18.
Amanda
Es ist, als würde ich träumen. Doch da sind Stimmen.
Blake und noch ein anderer.
Ich kann sie nicht richtig verstehen, als würde ich Kopfhörer tragen.
Was machen die?
Wo bin ich?
"Legen Sie sie dorthin", höre ich. Das ist nicht die Stimme meines Bruders.
Langsam spüre ich wieder etwas, eine weiche Decke, die man um mich gewickelt hat.
Meine Sinne erwachen wieder.
Endlich schlage ich die Augen wieder auf und merke, dass ich in einem Flugzeug bin. Agenten beobachten mich, bewachen mich.
Und da ist mein Bruder wieder. Er sieht mich an. Schnell schließe ich wieder die Augen.
"Es tut mir Leid Amanda, es ging nicht anders. Es war ein Befehl", flüstert er und wischt mir eine Träne von der Wange, von der ich nicht wusste, dass sie da ist. Ich kann nicht spüren ob ich weine.
Nach einigen Stunden landet das Flugzeug endlich und sie tragen mich in das Gebäude.
"Gut gemacht, Agent Smith", höre ich Tony sagen. Plötzlich steigt die Wut in mir auf, wie ein loderndes Feuer.
"Sie hat sich wohl noch immer nicht im Griff", sagt er, da ich wieder zu glühen beginne.
Mag sein, dass ich mich noch nicht ganz beherrschen kann, aber ich versuche es so gut es geht.
"Bringt sie in eine Zelle", sagt er, worauf mein Bruder ihn erschrocken ansieht. Das hat er wohl nicht erwartet.
Wieder völlig bei klarem Verstand versuche ich, irgendwie aus zu brechen. Leider erfolglos.
Ich lasse mich zu Boden sinken und überlege.
Nun fällt mir etwas ein. Beim Abschied gab Steve mir ein Handy. Ich sollte es immer eingeschaltet lassen.
Damit es nicht auffällt, tippe ich nur ein Symbol. Ein Ausrufezeichen, Glück gehabt.
Hoffentlich werden sie es orten.
Schnell versuche ich noch ein 'Lasst euch Zeit' zu tippen und schiebe das Handy tief in meine Jackentasche, da plötzlich Schritte zu hören sind.
Es sind vier Personen.
Tony, Blake, Happy und Peter.
Peter!?
Was macht er denn hier??
Er hat zwar erzählt, dass er bei Stark ein Praktikum hatte, aber dass Tony ihn auch mit hierher nimmt, hätte ich nicht gedacht.
Zum Glück leuchte ich noch, sonst würde Peter mich erkennen. Ich sehe nur wieder zu Boden und denke über alles nach.
"Was werden sie nun tun?", fragt Blake.
"Zunächst einmal ist Isolation das Beste. Keiner nähert sich der Zelle!", er ist wohl wütend.
Kurz darauf verlassen sie den Raum wieder. Es ist still. Unerträglich still.
Was mache ich jetzt?
Ich schlinge meine Arme um mich und schaue auf das Glasscheibe. Wenn Peter hier öfter herumläuft, muss ich in dieser Erscheinung bleiben.
Muss ich mich nun fügen und auf der Seite des Feindes kämpfen?
Oder besser, ich sammle so viele Informationen wie möglich. Und was ist mit Peter?
Er wird mich hassen, wenn er herausfindet, dass gerade ICH seine Konkurrentin bin.
Oder weiß er es schon?
Hat Stark es ihm verraten?
Er weiß ja, dass Peter und ich in einer Klasse sind.
Ich ziehe die Beine an und lege die Arme auf meine Knie.
Was ist eigentlich mit Grandma?
Geht es ihr gut?
Hat sie das alles mitbekommen?
Ich suche immer wieder etwas neues, um mir den Kopf darüber zu zerbrechen.
Es ist alles ruhig, bis sich plötzlich wieder eine Tür öffnet. Gerade ER sollte sich an Starks Regeln halten. Langsam tritt Peter an die Scheibe und sieht mich an.
Ich verstecke mein Gesicht hinter meinen Haaren, nicht, dass er mich doch noch erkennt.
Ich kann seinen Blick auf mir spüren.
Sagt er nun irgendwas oder warum ist er hier?
"Willst du mich noch weiter anstarren oder was?", frage ich, meine Körperhaltung bleibt unverändert.
Er will etwas erwidern, doch wieder sind Schritte zu hören, weshalb er durch die andere Tür hinausläuft. Kurz darauf erscheint Blake.
Missachten hier etwa alle Tonys Befehle.
Das ist zu komisch.
"Es tut mir Leid", sagt er immer wieder.
"Ich weiß, dass du mich dafür h-
"Ich hasse dich nicht, ich bin nur enttäuscht", sage ich. Das ist eigentlich fast schon schlimmer als Hass.
Er sieht nun nach unten.
"Vielleicht wird es irgendwann anders. Wie früher".
Es wird niemals wieder wie früher. Dafür ist zu viel passiert.
Er bleibt noch eine halbe Stunde, in der er mich nur anschaut. Nachdem er gegangen ist, lege ich mich schlafen. Etwas anderes kann ich auch nicht tun.
Wie lange das wohl alles dauern wird?
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