Kapitel 22 ~ Pocer
- Jimin -
Ich bin gerade damit beschäftigt, ein Spiel zu suchen, als Nyu und Lee wieder reinkommen. Nyu ist immer noch unnormal rot im Gesicht, was ich, offen gestanden, recht niedlich finde.
Lee lächelt die ganze Zeit - eigentlich grinst sie wie bekloppt. So war sie doch noch nicht, als sie rausgegangen ist, oder?
Auf einmal bemerke ich, wie Nyus rothaarige Freundin verstohlen zu mir rüber blinzelt. Verwirrt tue ich so, als hätte ich es nicht bemerkt. Worüber haben die beiden bitte gerade gesprochen? Will ich es überhaupt wissen?
Aber es bringt ja nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, also widme ich mich wieder den Spielen und mein Blick bleibt bei UNO hängen. Schon wieder UNO? Lieber nicht.
"Können wir UNO spielen?", fragt Ggukie, als könnte er meine Gedanken lesen.
"Dein Ernst? Schon wieder?", will ich stöhnend wissen, was ihn nur mit den Schultern zucken lässt. Aber da schaltet sich Jin schon mit ein: "So schlecht ist die Idee gar nicht. Beim Kartenspielen kann Namjoon wenigstens nichts zerstören."
Ich höre Namjoon beleidigt schnauben und muss lachen. Doch dann sagt auf einmal Yuki etwas mit leuchtenden Augen zu Hinata - Deutsch. Fragend schauen wir die Zwillinge an, als Hinata ebenfalls zu strahlen beginnt. Dann wendet sie sich an uns und fragt: "Habt ihr Pocer?"
Erstaunt schaue ich zu Yuki: "In Deutschland gibt es Pocer?"
Sie nickt begeistert und klatscht in die Hände. Doch da meldet sich Hobi etwas niedergeschlagen zu Wort: "Wir haben leider kein Pocer."
Aber die Schwestern haben schon die nächste Idee. "Dann nehmen wir einfach meine Rommékarten", erklärt Yuki begeistert.
"Genau! Und wenn ihr keine Pocerchips habt, benutzen wir halt was anderes - Gummibärchen!", ruft Hinata aufgeregt.
* * *
Nach einer Stunde Pocer habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin mit Tae, Ggukie und Nyu an unserer Wii spielen gegangen. Hinter uns hört man die ganze Zeit das begeisterte Lachen der anderen Mädchen, die Runde um Runde gewinnen.
Gerade beschwert sich Hobi: "Warum könnt ihr nicht auch mal verlieren?"
Yuki hingegen erwidert grinsend: "Wir wollen und müssen nicht immer gewinnen. Wir wollen nur, dass ihr immer verliert."
Ning, Lee und Hinata stimmen ihr lachend zu und meine Hyungs stöhnen genervt. Es ist lustig ihnen zuzuschauen.
Ich widme mich schließlich wieder unserem Spiel und erschieße gerade einen von Ggukies Zombies, als Tae auf einmal beginnt, wild mit den Armen zu fuchteln. Etwas verstört schaue ich zu ihm rüber und sehe, dass etwas kleines, buntes auf ihn zufliegt.
Dann ertönt Yukis Stimme: "Ergib dich! Meine Soldaten werden dich besiegen! Sie sind in der Überzahl!"
"Yuki! Hör auf mich mit Gummibärchen abzuwerfen!", kichert Tae.
Dieses Mädchen ist ja fast so gestört wie Tae selbst.
Schnell schnappe ich mir ein Gummibärchen, welches Yuki gerade zu uns warf, und stecke es mir in den Mund, bevor Tae es zurückwerfen kann. Wäre ja sonst schade drum.
Von mir aus hätten wir so die ganze Nacht verbringen können: Zocken, Gummibärchen essen und einfach nur zusammen sein und Spaß haben. Doch leider klatscht Jin in die Hände und sagt bestimmend: "Es ist schon fast vierundzwanzig Uhr. Die Maknaes und Yuki gehen jetzt schlafen. Den anderen Mädels bestellen wir ein Taxi."
Wir stöhnen im Chor genervt auf, aber Jin schaut uns mit seinem strengsten Mutti-Blick an, den er auf Lager hat, und ermahnt uns: "Keine Widerrede! Morgen ist Montag, die Mädchen müssen in die Schule und wir haben auch eine anstrengende Woche vor uns."
Seufzend erhebe ich mich vom Sofa und auch die Mädchen, Tae und Ggukie stehen grummelnd auf und verabschieden sich von unseren Hyungs. Während Lee, Ning und Nyu ihre Sachen zusammen suchen, machen sich Tae, Ggukie, Yuki und ich auf den Weg zu unseren Zimmern in der ersten Etage - dicht gefolgt von Hinata.
Als wir bereits an der Treppe angekommen sind, hören wir, wie Jin sich hinter uns räuspert. Synchron drehen wir uns zu ihm um und bemerken, dass sein mahnender Blick Hinata gilt.
"Du wirst diese Nacht mal wieder zu Hause schlafen. Dein Vater macht sich bestimmt schon Sorgen um dich."
Sie hingegen verschränkt nur die Arme, starrt bockig zurück und erwidert: "Nein, er macht sich keine Sorgen."
Leise, aber laut genug, dass wir es gerade so verstehen, fügt sie noch hinzu: "Wenn ich nicht bei euch bleiben darf, gehe ich eben zu Nyu - oder in diesen komischen Bahnhof."
Jin sieht sie entgeistert an, lässt dann aber seinen Blick durch den Raum schweifen und fixiert schließlich entschlossen Hobi.
"Du begleitest sie und sorgst dafür, dass sie auch wirklich zu Hause ankommt." Dann ergänzt er, ohne uns anzusehen, aber mit einem schon deutlich genervten Tonfall: "Die Maknaes gehen jetzt schlafen!"
In seiner Stimme schwingt eine Drohung mit, die uns schnell nach oben springen lässt - uns alle, außer Tae. Der sieht Jin nur herausfordernd an und fragt: "Und was, wenn nicht?"
"Dann bekommt ihr eine Woche keinen Nachtisch!", knurrt Jin wütend. Taes Augen weiten sich geschockt und er sprintet an uns vorbei nach oben. Leicht verschreckt von Jins Drohung folgen wir ihm.
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-Mie
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