vertrauensbeweis gewesen, den er mir gegenüber gebracht hatte. Und nun musste ich ihm vertrauen. Vertrauen, dass er mir die Wahrheit sagte. Ich war noch in meinen Alltagskleidern, also schnappte ich mir nur einen dicken Mantel und zog meine Schuhe an.
Aren streckte mir seine Hand entgegen und ich nahm sie. Gemeinsam rannten wir, Hand in Hand, in die dunkle Nacht.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro