Kapitel 42 ~ Das Geheimnis des Testaments
- Hinata -
Zu Hause angekommen krame ich in den Tiefen meines Beutels nach dem Haustürschlüssel. Mein Vater ist anscheinend wieder auf Arbeit. Das ist auch gut so, sonst würde er nur unnötige Fragen stellen.
Wieder muss ich an Yunai denken. Ob wir uns wohl wiedersehen werden? Ich hätte mir vielleicht ihre Nummer geben lassen sollen. Hat sie überhaupt ein Handy? Wegen unserer Aktion habe ich zugegebenermaßen schon ein wenig Angst. Ob sie wohl die Polizei einschalten? Eigentlich macht man das bei so einer Kleinigkeit ja nicht, oder? Immerhin haben wir die Dosen mitgenommen. Damit wären schonmal die Beweismaterialien entsorgt. Es wird schon nichts passieren.
Drinnen angekommen ziehe ich meine Schuhe aus und werfe einen Blick in Papas Arbeitszimmer. Es sieht noch genauso aus, wie als er noch hier saß. Das Testament liegt mitten auf dem Tisch. Einsam und verlassen.
Mich packt die Neugierde. So eine Chance werde ich vielleicht nie wieder bekommen, denn eigentlich schleppt er es immer mit sich rum und lässt es nie aus den Augen, als ob es das Wertvollste der Welt wäre. Ich schleiche ins Zimmer und gehe auf den Schreibtisch zu.
Irgendwie fühlt sich das hier viel verbotener an, als den scheiß Zug zu besprühen. Mein Herz rast, als ich mein Handy zücke, um die drei Blätter zu fotografieren. Sicher ist sicher. Wer weiß, wann mein Vater wieder nach Hause kommt.
Schnell renne ich mit meinem Handy in der Hand die Treppe hoch und in mein Zimmer. Ich schmeiße meinen Swag-Beutel in eine Ecke, die Dosen scheppern, und ich lasse mich auf mein Bett fallen.
Hastig öffne ich die Bilder und suche den ersten Zettel. Am Anfang steht nur das Übliche.
Ich vererbe meinem Sohn dieses und meine Tochter bekommt jenes.
Ich schaue mir das nächste Foto an.
Meine Frau bekommt so viel und mein Bruder so viel. Bla, bla, bla.
Erst auf dem dritten Foto kommt der interessante Teil. Ein rätselhafter Text. Ein Gedicht.
Glänzend, wie der Mond,
Vom Staub verdeckt.
Ein altes Geheimnis
Zwischen Mauern versteckt.
Dir ist es fern,
Mir ist es nah.
Blick durch den Schleier der Vergängnis,
Was einst geschah.
Kehr zu mir zurück,
Deine Ahnen musst du finden.
Empfinde sie nach,
Getrieben von Winden.
Schutt und Zerstörung
Sind dein Feind.
Wirst du sie überwinden,
Sind wir wieder vereint.
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-Joiy
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