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Kapitel 33

Aurora

Das Feuer wurde durch den Wind auf ständigem Trab gehalten. Es sah aus wie ein wilder Tanz. Manchmal gingen die Flammen an einer Stelle schlagartig zurück, nur, um im nächsten Moment umso grösser und kräftiger zurückzukommen. Aren legte einen Arm um mich und obwohl das Feuer sehr warm war, genoss ich doch seine Wärme und Geborgenheit.
Vier Tage waren seit unserer Auseinandersetzung vergangen. Ich hatte schon befürchtet, dass es nun für längere Zeit eine Kluft zwischen uns geben würde, die nur schwer zu überbrücken wäre, aber das war nicht der Fall. Es schien sogar, als ob wir uns nun noch näher und vertrauter waren als zuvor. Ehrlich gesagt war ich fast glücklich, dass wir den Streit gehabt hatten. Bis auf den Teil natürlich, an dem ich mich entschuldigen musste.
Aber dadurch wusste ich nun genauer darüber Bescheid, wo sich seine Grenzen befanden und bei welchen Themen ich lieber nicht nachbohren sollte. Und ich würde es zwar nie zugeben, aber auf eine Weise machte es ihn noch attraktiver und vor allem interessanter, als er sowieso schon war. Ein Mann mit Geheimnissen. Irgendwann würde ich sie alle lüften, dessen war ich mir sicher.

Ich betrachtete ihn von der Seite.
«Erinnerst du dich noch an das letzte Feuer?», fragte ich ihn.
Er trat einen Schritt beiseite und stand hinter mich.
«Warum? Muss ich dich wieder auffangen? Wenn ja, ich wäre jetzt bereit dafür. Letztes Mal war es nämlich sehr knapp gewesen.»
Ich drehte mich zu ihm um.
«Du bist ja so lustig, Aren», sagte ich und verdrehte die Augen.
Er hob seine Arme abwehrend in die Luft.
«Ich meine ja nur...»
Ich blickte zurück ins Feuer.
«Da haben wir uns zum ersten Mal kennengelernt.»
«Du vergisst den Kampf.»
Ich legte meinen Kopf schräg zur Seite.
«Ich glaube nicht, dass ich das als Kennenlernen definieren würde. Du wolltest mich einfach einschüchtern.»
Er legte seinen Arm um meine Taille und zog mich zu sich.
«Ich glaube nicht, dass ich das als Einschüchtern definieren würde. Ich finde kennenlernen das passende Wort.»
Wieder wollte ich ihm widersprechen, aber er redete schnell weiter.
«Habe ich schon mal erwähnt, dass du mir immer dazwischenreden willst? Bevor ich überhaupt meinen Punkt vorgebracht habe?»
Unschuldig sah ich ihn an.
«Nein, kann mich nicht daran erinnern.»
Kopfschüttelnd fuhr er fort.
«Ich meine, ich wollte mal testen, wie stark du bist, wie du dich verhältst und so weiter.»
«Und, was war dein erster Eindruck von mir?», fragte ich ihn.
«Mmh, lass mich überlegen. Ehrgeizig, schlecht im Verlieren, grosser Stolz...»
«Auch irgendwelche wirklich guten Eigenschaften? Sonst kannst du deine Liste hier auch beenden.»
«Dazu wollte ich gerade kommen. Siehst du?», sagte er und blickte mich mit gespielt empörtem Blick an.
«Du hast mich schon wieder unterbrochen. Jedenfalls warst du wunderschön, du schienst intelligent und du hast schnell dazugelernt.»
Na geht doch. Wenn man ein bisschen Druck machte, konnte man auch Komplimente aus ihm herausholen.
«Willst du wissen, was mein erster Eindruck von dir war?», fragte ich ihn.
«Gerne. Obwohl ich glaube, dass ich ziemlich genau weiss, was du sagen wirst.»
«Ach, wirklich?», fragte ich ihn.
«Ja, du wirst sagen, dass ich seit attraktiv ausgesehen hatte und klug war, dass ich die wundervollste Person war, die du je kennengelernt hast...»
«Nein, nicht ganz», unterbrach ich ihn.
«Als du mich bei meinem ersten Training zum Kampf herausgefordert hast, ich ganz klar verloren habe und du mich, vor allen Augen, damit gedemütigt hast, kann ich nicht wirklich behaupten, dass ich nur Gutes von dir gedacht habe. Oder auch nur etwas Gutes. Aber...», fuhr ich fort, «wie du weisst, definiere ich das nicht als unser Kennenlernen. Sondern der Abend am Feuer. Und da warst du nett, hast mir geholfen und mich zu dir ins Zimmer gebracht, obwohl du mich nicht einmal richtig kanntest. Da habe ich dich bewundert und war dir unglaublich dankbar. Das hat dein Image vom Kampf definitiv aufgebessert.»
Auf einmal drängte sich Amelia zwischen uns.
«Ihr habt genug Zeit alleine verbracht. Kommt zu uns, wir sind gleich dort.»
Sie und deutete auf die andere Seite des Lagerfeuers.
«Amelia...», fing ich an, während sie uns beide an der Hand mit sich mitzog, «ich bin schon müde und überhaupt...»
«Nein, keine Ausrede!», sagte sie nur und beschleunigte ihre Schritte sogar.
Aren und ich sahen uns gequält an, stolperten aber hinter ihr her. Wir, oder zumindest ich, hatten ehrlich gesagt nicht wirklich eine Wahl, denn Amelia war erstaunlich stark. Ich hätte mich auf den Boden legen können und sie hätte mich - im gleichen Tempo - unaufhaltsam mitgeschleift.
Als wir endlich stehenblieben, standen wir vor einer grossen Gruppe. Die Meisten hatte ich schon einmal gesehen, aber noch fast nie hatte ich mit einem von ihnen gesprochen. Einige drehten sich um und blickten uns an, wobei sich ihre Augen weiteten und sie vergeblich versuchten, ein Lächeln aufzusetzen.
«Wir scheinen sehr beliebt zu sein», murmelte ich leise.
Aber es war nachzuvollziehen. Ich hatte immer noch einen von ihnen umgebracht und war das komische Mädchen mit den Kräften und Aren war generell einschüchternd und nach seiner Rede gingen alle gerne einen grossen Bogen um uns.
«Die Meisten von ihnen sind sowieso Idioten», murmelte er.
«Und du fragst dich, warum du keine Freunde hast.»

Lächelnd stand ich am Rande des Geschehens und tat so, als würde ich angeregt zuhören, obwohl es mich nicht im Geringsten interessierte. Aren hatte nicht recht, aber auch nicht ganz unrecht gehabt. Sie waren alle nett und freundlich, aber ich hatte nicht das Bedürfnis gespürt, sie näher kennenlernen zu wollen. Aber das war wohl meine Schuld. Ich war nicht wahnsinnig gut darin, neue Freunde zu finden und vor allem unerfahren, da ich vorher eigentlich nur mit meiner Mutter zusammengelebt hatte. Die Wenigen, die ich hatte, reichten mir. Generell war ich nicht wahnsinnig begeistert von grossen Gruppen, es war laut und anstrengend. Meistens tauschte man nur unnötige Höflichkeitsfloskeln aus, die überhaupt nichts ausser Zeit kosteten.
Ich rekapitulierte nochmals meinen Gedankengang und musste offen und ehrlich zugeben, dass ich selbst nicht mit mir befreundet sein würde wollen. Umso glücklicher war ich, Amelia und Aren gefunden zu haben.
Bei der Erwähnung seines Namens drehte ich mich zu ihm. Er machte nicht einmal ein halbwegs aufgewecktes Gesicht, sondern zeigte offen sein Desinteresse gegenüber dem laufenden Gespräch. Leise stupste er mich an.
«Hauen wir ab?», flüsterte er.
«Wir können nicht. Amelia würde uns umbringen.»
Er zuckte mit den Schultern.
«Macht nichts. Du kannst mich ja wieder zurückholen.»
Ich versuchte es zu unterdrücken, aber trotzdem bahnte sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht.
«Ich meine es ernst.»
«Komm schon», sagte er und zog mich langsam weg vom Feuer.
«Es ist so eine grosse Gruppe, dass sie gar nicht merken wird, dass wir nicht mehr da sind.»
Einen Moment überlegte ich. Ja, das war ein gutes Argument.
«Ach, was soll's», sagte ich.
«Hauen wir ab.»

«Was sollte es mich interessieren, dass Lee heute nicht so gut im Training gewesen war wie sonst, weil er offenbar zu wenig geschlafen hat. Wenn ihnen der Gesprächsstoff ausgefallen ist, hätten sie lieber schweigen sollen. Das wäre besser für alle Beteiligten gewesen.»
«Ich glaube nicht, dass ihnen der Gesprächsstoff ausgefallen ist», erwiderte ich.
«Sie sahen ehrlich interessiert aus.»
«Dann sind sie einfach nur bemitleidenswert.»
Dagegen konnte ich nichts sagen.

Ich klammerte mich an ihn. Ohne das Feuer war es nun doch ziemlich kalt.
«Denkst du, wir werden eines Tages die andere Welt sehen?», fragte ich ihn.
Er überlegte.
«Was denkst du?»
«Ich glaube, ja», antwortete ich.
«Ich meine, ich weiss, dass das Tor geschlossen ist und ich habe keine Ahnung, ob und wie man es je wieder öffnen sollte, aber irgendwie habe ich einfach so ein Gefühl.»
«Ja, ich auch», antwortete er.
«Vielleicht hat es mit den Träumen zu tun oder mit was weiss ich, aber ich denke, dass diese ganze Geschichte mit den zwei Welten noch nicht beendet ist. Nicht, dass das gut für uns enden würde.»
«Was meinst du damit?», fragte ich ihn.
«Naja, das Tor wurde geschlossen, damit nicht allen Menschen ihr Amber entzogen wurde. Wenn diese wieder geöffnet werden würden, würde ganz bestimmt allen Menschen ihre Kräfte entzogen werden. Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es dann vorüber wäre. Dieser Krieg hatte sich über Jahrhunderte angestaut. Auch wenn wir Menschen machtlos sind, ihre Wut wird nicht vergehen. Und überhaupt: Die meisten Menschen können sich an keine andere Welt mehr erinnern. Es würde überall nur Chaos und Verwirrung herrschen.»
Ich verkrampfte mich und grub meine Finger fester in seinen Arm. Er sah mich an und musste gemerkt haben, dass ich mich etwas unwohl fühlte.
«Egal», sagte er.
«Es wird sowieso nicht dazu kommen. Das Tor wird geschlossen bleiben. Für immer.»

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