Kapitel 48 ~ too much fear
- Moe -
Mir scheint die Jungs haben sich einen riesigen Freundeskreis komplett aus Mädchen bestehend aufgebaut. Mittlerweile laufen wir zu dreizehnt durch die Straßen zur Villa. Wir haben extra gewartet bis Shila Schluss hatte, damit sie mit konnte. Die anderen vier waren natürlich auch gleich dabei.
Diese Ning ist wirklich sehr ruhig. Sie hat fast noch gar nichts gesagt, scheint an sich aber sympathisch zu sein. Nyu und Lee sind ziemlich verrückt. Typische Fangirls. Ich glaube zwischen Nyu und Jimin läuft irgendwas, bloß scheinen sie es selbst nicht einmal zu merken.
Hinata - Ich weiß nicht, wie ich sie beschreiben soll. Einerseits ist sie ein sehr lebensfrohes Mädchen. Doch dann wiederum ist sie wieder verschlossen, lässt niemanden an sich ran und ist in Gedanken versunken. Allerdings scheut sie sich nicht davor den Leuten ihre Meinung zu sagen. Jetzt bleibt nur noch die Frage, ob das nun gut oder schlecht ist. In den meisten Fällen wohl eher Letzteres.
Zu Shila kann ich noch nicht so viel sagen. Mit ihr habe ich noch nicht wirklich gesprochen, weil sie arbeiten musste. Das werde ich jetzt aber nachholen.
Alle gemeinsam stehen wir vor der Tür zur Villa und warten, bis Jin sie aufgeschlossen hat. Mit einem Klicken öffnet sich die Eingangstür. Dahinter ist ein schmaler Flur sichtbar, von dem rechts und links Türen abgehen. An seinem Ende führt eine Treppe nach oben.
Wir betreten den Flur. Es ist eng, wenn so viele Menschen auf einmal hier stehen. Irgendwie schaffen wir es dennoch uns die Schuhe auszuziehen und in das Wohnzimmer zu gehen.
Wir verteilen uns im gesamten Raum. Ein paar müssen auf dem Boden sitzen, weil es nicht genug Sessel gibt. Vielleicht liegt es auch daran, dass Yoongi in seiner Faulheit die Hälfte des einzigen Sofas einnimmt.
Jin eilt in die Küche, um uns allen kleine Snacks zu holen. Ist ja nicht so, dass wir gerade aus einer Bäckerei kommen.
"Okay. Wie lange seid ihr schon zusammen und was sagt die ARMY dazu?", will Shila neugierig wissen. Automatisch muss ich grinsen. "Wir sind seit einem Monat zusammen und es ist geheim."
"Ach so." Shila scheint überrascht. "Ich hatte mich schon gewundert."
Mir steht wohl ein riesiges Fragezeichen im Gesicht, denn sie fährt erklärend fort: "Ansonsten hätten es Lee und Nyu doch schon längst erzählt."
Sofort beginnen die beiden Erwähnten breit zu grinsen. Nyu schafft es sogar dafür ihren Blick von Jimin loszureißen. Wahrscheinlich sind die beiden Mädchen von der Sorte, die alles über K-Pop wissen und es regelmäßig ausdiskutieren.
Hinata und Ning sehen sich an und schütteln dann ihre Köpfe. Sie halten wohl nicht ganz so viel davon. "Warum ist es hier so still? Wurde gerade wieder irgendein Geheimnis erzählt?", fragt Jin, als er mit einem Teller Sandwiches zurück kommt.
"Nein. Aber das können wir ändern", meint Tae und sieht dabei vielsagend zu Hobi. "Wag es ja nicht!", ruft er sofort und sieht dabei aus, als würde er den Jüngeren auf der Stelle umbringen wollen. Jetzt will ich's aber wissen und da bin ich nicht die Einzige, wie es aussieht.
"Was hast du denn für ein Geheimnis?", fragt auch Hinata interessiert und schaut Hobi mit großen, kugelrunden Augen an. Beinahe knickt er ein, doch dann erinnert er sich wahrscheinlich daran, was er da beinahe verraten hätte und schüttelt nur seinen Kopf. Interessant...
Hinata zieht einen Schmollmund, woraufhin Hobi sie mittleidig von der Seite betrachtet. Süß sind die beiden ja. Ob da was läuft? Ich muss Jin das nachher unbedingt mal fragen. Er sitzt jetzt neben mir und wartet gespannt darauf, dass irgendwer etwas vorschlägt, was man machen könnte.
"Wir könnten UNO spielen", ruft Ggukie.
"Nein!" Einstimmig abgewählt. Jetzt ist Ggukie derjenige, der sich beleidigt wegdreht. Gerade will Hobi etwas vorschlagen, als jemand laut anfängt zu rappen. Vor Schreck springt der Sonnenschein vom Sofa und schubst dabei Yoongi von seinem Schoß. Auch Shila zuckt zusammen.
"Mensch, Hinata! Musst du das immer so laut gestellt haben? Jedes Mal verletzt sich jemand, wenn dich wer anruft", schimpft Yoongi und reibt sich seinen Hinterkopf, auf den er gefallen ist. Ich schaue zu Hinata, die ihr Handy aus der Hosentasche kramt, kurz darauf schaut und es dann weit von sich wegwirft.
"Was zur Hölle war das jetzt?", fragt Namjoon sie verstört. Das Mädchen schaut ihn geschockt an.
"Videoanruf von Yuki. Geht schon mal ran. Ich komme gleich." Sie schluckt schwer und macht sich dann aus dem Staub.
"Ja! Yuki!", rufen die Jüngsten gleichzeitig. Wer auch immer das wieder ist, sie mögen sie. So viel steht fest. Die drei Jungs rennen gleichzeitig auf das klingelnde Handy am Boden zu und nehmen ab.
"Yuki!", begrüßen sie das Mädchen auf dem Display freudig.
"Oh mein Gott! Tae, Ggukie, Jimin! Wie ich euch vermisst habe! Aber wo ist Hinata?"
"Die hat ihr Handy weggeworfen und ist dann abgehauen."
"Oh, verdammt. Da hätte ich dran denken sollen. Das tut mir leid."
"Was hat sie denn?"
"Was sie hat? Angst davor ihre Identität zu verraten. Wir beide sind nämlich Geheimagenten der südkoreanischen Kriminalpolizei."
"Echt?", fragt Tae begeistert. Lautes Lachen erschallt aus dem Handy.
"Natürlich nicht. Sie hat einfach nur Angst vor dem Internet."
Jetzt bin ich neugierig. Ich rutsche auf den Boden hinter die Maknaes und schaue auf das Handy. Darauf sehe ich ein blondes Mädchen, dass Hinata zum Verwechseln ähnlich sieht.
"Uh. Wer bist du?", fragt Yuki mich und in dem Moment könnte man wirklich glauben, dass sie von der Kriminalpolizei ist.
Ich lächle und antworte ihr: "Jins Freundin. Ich heiße Moe."
Zuerst sieht sie mich verwundert an, dann ruft sie laut: "Hinata! Warum hast du mir das nicht erzählt?! Du bist ein schlechter Zwilling!"
"Bin ich gar nicht!", ruft sie aus dem Flur zurück.
"Ihr seid Zwillinge?", frage ich. Jetzt beginnen alle zu lachen, einschließlich Yuki.
"Was denn?"
"Na, ist das nicht absolut offensichtlich, dass sie Zwillinge sind?"
"Aber warum ist Yuki dann nicht hier?" Augenblicklich wird alles still. Yuki sieht furchtbar traurig aus und auch alle anderen sehen mich verletzt an. Was habe ich denn jetzt gesagt?
"Unsere Eltern sind geschieden seit zwei Jahren und haben uns getrennt. Ich wohne in Deutschland", klärt Yuki mich flüsternd auf.
"Oh. Das tut mir leid. Das wusste ich nicht. Ich dachte, du bist auf irgendeiner Klassenfahrt oder so." Bedrückt schüttelt sie den Kopf.
Eine unangenehme Stille breitet sich aus. Verzweifelt suche ich nach einem geeigneten Gesprächsthema, das alle ablenken könnte. Doch das übernimmt schon Hinata mit einem wirklich gekonnten Auftritt, der auch meine letzten Zweifel, was ihre Identität als Agent der Kriminalpolizei betrifft, hinfort wischt. Ich hätte sie beinahe nicht erkannt, als sie wieder ins Wohnzimmer tritt.
Sie hat sich ein schwarzes Tuch vor den Mund gebunden und trägt eine dunkle, verspiegelte Sonnenbrille, durch die man ihre Augen nicht sehen kann. Ihr Haar hat sie mit einer grünen Mütze verdeckt.
"Hey, das ist doch meine Mütze!", schimpft Hobi empört. Da unterbricht ein lautes Lachen ihn. Yoongi liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch. Dass ich das noch erleben darf!
"Lach nicht so! Das ist nur zur Sicherheit", verteidigt das Mädchen ihren Aufzug.
"Hinata! Ich will's auch sehen!", ruft Yuki und Hinata tritt zögernd in die Kamera. Sofort kann ich ein Prusten hören, das eindeutig von ihrer Schwester stammt.
"Lach nicht! Ich fühle mich, als würde das Handy alle meine Zellen einzeln kopieren, sie speichern und anschließend an irgendeine Mafia oder so senden, die mich dann erpressen!"
Dieser Satz gibt den Ausschlag. Alle im Raum lachen so laut, dass es selbst die Nachbarn im dritten Haus noch hören müssten. Auch ich kann nicht mehr an mich halten und stütze mich prustend bei Jin ab, um nicht umzukippen.
"Josi!", brüllt Yuki da. "Komm mal her. Das musst du sehen!"
Ein zweites blondes Mädchen wird sichtbar. Sie ist etwa so groß wie Yuki, hat aber absolut keine asiatischen Züge. Sie schaut kurz auf Yukis Handy, sieht deren Schwester und verschwindet aus dem Bild, weil sie sich vor Lachen auf den Boden setzen musste.
"Das ist überhaupt nicht lustig", meckert Hinata. "Das sind nur wichtige Sicherheitsvorkehrungen. Das hat was mit Vernunft zu tun. Sei froh, dass ich überhaupt so weit gekommen bin, dass du mich siehst, schließlich könnte immer noch meine Stimme aufgezeichnet werden."
"Ist ja gut. Ich sehe es ja ein. Aber warum ich angerufen habe. Ich wollte dir sagen, dass ich jetzt alle Prüfungen hinter mir habe. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar bestanden."
"Na das sind doch mal gute Nachrichten. Und wann erfährst du deinen Durchschnitt?"
"In drei Wochen am Samstag ist Abschlussball."
"Ich wünschte, ich könnte da auch hin. Aber du rufst mich dann sofort an, wenn ihr eure Noten wisst, ja?"
"Natürlich."
Yuki und Josi müssen leicht schmunzeln.
"Oh, oh, oh. Ich muss dir noch was wichtiges erzählen!", ruft da Hinata. "Aber das ist nur für dich." Damit schnappt sie sich ihr Handy und verschwindet aus dem Wohnzimmer. Verdutzt sehen wir uns an.
"Und was machen wir jetzt?", fragt Shila.
"UNO?"
"Ja!", ruft Ggukie und sucht die Karten schon mal raus. Immerhin ist einer hier glücklich mit der Lösung.
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-Joiy
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