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Kapitel 54 ~ Yoo-gun

 - Hinata -

Vor mich hin über meinen nicht vorhandenen Orientierungssinn murrend irre ich durch einen mir unbekannten Stadtteil Seouls auf der Suche nach diesem Uhrmacher. Als ob die Tatsache, dass ich mich offensichtlich verlaufen habe, nicht genügen würde, habe ich noch dazu schon wieder Hunger - ist ja eigentlich kein Wunder, schließlich ist es schon bald dreiviertel zwölf.

Da heute Samstag ist, habe ich mir vorgenommen, den Kompass gleich zur Reparatur zu bringen, allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass sämtliche Uhrmacher in der Umgebung mich abweisen, da sie entweder mit Kompassen nichts anfangen können, keine Zeit haben, weil sie schon zu viele Aufträge haben oder schlicht und ergreifend viel zu teuer sind.

Resigniert puste ich mir den Pony aus der Stirn und mache eine Kaugummiblase. Hier irgendwo muss es doch sein, zumindest sagt das Naver Maps, die koreanische Version von Google Maps.
Ich bin in einer ziemlich engen aber auch schönen Straße gelandet. Rechts und links von mir sind kleine Geschäfte, die entweder Souvenirs oder Essen anbieten und kitschig eingerichtete Bäckereien und Läden, aus denen es herrlich nach Ramen duftet.

Wieder meldet sich mein Magen. Seufzend will ich gerade die Suche aufgeben und stattdessen etwas zu essen kaufen, als mir ein Laden am Ende der Straße in den Blick fällt. Auf einer knallig roten Reklametafel  leuchten mir die Worte Yoo-gun's Uhrengeschäft entgegen. Ich werfe der Bäckerei vor mir einen letzten wehmütigen Blick zu und gehe dann auf das Uhrengeschäft zu.

Vor der komplett verglasten Wand stehen Blumenkübel mit irgendwelchen Pflanzen, die ich nicht kenne und auf der Tür ist eine goldene Uhr abgebildet. Ein kleines Glöckchen über der Ladentür läutet hell, als ich eintrete.

Sofort löst ein kühler Windhauch, welcher von ungefähr einer Millionen Ventilatoren erzeugt wird, die überall verteilt stehen, die stickige Wärme auf den Straßen ab und ich fröstele. Die Luft ist von dem Duft nach alten Büchern angereichert und überall ticken Uhren in jeder Form und Farbe. Meine Augen gleiten über die an den Wänden verteilten Holzregale, in welchen sich Unmengen an Büchern stapeln. Ich reiße mich von dem Anblick los und gehe zu dem breiten Tresen, auf welchem ebenfalls kleine Uhren stehen und liegen.

Zögernd schaue ich mich nach einer Person um, doch der winzige Raum ist menschenleer.

"Hallo? Ist jemand da?", rufe ich zaghaft und meine Stimme erscheint mir viel zu laut in der Stille, welche nur von dem Ticken der Uhren unterbrochen wird.

Schließlich fällt mein Blick auf eine kleine Wendeltreppe, die hinter dem Tresen hoch in die erste Etage zu führen scheint. Ob der Besitzer des Geschäfts da oben wohnt?

"Hallo?", probiere ich noch einmal, auf mich aufmerksam zu machen.

Dieses Mal kommt nach kurzer Zeit doch eine Antwort.
"Komme schon, einen Augenblick bitte", kommt es tatsächlich aus der Etage über mir.
Dann ertönt ein Quietschen und ein ziemlich kleiner Mann kommt die Treppe nach unten, welche bei jedem seiner Schritte einen protestierenden Laut von sich gibt.

Er bleibt vor mir stehen und lächelt mich freundlich an.
"Mein Name ist Yoo-gun, was kann ich denn für Sie tun?"
Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten, läuft er um den Tresen herum und sieht mich dann abwartend an.

"Also, ich hab hier einen Kompass, welchen ich gern reparieren lassen würde."
Ich krame den immer noch in das Tuch eingewickelten Kompass, aus meinem pinken Swag-Beutel und reiche ihn ihm. Der alte Mann setzt sich eine Brille auf, welche bis jetzt auf dem Tresen gelegen hat und faltet vorsichtig das Tuch auf. Angesichts des Trümmerhaufens darin zieht er die Augenbrauen hoch und wirft mir dann einen kurzen Blick zu.

"Das ist ein Vollschaden, wie haben Sie das denn geschafft?"
Etwas verlegen betrachte ich meine Füße. "Ich... Ich hab mich draufgesetzt." 

Yoo-gun gibt einen rumpelnden Laut von sich, welcher scheinbar ein belustigtes Lachen darstellen soll und fährt sich dann durch das schneeweiße, wild vom Kopf abstehende Haar.
"Ich werde mal schauen, was sich machen lässt", meint er, während er beginnt, den Kompass fachmännisch mit einer Pinzette auseinander zu nehmen.

"Auf welchen Namen soll ich denn den Kompass zurücklegen, sobald er fertig ist?", fragt er, ohne den Blick von seiner Arbeit  abzuwenden.

"Chang Hinata."

Er nickt, legt seine Pinzette bei Seite und nimmt einen Stift zur Hand um meinen Namen auf einem kleinen Block zu notieren.
"Kommen Sie nächste Woche wieder, bis dahin sollte ich fertig sein." Wieder strahlt er mich mit seinem freundlichen Lächeln an, welches ich, wenn auch ein wenig verhaltener, erwidere. Dann wendet er seine Aufmerksamkeit wieder dem Kompass zu.
Ich drehe mich um und verlasse den Laden.

* * *

Eine gute halbe Stunde später bin ich fast wieder bei mir zu Hause angekommen. Natürlich wäre ich schneller gewesen, wenn ich die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt hätte, aber die vielen stinkenden, schwitzenden, lauten Menschen auf einem Haufen - nein, das ist definitiv nichts für mich. 

Gerade will ich in meine Straße einbiegen, als plötzlich Lick it up von Kiss ertönt - und das in einer Lautstärke, dass  sämtliche Leute der Umgebung erstaunt zu mir sehen. Mein Handy klingelt, wer hätte es gedacht. Ohne auf das Display zu sehen, nehme ich den Anruf an.

"Hallo?"
"Hinata, ich bin es, Hoseok." 
Mein Herz macht einen kleinen Sprung.

"Ich wollte dich fragen, ob du mal wieder bei uns vorbei kommen möchtest. Ich... um ehrlich zu sein, vermisse ich dich ein wenig und da du ja heute keine Schule hast, müsstest du doch theoretisch Zeit haben, oder?"

Und wenn ich Schule hätte, würde ich mir für ihn Zeit nehmen, so viel ist sicher. Ich will schon zustimmen, als mir plötzlich etwas einfällt: der Internetskandal. Wenn die Jungs nochmal mit uns gesehen werden und dieses Mal vielleicht sogar unsere Gesichter fotografiert werden... Nicht auszudenken.

"Es tut mir leid, Hobi. Vielleicht ist es besser, wenn wir uns in nächster Zeit nicht mehr sehen", antworte ich leise.

"Was? Warum? Habe ich- Haben wir etwas falsch gemacht?" Er klingt so erstaunt und enttäuscht, dass es mir fast das Herz bricht.

"Nein, natürlich nicht!", beginne ich schnell. "Aber du weißt doch über diesen Skandal Bescheid. Es wurden Fotos von euch mit uns gemacht. Wenn das noch einmal passiert- "

"Dann passiert es eben noch einmal. Ich lasse mir von niemanden vorschreiben, mit wem ich mich treffe, Jin hat sogar eine Freundin!", erwidert er aufgebracht.

"Hoseok, du weißt ganz genau, dass das weder gut für euch, noch für mich und die anderen Mädchen ist. Lass uns wenigstens ein bisschen warten, bis wir uns wieder treffen. Außerdem wird mein Vater mich demnächst wieder überall mit hinschleppen, wir werden uns also immer mal sehen." Ich klinge in diesem Moment vielleicht stark, doch innerlich zerreißt es mich bei diesen Worten.

"Das ist nicht dasselbe. Wir werden uns vielleicht sehen, aber nicht einmal miteinander reden können. Bitte, Hinata, wir finden einen Weg", beharrt er auf seiner Meinung.

"Nein, Hoseok, das wird nichts. Ich will kein Risiko eingehen." Mit diesen Worten lege ich auf.

Ich lehne mich mit dem Rücken an die Hauswand, vor der ich die ganze Zeit stand. In mir kommt wieder ein alt bekanntes Gefühl hoch- Wut. Das Gefühl, dass ich hatte, als ich jemanden verloren habe, der mir sehr wichtig ist. Meine Schwester Yuki. Doch jetzt ist es jemand anderes, jetzt sind es Hoseok und die anderen Jungs, von denen ich mich in absehbarer Zeit fernhalten muss.

~~~

-Mie

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