Kapitel 78 ~ Wie geht es weiter?
- Hinata -
Die Erleichterung darüber, dass es endlich offiziell gemacht wurde, hatte sich wie eine kuschelige Decke über alle ausgebreitet. Wir haben uns wieder im Wohnzimmer verteilt und beratschlagen darüber, wie es weiter gehen soll.
"Wir müssen uns jetzt wohl erstmal auf eine Menge Hate einstellen. Natürlich gibt es immer welche, die unsere Entscheidungen akzeptieren und sich für uns freuen. Aber es gibt auch genauso viele, die die Dinge einfach nicht so hinnehmen wollen", erklärt Jin gerade.
Alle nicken. Darüber sind wir uns einig. Die nächsten Wochen, vielleicht sogar Monate, würden nicht leicht werden.
"Ich hoffe mal, ihr habt euch schon Gedanken über eine neue Wohnung gemacht."
Yuki. Sie ist zwar so ziemlich die Gestörteste hier, aber wenn es um Organisation geht, ist sie mit die Erste.
"Natürlich!" Empört sieht Namjoon meine Schwester an. "In Yongsan-gu wird ein neuer Wohnkomplex gebaut. Wir haben vor, da ein paar Wohnungen zu mieten. So hocken wir nicht immer alle auf einem Haufen, aber können uns trotzdem jeden Tag sehen."
Meine Augen weiten sich begeistert. "Unser Appartement ist auch in Yongsan-gu!"
"Ja, unsere Wohnung ist auch bei euch in der Nähe", meint Josi.
Ich schaue zu Yuki, doch die sieht nur bedrückt auf den Boden vor sich. Ich rutsche zu ihr ran und lege einen Arm um ihre Schulter. "Was ist los, Yuki?" Sie sieht mich mit tränenfeuchten Augen an.
"Mir ist gerade nur etwas eingefallen wegen unserer Wohnung."
"Was denn? Ihr werdet doch nicht rausgeschmissen, oder?"
"Nein." Yuki holt zittrig Luft. "Aber ich werde sie bald nicht mehr brauchen."
Verwirrt sehe ich sie an. "Und weiter?"
Meine Schwester zuckt mit den Schultern. "Mutti zieht nach Korea."
"Bitte was?!"
Ich lasse Yuki los und starre sie nur noch entgeistert an.
"Warum? Was ist denn passiert? Was ist mit Großmama? Musste sie sich nicht um sie kümmern?"
"Das ist es ja." Yuki schnieft. "Unsere Oma ist vor einer Woche gestorben."
"Und das sagst du mir erst jetzt?!"
Fassungslos betrachte ich meine Schwester, der langsam eine Träne über die Wange läuft. Hobi legt von hinten einen Arm um mich, um mich zu beruhigen.
"Ich konnte es dir nicht eher sagen. Ich habe es ja noch nicht einmal selbst ganz verstanden."
Ich schüttle nur den Kopf. Nun laufen auch mir die Tränen über die Wangen. Ich halte sie nicht auf. Ich habe unsere Großmama zwar die letzten zwei Jahre nicht gesehen, aber ich habe sie doch genauso geliebt wie Yuki.
"Komm schon. Ihr könnt es nicht ändern. Und sieh es positiv, jetzt bleibt Yuki hier in Korea", will Hobi uns trösten. "Nicht wahr, Jimin?"
"W-was?" Jimin war bis eben noch in seinen eigenen Gedanken versunken und schaut jetzt verwundert hoch.
"Und was ist mit dir los, Jimin?"
Der kleine Junge zieht seufzend die Schultern hoch. "Ich mache mir doch solche Sorgen um Nyu. Müsste sie ihr Handy nicht langsam mal wieder aufgeladen haben?"
"Das stimmt. Es ist sowieso seltsam, dass ihr Akku überhaupt leer war. Nyu geht nie ohne vollgeladenes Handy aus dem Haus", pflichtet Lee ihm bei.
"Aber ihr ist sicher nichts passiert. Was soll schon groß auf einer Exkursion sein?"
Alle nicken bestätigend. Doch Jimin lässt sich einfach nicht beruhigen. Aufgewühlt beginnt er durch das Zimmer zu laufen. Niemand sagt etwas, denn keiner weiß so genau, was er sagen sollte.
"Also." Shila setzt sich etwas bequemer hin, was auf dem harten Holzboden trotz Kissen nicht sehr einfach ist. "Weiß euer Manager schon Bescheid?"
"Worüber? Dass Jimin sich Sorgen macht?"
Genervt sieht unsere Freundin Jeongguk an. "Nein. Dass ihr den Vertrag nicht verlängert."
"Ach so."
Shilas Blick schweift durch die Runde, bis er bei Namjoon angelangt. Sie kneift die Augen zusammen und starrt ihn an. "Du bist der Leader. Ich hoffe, du hast dich darum gekümmert."
"Was? Ja, klar. Kein Ding. Es ist alles geregelt. Einschließlich der Miete der neuen Wohnungen. Glaubst du etwa, wir hören auf ohne alles zu planen?" Vorwurfsvoll sieht er sie an.
"So unwahrscheinlich ist das gar nicht." Alle drehen sich zu Ning um.
"Was ist passiert? Seit wann redet Ning?"
"Jeongguk!"
Der Jüngste verzieht sein Gesicht, als er von allen Seiten Schläge kassiert. Grinsend schüttle ich den Kopf. Da klingelt auf einmal sehr laut ein Handy.
"Hey! Das ist Thunderstruck. Hinata ist das dein Handy?" Fragend dreht sich Yuki zu mir um. Doch ich schüttle irritiert den Kopf. In diesem Augenblick zieht Lee grinsend ihr Handy hervor.
"Ich habe mir an euch ein Beispiel genommen."
Als sie auf das Display schaut, runzelt sie verwundert die Stirn. "Eine unbekannte Nummer." Sie nimmt ab und ich rutsche näher zu ihr, um mithören zu können.
"Annyeonghaseo. Kim Lee, hier", meldet sie sich.
"Lee. Ich bin Nyus Mutter." Jetzt werde ich hellhörig und rücke noch ein Stück näher heran.
"Nyu. Sie- hatte einen Unfall mit dem Bus, als sie von der Exkursion zurückkamen." Die Frau auf der anderen Seite des Hörers schluchzt.
"Du warst ihre beste Freundin. Deshalb dachte ich, du hast ein Recht es zu erfahren." Wieder eine Pause. Ich glaube, ich werde wahnsinnig.
"Es gab ein paar Schwerverletzte und eine Tote. Nyu- sie..."
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-Joiy
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