Kapitel 8
Brendas POV
Am frühen Nachmittag ging ich zum Peach Pit, dem retro-style- Café, das zu einem Treffpunkt unserer Clique geworden ist. In dem Laden kam es mir vor, als wäre ich nie weggewesen. Die selbe Einrichtung, die selbe Musik und auch dieselben Stammgäste.
"Brenda!" rief Nat erfreut und alle sahen zu mir. Jetzt sah ich auch Kelly, Donna und Andrea an einen der Tischen sitzen. "Hi, Nat." begrüßte ich ihn und umarmte ihn. "Ich muss nur schnell die zwei dort drüben bedienen, dann komme ich zu dir, okay?" Ich lächelte. "Alles klar." meinte ich und ging zu den anderen herüber. Die drei liefen mir fast schon entgegen und fielen mir um den Hals. Die vier besten Freundinnen waren endlich wieder vereint.
"Ich bin sofort gekommen, als ich gehört habe, was passiert ist." meinte Andrea. "Jetzt erzähl uns schon, was du so erlebt hast in London. Haben wir viel verpasst?" rief Kelly und ihre Augen leuchteten. "Ich habe deutlich mehr verpasst als ihr, so viel kann ich schon mal sagen. Nach der Schauspielschule habe ich mich vor Rollen kaum retten können und habe auch in einem Film mitgespielt, der dann in den Kinos lief. Vielleicht habt ihr ihn ja schon gesehen." Sie nickten eifrig und ich erzählte weiter.
"Das war dann auch der Höhepunkt meiner Karriere und seitdem ging's bergab. Es blieb mein einziger Film und wenn ich ehrlich bin, ist der Reiz an dem ganzen weg." Jetzt gesellte sich auch Nat zu uns. "Dabei hat alles genau hier angefangen..." sagte er mit einem breiten Grinsen und wir kicherten alle bei der Erinnerung daran.
Ich musste mein Talent als Schauspielerin beweisen, indem ich mich als exzentrische Kellnerin 'Laverne' ausgab und es kam so gut an, dass ich... oder eher Laverne in die Geschichte des Peach Pits eingehen würde.
"Jetzt bin ich ja wieder hier." sagte ich im 'Laverne'- Akzent und Nat lachte und machte sich wieder an die Arbeit.
"Was lief da mit dir und Dylan in London? Er ist bis jetzt noch nicht mit der Sprache herausgerückt." meinte Donna und ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, dass Kellys Lächeln einfror.
Ich zuckte mit den Schultern. "Wir waren zusammen. Etwa ein halbes Jahr lang. Vielleicht etwas länger. So interessant war das nicht." murmelte ich und ignorierte den Stich in der Magengegend.
"So viel hat uns Dylan auch erzählt." klagte Donna. "Dann hat er euch auch schon alles gesagt." log ich. "Wirklich, es ist nichts besonderes passiert." Nicht im Traum würde mir einfallen, ihnen zu erzählen, was passiert ist. Das war eine Sache zwischen ihm und mir und so sollte es auch bleiben.
Kelly schien froh darüber zu sein, aber Andrea und Donna senkten missmutig den Blick. "Seid ihr beiden nicht glücklich verheiratet? Wieso sucht ihr dann das Drama? Dann leiht euch einen Film aus, denn ich werde mir jetzt vornehmen, erst Beziehungen einzugehen, wenn ich mir sicher bin, dass es wirklich ernst ist. Ich habe keine Lust auf den Stress."
∞∞∞
Nach einer halben Stunde kamen die anderen. Drei Jungs und ein Mädchen. Es waren Steve, David und Val, die ich schon kannte, so lange ich denken konnte. Aber einen kannte ich noch nicht. Ich begrüßte Val und David mit einer Umarmung, klatschte mit Steve ein und wartete darauf, dass mich jemand dem Neuen vorstellte.
David setzte sich zu Donna - mir tat es jetzt noch leid, dass ich nicht zu ihrer Hochzeit kommen konnte - und Val setzte sich zu dem Neuen. Anscheinend kannten sie sich schon. "Also ich bin Noah. Du musst diese mysteriöse Zwillingsschwester sein."
Ich lachte. "Ja, das bin ich wohl. Ich bin Brenda." Er sah mich irgendwie durchdringend, aber breit lächelnd an. War das vielleicht seine Art, zu flirten? Ich musste zugeben, er war gutaussehend, aber offen gesagt, war er nicht mein Typ.
"Heute ist Erica gekommen. Ganz in der früh. Sie wird morgen auch da sein." meinte Kelly. "Erica? Dylans kleine Schwester?" Kelly lachte. "So klein ist sie nicht mehr. Sie ist längst volljährig." "Wow, die Zeit vergeht."
"Wo ist eigentlich Brandon?" wollte Steve wissen und Kelly schien jetzt auch sehr interressiert. "So weit ich weiß, wollte er heute etwas mit Dylan machen." antwortete ich. "Dann wird es irgendein nutzloser Schwachsinn sein." meinte Noah. Es war nicht schwer, herauszuhören, dass er Dylan nicht leiden konnte.
"Wie meinst du das?" fragte ich ihn und er lachte spöttisch. "Es weiß doch jeder, dass Dylan den lieben langen Tag nichts macht, was einen Sinn hat. Aber er kann es sich ja leisten." Ich runzelte die Stirn. "Willst du damit sagen, dass Dylan verwöhnt ist?"
"Ja, natürlich. Aber was kann man dazu sagen, außer dass ihm dauernd ein Haufen Geld in den Arsch geschoben wurde und er sich zu einem Idiot entwickelt hat."
"Entschuldigung, aber was fällt dir ein, so über ihn zu urteilen? Du kennst ihn ja nicht einmal!" rief ich. Ich konnte es nicht fassen, dass keiner Dylan verteidigte. Und sie nannten sich Freunde! Aber besonders enttäuscht war ich von Kelly. Wenigstens sie hätte etwas sagen müssen. Aber kein Wort von niemandem.
"Ich kenne ihn lange genug, um zu erkennen, was er für ein Typ ist. Vielleicht konnte er dich ja täuschen, aber..." Ich lachte fassungslos auf. "Ich kenne ihn seit fast elf Jahren und auch, wenn er viele Probleme hat und diese Probleme manchmal auf die falsche Art löst, ist er lange noch kein schlechter Mensch. Und nur weil er Geld hat, heißt es nicht, dass es sich auf seinen Charakter auswirkt. Und wenn ich genauer darüber nachdenke, ist er von dieser Clique vielleicht sogar der einzige mit Charakter." Aufgebracht stand ich auf.
"Brenda, Noah hat recht." "Bitte was? Ihr nennt euch seine Freunde und zieht so über ihn her?" Jetzt mischte sich endlich Kelly auch ein. "Dylan hat sich sehr verändert. Ich wette, du würdest ihn nicht wieder erkennen."
"Seit wann?" "Seit Antonias Tod."
Aha. Nur seltsamerweise war er in London der selbe wie immer. Also musste er sich entweder nach London verändert haben, oder diese sogenannten Freunde hatten keine Ahnung, was mit ihm los ist. Nicht zu fassen, dass Kelly so etwas über ihn sagt. Ich dachte, sie wären zusammen oder hatte sich Steve geirrt? Hatten sie vielleicht Schluss gemacht? Ich dachte immer, Kelly liebt Dylan, aber nachdem sie das gesagt hatte, wusste ich gar nichts mehr. Hatte sie ähnliches auch über mich gesagt, als ich weg war?
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