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Kapitel 12 ~ Mein spontaner Einfall

- Yuki -

Wütend starre ich vor mich hin. Aus meiner Box dröhnt laut der Beat eines der unzähligen Heavy-Metal-Songs meiner Playlist. Im Rhythmus wippe ich mit dem Kopf und lasse die Tränen über mein Gesicht laufen. Ich wische mir mit dem Handrücken über mein Gesicht, trete an das Fenster, öffne es und schreie laut in die Nacht. Ein Schrei voller Verzweiflung. Sollen die Nachbarn doch denken, was sie wollen. Mum ist sowieso nicht zu Hause, weil sie Nachtschicht hat.

Seit unsere Eltern sich getrennt haben, versuche ich so wenig wie möglich mit meiner Mum zu sprechen und Hinata macht das Selbe mit unserem Dad.

Dass wir beide nur so wenig Kontakt haben, macht mich fertig. Gerade heute ist wieder so ein Tag, an dem ich sie mehr als alles andere vermisse. Ich beiße die Zähne zusammen, um nicht zu schluchzen. Ein flüchtiger Blick auf die Uhr verrät mir, dass es gleich eins ist. Die kalte Nachtluft lässt mich frösteln und ich schließe das Fenster.

Kurz spiele ich mit dem Gedanken ins Bett zu gehen, aber ich könnte wahrscheinlich sowieso nicht schlafen. Also ziehe ich mir einen dicken, schwarzen Hoodie über, schnappe mein Handy, schalte die Musik aus, nehme noch einen Rucksack mit und verlasse mein Zimmer.

Als ich an dem großen Spiegel, der neben der Haustür hängt, ankomme, werfe ich meinem Spiegelbild einen angewiderten Blick zu. Ich habe rote, verquollene Augen und mein blond gefärbtes Haar ist zu einem unordentlichen Dutt zusammengebunden. Das Blond leuchtet viel zu hell für meine düstere Stimmung, doch ich möchte nicht, dass man mir sofort ansieht, dass etwas nicht stimmt. Es muss nicht jeder über meine Gefühle Bescheid wissen.

Draußen schlägt mir sofort kalter Wind entgegen und ich bekomme eine Gänsehaut. Mit den Händen in der Hoodietasche laufe ich die Straße entlang. Ich habe kein Ziel, sondern will eigentlich nur hier weg.

Nachdem ich eine Weile gelaufen bin und nicht auf die Gegend geachtet habe, bleibe ich stehen und versuche mich zu orientieren. Tatsächlich erkenne ich, wo ich mich befinde. Die Lindenstraße. Hier wohnt meine Freundin Josi.

Da ich keine Lust habe zurück zu gehen und wir sowieso zur Zeit wegen Pfingsten keine Schule haben, kann ich auch gleich bei ihr bleiben. Ich schlage den Weg zu ihrem Haus ein und stehe nach kurzer Zeit vor ihrer Tür, unschlüssig, ob ich klingeln soll oder nicht. Mittlerweile ist es kurz vor zwei Uhr.

Plötzlich geht die Tür auf und ich fahre vor Schreck zusammen. Josi steht grinsend vor mir. Sie trägt ein schwarzes Top und eine graue Jogginghose und hat ihr glattes blondes Haar zu einem hohen Zopf zusammengebunden.

"Willst du die ganze Nacht vor der Tür stehen bleiben oder kommst du rein?", fragt sie mich immer noch grinsend.
Etwas beschämt lächle ich und gehe hinter ihr ins Haus.

"Warum schläfst du noch nicht?", frage ich.
"Ich hab heute sturmfrei. Meine Eltern sind bei einer Geburtstagsfeier von irgendwelchen Kollegen oder so."
"Und ich nehme an, du hast gerade Anime geschaut?", frage ich und muss schmunzeln. Josi liebt Anime über alles.

"Ja, was sonst?", lacht sie zur Antwort, wird dann aber ernst und betrachtet mich von oben bis unten.
"Und was machst du um diese Uhrzeit noch hier?"
"Ich vermisse Hinata", murmle ich verlegen.

Sie seufzt, belässt es aber dabei, da sie einer der wenigen Menschen ist, die über meine Familienprobleme wirklich Bescheid weiß.

Dann strahlt sie auf einmal wieder und schiebt mich vor sich her ins Wohnzimmer. Dort angekommen drückt sie mich auf das große, bequeme Sofa, gibt mir ein Glas Cola, lässt sich neben mich fallen und meint: "Wenn du schon mal hier bist, können wir das auch gleich nutzen."

Und so kommt es, dass wir noch die gesamte restliche Nacht Anime schauen.

* * *

Gähnend erwache ich, als mir die Sonne direkt ins Gesicht scheint. Ich blinzle ein paar Mal und schaue mich verwirrt um. Es dauert eine Weile, bis ich erkenne, wo ich bin und dann fällt mir auch Josi auf, die in eine Decke gewickelt neben mir auf dem Sofa liegt.

Der Fernseher ist aus, auf dem Tisch stehen und liegen leere Colaflaschen und auf dem Boden ist ein Haufen leerer Chipstüten. Im ganzen Zimmer sind Decken und Kissen verteilt.

Immer noch müde werfe ich einen Blick auf die Uhr. Es ist fast acht. Das heißt, dass wir nur vier Stunden geschlafen haben - wenn überhaupt. Stöhnend lasse ich mich auf mein Kissen zurückfallen und ziehe mir die Decke über den Kopf.

Ein leises Gähnen ist zu hören. Ich blinzle über den Rand meiner Decke und sehe, wie Josi sich gerade den Schlaf aus den Augen reibt, mich dann aber schon putzmunter ansieht.

Mann, wie macht dieses Mädchen das? Sie braucht überhaupt keinen Schlaf.

"Guten Morgen! Hast du gut geschlafen?", fragt sie mich fröhlich wie immer.
Ich lächle müde und meine: "Gut, nur ein bisschen kurz, findest du nicht?"

Sie muss lachen und ich falle mit ein. Ob Hinata auch lachen kann?
"Komm, wir gehen erst einmal frühstücken."

Ich nicke und wir gehen in die Küche, wo schon Josis Eltern sitzen.

Nach dem Frühstück nehme ich meinen Rucksack und verabschiede mich mit einer festen und langen Umarmung von meiner einzigen Freundin. Eigentlich will ich noch nicht gehen, aber ich kann ja nicht ewig bei ihr bleiben. Also mache ich mich seufzend auf den Heimweg.

Draußen ist es ziemlich warm, zumindest im Gegensatz zu den letzten Tagen. Leise vor mich hin summend laufe ich die Straße entlang, bis ich schließlich an einem kleinen Park vorbeikomme. Viel eher ist es eine umzäunte Rasenfläche mit einer Handvoll Bäumen und drei Bänken. Aber hier ist es sehr schön und so entschließe ich mich kurzerhand für einen Augenblick zu bleiben.

Ich trete durch das Tor aus geschwungenen Metallstangen ein und lasse mich auf einer Bank nieder. Dann krame ich meine kleine Kamera aus meinem Rucksack. Ohne die gehe ich nie aus dem Haus, da ich so ziemlich alles filme, was um mich herum passiert. Fotos mag ich nicht, sie spiegeln nur einen Wimpernschlag der Realität wieder, haben keinen Zusammenhang und wenn man Pech hat, dann sieht man darauf auch noch total beschissen aus.

Kurz filme ich die Umgebung, die Blumen, das verschnörkelte Tor und dann zoome ich einen Vogel heran - eine Lärche.

Ich muss lächeln und schalte die Kamera aus. Solche Videos liebe ich, wenn man sie später ansieht, dann hat man das Gefühl die Situation noch einmal durchleben zu können. Ich packe die Kamera weg und stecke sie zurück in den Rucksack. Mein Blick fällt auf mein Handy und ich habe - nennen wir es eine spontane Eingebung. Schnell wähle ich Hinatas Nummer. Das habe ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr getan.

Ich werfe einen Blick auf meine Armbanduhr. Fast Neun. Dann ist es bei ihr jetzt - siebzehn Uhr. Okay, sie müsste vor einer Stunde oder so Schulschluss gehabt haben. Pfingsten haben die armen Südkoreaner ja nicht, soweit ich weiß.

Schließlich geht Hinata ran: "Yuki? Ist was passiert?"

Ich muss lachen.

"Nur weil ich mal wieder anrufe, heißt das nicht, dass gleich was passiert sein muss."
"Ja, tut mir leid - ist halt nur so lange her, seit wir das letzte Mal telefoniert haben."

Und dann fangen wir an, uns gegenseitig zu erzählen, was in letzter Zeit so passiert ist. Gespannt höre ich ihr zu, als sie mir von ihrer Bekanntschaft mit BTS berichtet. Ich runzle jedoch die Stirn, als sie erklärt, dass sie nicht wirklich etwas mit ihnen zu tun haben möchte, obwohl gerade diese sieben Jungen ihr ein Lächeln auf's Gesicht zaubern konnten.

"Hey, Hinata. Ich glaube, jedes andere Mädchen würde töten, um in deine Situation zu kommen. Bitte, versuche wenigstens dich mit ihnen anzufreunden. So wie du es mir bis jetzt erzählt hast, waren sie doch immer freundlich zu dir und du hast dich bei ihnen wohlgefühlt."

"Ich habe doch keine Ahnung, Yuki. Ich weiß weder, was ich selbst fühle, noch verstehe ich meine eigenen Handlungen. Es ist gerade einfach mal wieder alles zu viel", schluchzt sie.

"Ich weiß, wie du dich fühlst, mir geht es ja auch nicht ganz anders. Wie läuft es eigentlich mit Lee und Nyu und den andern, deren Namen ich mir nicht merken kann?", versuche ich Hinata abzulenken.

"Lees Vater wird immer gewalttätig, wenn er trinkt und deshalb ist ihre Mutter abgehauen und Lees große Schwester ist auch ausgezogen. Das einzige, was sie noch dort hält, sind ihre kleinen Geschwister. Na und Nyu stirbt immer noch regelmäßig fast an ihren übertriebenen Fangirlattacken. Du hättest sie sehen müssen, als ich ihr von meiner Nacht bei den Jungs erzählt habe", lacht sie.

Ich habe zwar ihre Freundinnen noch nie getroffen, aber es ist schön zu hören, dass Hinata jemanden zum reden hat.

"Und wie leben BTS so? Haben sie eine Riesenvilla? Mit tausend Balkons und Luxusausstattung?"

Jetzt muss Hinata so lachen, dass sie nicht mehr richtig sprechen kann.

"Ja, sie leben in einer Villa, aber leider muss ich dich enttäuschen. Es gibt nur einen Balkon. Außerdem hat jeder von denen ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad und alles ist total riesig. Aber an ein Gästezimmer haben diese Genies nicht gedacht."

Ich muss kichern.
"Kannst du mir ein Bild von dem Haus schicken?"

"Da muss ich erst eins machen. Aber wenn ich dazu komme, dann schicke ich es dir. Ich würde es dir so gern selbst zeigen, Yuki."

Ich weiß nicht, woher mir der plötzliche Einfall kommt, aber in diesem Moment fasse ich einen Entschluss.
"Sag mal, du wohnst doch in Yongsan-gu, richtig?"

"Ja, warum?"

"Und BTS wohnen auch in Yongsan-gu?"

"Yuki, wenn du so redest, hast du einen verrückten Einfall, der besser nicht in die Tat umgesetzt werden sollte. Spuck's aus, was willst du?"

Ich muss grinsen und fahre fort, ohne auf ihre Worte einzugehen.

"In Yongsan-gu gibt es nicht viele von diesen Straßen, wo die ganzen Reichen leben, richtig?"

"Jetzt sag doch einfach, was du willst!"

Kurz ist es still. Dann höre ich ihre traurige Stimme: "Ich muss erstmal Schluss machen. Tut mir leid. Aber ich mach dir ein Foto!"

"Ja, schade. Naja, bis irgendwann mal. Tschüss."

Und mit diesen Worten lege ich auf. Für Hinata war das ganze nur ein Telefonat ohne Hintergrund, mit dem eigentlichen Ziel der Schwester etwas über die Lebenssituation zu erzählen, aber in meinem Kopf formen sich die Ideen zu einem Gesamtbild zusammen.

Mit einem breitem Grinsen auf dem Gesicht, mache ich mich auf den Weg nach Hause.

~~~
-Mie

Wir haben in unserem One-Shot-Buch ein Weihnachtsspecial hochgeladen. Schaut doch mal vorbei ^^

Ich möchte Mies früherem Ich hier mal zustimmen ☝︎

Außerdem tut es mir leid, dass so lange nichts kam. Ich vergesse immer, dass diese FF existiert. Was haltet ihr aber davon, wenn ich dieses Wochenende eine Lesenacht mache?

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