Happy Valentines Day
Zwei Wochen vergingen und Roman verbrachte wieder das Wochenende auf der Vulkaninsel mit den schwarzen Stränden. Mit der letzten Maschine am Donnerstag Abend kam er an. Unser Wiedersehen war stürmisch, als er in der Ankunftshalle aus der Gepäckabfertigung trat. Ebenso innig und stürmisch war unsere Verabschiedung am Montag Abend. Vereinbart war, daß ich Ende Februar nach Dortmund fliegen wollte.
Was er nicht wusste, war die Tatsache, daß ich bereits am Valentinstag in Dortmund sein würde. Jenny und Sarah wollten mich auf eine Veranstaltung mitnehmen, um Roman zu überraschen, wo einige vom Verein sein würden. Da ich einige Termine hätte, würde ich fast eine Woche im Ruhrgebiet verbringen. Ich hatte Vorstellungsgespräche und Wohnungsbesichtigungen geplant.
Am Donnerstag Abend landete ich in Düsseldorf und fuhr mit dem Mietwagen zum Haus meiner besten Freundin. In ihrer Einliegerwohnung, die sie als Ferienwohnung vermieteten, kam ich während meiner Anwesenheit unter. Ihre Tochter war erfreut mich zu sehen. Am Freitag hatte ich in einem Dortmunder Hotel ein Vorstellungsgespräch mit den Vereinsverantwortlichen der Borussia. Auch dort hatte ich mich beworben, nachdem mir Aki Watzke das auf Teneriffa nahe gelegt hatte. Man suchte eine Leitung im Bereich der Medienkommunikation mit den Online und Social Medien. Nach diesem Gespräch hatte ich ein weiteres bei einer großen Versicherungsgesellschaft.
Zwischendurch schrieb ich immer wieder Roman, der am Vormittag noch Training hatte, ehe er abends ins Teamhotel fuhr. Mit Fabi, Jenny und Sarah ging ich abends essen. Mit meiner längsten Freundin verstanden sie sich gut. Sie versicherten, das Roman mich vermissen würde und er absolut nichts ahnte.
Am Samstag früh fuhr ich zu zwei Wohnungsbesichtigungen. Einmal handelte es sich um eine Loftwohnung, einmal war es eine Dachgeschosswohnung nahe dem Phönixsee. Mittags ass ich mit meiner Freundin und ihrer Familie.
Jenny kam mich später abholen. Während das Heimspiel im TV lief, machten wir uns fertig. Dezent geschminkt hatte ich meine Locken an der einen Seite leicht geflochten, so dass sie auf der anderen Seite über die Schulter fielen. Sarah und Jenny trugen Kleider, als ich dann im Hodenanzug in den Highheels aus dem Bad trat. Beide pfiffen sie, als sie mich sahen. Mein Rücken war frei, ließ das Tattoo vollkommen blitzen. "Kann ich so auf diese Veranstaltung gehen?", wollte ich wissen. Sarah nickte. "Du wirst sie umhauen. Du wirst Roman umhauen!", sagte Jenny. Dann wurden wir vom vereinsinternen Fahrservice abgeholt.
Es ging zu einer Fashionshow in einer der kleinen Westwalenhallen. Wir wurden am Seiteneingang herausgelassen, um dem Presserummel zu entgehen. In der Halle war es dem Anlass entsprechend dekoriert. Eine Lasershow wurde von einem Live DJ mit Musik untermalt. Es war einiges los, ich erkannte einige aus dem Team. Ein Teil begrüßte mich freundlich, ein anderer Teil, besonders die Spieler, musterten mich überrascht.
Wir konnten den Eingang sehen, wo bekannte Gesichter reinströmten. Plötzlich tauchte Scarlett auf. "Eria, wie schön! Da wird Roman sich freuen!", säuselte sie und mir war bei dem Tonfall nicht ganz wohl. "Komm, ich weiss wo er ist!", sagte sie und packte mein Handgelenk. Ich konnte nicht wirklich reagieren so schnell zog sie mich hinter sich her. Sie steuerte den Haupteingang an, wo die Gäste ankamen und die Presse sie in der Presse Area ablichtete und interviewte. Sie deutete zu einem Bereich wo ein Mann in schwarzer Jeans und Lederjacke stand. Dieser hielt eine Frau in blauem Kleid im Arm, ließ sich von dieser küssen. Er hielt sie allerdings auch leicht auf Abstand, schien mit dem Kuss nicht einverstanden zu sein. Allerdings war das nicht mein Hauptaugenmerk.Ich hielt nach Roman Ausschau, als sich das Paar umdrehte.
Ich blickte in das Gesicht von Roman. Er hielt die schlanke Frau leicht im Arm. Sein Arm ruhte hinter ihr an ihrer Taille.
Er hatte sich küssen lassen.
Die Frau im blauen Kleid grinste. Das Scarlett hämisch grinste, registrierte ich nicht.
Hinter mir tauchten Jenny und Sarah auf.
Roman hatte mich ebenfalls erkannt, sein Ausdruck fror ein, seine Augen blickten geweitet zu mir.
Sarah flüsterte hinter mir: "Das macht er nicht wirklich!" Jenny ließ ein zischendes "Arschloch" hören
Ohne darauf und anderes zu reagieren, drehte ich mich um und entschwand wieder in der Halle.
Ohne auf die beiden Frauen zu warten, schlängelte ich mich durch die Menge zum Seiteneingang.
Ich wollte raus, ich wollte weg.
Ich hatte fast einen Wagen des Fahrservice erreicht, als ich Romans Stimme hörte. "Eria, bitte warte!", rief er immer wieder. Er bekam mein Handgelenk zu fassen.
"Eria, bitte!", sagte er leise.
"Wer ist sie?", wollte ich leise wissen. Er seufzte, was mich veranlasste, mich herum zu drehen. "Roman, wer ist sie?", verlangte ich nach einer Antwort. Ich entwand ihm mein Handgelenk. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Er brauchte mir nicht antworten.
Ich griff nach der Tür vom Fahrdienst. "Melde Dich nicht bei mir. Such mich nicht und ich will Dich nicht in meiner Nähe haben!", sagte ich gerade laut genug das er es hören konnte, ehe ich einstieg.
Bis zur Wohnung riss ich mich zusammen. Mit zitternden Fingern schaffte ich es, die Tür aufzuschließen. Und dann verschwamm mein Blickfeld. Ich begann zu weinen. Ich wollte es nicht, aber ich konnte es auch nicht stoppen.
Fabi hatte mitbekommen, das ich zurück gekommen war. Aufgrund der Uhrzeit kam sie zu mir runter. Ich hatte ihr gesagt, das es Roman gab, das ich ihn überraschen wollte. Jetzt brauchte es keine weiteren Worte. Sie lag mit mir auf dem Bett und tröstete mich.
Irgendwann ging sie hoch, ich duschte. Unter der Dusche weinte ich noch, verbot es mir danach aber.
In Leggings und einem enganliegenden Langarmshirt sass ich dann auf der Couch. Mein Handy vibrierte unentwegt. Roman versuchte mich zu erreichen. Er rief an. Er schrieb Nachrichten.
Auch Sarah und Jenny hatten geschrieben. Die beiden machten sich Sorgen.
Ich sass im dunklen Wohnzimmer der Wohnung. Meine Gefühle waren ein einziges Chaos.
Hatte ich mich blenden lassen?
Hatte ich mich derart getäuscht?
Ich konnte nicht anders, als mir sehr dumm vorzukommen.
Puh, da kommt sie ins Ruhrgebiet und erlebt, wovor sie solche Angst hatte.
Was wird da noch kommen?
Was hatte Scarlett damit zu tun, das sie so erfreut ankam.
Was denkt ihr?
Danke für Votes und Kommentare!
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