Habit
-Louis-
Harrys mom hat uns, eher Harry, überreden können, dass wir nächste Woche nach Holmes Chapel fahren, um unsere Verlobung zu feiern.
Nun, Heute ist der Tag, an dem wir losfahren um die Neuigkeiten zu verkünden.
„Harry, komm jetzt!", rufe ich durchs Haus und ziehe mir meine Vans an.
„Warte, ich find mein Haargummi nicht. Ich werde die Dinger irgendwann noch abschneiden.", flucht er.
„Hier schneidet sich niemand die Haare. Im Auto oder an meinem Handgelenk ist eins. Jetzt komm, es ist schon alles eingeräumt."
Er kommt die Treppen runter gelaufen und hält mir seine Hand entgegen.
„Lass die Haare doch auf, sieht sexy aus."
„Ich sehe immer sexy aus, Louis.", grinst er, klaut sich dann aber doch das dünne Haargummi von meinem Handgelenk.
Nachdem auch er seine Schuhe angezogen hat, schnappt er sich seinen Schlüssel und schiebt mich zur Tür.
„Jetzt tu nicht so, als ob du die ganze Zeit auf mich gewartet hättest.", lache ich und gehe schließlich durch die Tür.
"Ich fahre.", sagt Harry, haucht mir einen Kuss auf den Scheitel und geht zur Fahrerseite. "Nur, wenn du deine Haare aufmachst. Ich finde, du hattest sie in der letzten Zeit viel zu selten auf.", gebe ich zurück und bleibe auf dem Weg stehen.
"Nein." Er öffnet die Tür und blickt mich auffordernd an. "Harrehh. Bitte. Für den besten Verlobten der Welt?" Ich setze meinen Hundeblick auf.
"Manchmal frage ich mich echt, warum ich mir das antue.", murrt er etwas zu laut, was mich zum lachen bringt.
"Weil du mich liebst, Harry. Deswegen." Dann gehe ich auf ihn zu, öffne seine Haare geschickt und klaue mir das Haargummi wieder. "Und weißt du was, Harry? Ich liebe dich mindestens genau so doll."
Kichernd laufe ich um das Auto rum und setze mich auf den Beifahrersitz.
***
"Scheiß Paparazzi.", murrt Harry und setzt seine Sonnenbrille auf. Ich tue es ihm gleich und wie immer bin ich froh, dass unsere Scheiben ein bisschen getönt sind. Klar, sind sie nicht komplett schwarz, da es nicht erlaubt ist, aber die meisten Fotos werden echt scheiße.
Die Sonnenblende (das Ding, welches man vorne runterklappen kann, wenn dir die Sonne ins Gesicht scheint) ist gerade unsere letzte Rettung.
Es sind nicht viele Leute hier aber in einer Kleinstadt fallen wir dann noch recht schnell auf.
"Wir sind gleich da." Harry fährt einfach weiter und hält wenige Minuten später vor seinem Elternhaus.
Seine Familie wohnt immer noch in diesem wunderschönen Haus, Harry hat ihnen oft angeboten ein größeres Haus zu kaufen, aber Robin und Anne wollten nicht ausziehen. Was ich natürlich voll verstehe. Das Haus ist mit so viel Liebe eingerichtet, dass ich dort auch gar nicht ausziehen wollen würde.
"Komm wir gehen rein." Harry lächelt mich noch ein letztes Mal an, bevor er aus dem Wagen steigt und den großen Koffer aus dem Kofferraum hebt.
Ich klingele und stelle mich dann wieder neben Harry. "Hey mom.", begrüßt er seine Mutter, die ihn fast erwürgt.
"Da seid ihr ja." Dann zieht sie mich ebenfalls in eine feste Umarmung und bittet uns rein.
"Seid ihr gut durchgekommen?", fragt Anne als wir unsere Schuhe ausziehen.
"Ja, eben haben uns ein paar Paparazzi fotografiert, aber Stau hatten wir keinen."
Anne nickt und lotst uns ins Wohnzimmer. "Robin ist noch arbeiten, er kommt aber in einer halben Stunde. Um 18:30 Uhr haben wir einen Tisch reserviert. Deine Familie ist schon total gespannt. Ich habe, wie du es mir gesagt hast, nur erwähnt, dass es eine Überraschung gibt."
Ich nicke grinsend und setze mich neben Harry auf die Couch.
***
Im Restaurant ist es ziemlich ruhig. Die meisten Leute, die hier sitzen sind Einheimische, die uns mit einem knappen Kopfnicken begrüßen und dann wieder in ihre Gespräche verfallen.
Anne und Robin gehen schon vor und begrüßen Gemma und meine Familie. Harry und ich schauen uns das alles von etwas weiter abseits an und warten auf das Zeichen, welches wir wenig später auch bekommen.
Normal, so wie jeder andere auch durch ein Restaurant gehen würde, bahnen wir uns den Weg durch den gemütlich eingerichten Raum und bleiben vor dem großen Tisch stehen. "Na wie geht es euch so?", frage ich, da uns niemand Aufmerksamkeit schenkt.
Alle Köpfe drehen sich zu uns und auf einmal wird es laut im Raum. Meine Schwestern springen von ihren Plätzen auf und umarmen Harry und mich stürmisch.
"Deine Haare sind lang geworden.", kommentiert Lotti grinsend und deutet auf Harrys braune Haare.
"Wir waren nur eine Woche weg, so schnell wachsen diese nun auch nicht.", antwortet er und umarmt Lotti.
"Naja, egal. Es freut mich, dass ihr da seid. Was verschafft uns die Ehre?"
Grinsend lege ich einen Arm um Harrys Hüfte und schaue ihn fragend an.
"Eigentlich wollten wir es euch erst nachher erzählen, aber es hat einen bestimmten Grund, warum mom euch zu diesem Dinner heute eingeladen hat.", fängt Harry an und schaut dann noch mal kurz zu mir.
"Louis und ich sind verlobt." Er hält stolz seine rechte Hand in die Höhe und lächelt breit, sodass man seine Grübchen sehen kann.
Ein erneutes quieken der ganzen Mädchen ertönt, die sich alle nur so gerade davon abhalten können, uns in eine Gruppenumarmung zu ziehen.
"Herzlichen Glückwunsch, aber wann und wo? Erzählt uns alles.", kommt es von Gemma. Die anderen raunen zustimmend und sehen uns an.
"Wie wäre es, wenn wir uns erstmal setzten und etwas zu Trinken bestellen?" Ich deute auf die zwei letzten Plätze, die neben Gemma frei sind.
"Möchtest du dich neben Gem setzen, oder lieber am Gang?", fragt Harry dicht an meinem Ohr.
"Setz du dich ruhig neben deine Schwester.", gebe ich zurück und lasse ihn vor gehen.
"Herzlichen Glückwunsch, kleiner Bruder.", beglückwünscht Gemma Harry und umarmt ihn fest. "Danke Gem." Harry setzt sich dann schnell hin, dass ich auch zu meinem Platz gehen kann.
"Fährst du gleich?", fragt Harry dicht an meinem Ohr. "Wir könnten von deinen Eltern doch zu Fuß gehen.", gebe ich zurück.
"Wir brauchen unsere Klamotten, Boo. Aber ich muss nicht unbedingt etwas trinken."
"Achso, nein schon gut. Ich muss heute nichts trinken. Die Vodka-Wein-Mischung von letzter Woche ist mir im Moment noch genug." Harry nickt und bestellt uns schließlich jeweils eine Cola.
Nachdem ein etwas älterer Mann uns die Getränke gebracht hat, richten sich alle Blicke auf uns.
Harry dreht sich mit einem Grinsen zu mir und ergreift meine Hand. Lächelnd verschränke ich unsere Finger so, dass Harrys Hand mit dem Ring nach oben zeigt.
"Liam Niall und Louis haben mich überredet, mit ihnen Wahrheit oder Pflicht ohne Pflicht zu spielen, eigentlich hatte ich keine Lust und bin auch nach meiner zweiten Frage ausgestiegen, aber irgendwann kam dann die Frage, dass Louis egal wem eine Frage stellen kann, welche es wäre und wem halt." Irgendwie gibt die Frage keinen Sinn, so wie Harry sie gerade formuliert hat.
"Die Frage lautete: Du darfst, egal wem von uns, eine Frage stellen. Wen würdest du fragen und was wäre deine Frage an ihn?" Helfe ich Harry aus, der mich dankend ansieht.
"Er hat mich dann von der Liege, auf der wir saßen, hochgezogen und angefangen davon zu reden, dass er nicht romantisch sei, aber schnell wurden seine Worte so liebevoll, dass meine Augen sich mit Tränen gefüllt haben."
Harry streicht sich schnell eine Träne von der Wange die sich ihren Weg aus Harrys Augenwinkel gebahnt hat. "Red du weiter.", lacht er leise und ich merke, wie seine Hand leicht in meiner zittert.
"Aus Harrys Mund hört es sich zwar besser an, als es wirklich passiert ist, aber ich mich vor ihn gekniet, und ihn gefragt, ob er mich zum glücklichsten Mann machen, und mich heiraten will." Kurz mache ich eine Pause und ziehe seine Hand zu meinem Mund und Küsse seinen Ring sanft.
"Und er hat Ja gesagt.", beende ich die eher unromantische Erzählung.
"Und wann hast du ihn gefragt?", kommt es von Phoebe, die schräg gegenüber von mir sitzt.
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