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Kapitel 52 ~ Zwischen Schutt und Zerstörung

- Hinata -

Mein pochendes Handgelenk abwertend betrachtend liege ich zwischen Schutt und alten Mauerresten und warte darauf, dass Yunai den Eingang zu diesem Raum findet. Die Arbeiter hier müssten ja auch anders als durch die Decke reingekommen sein.

Vorsichtig suche ich mit meiner gesunden Hand auf den Steinen Halt, um mich aufstellen zu können. Etwas wackelig stehe ich nach ein paar Anläufen auf den Beinen und halte mir mein Handgelenk.

Meine Knie und Hände brennen noch immer, haben aber mittlerweile aufgehört zu bluten. Ich schaue mich um, um den sichersten Weg zur Tür zu finden - der Weg, auf dem ich nicht über massenhaft Geröll stolpern und mir womöglich auch noch das Bein brechen werde.

Letztendlich gehe ich doch einfach quer durch und stütze mich an der Wand ab, was sich mit nur einer Hand ziemlich beschissen macht. Ich steige über einen großen Mauerblock. Kleine Steinchen rieseln daran herab, als ich mit dem Fuß dagegen stoße.

Schwer atmend bleibe ich schließlich für einen kurzen Moment stehen und schaue mich um. Durch sehr schmale, komplett mit Staub verdreckte Fenster fällt ein wenig Tageslicht in den scheinbar leeren Raum. Im Schein der vereinzelten Sonnenstrahlen tanzen kleine Schuttteile.

Ich lasse meinen Blick die Wände entlanggleiten. Wozu braucht man denn einen leeren Raum? Gleichgültig will ich mich schon abwenden, als ich etwas metallisches an der Wand erkennen kann. Fast völlig verborgen unter den Überresten der Decke, die ich zum Einsturz geracht habe, ragt eine Ecke von... ja, wovon denn?

Sofort habe ich mein eigentliches Ziel, die Tür, vergessen. Neugierig stoße ich mich von der bröckeligen Mauer ab und klettere über den Schutt wieder in die entgegengesetzte Richtung. Nach ein paar umständlichen Verrenkungen und diversen Flüchen komme ich schließlich an.

Direkt vor mir türmt sich ein meterhoher Berg aus Steinen und Metall auf, welcher definitiv nicht von meinem unglücklichen Sturz stammen kann, dafür ist es viel zu viel. Überhaupt ist das ganze Gebäude ziemlich ramponiert, was nicht ausschließlich an seinem Alter zu liegen scheint. Viel mehr weist die großflächige Zerstörung auf einen Angriff hin, welcher sich allerdings schon vor etlichen Jahrzehnten abgespielt haben muss.

Doch auch darüber mache ich mir keine weiteren Gedanken, denn direkt vor mir auf Augenhöhe sehe ich die metallische Ecke,  welche skurril aus diesem Anblick der Zerstörung ragt. Mit ein paar schnellen aber wegen meines Handgelenks behutsamen Griffen lege ich einen kleinen Teil rund um die Ecke frei. Nun erkenne ich, dass es sich um eine Art Box handelt, vielleicht ein Schrank oder so etwas ähnliches. Noch ein paar Handbewegungen später stellt sich heraus, dass ich mit der Vermutung eines Schrankes gar nicht so falsch lag. Ein Schließfach, das ist es. Nun ergreift die Neugierde völlig Besitz von mir und ich beginne Stein um Stein das Schließfach freizulegen.

Wer weiß schon, was mich in diesem Moment antreibt und mich in so eine Besessenheit versetzt. Vielleicht ist es wirklich einfach Neugierde, doch vielleicht ist es auch das Schicksal, was mich lenkt und immer weiter machen lässt, bis ich mich schließlich soweit vorgearbeitet habe, dass ich fast die verbeulte Tür der kleinen Faches öffnen kann. Gerade versuche ich, den verrosteten Hebel herumzudrehen, um die Tür aufzubekommen, als ich eine Stimme hinter mir vernehme.

"Hinata?"

Erschrocken wirble ich herum. In meinem Eifer habe ich doch tatsächlich Yunai vergessen.

"Ich bin hier hinten", rufe ich zurück. Kurze Zeit später taucht Yunais Kopf in der verbeulten Tür auf. Als sie mich sieht, breitet sich Verwirrung auf ihrem Gesicht aus.

"Was machst du da?"
Ich winke sie zu mir und drehe mich wieder zu den Spinden um. "Komm her, das musst du dir ansehen."

Während sie sich noch zu mir vorarbeitet, stütze ich mich, so gut wie es mein Handgelenk zulässt, auf den Hebel, bis er schließlich mit einem Ruck nachgibt, welcher allerdings so überraschend kommt, dass ich das Gleichgewicht verliere und beinahe nach hinten falle. Yunai ist in der Zwischenzeit bei mir angekommen. Skeptisch begutachtet sie das verbeulte Schließfach.

"Du wolltest mir das da zeigen? Was ist denn an einem alten Spind so spektakulär?"

Ich will schon eine schlagfertige Antwort geben, als mir auffällt, dass ich keinen blassen Schimmer habe, warum ich das alles hier so interessant finde. Kurz überlege ich, bevor ich zögernd ansetze, meine merkwürdigen Gefühle zu beschreiben: "Es war so eine Art... plötzliche Eingebung. Ich fand es auf einmal irgendwie... fesselnd?"

Yunai runzelt scheinbar etwas verstört die Stirn. Dann zuckt sie jedoch sehr zu meiner Begeisterung einfach mit den Schultern und meint: "Jetzt, wo du schon mal angefangen hast, können wir auch nachsehen, ob noch etwas spannendes in den Fächern ist."

Leichter gesagt als getan. Die Tür ist so verbogen, dass sie sich kaum einen Millimeter rührt, als wir daran ziehen und versuchen, sie zu öffnen. Nach einer Weile, als wir schon fast aufgeben und gehen wollen, geht auf einmal ein Ruck durch uns und wir landen beide unsanft auf dem Boden. Erschrocken schauen wir hoch zu den Spinden. Tatsächlich hat die Tür nachgegeben und steht nun einen Spalt offen. Begeistert strahle ich Yunai an, welche mir ihre Hand grinsend zu einem High-Five hinhält. Ich schlage ein und wir springen auf und öffnen die Tür nun komplett, welche ein protestierendes Quietschen von sich gibt, was mir eine Gänsehaut bereitet.

Gespannt schauen wir in das kleine Fach. Sehr zu meiner Enttäuschung ist es fast leer. Darin befindet sich nur ein kleiner Stoffbeutel. Mit gerunzelter Stirn greift Yunai nach dem Beutel und mustert ihn. "Und dafür der ganze Aufwand?"

Doch in mir regt sich etwas. Dieses unbestimmte Gefühl, welches mich die ganze Zeit angetrieben hat weiter zu machen, schreit mir förmlich entgegen, dass da mehr sein muss. Dieser schon krankhaften Besessenheit folgend, nehme ich Yunai den Beutel aus der Hand und öffne ihn. Darin befindet sich ein kleines, rundes... Etwas, welches in ein weiteres Stück Stoff eingewickelt ist. Ich ziehe es heraus und lasse den nun leeren Beutel achtlos zu Boden fallen.

Der in rauen Stoff gewickelte Gegenstand liegt erstaunlich schwer in meiner Hand. Fast schon ehrfürchtig wickle ich ihn aus. Der Anblick, welcher sich mir bietet, als ich die letzte Lage Stoff auffalte, ist nahezu überwältigend. Verstaubt, jedoch dem Anschein nach unbeschädigt, liegt ein Kompass in der Größe einer Faust eines Neugeborenen auf meiner ausgestreckten Hand. Vorsichtig streiche ich über seine glatte, kalte Oberfläche und bewundere die feinen Gravuren, welche die Kompassnadel zieren.

Auch Yunai entfährt ein ehrfürchtiges: "Holy shit."
Ich nicke: "Ja, das trifft es ziemlich gut."
Schließlich reiße ich meinen Blick von dem Kompass los und wende ihn Yunai zu. "Wie alt der wohl ist?"

Unschlüssig zuckt sie mit den Schultern. Ganz vorsichtig wickle ich ihn wieder in das Tuch und lasse ihn in meine Hosentasche gleiten. Dann schließe ich die Tür des Schließfaches und zusammen machen wir uns auf den Weg nach Hause.

* * *

Den eigentlichen Grund ihres Kommens - die Graffiti, die sie sprayen wollten - hatten die beiden komplett vergessen, als sie die zerfallene Fabrik verließ. Wären sie nur einen Augenblick länger dort geblieben und hätten dem Schließfach auch nur noch einen letzten Blick zugeworfen, dann wäre vielleicht alles anders gekommen. Doch das Schicksal wollte es so, dass sie dem von Zerstörung gezeichnetem Gelände den Rücken kehrten, ohne den Namen zu bemerken, welcher im vergangenem Jahrhundert in die verbeulte Schließfachtür geritzt wurde.

Chang Sungha - der Urgroßvater Hinatas.

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-Mie

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