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Kapitel 1 ~ Warum ich hier bin

- Hinata -

Ich lehne an einem eisernen Zaun vor dem Gebäude, in dem das Fantreffen gleich beginnen wird. Wie ich diese Treffen hasse. Sie sind langweilig und zeitraubend. Zeit, in der man viele, wichtigere Dinge hätte machen können.

Warum bin ich dann noch hier? Ich könnte einfach verschwinden. Ich kenne mich in dieser Gegend super aus. Also nichts, wie weg! Aber das geht natürlich nicht, so schön es auch klingen mag.

Ich bin hier unter ständiger Bewachung. Mein Vater arbeitet bei der Security. Er steht dort im Gebäude, direkt an der Tür. Durch das Glas hat er mich immer im Blick. Und das nutzt er folglich auch. Wütend trete ich mit dem Fuß gegen die kleinen, rote Steine, die überall auf dem Fußweg herumliegen.

Ich hasse das alles hier! Aus Frustration hätte ich beinahe aufgeschrien, doch damit würde ich nur auffallen, was durch meine dunkle Kleidung schon genug der Fall ist - schwarze, zerfetzte Jeans, schwarze Lederboots, schwarzer Hoodie.

Die Kapuze tief im Gesicht und die Hände in den Taschen des Pullis vergraben, mache ich eine riesige Kaugummiblase. Darin bin ich gut und in noch etwas. Ich hocke mich neben meinen Rucksack, nehme einen von diesen roten Steinen und beginne blasse Linien auf den Pflasterweg zu zeichnen. Die Striche werden mehr und ergeben bald ein zartes Abbild eines Mädchens. Es ist das Gesicht meiner Schwester.

Sie sieht mir unglaublich ähnlich. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir Zwillinge sind...

Wieder steigt Wut in mir auf. Wut auf meine Eltern. Sie sind schuld, dass das Porträt meiner Schwester nicht aussieht, wie sie, sondern eher wie ich. Weil ich sie seit zwei Jahren nicht mehr gesehen habe. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie mir wirklich noch so ähnelt, wie früher.

Ich puste mir die schwarzen Strähnen meines viel zu langen Ponys aus den Augen. Mein Haar ist gefärbt. Eigentlich hat es einen rot-braunen Farbton. Das passt aber schon lange nicht mehr zu mir. Zu meinen Emotionen. Diese sind seit eben besagten zwei Jahren auf dem untersten Limit. Warum haben sich unsere Eltern auch scheiden lassen? Der Grund ist tatsächlich der dümmste, den es überhaupt geben kann. Er lautet: Urgroßvaters Testament.

Das ist eine ziemlich lange, ziemlich sinnlose Geschichte. Wie so vieles in meinem Leben wohl zu sein scheint.

Unser Urgroßvater war Asiate. Ein sehr rätselhafter Mann. Und das meine ich wörtlich. Er liebte Rätsel. Er heiratete eine Deutsche. Warum, wüsste ich auch gerne. Aber das tut nichts zur Sache. Wichtig ist: Als er starb, hinterließ er ein Testament, wie jeder vernünftige Mensch. Nur leider war es ein wahnsinnig dämliches Testament und überhaupt nicht vernünftig.

In diesem stand nämlich, sein Enkel solle "zu seinen Ahnen zurückkehren, um das Familiengeheimnis zu lösen". Mit dem Enkel ist mein Vater gemeint. Mit den Ahnen unsere asiatischen Vorfahren. Nur dumm, dass wir über die fast nichts wissen und dumm ist auch, dass unser Vater Rätsel mindestens genauso liebt, wie sein Großvater vor ihm.

Urgroßvaters Nachfahren hatten immer wieder in deutsche Familien eingeheiratet, sodass man meiner Schwester und mir das asiatische Blut praktisch überhaupt nicht mehr ansieht. Nur unsere Augen sind noch leicht mandelförmig und haben die unergründliche Farbe der Nacht.

Unsere Mutter ist auch Deutsche und sie mag Rätsel gar nicht. Sie ist ganz einfach realistisch. Vater hingegen wollte unbedingt mehr über seine Vorfahren herausfinden. Was so viel hieß, wie nach Asien ziehen. Daraus wurde ein riesiger Streit, bis hin zur Scheidung. Und weil sich unsere ach so tollen Eltern nicht entscheiden konnten, bei wem wir wohnen sollten und wir so gut wie gar kein Mitbestimmungsrecht haben, lebt meine Schwester jetzt in Deutschland bei unserer Mutter und ich hier, in Südkorea, bei unserem Vater.

Das war vor zwei Jahren. Wir sind danach beinahe sofort umgezogen. Ich kannte niemanden, konnte die Sprache nicht. Mit anderen Worten: Alles war beschissen. Aber ist es das nicht immer noch? Nur anders?

Vater glaubt, ich wäre dabei eine Depression zu entwickeln. Ich lache nicht mehr so oft. Bin nicht mehr das zufriedene Mädchen von früher. Und vielleicht ist mein Inneres wirklich von einer tiefen Traurigkeit erfüllt. Jedoch überwiegt die Wut. Ich bin unheimlich wütend auf die gesamte Situation und die Menschen, die nicht versuchen etwas daran zu ändern. Mich eingeschlossen.

Das habe ich ihm auch gesagt, aber er hört mir ja nicht zu. Deshalb lässt er mich nie aus den Augen. Auch nicht während seines Jobs. Solange ich in der Schule bin, ist alles in Ordnung, nur zu Hause in meiner "Freizeit" darf ich keine Sekunde allein sein. Ich könnte ja sonst was anstellen. Zugegebenermaßen ist das erst seit ein paar Wochen so. Seit ich einen besonders schlimmen Anfall von plötzlicher Wut hatte und mein halbes Zimmer zerstörte. So muss ich also überall mit hin; zu jedem Fantreffen, Konzert und Interview.

Denn mein Vater arbeitet als Securityguard. Aber nicht für irgendwen, sondern für eine Boygroup, die es mit Sicherheit noch weit bringen würde.

- BTS

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-Joiy

Der Upload-Plan lautet vorerst: Jeden Tag gegen 19.30 Uhr ein neues Kapitel

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