39
•Ashley•
Überrascht drehe ich mich zum Durchgang der Terrasse, als Nates Bruder durch diesen tritt. Eine große, weiße Tasche in der einen Hand und in der anderen ein kleiner Strauß Blumen.
»Was macht Clay hier?«, will ich leise von meinem Freund wissen und drehe mich so auf seinem Schoß zu ihm, um einen Kuss auf seine Wange hauchen zu können.
»Als ich Mom und... als die Jungs Mom und die Mädchen eingeladen haben, hat Clay gefragt, ob er mitkommen kann.« Warte, Nate hat das alles hier geplant?
»Du hast das alles geplant! Gib es zu. Wussten die Jungs vor heute, dass sie heute nach hier müssen?« Ich drehe ihn am Kinn wieder zu mir, als er seinen Blick abwenden will.
»Sie wissen es seit Montag. Ich wollte mit euch eigentlich nur essen gehen. Die Jungs haben das hier daraus gemacht. Vor allem die Luftballons waren nicht meine Idee.« Prüfend schaue ich ihn an und nicke nach einem Moment. Er hat das hier wirklich geplant.
»Okay. Aber du weißt, dass das hier alles nicht nötig gewesen wäre. Das Kleid hätte ich trotzdem genommen.« Ich streiche grinsend über den gehäkelten Stoff über meinem Bauch und stehe auf, um Clay zu begrüßen. Ich habe absolut nicht mit ihm gerechnet, aber ich finde es für Nate und Clay wichtig, dass die beiden sich wieder näher kommen. Vielleicht wird deren Verhältnis bald wieder so wie vor ein paar Jahren. Es wäre schön, wenn die Kleine auch Zeit mit ihrem Onkel verbringen kann. Tief im Inneren hat Clay sicherlich auch eine Seite, die gerne mit Kindern spielt.
»Das Kleid steht dir. Lenny hat meine Auswahl vorhin gelobt. Er findet auch, dass deine Augen mehr strahlen als sonst.« Meine Wangen werden rot, ohne dass ich etwas dagegen machen kann. Das Kleid ist unglaublich schön und dass andere es ebenfalls so sehen, freut mich ungemein. Hoffentlich passt es nach der Schwangerschaft auch noch. Oder es gibt es in einer kleineren Größe.
Für einen Moment muss ich mich an Nates Schulter festhalten, nachdem ich aufgestanden bin. In den letzten Wochen habe ich vereinzelt Probleme mit meinem Kreislauf, weshalb es mir immer schwieriger fällt, so viel auf den Beinen zu sein. Nachdem ich eine Zeit gesessen habe, sackt mein Kreislauf ein.
»Alles okay?« Nate hält mich an den Hüften fest, als ich kurz schwanke und mich räuspere. Ich muss gleich unbedingt nach einem kaltem Wasser fragen, dann sollte es mir wieder besser gehen.
»Geht schon.« Ich atme einmal tief durch und schaue zu meinem Freund, der sich langsam von seinem Stuhl erhebt.
Weit kommen wir nicht, da Clay mit einem verhaltenen Lächeln auf uns zu kommt und Nate die Tüte reicht, bevor er mich in eine kurze Umarmung zieht und sich räuspert. »Danke, dass ich dabei sein darf. Ich hoffe, du magst Schmuckkörbchen.« Währenddessen reicht er mir einen Strauß aus pinken und weißen Blumen, die zum Rest der Deko passen.
»Dankeschön «, lächle ich und rieche kurz an den Blumen. Einen eigenen Geruch haben sie jedoch nicht.
»Schön, dass du dabei bist. Die Jungs hast du schon kennengelernt?« Ich deute auf meine Mitbewohner und lächle Lenny an, als sein Blick meinem begegnet.
»Mhh, ja. Nathaniel.« Damit ist das Thema wohl beendet, ehe sich die Brüder umarmen.
»Schön, dass du gekommen bist.« Nate nimmt die Tüte entgegen und schaut mich kurz an. Lächelnd fahre ich ihm über den Arm und deute ins Innere des Cafés. »Ich will euch nicht stören. Ich bin mir etwas zu trinken holen und dann mal bei Lenny. Ich liebe dich.« Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und warte, bis Nate mir entgegenkommt. Mit höheren Schuhen hätte ich ihn einfacher küssen können, so komme ich ernüchternder Weise nur an sein kantiges Kinn.
»Ich liebe dich auch. Aber bleib hier, wo ich dich sehen kann.« Er streicht über meinen Bauch, was mich schmunzeln lässt. Ich glaube, Nate wird ihn vermissen, wenn die Kleine erst einmal auf der Welt ist. So oft, wie er meinen Bauch in den letzten Wochen angefasst hat, hat er es in den letzten fünf Jahren nicht gemacht. Damals hatte er ja auch keinen Grund dazu.
»Mache ich.« Ein letzter Kuss folgt, bevor ich über seine Wange streiche und im Inneren des Cafés verschwinde. Clay und ich sind noch immer nicht warm miteinander. Die Brüder sind in den letzten Wochen zwei Mal abends länger draußen geblieben, aber so wie damals ist es noch lange nicht. Wieso Clay sich so verändert hat, weiß ich nicht.
»Na meine Kleine.« Ich stelle das Glas auf den Tisch, bevor Lenny schon mit dem Rücken seines Zeigefingers über meinen Bauch streicht. Nach Nate berührt er ihn wohl am meisten.
»Wollen wir tauschen? Deine riesigen Beine gegen meine?« Seufzend lasse ich mich auf dem Stuhl neben ihm fallen und streiche mir eine Strähne aus der Stirn. Alle Haare halten in der Haarklammer nicht, mit der ich den oberen Teil meiner Haare nach hinten gebunden habe. Zu dick sind diese.
»Damit du deinen Freund küssen kannst, ohne dich auf die Zehenspitzen zu stellen?« Er lacht und fährt sich durch die Haare. »Ich glaube, ich muss verzichten. Ich bin mit meiner Größe ziemlich zufrieden.« Ich seufze und schließe für einen Moment die Augen. »Auch nicht, wenn du weißt, dass meine Waden dann nicht mehr wehtun?« Entschuldigend schüttelt Lenny den Kopf und fixiert etwas hinter mir.
Neugierig drehe ich mich um, sehe jedoch nur die Kellnerin, die bei Nates Mom eine Bestellung aufnimmt. Nicht gerade Lennys Beuteschema.
»Hast du eigentlich jemanden kennengelernt in den letzten Wochen? Wenn du nicht schwul wärst und Nate nicht Nate wäre...« Ich lasse den Satz offen stehen und grinse ihn an. Auch wenn er schwul ist, muss er sich damit zufriedengeben, dass er von einer Frau geliebt wird. Natürlich nur auf platonischer Weise.
»Du weißt, du wärst die einzige, wenn ich nicht schwul wäre«, lacht er leise und schüttelt gleichzeitig den Kopf. »Da gibt es jemanden, aber wir kennen uns nicht. Gesehen haben wir uns bis jetzt zwei Mal, da wird wahrscheinlich nichts draus.« Mitfühlend lege ich eine Hand auf seinen Oberschenkel.
»Du findest schon noch deinen Romeo. Aber versprich mir, dass es nicht so enden wird. Sonst verhindere ich es, dass du deinen Romeo findest.« Lenny schüttelt den Kopf und schaut nach oben, ehe sich die Lippen meines Freundes auf meinen Hals legen.
»Worüber habt ihr euch unterhalten?« Nate kommt um meinen Stuhl rum und zieht mich von diesem, um sich selbst hinzusetzen. Clay nimmt auf dem einzig freien Platz uns gegenüber neben Lenny platz.
»Darüber, dass Lennys Liebesgeschichte nicht so enden soll, wie bei Romeo und Julia.« Ich setze mich etwas anders auf Nates Oberschenkel und nehme eine Hand in meine, bevor ich unsere verschlungenen Finger auf meinem Oberschenkel ablege.
»Du hast jemanden gefunden? Wieso hast du ihn nicht mitgebracht?« Lenny nimmt sein Glas in die Hand und trinkt einen großen Schluck der Limonade, bevor er antwortet. »Weil er nicht weiß, dass ich auf Männer stehe. Bei ihm kann ich froh sein, zu wissen, wie er heißt. Mehr weiß ich auch nicht.« Oh, anscheinend ist dieses Thema ein wunder Punkt. Wenn ich nach der Schwangerschaft wieder feiern gehen kann, suchen wir Lenny schon noch einen Freund. Er verdient sein Happy End nämlich genau so sehr wie alle anderen.
»Du könntest ihn doch einfach...« Ich schneide Nate das Wort ab, indem ich mich etwas mehr nach hinten lehne und einmal mit meinem Hintern gegen seine Mitte drücke. Hoffentlich versteht er jetzt, dass dieses Thema beendet ist. Ansonsten sollte er hier gleich mit einem Problem zwischen den Beinen sitzen. Und das ist sein alleiniges Problem, nicht meins.
»Hast du morgen etwas vor?«, frage ich Lenny kurzerhand und lächle ihn an. Ich kann zwar nicht mit ihm feiern gehen, aber ich weiß da etwas, was uns beiden gefallen wird.
»Ich muss nur lernen, aber ich bin zu Hause.« Ich nicke und kann mit ein Grinsen nicht verkneifen.
»Was hältst du davon, wenn wir morgen das Staffelfinale schauen? Nate kocht und wir beide machen es uns auf der Couch gemütlich. Wir müssen doch wissen, was mit Dan und Charlie passiert.« Wir beide wissen genau was passiert, trotzdem schauen wir uns die Serie momentan zum vierten Mal gemeinsam an, seitdem wir zusammenwohnen.
»Ich koche?«, schaltet Nate sich ein und legt seine Lippen an meinen Hals, bevor er sich diesen hinauf küsst. An meinem Ohr bleibt er stehen und streicht mit seiner Nase über die empfindliche Haut hinter meinem Ohrläppchen.
»Machst du. Du musst deine schwangere Freundin und deine Tochter versorgen.« Ich drehe den Kopf von seinen Lippen weg und schaue ihn bittend an.
»Du hast Daddy Nr. 2 bis 4 vergessen.« Ich kichere leise und zucke mit den Schultern. »Ich koche auch oft genug für euch.« Ein gekonnter Blick reicht und Nate nickt seufzend.
»Aber der Abend gehört mir. Und nur mir.« Dem Kompromiss stimme ich zu und drehe mich mit einem breiten Grinsen zu Lenny, der uns lächelnd beobachtet hat. Clay neben ihm sieht so aus, als hätte er etwas gegessen, was ihm nicht geschmeckt hat. Auch diesen Grinch bekommen wir noch dazu, Liebe in sein Leben zu lassen. Wir fangen mit unserer Tochter an und dann finden wir für ihn noch eine Freundin, die es mit seinen Stimmungsschwankungen aushält.
»Du hast es gehört. Schmeiß dich in Schale, wir werden morgen ein Couch-Date haben.« Lenny lächelt mich dankend an und lehnt sich etwas entspannter zurück gegen die Stuhllehne.
»Denk dran, sie gehört mir.« Nate schlingt beide Arme um mich, was mich schmunzeln lässt.
»Du weißt, nur für Ashley würde ich hetero werden, Nathan.« Ich kichere leise, als Nate sich unter mir anspannt und drücke seine Hand fest.
»Lenny ist nicht hetero, also beruhig dich. Außerdem habe ich da auch noch ein Mitspracherecht. Und momentan bin ich nur an einem Mann interessiert, der zufälligerweise nicht Lenny heißt.«
Lenny stimmt mir direkt zu und prostet mit seinem halb leeren Glas zu. »Auf eure Liebe. Und auf eure Tochter.« Ich schaue lächelnd zu Nate und hauche einen Kuss auf seine Lippen, ehe ich mein Glas ebenfalls in die Hand nehme und einen Schluck trinke.
*
»Ashley?« Ich drehe mich zu Addison um, die mich nervös anschaut und ihre Hand nach mir ausstreckt.
»Was ist los, Süße?«, will ich wissen und deute auf meinen Schoß, jedoch schüttelt sie den Kopf und schlingt ihre kleinen Finger um meine, bevor sie an meinem Arm zieht. »Können wir an den Strand? Mommy möchte nicht mit mir gehen.« Nates kleine Schwester deutet auf die kleine Treppe, von der man über die Terrasse zum Strand kommt, wo die Sonne den Himmel in wunderschöne Rottöne taucht. Eine halbe Stunde später und die Sonne ist hinter dem Horizont verschwunden.
»Ich warte auf deinen Bruder. Er wollte nur mal kurz auf die Toilette. Wir können gleich gemeinsam gehen, wenn du möchtest.« Addy schüttelt den Kopf und zieht erneut an meinem Arm. Sie wird sich nicht umstimmen lassen, davon bin ich überzeugt.
»Okay, aber wir müssen unsere Schuhe ausziehen. Stellst du deine hier hin?« Ich hasse das Gefühl von Sand in den Schuhen. Vor allem wenn es Sneaker sind, aus denen man den Sand nie wieder vollständig entfernen kann.
»Soll ich dir helfen? Nato-potato hat gesagt, dass das Baby dich tritt. Tut das weh?« Schmunzelnd schüttle ich den Kopf und ziehe an meinen Schnürsenkeln, um mir meine Schuhe wenig später vom Fuß zu streifen.
»Möchtest du mal fühlen? Vielleicht tritt die Kleine, wenn sie deine Hand spürt?« Unsere Schuhe schiebe ich unter den Tisch und verstaue meine Socken in meiner Tasche, damit ich mich nicht bücken muss.
»Darf ich?« Lächelnd nicke ich und nehme Addys Handgelenk vorsichtig in meine Hand und lege ihre etwas seitlich auf meinen Bauch.
»Habt ihr schon einen Namen? Ihr könnt sie Addy nennen. Oder Addison.« Lächelnd hauche ich einen Kuss auf ihren Scheitel, während wir darauf warten, dass die Kleine tritt.
»Du heißt doch schon so. Die Kleine soll einen eigenen Namen bekommen.« Entschieden haben Nate und ich uns noch nicht, obwohl wir eine lange Liste zu Hause liegen haben. Alle Namen auf dieser sind wunderschön, trotzdem hat mich noch keiner wirklich umgehauen. Ich persönlich finde spanische Namen schön, während Nate eher zu englischen Namen tendiert. Wir suchen nach einem einzigartigen Namen, den nicht so viele Kinder haben. Nate ist da ja bei „Prinzessin" aber so werde ich meine Tochter nicht nennen.
»Da! Sie tritt, oder?« Lächelnd nicke ich und lege eine Hand an meinen Bauch, als ein Stechen durch meinen Unterleib zieht. Seit einer Woche habe ich dieses immer wieder. Wenn ich meiner Frauenärztin vertraue, sind es harmlose Übungswehen, die sich jedoch gar nicht so harmlos anfühlen. Wenn ich mir vorstelle, dass die Wehen bei der Geburt gefühlt tausendmal stärker werden, möchte ich manchmal doch nicht natürlich entbinden.
»Spürst du das? Das ist ihr Füßchen.« Währenddessen versuche ich vernünftig durchzuatmen und die Schmerzen zu ignorieren. Gleich ist es besser und ich kann mit Addy runter an den Strand. Hoffentlich findet Nate uns schnell und kann zu uns aufschließen.
»Das ist voll krass.« Da kann ich Nates Schwester nur zustimmen. Wie oft sitze ich auf der Couch und kann nicht fassen, dass tatsächlich in mir ein Baby wächst? Ein lebensfähiger Mensch. Entstanden aus Sperma, welches so klein ist, dass man es mit dem bloßen Auge gar nicht sehen kann. Eine befruchtete Eizelle, die über Monate wächst und Leben entstehen lässt.
Ich stehe auf und ziehe mein Kleid an den Oberschenkeln etwas runter, bevor ich Addys Hand in meine nehme und Stan mit einer kurzen Geste zu verstehen gebe, dass ich mit Addy am Strand bin.
»Ashley?« Fragend schaue ich zu Addy und halte mich mit meiner freien Hand am Geländer fest, bevor ich mir beiden Füßen im warmen Sand stehe. Ich liebe es, wenn die Sonne bei wolkenlosem Himmel hinter dem Horizont verschwindet und die Umgebung in Farben taucht, die ich gar nicht benennen kann, so viele sind es.
»Nato-potato hat mir erzählt, dass er jetzt seine Wäsche macht. Und dass er kocht! Reicht das, um den Haushalt zu schmeißen?« Grinsend schaue ich zu ihr runter und wuschle durch ihre roten Haare, die sie heute offen trägt. Natürlich weiß ich, was Addy mich damit indirekt fragen will. Ob ich ihren Bruder jetzt heiraten würde.
»Reicht es?« Sie springt im Sand auf und ab, bevor sich jemand hinter mir räuspert. Erschrocken drehe ich mich um und sehe Nate dort stehen. Seine Hände sind in den Hosentaschen seiner Jeans vergraben.
»Addy wollte mit mir an den Strand, ich wollte auf dich warten.« Nate nickt verstehend und kommt auf uns zu, bevor er sich vor seine Schwester kniet und eine Strähne hinter ihr Ohr schiebt. Dann steht er wieder auf und haucht einen Kuss auf meine Lippen, ehe er zu seiner Schwester schaut.
»Danke, dass du sie hier hin gelockt hast. Gehst du wieder zu Mom?« Grinsend nickt Addy und schaut zu mir hoch. »Ich will noch eine Antwort.«
Ich nicke, worauf für sie ihre Frage beantwortet ist und sie das Stück durch den Sand wieder zu unseren Freunden läuft. Von der Terrasse sieht man einen großen Teil des Strandes, diesen ebenfalls. Bei genauerem hinsehen bemerke ich, dass beinahe alle in unsere Richtung schauen.
»Wieso schauen die alle zu uns?«, will ich wissen und drehe meinen Kopf wieder zu Nate, der plötzlich nicht mehr vor mir steht, sondern kniet.
»Was...« Ich unterbreche mich selbst und lasse es zu, dass Nate meine linke Hand in seine nimmt und einen sanften Kuss auf meinen Handrücken haucht.
»Du hast zu Addison gesagt, dass du dir erst einen Ring von mir an den Finger stecken lässt, wenn ich den Haushalt richtig mache. Vor allem meine Wäsche.« Er räuspert sich und beißt sich auf die Unterlippe. »In den letzten Wochen habe ich mich bemüht, meine Wäsche zu machen und die Wohnung sauber zu halten. Ich habe sogar gekocht und werde meine Kochkünste morgen erneut unter Beweis stellen.« Ich nicke und blinzle die Tränen weg, die sich aus meinem Augenwinkel bahnen wollen.
»Ich möchte der Welt zeigen, dass du und die Kleine zu mir gehören. Dass wir drei eine kleine Familie sind. Ich liebe dich, Ashley Collins.« Ich nicke erneut und schaue auf unsere Hände.
»Das wäre schön, wirklich schön.« Eine Träne, die es nicht geschafft hat, zurückgehalten zu werden, tropft über meine Wange auf unsere Hände.
»Offiziell, Hope.« Er greift in seine Hosentasche und zieht eine dunkelblaue Ringschachtel heraus, die er geschickt mit einer Hand öffnet. Der Ring verschlägt mir die Sprache. Er ist wunderschön und der Stein glänzt in allen Farben des Regenbogens. Dieser Ring schreit danach, nur viel zu teuer gewesen zu sein.
»Willst du mich zum glücklichsten Mann machen und mich heiraten?« Schluchzend nicke ich und kann meine Hand kaum still halten, als Nate mir den dünnen Ring über meinen Ringfinger steckt. Er passt wie angegossen. Er ist nicht zu groß und nicht zu klein. Wie für mich gemacht.
»Ich liebe dich auch, Nate«, schluchze ich und schlinge meine Arme um seinen Nacken, als er sich wieder aufrecht hinstellt und mich an den Hüften zu sich zieht. »Für immer und ewig. Versprochen«, nuschelt er und legt seine Lippen endlich auf meine. Dass meine Wangen nass sind und meine Hände zittern, ignoriere ich und kann es nicht verhindern, gegen seine Lippen zu grinsen. Ich dachte, dass der Antrag am Steg schon süß war, aber das hier hat alles getoppt. Nate hat das alles geplant, um mich heute zu fragen. Er hat sich wirklich dazu entschieden, mich zu heiraten.
Als hätte Nate gemerkt, dass ich im Moment nicht in der Lage dazu bin, ihn zu küssen, zieht er mich in eine Umarmung und haucht Küsse auf meinen Scheitel, während seine Arme sich um meinen Rücken schlingen und mich dicht bei ihm halten.
»Baby von Livingston.« Ich nicke schluchzend an seiner Brust und versuche mich zu beruhigen, indem ich mit den kurzen Haaren an seinem Hinterkopf spiele. »Wussten die Jungs hiervon?« Es wäre ein großer Zufall, wenn das hier zu den Luftballons auf dem Balkon passen würde.
»Ich habe Lenny eingeweiht. Ich habe ihm erzählt, dass ich vorhabe, dich hier am Strand zu fragen, ob du meine Frau werden möchtest. Er hat sich für uns gefreut. Zumindest haben das die Tränen übermittelt, als er mich grinsend umarmt und mir viel Glück gewünscht hat.« Ja, das hört sich nach Lenny an. Wir beide lieben Hochzeiten.
»Gott, das hier ist jetzt richtig offiziell! Wir sind verlobt!« Nate löst sich in dem Moment, in dem ich ihn am Nacken zu mir ziehe, genug von mir, um einen vernünftigen Kuss zu starten. Einen, ohne viele Tränen, deren Geschmack ich noch immer auf den Lippen habe.
»Küsst du mich jetzt immer so?« Kichernd schüttle ich den Kopf und trete einen Schritt zurück, um mir den Ring das erste Mal an meinem Finger anzuschauen. Ich habe mir seit meiner Jugend immer wieder Ringe im Internet angeschaut, von denen ich nur träumen konnte, sie jemals tragen zu dürfen. Trotzdem übertrifft dieser hier alle Schmuckstücke, die ich jemals zuvor gesehen habe.
»Der Ring ist wunderschön, Nathaniel.« Ich lege den Kopf in den Nacken, um ihn anschauen zu können, während er mich am Hintern zu sich zieht.
»Als ich ihn das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass er für dich bestimmt ist. Im Inneren ist eine Gravur.« Erstaunt schaue ich ihn an und ziehe den Ring von meinem Finger. Das muss Wochen gedauert haben, diese Gravur extra anfertigen zu lassen.
You're my ride or die
Die aufkommenden Tränen kann ich nicht zurückhalten und vergrabe meinen Kopf an seiner Achsel, da diese die einzige Kuhle ist, an die ich aus meiner jetzigen Position komme.
Es ist für mich noch immer unrealistisch, wie es von einer so engen Freundschaft zu einer Beziehung gekommen ist. Nicht nur zu einer Beziehung, sondern auch zu einer Verlobung und einem Baby.
»Alles okay.« Nate schafft es, mir den Ring wieder an den Finger zu stecken, bevor seine Arme um meinen Rücken schlingt, es sich für einen Moment nicht nehmen kann, über mein Hinterteil zu fahren.
»Können wir uns für einen Moment so drehen, dass die ganzen Geier deine Kehrseite sehen?«, frage ich mit rauer Stimme und löse mich von meinem Verlobten, der in Richtung des Cafés schaut und dann die Arme in die Luft reißt.
»Sie hat ja gesagt! Wir sind verlobt!«, schreit er, sodass jeder in nächster Nähe es gehört haben sollte. Vor allem meine Ohren. Unsere Freunde auf der Terrasse fangen an zu jubeln, was mich kichern lässt. Ich wüsste nicht, was ich ohne die Jungs machen sollte.
»Okay, Entschuldigung. Jetzt bin ich wieder vollkommen für dich da.« Nate dreht uns so, dass sein breiter Körper mich verdecken sollte und ich endlich gegen den Druck meiner Brüste arbeiten kann. Ich habe noch ein paar Wochen vor mir und trotzdem sind meine Brüste so druckempfindlich, als würden sie jeden Moment explodieren.
»Ich übernehme den Job gerne für dich. Meine Hände bewirken Wunder«, schmunzelt Nate und küsst sich seinen Weg von meinem Ohr bis zwischen meine Brüste.
»Nate, die anderen können uns noch immer sehen«, keuche ich und halte seine Hand davon ab, mein Kleid am Décolleté runterzuziehen. Ein kleiner Ruck und meine Nippel würden unter dem Stoff hervorschauen. Zu Nates Erfreuen, die anderen sollten meine Brüste definitiv nicht zu Gesicht bekommen.
»Du weißt, ich liebe jeden Part von dir. Auch deine Brüste, die bald dafür sorgen werden, dass unsere Prinzessin nicht verhungert. Dann muss ich deine Brust teilen...« Er endet den Satz mit einem dramatischen Seufzen und fährt mit seinem Daumen sanft über meine Brust, nur wenige Millimeter über meinem harten Nippel.
»Nate, das tut weh«, flüstere ich und lehne meinen Kopf gegen seine Brust. Meine Brüste sind verdammt empfindlich, sodass ich es momentan kaum ohne BH aushalte. Jede noch so sanfte Berührung meiner Nippel ist unangenehm und manchmal sogar schmerzhaft.
»Sorry.« Er haucht einen Kuss auf meinen Scheitel und lässt mir einen Moment Zeit, meine Brüste ein wenig zu massieren. So ist es meistens auszuhalten.
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